Hanno Millesi: Traumatologie. Klaus Mosettig: Du willst doch fort
von hier. TRITON Verlag, Wien 2002.
Ein Spiegelkabinett
der Wahrnehmungen stellt dieser Band dar, der Abbildungen einer Kontainer-Installation
von Klaus Mosettig enthält, die den Titel "Du willst doch
fort von hier" trägt und eine Art literarisches Protokoll
dieses Auf-und Abbaus, eine Berichterstattung von Hanno Millesi, "Traumatologie"
betitelt.
Die poetische Chronologie des Installierens und der Untersuchung auf
Funktion und Sinnhaftigkeit dieser Installation ist gekennzeichnet vom
intendierten Duktus einer objektiven Schau, der Autor ruft sich immer
wieder zur Sachlichkeit auf. Es geht dabei nicht um die literarische
Übersetzung eines konstitutiven Anwachsens von Objekten, um eine
zunehmende Ordnung derselben, sondern gewissermaßen um die bereits
im Ursprung vorhandene Einsicht, daß jedes neue Teil ohnehin Spiegel,
Zitat des Ganzen dahinter ist.
Die Ereignislosigkeit, scheinbare Zentrumslosigkeit verschärft
sich bis zu dem Punkt, als Beobachter und Beobachtetes gewissermaßen
zusammenfallen, ein Denk-Kreisel, eine Bild-Schleife entsteht,
Devianzen.
Ich erinnere mich unwillkürlich daran, daß der Beobachter
die Dinge ausschließlich in dem Maße einzukreisen imstande
ist, in dem die Dinge ihn einkreisen.
Eine weitere, gelungene Korrektur des statisch gewordenen Weltverständnisses. |