DIE WELT, AN DER ICH SCHREIBE. Hrsg.: Kurt Neumann. Sonderzahl
Verlag, Wien 2005.
Es gibt nur ein
Mittel gegen den Hype, gegen die Beschleunigungs- und Tötungsmechanismen
des Marktes: kontinuierliche und ernsthafte Arbeit.
Das vorliegende Buch legt diesbezüglich Zeugnis ab; es ist Spiegel
und Fokus einer unausgesetzten Auseinandersetzung mit und Förderung
von Literatur wie auch literarischem Geschehen.
Stellt man sich die Arbeit von Autorinnen und Autoren als einen ständig
sich entwickelnden und zeitgleich wirkenden Prozess vor, so spiegelt
dieses Buch einen Ausschnitt, einen Teil dieses Prozesses.
Es ist evident, dass sich zwischen den vorliegenden Texten von insgesamt
30 Autor/inn/en und Autoren viele andere finden, die, vertieft man sich
in die Lektüre, unwillkürlich ebenso aufblitzen, aufscheinen.
Das ist das Wunderbare an diesem Band. Dass er sich als offenes System
versteht, als etwas Durchlässiges und insofern Unprätentiöses,
als Teilqualität eines größeren Gewebes.
Kurt Neumann fokussiert in seinem einleitenden Text den Laborcharakter
(Werkplatz, Entwicklungslabor) des Literarischen
Quartiers und stellt diesen ganz bewusst in Kontrast zu zeitgeistigen
Ausformungen wie Schnelllebigkeit oder Ausstellungscharakter.
Das literarische Quartier der Alten Schmiede fördert nunmehr seit
über (!) 30 Jahren die Arbeit unzähliger Autor/inn/en und
Autoren, es versteht sich als zuverlässiger Ort der Verständigung
und des Austauschs.
In diesem Buch äußern sich Autorinnen und Autoren zur im
Titel erwähnten Aufgabenstellung. Eine Art Klammer bildet aber
auch ein Anhang, der Einblick und Übersicht zugleich ist:
Vermerkt sind die Autorinnen- und Autorenprojekte ab Oktober 1981, die
Autorinnen- und Autorenlabore ab 1992 sowie die Wiener Vorlesungen zur
Literatur ab 1986. |