Vortrag mailingtage: “Kundendialog 2015 – Kommunikation im öffentlichen Raum”

UPDATE: Jetzt auch mit Einbindung der Vortragsaufzeichnung >>> Ich habe gestern auf den Mailingtagen in Nürnberg einen Vortrag gehalten zum Thema “Kundendialog 2015″. Darin habe ich die These aufgestellt, dass “Corporate Social Media” vor allem daran krankt, dass niemand so recht weiß: Wozu ist das gut? Was den Unternehmen meistens nur einfällt ist ein abstraktes “Dialog” (ohne dabei wirklich zu wissen, wofür der denn gut sein soll). Die ewige Frage nach dem “ROI” von Social Media ist Beleg dafür – und auch die aktuell verfügbaren Antworten, die eigentlich fast ausschließlich operativ sind, also deren Nutzen wiederum nicht ganz belebt ist, z.B. “Engagement”.

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Und weil das in den Unternehmen niemand weiß, kann auch niemand dem Kunden sagen, wozu er denn nun “Fan werden soll”. Ich nenne in dieser Präsentation ein paar Gründe, wie Social Media für den Kunden echten Nutzen schafft, und schlage konkret “Support” als eine Anwendung vor, die sowohl für das Unternehmen als auch für den Verbraucher Sinn macht. Und das schöne ist: Es ist für fast jedes Unternehmen umzusetzen, und kann über das Social Web hinaus Werte schaffen: Nämlich um eine Positionierung als serviceorientiertes Unternehmen zu stützen.

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“Bring doch allen Tulpen mit, Sascha”

Vor 10 Tagen hatten wir Menschen eingeladen, über das Thema “Big Data” zu bloggen und hatten damit eine Reise nach Amsterdam mit Besuch der SMICS ausgeschreiben. Die abhängige Jury hat nun ein einstimmiges und ebenso eindeutiges Urteil gefällt: Der “Gewinner” ist Sascha Walk mit seinem Blogbeitrag “Big Data, Datenschutz und Vertrauen“! Herzlichen Glückwunsch ! Wir freuen uns, dich persönlich in Amsterdam kennenzulernen. Aber auch allen anderen Teilnehmer sei unser größter Danke gewiss!

Bildquelle: http://www.holland-nordsee.de/

Interessant waren die verschiedenen Herangehensweisen an das Thema Big Data, das bei weitem nicht nur als Chance und riesiges Potenzial verstanden wird, sondern auch kritisch betrachtet wurde. Allerdings sind sich alle Teilnehmer auch einig, das die Auswertung von Daten nützlich und zukunftsträchtig ist:  Nicht nur Unternehmen profitieren davon, auch der Konsument kommt zielgerichtet zur richtigen Zeit an die relevanten Informationen. Wichtig ist dabei auch die Erkenntnis, dass das Sammeln von Daten nicht neu ist. Neu sind vielmehr die Möglichkeiten, die Unternehmen heutzutage haben, diese Daten für sich zu nutzen. Deswegen: Der richtige Umgang mit persönlichen, wenn auch frei verfügbaren Daten aus sozialen Netzen, Suchmaschinenanfragen und Shopping-Plattformen, muss gewährleistet sein.

Und wie schreibt Sascha Walk ganz richtig: „Big Data stellt eine große Chance für Unternehmen dar. Diese können sie aber nur nutzen, wenn die Unternehmen sehr sorgsam mit dem Kapital Daten umgehen und die Konsumenten ihnen Vertrauen schenken.“ Wir freuen uns auf einen produktiven und interessanten Austausch mit allen Anwesenden in Amsterdam.

Partner für neues Geschäftsmodell gesucht: “Rent a shitstorm”

Ich suche noch Geschäftspartner für ein neues Business-Modell: “Rent a Shitstorm”. Die Dienstleistung kann vor allem von Social Media Managern in Anspruch genommen werden, deren Worte zu Hause so viel gelten wie die des Propheten im eigenen Land. Nach einem echt guten Shitstorm haben die meisten bei ihren Chefs eine deutlich höhere “Management Attention” und können dann vereinzelte Projekte besser durchbringen. Damit das intern nicht auffällt, können wir das Honorar  gerne über alternative Leistungen (“Sachkosten Bordellbesuch” oder ähnliches) abrechnen.

Einen ersten Ansatz bietet der Leitfaden von Daniel Graf von der Agentur Feinheit, die kürzlich auf die großartige Shitstorm-Skala ins Netz gestellt haben. Statt die Empfehlungen wiederzugeben, wie man einen Shitstorm überlebt, wechselt er die Perspektive und fragt: Wie wird eigentlich ein erfolgreicher Shitstorm lanciert? Und “schwupps” hat er heute daraus eine schöne Infografik erstellt (Ausschnitt siehe unten) und einen Blogpost dazu veröffentlicht. Ich finde den Ansatz gut und wichtig und möchte ihn deswegen unterstützen.

Interessiert?

Neben intelligenten Kommunikatoren suchen wir noch viele Mitarbeiter, die Lust am hemmungslosen Trollen haben. Zahlen können wir hierfür zwar nichts (auf Nachfrage vielleicht auf 400-Euro-Basis?), aber ich nehme an, dass die Aussicht darauf, den potenziellen Klassenfeind mit Häme zu überziehen für viele Ausgleich genug ist. Ungeeignet sind hierfür Menschen mit einem echten Anliegen – aufgrund eines potenziellen Interessenkonflikts würden wir hier selbst in einen ethischen Konflikt kommen.

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Ausschreibung: Teilnahme an der “SMICs” in Amsterdam inkl. Flug, Hotel und Meet & Greet mit Brian Solis

Wir arbeiten aktuell und ganz neu für ein Unternehmen, das meine Sicht auf das Thema Social Commerce deutlich verändert: MicroStrategy. Seitdem ich verstehe, was MicroStrategy macht, denke ich: Social Commerce birgt viel mehr Potenzial, als ich bisher dachte – allerdings auf eine andere Art und Weise, als ich bisher annahm. Denn es geht nicht darum, Sachen über Facebook zu verkaufen, sondern es geht darum, den Kunden in seinem “Social Context” besser zu verstehen, es geht um “Big Data”, es geht um “Social Intelligence”. Unternehmen können über Social Media ihre Kunden kennenlernen – nicht abstrakt als “Ihre Kunden” wie in der Marktforschung. Sondern jeden Einzelnen. Und sie können ihm so einen echten Nutzen bieten. Was MicroStrategy macht, ist faszinierernd – aber angesichts des “SCHUFA-Aufschreis” glaube ich auch, dass wir eine (breite?) öffentliche Debatte führen müssen, wie “soziale” Daten genutzt werden, mit welchen Motiven und Zielen, und was daraus für den Datenschutz und die Medienkompetenz des einzelnen folgt. Und das geht jeden an, weshalb sich auch jeder beteiligen sollte.

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Und genau darum geht es beim “Social Media Marketing iCommerce Summit” (kurz: SMICS), den MicroStrategy vom 10. bis zum 11. Juli in Amsterdam veranstaltet (Facebook-Fanpage hier). Mit von der Partie sind so tolle Redner wie Brian Solis oder Martha Rogers, und zwei Tage geht es um nichts Anderes als darum, wie “Daten” das Business verändern. Mit vorgestellt werden auch “Best Practice” Beispiele, wie zum Beispiel des FC Barcelona, Vodafone, Dell und der englischen Armee.

Ausschreibung zur Teilnahme an der Konferenz

Und für diese Konferenz schreiben wir dank MicroStrategy einen Platz aus, für jemanden, der am 09. Juli abends nach Amsterdam reist, am 10. und 11. an der Konferenz teilnimmt und dann am 11. (oder 12.) wieder heimfliegt. Interesse?

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„Ich leite es weiter und zeige meine Begeisterung“ – Interview zum Buch “Prinzip kostenlos”

Das nenne ich gutes Timing. Gerade gestern habe ich eine “Mammut-Vorlesung” online gestellt, in der ich fast mein ganzes Wissen zum Thema “Tools & Tactics für Social Media Manager” frei zur Verfügung stelle. Und heute bekomme ich Bescheid, dass ich jetzt das Interview zum Buch Prinzip kostenlos: Wissen verschenken – Aufmerksamkeit steigern – Kunden gewinnen (*) von der von mir außerordentlich geschätzten Kerstin Hoffmann veröffentlichen darf.

Herr Lange, Sie sind im deutschen Social Web sehr bekannt; auch und gerade deswegen, weil sehr großzügig hochwertiges Wissen und Mehrwert an Ihr Netzwerk verteilen. Ein Beispiel dafür sind die aufwändig programmierten Twitter-Listen auf der Website Ihrer Agentur  talkabout. Warum machen Sie das? Was bringt es Ihnen?

Die Idee entstand vor zwei Jahren, einfach nur, weil ich mir persönlich ein Bild machen wollte. Twitter ist ziemlich unübersichtlich, wenn es darum geht, gute und relevante Twitterer zu finden. Vor zwei Jahren war das für deutsche Accounts nahezu unmöglich. Und für mich war schnell klar, dass ich das öffentlich machen werde. Einerseits entsteht so ein „Crowdsourcing-Effekt“ –  also Leute wollen auch dabei sein und melden sich selbst – andererseits bringt das schlichtweg Links und Traffic auf die talkabout.de-Domain. Und dadurch steigern wir unsere Bekanntheit, den Page-Rank auf Google und unser Image. Aber ich würde es auch dann machen, wenn diese Effekte nicht so gut sind. Ich möchte, dass die Menschen draußen einen Mehrwert bekommen, dass sie spüren, dass sie etwas Gutes bekommen. Damit sollen sie „die Marke“ talkabout verbinden.

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“Tools & Tactics für Social Media Manager”

Ich habe heute ein “Mammutwerk” abgeschlossen: Die Vorlesungsfolien für die Vorlesung ”Tools & Tactics für Social Media Manager”. Ich habe versucht, alle meine Erfahrung aus dreieinhalb Jahren praktischer Arbeit im Social Web einfließen zu lassen: Die Tools, die ich verwende, die Tricks, die ich anwende, die Ziele, die ich verfolge.  Nun ja, zumindest die meisten. Also das hat alles weder einen Anspruch auf “Richtigkeit” noch auf Vollständigkeit. Das ist eben das, was und wie ich das persönlich mache (inkl. “06:30 Uhr aufstehen). Für andere Leute in anderen Unternehmen mag das total anders aussehen (die machen ja vielleicht auch mal sowas?). Und es ist echt viel geworden: Mehr als 200 Folien. Ich hoffe trotzdem, dass die Informationen für den ein oder anderen einen Mehrwert darstellen. Als Vorlesung halte ich die Präsentation im Rahmen meiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter an der mhmk (Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation). Aber da dürften es zumindest zwei Vorlesungen werden :-)

Einladung zur Blogparade: “Professionelle Kommunikation im Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Authentizität”

Mich persönlich beschäftigt in den letzten Tagen erneut eine Frage, über die ich in den letzten Jahren schon sehr oft nachgedacht habe. Allgemein geht es darum, wie “Social Media” die professionelle Kommunikation verändert. Denn wenn ich die Fachdiskussionen verfolge, dann taucht im Zusammenhang mit Social Media immer wieder das Wort “Authentizität” auf, und das zu Recht: denn genau diese Authentizität ist das, was viele Menschen an Social Media schätzen, was die so wertvolle “Nähe” herstellt und was “Social Media” von den klassischen Median unterscheidet. Auf der anderen Seite ist professionelle Kommunikation immer mit dem Wort “Inszenierung” verknüpft, und auch das zu Recht: Denn im professionellen Umfeld – also der Kommunikation von Unternehmen, Politikern und Personen des öffentlichen Lebens – wird alles beobachtet und kommentiert, und wer dort nicht “strategisch und geplant” vorgeht, kann schnell in der öffentlichen Debatte zerrissen werden. Und wir wissen ja, dass falsche Authentizität zum falschen Zeitpunkt sogar zu richtigen Desastern führen kann: siehe Victory-Zeichen von Ackermann.

Wie geht das zusammen?

Nach meinem Gefühl liegt hier ein Konflikt vor, der kaum zu lösen ist. Oder der eine ganz besondere Aufmerksamkeit erfordert. Frei nach dem Motto “so viel Inszenierung wie nötig, so viel Authentizität wie möglich”. Aber wie geht das in der Praxis? Geht das überhaupt? Was könnten die Ansätze sein? Braucht es dazu eine besondere Ausbildung, müssen Kommunikatoren neue Fertigkeiten erlernen? Oder ist es eigentlich gar kein Thema, weil am Ende des Tages in der professionellen Kommunikation auch die Authentizität inszeniert sein wird, vielleicht sogar sein muss? So wie auch der so authentisch wirkende Auftritt von Johannes Ponader, dem politischen Geschäftsführer der Piratenpartei, in der Talkshow von Jauch Inszenierung war? Oder ist vielleicht an irgendeiner Stelle auch die Inszenierung authentisch? Und gibt es dann eine “authentischere Inszenierung” und eine “unauthentische Inszenierung”?

Fragen über Fragen

Deshalb möchte ich mit dieser Blogparade heute dazu aufrufen, dass ihr eure Erfahrungen, Meinungen und Sichtweisen in einem eigenen Artikel niederschreibt. Detailaspekte könnten sein

  • Kommt professionelle Kommunikation ohne Inszenierung aus?
  • Gibt es in Social Media eine “Pflicht zur Authentizität”?
  • Gibt es so etwas wie “authentische Inszenierung”?
  • Wann ist Inszenierung “erlaubt” (oder besser: legitim), wo sind die Grenzen der Inszenierung?
  • Wann ist Authentizität “Pflicht”?
  • Was bedeutet “Authentizität” für ein Unternehmen bzw. eine Organisation (im Gegensatz zu einer Person)?
  • Kann ein Unternehmen, Politiker und andere Personen bzw. Organisation des öffentlichen Lebens überhaupt “authentisch” sein?
  • Welche Gefahr besteht im “authentisch sein”? Macht sich eine Person oder Organisation des öffentlichen Lebens damit nicht angreifbar?

Aber natürlich sind noch viele wetere Fragen zu dem Thema denkbar. Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele Blogger und/oder Kommunikationsprofis (PR-Leute, Social Media Berater, Community Manager usw.) an dieser Blogparade teilnehmen.

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Die Zigarette nach dem Sex. Oder: Hurra! Der Like-Hype ist vorbei!

Ich kann mich dunkel an eine Film-Szene erinnern, ich glaube es war ein Film von Woody Allen, da lagen der Protagonist eine Frau im Bett und zündeten sich genussvoll eine Zigarette an. Und nach zwei Zügen fragte er verwirrt: “Äh, haben wir nicht etwas vergessen?”. Ja, wie komme ich jetzt eigentlich darauf?

Also ich würde mich total freuen, wenn dieser “Like-Hype” endlich vorbei ist. So zumindest behauptet es Oliver Bargfeld auf internetworld.de und dem widerspricht ganz vehement Thomas Hutter auf seinem Blog. Um ganz ehrlich zu sein: Mir ist ganz egal, wer von den beiden Recht hat. Ich wünsche mir einfach, dass der Hype vorbei ist, ganz einfach deswegen, weil dieser “Like-Hype” ein totaler Käse ist. Oder anders gesagt: Weil er total missverstanden wird.

Ursprünglich (so nehme ich zumindest an) war der Like-Button dazu da, dass jemand bekundet, dass er eine Marke mag (ich spreche jetzt über den Like-Button von Fan-Pages, nicht von einzelnen Beiträgen). Der Grund dafür war im Allgemeinen, dass er schon vorher, schon vor Facebook, die Marke kannte, erlebt hat und mochte. In diesem Kontext war der Like-Button sinnvoll. Denn er war quasi ein Gradmesser für die Popularität des Unternehmens. Wie ein Marktmonitor. Und dann ist das irgendwie pervertiert worden. Die Unternehmen haben sich nicht mehr darum bemüht, dass die Leute sie “mögen” und deswegen “like” klicken, sie haben gleich die Abkürzung nehmen wollen. Quasi “like” ohne “mögen”. So, als ob man die Menge an Sex, die man hat, an der Anzahl der Zigarretten misst, die man raucht. Echt pervers.

Facebook hat jetzt einiges überabeitet. Zum Beispiel gibt es die Fan-Gates jetzt nicht mehr (jedenfalls nicht mehr so). Ganz vielen Marketeers ist damit das Spielzeug genommen worden. Und das tut mir (gar nicht) leid um sie. Sie müssen sich nun doch wieder Gedanken machen, wie sie jemanden zum Sex bekommen. Manche werden sich mit einem One-Night-Stand begnügen. Andere werden dauerhafte Sex-Beziehungen aufbauen. Und wieder andere werden sich vielleicht darauf besinnen, dass eine langfristige Beziehung nachhaltiger ist. Und dann geht es auf Facebook vielleicht auch mal um “echte” Beziehungen. Ich würde das begrüßen.

Audi macht einen Riesen-Job im Social Web. Aber: Quod licet Audi non licet Bovi

Audi Deutschland macht einen tollen Job im Social Web, vor allem auf Facebook. Das zumindest legen die Zahlen nahe, die Dieter Kopitzki, Leiter des „Digitalen Marketings“ der AUDI AG im zentralen Marketing,  im Interview mit allfacebook.de nennt. Das, was Audi macht, ist technisch und handwerklich richtig gut gemacht, auf sehr hohem Niveau. So wie Audi Autos. Aber irgendwie macht mich das Interview auch etwas nachdenklich. Denn beides, sowohl die Fanpage als auch das Interview, wirken irgendwie kalt. Und egozentrisch. Es geht um Technik. Es geht um Audi. Aber irgendwie nicht um Menschen – und wenn dann nur als Mittel zum Zweck. Da finde ich so Sätze wie “Der Dialog mit Interessenten und Kunden via Social Media schafft für uns einen unschätzbaren Wert.” Und die Begründung ist: “Jeder Fan kann zum Markenbotschafter werden und in seinem realen wie virtuellen Netzwerk ein interessanter Multiplikator für Audi sein.” Und weiter: “Wir versuchen, über involvierende Inhalte unsere Fans zu aktivieren und den Buzz beständig hochzuhalten.” Das zumindest gelingt Audi laut Mashable ausgesprochen gut: Audi sei “more engaging” als jede andere Facebook-Seite, so Mashable. Und das muss man anerkennen. Aber lässt sich die Erfolgsstory übertragen? Ist Audi damit ein neuer Benchmark für alle, die Social Media machen? Und ist “Engagement” tatsächlich der entscheidende “KPI”?

Ich möchte aber vorweg schicken: Wie so oft geht es mir ausdrücklich nicht um Audi. Ich will Audi nicht kritisieren. Vielmehr suche ich danach, was man aus dem Case lernen kann, wo man einen Transfer leisten kann. Vielleicht hilft es auch, das Thema “Engagement” besser zu verstehen, dass so sehr gehyped und als Heilsversprechen propagiert wird.  Und ich finde, man kann aus diesem Interview und dem Facebook-Auftritt durchaus einiges lernen. Hier mal mein Vorschlag….

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Eine neue Definition von “Online-Reputationsmanagement”? Es kommt auf das beobachtbare Verhalten an!

Das Redaktions-Mitglied des PR Journals, Cornelia Wüst, hat mir kürzlich einige sehr interessante Fragen gestellt, wie das Social Web das Reputations-Management verändert. Ich habe die Fragen gerne beantwortet und möchte sie auch hier gerne teilen. Nun ist das Thema noch sehr jung, sodass es nicht so viele bereits vollzogene Änderungen gibt. Es gibt aber Trends. Die Kernthese: Der gesellschaftliche Wandel bedingt, dass Menschen immer selbstbewusster werden und immer mehr öffentlich beanspruchen, dass ihre Interessen von der Politik und von Unternehmen berücksichtigt werden: Sie fordern öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung. Wie Unternehmen damit umgehen, hat direkte Auswirkungen auf deren Reputation. “Reputation” meint in diesem Zusammenhang das “beobachtbare Organisations-Verhalten”, in Abgrenzung zum Image, das vor allem durch die (Selbst- oder Fremd-)Darstellung des Unternehmens geprägt wird. Die Besonderheit des Social Web ist, dass hier nicht nur die Präsentation ausschlaggebend ist, wie bei Websites, Broschüren oder Werbung, sondern immer mehr, wie das Unternehmen (ergänzend zur Präsentation) mit seinen Bezugsgruppen umgeht. Social Media verändert demnach die Anforderungen, wie Unternehmen ihr Reputationsmanagement betreiben müssen. 

Quelle: Geek & Poke (klicken um zu vergößern)

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Eine neue Definition von “Online-Reputationsmanagement”?

Demzufolge ist Online-Reputationsmanagement ”die Steuerung des beobachtbaren Organisations-Verhaltens im Internet”. Eine entscheidende Rolle spielen dabei Social Media, weil sie – anders als zum Beispiel klassische Websites – nicht nur Präsentation sind, sondern Interaktion, also Verhalten, erlauben. Kern des Online-Reputationsmanagements ist also, wie die Organisation (im Dialog) mit ihren Bezugsgruppen öffentlich umgeht. Unternehmen, die auf  öffentlich (explizit oder implizit) artikulierte Bedürfnisse ihre Bezugsgruppen eingehen, stärken ihre Reputation! Und  ein entscheidender Punkt ist, dass sie ihre Reputation auch denjenigen gegenüber steigern, die dieses Verhalten nur beobachten. (siehe auch 90-9-1-Regel). Wenn ein Unternehmen also beispielsweise eine Support-Hotline im Social Web einrichtet, und dort auch auf sehr kritische Themen souverän eingeht, ist das für sehr viele Menschen beobachtbar – vor allem dann, wenn diese Maßnahmen über klassische Kommunikation bekannt gemacht wird. Damit wird ein Support-Kanal zu einem starken Instrument des Reputationsmanagements! Aus der alten PR-Weisheit “Tue Gutes und rede drüber” wird ein: “Tue Gutes und lass dich dabei beobachten”.

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