Autoren-Archiv: Paul Wühr

Zum 80. Geburtstag von Paul Wühr

10. Juli 2007

Was ich über dieses falsche Buch sagen könne, fragte mich mein Inspektor, oben, auf der Terrasse, Ecke Marschallstraße, er gebe sich einmal dazu her, mein Diktat aufzunehmen in seinen Text.

Ob ich etwas über das Falsche sagen sollte, wollte ich wissen und gab zu bedenken: Aus einer falschen Welt heraus als Autor eines falschen Buches sich auf eine Interpretation des Falschen einzulassen, würde bedeuten: hier zusammenfassen zu müssen, wie in diesem falschen Buch aus allen Gegensätzen und vor allem dem des Richtigen und des Falschen herauszugelangen sei, was allenfalls richtig herauskommen könnte, damit aber gar nichts bedeuten würde.

Bedeuten sollte es also etwas? wurde ich gefragt.

Es sollte nichts bedeuten.

Er lachte.

Er solle ruhig lachen, über mein Bemühen um das Unmögliche, meinte ich. Ich rede, sagte ich und deshalb: um aus der Rede herauszugelangen.

Paul Wühr: Das falsche Buch

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Ernst-Jandl-Preis für Paul Wühr

26. März 2007

Ich gebe sonst nicht viel um Literaturpreise, da sie nur selten etwas über die Qualität des oder der Ausgezeichneten aussagen; zu verzwickt sind dazu zumeist die gegenseitigen Interessen von Publicity, persönlichen Bekanntschaften und einander waschenden Händen.

Aber die Meldung, dass Paul Wühr den Ernst-Jandl-Preis erhalten hat, hat mich doch gefreut. Ich bin seit 1983, dem Jahr, in dem »Das falsche Buch« erschien, treuer Wühr-Leser und habe das Glück gehabt, auf einer Lesung Wührs in Tübingen eines der raren Exemplare von »Gegenmünchen« verlagsfrisch erwerben zu können!

Da Wühr auch vielen Literatur-Interessierten unbekannt sein dürfte, setze ich hier (leicht überarbeitet) ein kurzes Wühr-Portrait hin, das ich 1998 für die Newsgroup de.rec.buecher geschrieben habe:
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