Großer Wannsee
Großer Wannsee | ||
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Blick von der Wannseebrücke auf den Wannsee | ||
Geographische Lage | Mitteleuropa | |
Zuflüsse | Havel | |
Abfluss | Havel | |
Städte am Ufer | Berlin (Ortsteile Wannsee und Nikolassee) |
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Daten | ||
Koordinaten | 52° 25′ 39″ N, 13° 10′ 23″ O52.42759987888913.17312240611132Koordinaten: 52° 25′ 39″ N, 13° 10′ 23″ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 32 m ü. NN | |
Fläche | 2,732 km² | |
Maximale Tiefe | 9 m | |
Besonderheiten |
Strandbad Wannsee steht unter Denkmalschutz |
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Kartenausschnitt vom Großen Wannsee |
Der Große Wannsee (alter Name Wannensee) ist hydrologisch betrachtet eine Bucht der Havel. Er gehört zu der sogenannten Kladower Seestrecke,[1][2] die sich zwölf Kilometer lang von der Spandauer Ortslage Pichelsdorf bis zum Meedehorn bei Potsdam-Sacrow erstreckt, begrenzt von typisch flussförmigen Havelabschnitten flussaufwärts (von der Spandauer Zitadelle bis zum Pichelsdorfer Gemünd) und der Havelenge bei Sacrow flussabwärts. Die Abgrenzung des Großen Wannsees von der Kladower Seestrecke ist eine gedachte Linie von der Schwanenwerderbrücke (landseits) im Osten zum Großen Tiefehorn im Westen. Der Große Wannsee liegt im südwestlichen Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Der verkürzte Name Wannsee bezieht sich immer auf den Großen Wannsee, nie auf den weniger bedeutenden Kleinen Wannsee, der als letzter See des Griebnitzkanals an der Nordseite der Wannseebrücke in den Großen Wannsee einmündet.
Der Große Wannsee (GWS), mit einer Länge von 2,53 Kilometern,[3] gehört als Wasserstraßenklasse IV zur Bundeswasserstraße Untere Havel-Wasserstraße,[2] für die das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin zuständig ist.
Havel, Großer Wannsee, Griebnitzkanal, Pohlesee, Stölpchensee, Griebnitzsee und die Glienicker Lake umschließen den inselartigen Berliner Ortsteil Wannsee, der westlich des Großen Wannsees liegt. Nördlich liegt in der Havel die Insel Schwanenwerder und etwa einen Kilometer westlich liegt flussabwärts in der Havel die Pfaueninsel.
Das Strandbad Wannsee liegt am nördlichen Abschnitt des Ostufers und damit nicht im Ortsteil Wannsee, sondern im Ortsteil Nikolassee. Mit seinem langgestreckten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäudetrakt und seinem FKK-Bereich war es vor dem Mauerfall das beliebteste sommerliche Wochenend-Ausflugsziel der Bevölkerung West-Berlins. Naturgemäß kam dem Wannsee als innerstädtischem Naherholungsgebiet in dem zwischen 1961 und 1989 eingemauerten West-Berlin besondere Bedeutung zu. 1951 sang Conny Froboess: „Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein, und dann nischt wie raus an’ Wannsee.“
Als Ausflugsziel hat der Wannsee auch durch die Personenschifffahrt Bedeutung. Es gibt Fahrten auf dem See und entlang der Havel oder des Griebnitzkanals nach Potsdam, Werder oder Tegel. Die Anlegestelle befindet sich am Südende des Sees unweit der Wannseebrücke und des S-Bahnhofs Wannsee. Dort legt auch die Fähre nach Kladow am gegenüberliegenden Ufer der Havel an.
In der Villa Marlier am Westufer des Großen Wannsees fand am 20. Januar 1942 eine geheime Besprechung hochrangiger Vertreter von nationalsozialistischen Reichsbehörden und Parteidienststellen statt, bei der Einzelheiten der bereits beschlossenen Ermordung der europäischen Juden besprochen wurden. Dieses Treffen wurde später als „Wannseekonferenz“ bekannt; die Villa ist heute eine Gedenk- und Ausstellungsstätte.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Verein Seglerhaus am Wannsee
- Liste der Seen in Deutschland
- Liste der Seen in Berlin
- Berlin-Wannsee (Ortsteil)
- Am Großen Wannsee (Straße)
[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Anlage zum Preußischen Wassergesetz vom 7. April 1913, Gesetzsammlung Nr. 14
- ↑ a b Verzeichnis E, Lfd.Nr. 60 der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
- ↑ Längen (in Kilometer) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes