Lichtquelle

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Die Sonne als unsere primäre Lichtquelle

Eine Lichtquelle ist der Ort, von dem Licht ausgeht. Primäre globale Lichtquelle ist die Sonne.

Unterteilungen und Charakteristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charakteristisches Merkmal aller Lichtquellen ist die Wellenlängenverteilung nach Frequenz und Intensität.

Die Vielfalt von Lichtquellen lässt sich nach weiteren Kriterien einteilen: nach den Merkmalen messbarer Strahlung, nach der Geometrie des Strahlengangs oder nach einzelnen physikalischen Kennzeichen wie der Quantenenergie. Nach der räumlichen Ausdehnung der strahlenden Quelle unterscheiden sich Punktlichtquellen und diffuse Lichtquellen, nach der jeweiligen Abstrahlcharakteristik als rundum oder gerichtet strahlend.

Physikalisch werden natürliche lokal begrenzte Lichtquellen (Glühwürmchen, Polarlicht, Blitz) und vom Menschen geschaffene künstliche technische Lichtquellen (Öllampe, Leuchtmittel bzw. Lampe, Laser, Bildröhre, Leuchtdiode) unterschieden.

Eine selbstleuchtende Lichtquelle, auch als „aktive Lichtquelle“ oder Lichtquelle 1. Ordnung erzeugt das abgestrahlte Licht in der Lichtquelle. Zu diesen Selbstleuchtern gehören die Sonne, Sterne, Glühwürmchen, Feuer oder Lampen.

Alle anderen Körper, die nicht selbst leuchten, werden als „passive Lichtquellen“, auch Lichtquellen 2. oder höherer Ordnung, bezeichnet. Sie können erst durch Beleuchtung (Anstrahlung) mit anderen Lichtquellen Licht

  • andere Lichtfarben aussenden (induzierte Emission), wie beispielsweise Leuchtfarben, oder
  • das eingestrahlte Licht reflektieren, wie beispielsweise der Mond Sonnenlicht auf die Erde wirft. Zu diesen passiven Quellen gehören ebenfalls Rückstrahler (Katzenaugen) an Verkehrsmitteln, die Licht reflektieren.

Thermische Strahler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Petroleumlampe der Gotthardbahn

Thermische Strahler liefern eine kontinuierliche Strahlung, mit steigender Temperatur verschiebt sich das Strahlungs-Maximum vom infraroten über rotes, hin zu blauem und ultraviolettem Licht (siehe Plancksches Strahlungsgesetz). Je heißer ein Strahler ist, desto blauer erscheint er. Dabei spielt die Energieform, die in Wärme umgesetzt wird und zur Strahlung führt, keine Rolle.

Nichtthermische Strahler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gegensatz zum thermischen Strahler können Moleküle und Atome durch Zufuhr von Energie unterschiedlicher Provenienz in einen angeregten Zustand versetzt werden. Geht dann der angeregt wieder in den Grundzustand (Rekombination) so wird die Differenz der Energie wieder freigesetzt. Für die praktische Nutzung ist es von besonderer Bedeutung, dass diese als Strahlung mit Wellenlängen im sichtbaren Spektralbereich abgegeben wird. Der optische Anteil der so entstehenden Strahlung ist Lumineszenz. Bei der Lumineszenz werden zwei Formen nach der Zeit zwischen Anregung und Abstrahlung unterschieden. Fluoreszenz tritt nur während der Anregung auf, Phosphoreszenz dagegen auch, nachdem die äußere Anregung bereits erloschen ist. Beides sind Formen der Lumineszenz. Die Phosphoreszenz (Nachleuchten nach dem Beleuchten) wird bei Sicherheitsschildern, Zifferblättern oder als Dekoration verwendet. Im Gegensatz zum kontinuierlichen Spektrum des thermischen Strahlers entstehen auf Grund der Prozessabläufe diskontinuierliche Spektrallinien oder -banden. Gasentladungen in verdünnten Gasen zeigen sehr scharfe Spektrallinien, bei Gasen unter Druck (Hochdruck-Metalldampflampen) verbreitern sich die Linien.

Die anregende Energie kann auf unterschiedlichen Energieformen zur Lichtquelle führen. Bei Glühwürmchen oder dem Leuchtstab führt die chemische Reaktion zur Reaktion und der Lichtabgabe. Leuchtdioden, Gasentladungslampen und EL-Folien erhalten mittels Gasentladung oder Elektrolumineszenz die Funktion als Lichtquelle durch elektrischen Strom. Durch Elektronenbeschuss, auch Betastrahlung aus einem fluoreszierenden Leuchtstoff, werden Bildröhren, Fluoreszenzanzeigen zum Leuchten angeregt, hier sind auch Kathodolumineszenz und Tritiumlicht zu nennen.

Eine andere Kategorie ist die Wandlung von (vorzugsweise) UV-Licht durch Fluoreszenz mittels Leuchtstoff en in sichtbares Licht, diese Vorgänge der Umwandlung von kürzeren (energiereicheren) Wellenlänge zum (längerwelligen) sichtbaren Licht sind grundlegend für Leuchtstoffröhren und bei den weißen Leuchtdioden. Kürzerwellige Strahlung zur Erzeugung sichtbaren Lichtes ist bei Leuchtschirmen älterer Geräte die Röntgenstrahlung und die Gammastrahlung für „radioaktive“ Leuchtfarbe. Synchrotronstrahlung und Tscherenkowstrahlung haben dagegen keine Bedeutung als künstliche Lichtquellen.

Laser werden durch elektrischen Strom, Strahlung kürzerer Wellenlängen oder chemische Energie angeregt und werden nur selten als Lichtquelle verwendet. Beispiele für den praktischen Einsatz von Lasern als Lichtquelle sind Infrarot-Zielbeleuchtung, Blendlaser oder rote Laserpointer. Das Licht grüner Laserpointer wird durch Frequenzverdopplung aus einem infraroten Laserstrahl erzeugt.

Lichtausbeute haushaltsüblicher Leuchtmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in den 2010er Jahren langsam aussterbende Glühlampe ist mit rund 10 lm/W der Halogenlampe mit etwa 20 lm/W unterlegen. Als einziges bezüglich der Lichtausbeute noch entwicklungsfähiges haushaltsübliches Leuchtmittel überholt die LED im gleichen Jahrzehnt bei etwa 100 lm/W die (Kompakt-)Leuchtstofflampe.[1]

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lichtquelle
Leistungs­aufnahme
(in Watt)
Lichtausbeute (in lm/W) Lichtstrom
(in Lumen) typisch
Grundtyp Detailtyp minimal typisch maximal
Flamme (an Docht) Kerze ca. 50 0,1 ca. 5
Öllampe 0,2
Flamme (Flüssigbrennstoff-Vergaser) + Glühstrumpf Starklichtlampe bis 1000 5,0 bis 5000
Gasflamme + Glühstrumpf CampinGaz-Lampe mit Butan/Propan 200
Acetylenbrenner Karbidlampe plane Acetylenflamme, aus Doppelkeramikdüse für 14 l/h 200
Bogenlampe Kohle (ungefüllt) 55 V Wechselstrom – Platzbeleuchtung 300
Bogenlampe Kohle (gefüllt) 55 V Gleichstrom – Filmprojektion 1000?
Nernstlampe (nur: 1899–1913)[2] Zirkonium-, Yttrium-, Erbiumoxid – Raumbeleuchtung, IR-Spektroskopie 200
Kohlefaden-Glühlampe Kohlefaden (historisch) 40 <8
Glühlampe (Wolfram) Glühlampe 230 V 5 5,0 25
Glühlampe 230 V 25 8 200
Glühlampe 230 V 40 10 10 10,3 400
Glühlampe 230 V 60 11,5 12,0 12,5 720
Glühlampe 230 V 75 12,4 937,5
Glühlampe 230 V 100 13,8 14,5 15,0 1450
Halogenglühlampe Halogen 12 V[3] 35 25 860
Halogen 12 V (KFZ, real 13,8 V) 55 27,0 27,5 28,0 1512,5
Halogen 230 V GU10 50 12 600
Halogen 230 V 100 16,7 1670
Halogen 230 V 250 16,8 4200
Halogen 230 V 500 19,8 9900
Halogen 230 V 1000 24,2 24200
Gasentladung + Leuchtstoff Kompaktleuchtstofflampe 11 31,5 49,1 63,6 540,1
Kompaktleuchtstofflampe 15 31,5 56,5 63,3 847,5
Kompaktleuchtstofflampe 20 30 57,5 67,5 1150
Kompaktleuchtstofflampe 23 55 60 60 1380
Kompaktleuchtstofflampe 70 75 5250
Leuchtröhre, auch als Kaltkathode oder CCFL bezeichnet 11 50 55 60 605
Leuchtstofflampe mit konventionellem Vorschaltgerät (KVG, 50-Hz-Drossel) 36 60 75 90 2700
Leuchtstofflampe inkl. konventionellem Vorschaltgerät (KVG, 50-Hz-Drossel) 55 40 50 59 2750
Leuchtstofflampe mit elektronischem Vorschaltgerät (EVG) 36 80 95 110 3420
Leuchtstofflampe inkl. elektronischem Vorschaltgerät (EVG) 50 58 68 96[4] 3400
Induktionslampe (Elektrodenlose Leuchtstoffröhre mit induktiver Speisung) 80
Gasentladung, Gasentladungsröhre Xenon-Höchstdruck-Gasentladungslampen in Videoprojektoren 100 bis 300 10 22,5 35 2250 bis 6750
Xenon-Gasentladungslampe (Höchstdrucklampen in Kinoprojektoren) mehrere Kilowatt 47
Halogenmetalldampflampe[5] 35 bis 1000 70 94 106 3290 bis 94000
Quecksilberdampflampe Hochdrucklampe (HID) 50 55 60
Glimmentladung (Neon: orange) ohne Leuchtstoff 8
Xenon-Bogenlampe 30 50
Quecksilber-Xenon-Bogenlampe (KFZ-Frontscheinwerfer) 35 50–80 52–93 106[6]
Quecksilberdampf-Hochdrucklampe (HQL), teilweise mit Leuchtstoff 50 36
Quecksilberdampf-Hochdrucklampe, teilweise mit Leuchtstoff 400 60
Halogenmetalldampflampe (HCI, HQI) 250 93 100 104
Natriumdampf-Hochdrucklampe 35 bis 1000 120 140 150
Natriumdampf-Niederdrucklampe ca. 80 150 175 200
Schwefellampe 1400 95
Elektrolumineszenz-Folie (EL-Folie) EL-Folie 1,2 5,0 9,0
Leuchtdiode blau 0,05 bis 1 1,0 8,5 16,0
rot 0,05 bis 1 5,0 47,5 90
weiß (blau mit Leuchtstoff) bis 5 65 140
LED-Lampe (blaue LED + Leuchtstoff, incl. Vorschaltelektronik) LED-Lampe 230 V weiß (4000 K) 1 bis 20 20 55 97,14
LED-Lampe 230 V warmweiß (2700 K) 1 bis 20 20 55 83,92
LED-Lampe 230 V warmweiß (2700 K)[7][8][9][10] 7 bis 12 58,75 75–85 94
LED-Lampe 230 V warmweiß (2700 K; weiß + rot)[11][12] 6 bis 12 60 68 76
technisch umgesetzte Lichtausbeute thermischer Strahler, 6600 K[13] 95
theoretisches Maximum an Lichtausbeute weiß (5800 K), 400–700 nm[14] 251
grün, 555 nm – monochrom[15] 683

Neben der Lichtausbeute ist auch bei vielen weißen Strahlern der Farbwiedergabeindex von Bedeutung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Lichtquelle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.photonikforschung.de/forschungsfelder/beleuchtungled/wie-funktioniert-eine-led/
  2. Archivierte Kopie (Memento vom 21. Februar 2016 im Internet Archive) Nernst Lamp, nernst.de, Walter Nernst Memorial, Ulrich Schmitt, Institut für Physikalische Chemie, Georg-August-Universität Göttingen, 9. Dezember 1999, aktualisiert 19. Juni 2013, abgerufen 18. Januar 2016.
  3. Eco 35-Watt Soft White Dimmable Light Bulb (4-Pack) 2015.
  4. Osram „LUMILUX® T5 High Efficiency“ mit 3650 Lumen bei 35 Watt, das sind 96 Lumen je Watt. Die Lebensdauer beträgt 24.000 Stunden.
  5. Technische Information – Osram Halogen-Metalldampflampe HMI 18000W/XS. (PDF; 201 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Elektor-Verlag, 1. November 2004, ehemals im Original; abgerufen am 6. Januar 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/wcmstraining.osram.info (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  6. angeblich bei 50 W erreicht. Nucor GbR, abgerufen am 6. Januar 2012.
  7. Philips LED 60W 806lm Retrofit with Remote Phosphor. Museum of Electric Lamp Technology, 24. Dezember 2010, abgerufen am 6. Januar 2012.
  8. Philips Master LEDbulb 'Glow' 7W. Museum of Electric Lamp Technology, 24. Dezember 2010, abgerufen am 6. Januar 2012.
  9. MASTER_LED_Designer_Bulb.pdf. (Nicht mehr online verfügbar.) Philips, 24. Dezember 2010, archiviert vom Original am 14. Mai 2013; abgerufen am 6. Januar 2012.
  10. L-Prize Bulb partial teardown. (Nicht mehr online verfügbar.) Doug Leeper, 6. Mai 2012, archiviert vom Original am 1. Juli 2012; abgerufen am 29. Juni 2012.
  11. Neuer LED-Rekord: Neue Technik – neues Licht – Leuchtmittel. i-Magazin, 17. Juni 2011, abgerufen am 6. Januar 2012.
  12. LED-Konzept „Brilliant-Mix“ sorgt für warmweißes Wohlfühllicht. Siemens, 11. Mai 2011, abgerufen am 6. Januar 2012.
  13. The Great Internet Light Bulb Book, Part I. Donald L. Klipstein (Jr), 18. Juni 2011, abgerufen am 6. Januar 2012.
  14. Tom Murphy: Maximum Efficiency of White Light. 31. Juli 2011, abgerufen am 29. Juni 2012. – hypothetischer Schwarzer Strahler bei 5800 K, der theoretisch nur im sichtbaren Bereich von 400 bis 700 nm emittiert
  15. Tom Murphy: Maximum Efficiency of White Light. 31. Juli 2011, abgerufen am 29. Juni 2012. – hypothetischer Monochrom-Strahler am Empfindlichkeitsmaximum des Auges