Saint Paul (Minnesota)

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Saint Paul
Spitzname: The Capital City, The Saintly City, The STP, Shots Paul, Pig’s Eye
Saint paul mn.jpg
Siegel von Saint Paul
Siegel
Flagge von Saint Paul
Flagge
Lage in Minnesota
Ramsey County Minnesota Incorporated and Unincorporated areas St. Paul Highlighted.svg
Basisdaten
Gründung: 1854
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Minnesota
County: Ramsey County
Koordinaten: 44° 57′ N, 93° 6′ WKoordinaten: 44° 57′ N, 93° 6′ W
Zeitzone: Central (UTC−6/−5)
Einwohner:
– Metropolregion:
308.096 (Stand: 2019)
3.551.036 (Stand: 2016)
Bevölkerungsdichte: 2.253,8 Einwohner je km2
Fläche: 145,5 km2 (ca. 56 mi2)
davon 136,7 km2 (ca. 53 mi2) Land
Höhe: 214 m
Gliederung: 15 Stadtbezirke
Postleitzahlen: 55101-55175
Vorwahl: +1 651
FIPS: 27-58000
GNIS-ID: 0662851
Website: www.ci.stpaul.mn.us
Bürgermeister: Melvin Carter (DFL)

Saint Paul [seɪntˈpɔːl] (abgekürzt St. Paul) ist die Hauptstadt und zweitgrößte Stadt des US-Bundesstaates Minnesota. Sie ist darüber hinaus Verwaltungssitz des Ramsey County. 2019 hatte Saint Paul 308.096 Einwohner.[1] Die Stadt liegt östlich der Great Plains und südwestlich des Lake superiors, des oberen der Großen Seen am Zusammenfluss des Minnesota- und Mississippi River[2] und bildet mit Minneapolis die Metropolregion Twin Cities („Zwillingsstädte“).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte Saint Pauls beginnt im frühen 19. Jahrhundert, als erste Händler, Forscher und Missionare aus dem Süden Kanadas zuwanderten und sich im Gebiet der heutigen Stadt niederließen. Sie waren zumeist französischer Herkunft und suchten den Schutz des nahegelegenen Fort Snelling.

Begünstigt durch die Lage am Mississippi River und Minnesota River entwickelte sich ein Handelszentrum. 1841 gründete Galtier dort eine Kirche mit dem Namen Saint Paul, nach der auch die Siedlung benannt wurde.

In den folgenden Jahren wuchs St. Paul immer weiter und wurde 1854 eine eigenständige Stadt und die Hauptstadt von Minnesota.

Demografische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Census Einwohner ± in %
1850 1112
1860 10.401 835,3 %
1870 20.030 92,6 %
1880 41.473 107,1 %
1890 133.156 221,1 %
1900 163.065 22,5 %
1910 214.744 31,7 %
1920 234.698 9,3 %
1930 271.606 15,7 %
1940 287.736 5,9 %
1950 311.349 8,2 %
1960 313.411 0,7 %
1970 309.980 −1,1 %
1980 270.230 −12,8 %
1990 272.235 0,7 %
2000 287.151 5,5 %
2010 285.068 −0,7 %
1850–2000[3] 2010[1]

Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Saint Paul 285.068 Menschen in 111.001 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 2085,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 111.001 Haushalten lebten statistisch je 2,47 Personen.

Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 60,1 Prozent Weißen, 15,7 Prozent Afroamerikanern, 1,1 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 15,0 Prozent Asiaten1, 0,1 Prozent Polynesiern sowie 3,9 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 4,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 9,6 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung.

25,1 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 65,9 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 9,0 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,1 Prozent der Bevölkerung war weiblich.

Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 45.939 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 25.576 USD. 22,5 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.[1]


Stadtviertel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt ist in folgende schließlich Viertel aufgeteilt:

  • Saint Anthony Park
  • Merriam Park
  • Macalester-Groveland
  • Highland Park
  • The Midway
  • Como Park
  • North End
  • Thomas-Dale
  • Summit-University
  • Summit Hill
  • West Seventh
  • Downtown
  • West Side
  • Payne-Phalen
  • Dayton’s Bluff
  • Greater East Side
  • Battle Creek

Universitäten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf das Minnesota State Capitol
Blick vom Minnesota State Capitol auf Saint Paul

Saint Paul ist vor allem im kulturellen Bereich bedeutend. Die zahlreichen historischen Museen bilden hier den Schwerpunkt. Die Stadt ist Sitz des Erzbistums Saint Paul and Minneapolis.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Sehenswürdigkeiten von St. Paul zählen:

National Park Service[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der National Park Service weist für Saint Paul drei National Historic Landmarks aus: das F. Scott Fitzgerald House, das James J. Hill House und das Frank B. Kellogg House.[4] 103 Bauwerke und Stätten der Stadt sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 7. November 2018).[5]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fortbewegung findet hauptsächlich durch private Kraftfahrzeuge statt. Als Alternative gibt es einen öffentlichen Personennahverkehr, der mit Bussen und einer Tramlinie die Innenstadt mit Minneapolis und den Außenbezirken verbindet. Innerhalb der letzten Jahre ist durch das rasche Wachstum der Twin Cities der Verkehr stark gestiegen, sodass in den Hauptverkehrszeiten das Verkehrsaufkommen sehr hoch ist und mit Staus und Wartezeiten gerechnet werden muss.

Eine Besonderheit in Saint Paul sind die sogenannten Skyways, die in der Innenstadt verschiedene Gebäude mit geschlossenen Brücken und Tunneln miteinander verbinden. Sie bieten Schutz vor der extremen Kälte im Winter und der möglichen Hitze im Sommer.

Der Hauptverkehrsflughafen ist der Minneapolis-Saint Paul International Airport in Minneapolis. Er war Heimatflughafen von Northwest Airlines (mittlerweile von Delta Air Lines übernommen) und gehört zu den zehn größten Flughäfen in den Vereinigten Staaten.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Paul ist der Hauptsitz von:

  • St. Jude Medical – Medizintechnikunternehmen für Kardiologie (Schrittmacher etc.) und Neurostimulation
  • 3M
  • St. Paul Travelers
  • Ecolab
  • Lawson Software
  • HB Fuller Klebstoffe
  • Spielort der NHL-Mannschaft Minnesota Wild
  • Ampers
  • ATMA-SPHERE

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint Paul unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander Ramsey (1815–1903), ehem. Politiker; ehem. Bürgermeister von Saint Paul
  • Edmund Rice (1819–1889), ehem. Politiker; ehem. Bürgermeister von Saint Paul
  • Jacob H. Stewart (1829–1884), ehem. Politiker; ehem. Bürgermeister von Saint Paul
  • Andrew Kiefer (1832–1904), ehem. Politiker; ehem. Bürgermeister von Saint Paul
  • John Ireland (1838–1918), römisch-katholischer Geistlicher; Bischof von Saint Paul
  • Emmanuel Louis Masqueray (1861–1917), französischer Architekt; entwarf die Cathedral of Saint Paul
  • Arthur E. Nelson (1892–1955), ehem. Politiker; praktizierte als Anwalt in Saint Paul
  • Marc Anderson (* 1955), Perkussionist und Musikethnologe; außerordentlicher Professor an der Anthropologischen Fakultät der Hamline University in Saint Paul

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Roman Freiheit von Jonathan Franzen spielt unter anderem in St. Paul.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint Paul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c https://www.census.gov/data/tables/time-series/demo/popest/2010s-total-cities-and-towns.html#tables Abgerufen am 28. Mai 2020
  2. stpaul.maps.arcgis.com: Saint Paul Land Survey (interaktive Karte, 13. August 2018)
  3. U.S. Decennial Census Abgerufen am 4. Mai 2013
  4. List of NHLs by State. National Park Service, abgerufen am 7. November 2018.
  5. Suchmaske Datenbank im National Register Information System. National Park Service, abgerufen am 16. November 2018.