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Christian Ingenlath

* 1974
Kamp-Lintfort.

Vita

Nach einer langjährigen Wasserballkarriere und einem weniger erfolgreichen Jurastudium, war er in mehreren Büroverwaltungsjobs tätig.

Aktuell arbeitet er in einem Grafikbüro und lebt in Berlin.

Seit der Geburt seiner zweiten Tochter ist die Zeit zum Schreiben kostbarer geworden. Er ist Mitveranstalter des Kultursalons Madame Schoscha und Autor der gleichnamigen Monatskolumne auf FIXPOETRY im Wechsel mit Kathrin Schadt.

Auswahlbibliografie

Señoritas
Kathrin Schadt
Señoritas
parasitenpresse
2015
Kultursalon Madameschoscha
Kathrin SchadtChristian Ingenlath
Ragufeng
tauland
2012

Textfläche

tresenwesen

die gedanken flippern über die meeresenge
wo eben noch anglerlatein gefragt war
wusste nun keiner mehr
was dire straits bedeutet
wer nicht raucht dreht stumm am glas
oder zweimal die creole
neben mir suchte eine stimme
mehrzweckjurten und überbrückungskabel
für stockende herzen
die ständen doch wieder am potsdamer platz
synchronicity
wer wolle in der stadt genesen? die frage hallte
sie brauche sandheringe und einen spiritus mundi
wahrlich, aus ihren lachfalten flohen darwinfinken

20.03.2015

So

Als dürfe man die Dinge nicht zu genau beäugen,
damit sie ihre Sinnlichkeit nicht verlieren.
Als würde eine schön geschwungene Fessel bei längerer Betrachtung
bloß ein unverschämter Teil der Biologie.
Es könnte heißen, der Anblick hätte in diesem Moment
beträchtlich eingebüßt.
So, wie ein wiederholt laut gesprochenes Wort irgendwann
befremdlich anders klingt.

Als ginge was verloren.
Als würde ich kurz verrückt.
Und bliebe es so lange.

20.06.2014  ·  Aus: WORTSCHAU Nr.22/2014