Ich glaube, dass man Sylvia Geists Gedichten nicht gerecht wird, wenn man den Schwerpunkt der Interpretation auf die Gefühlsebene verlagert. Mein Eindruck bei der Lektüre der streckenweise enigmatischen Texte ist eher der: dass hier versucht wird, etwas zu verstehen, was in Gänze nicht verstanden werden kann, aber bis zu dieser Grenze ist eben der Verstand gefordert und vor allem werden von der Autorin zahlreiche Register auf der Ebene der
Sprache, der Grammatik, der Naturwissenschaft gezogen, um dieses Phänomen darzustellen. In der multidimensionalen und auch exakten Beschreibung der hinter der Grenze liegenden Unschärfe (Beispiel: Twomblys Zitronen) liegt der Schlüssel für die Interpretation. Die Texte weisen durch die Vielfalt der dichterischen Gestaltungsmöglichkeiten über sich hinaus. Statt "Gefühl" wäre es besser von "Gespür" zu reden, denn das beinhaltet eine Spur, etwas Wirkliches, das anfaßbar / von allen begreifbar ist und nicht nur erahnt werden kann.
Dem Gefühl geht Verstand voraus
Ich glaube, dass man Sylvia Geists Gedichten nicht gerecht wird, wenn man den Schwerpunkt der Interpretation auf die Gefühlsebene verlagert. Mein Eindruck bei der Lektüre der streckenweise enigmatischen Texte ist eher der: dass hier versucht wird, etwas zu verstehen, was in Gänze nicht verstanden werden kann, aber bis zu dieser Grenze ist eben der Verstand gefordert und vor allem werden von der Autorin zahlreiche Register auf der Ebene der
Sprache, der Grammatik, der Naturwissenschaft gezogen, um dieses Phänomen darzustellen. In der multidimensionalen und auch exakten Beschreibung der hinter der Grenze liegenden Unschärfe (Beispiel: Twomblys Zitronen) liegt der Schlüssel für die Interpretation. Die Texte weisen durch die Vielfalt der dichterischen Gestaltungsmöglichkeiten über sich hinaus. Statt "Gefühl" wäre es besser von "Gespür" zu reden, denn das beinhaltet eine Spur, etwas Wirkliches, das anfaßbar / von allen begreifbar ist und nicht nur erahnt werden kann.