Fix Zone

5 Jahre neuer Realismus

Redaktion: 

„Die postmoderne Tatsachenflucht überwindet keine Krisen, sie verschärft sie.“ schreibt Markus Gabriel  aktuell in der NZZ und antwortet damit auf die Kritik der postmodernen Theoretiker, die wiederum den Realismus bezichtigt naiv zu sein. Schließlich seien alle Weltzugänge vertunnelt bis kanalisiert und was in uns ankommt immer vermittelt, durch eine spezielle Löchrigkeit gefiltert und also von Medien geprägt. Letzten Endes sei es illusorisch je etwas anderes als eine nachkonstruierte Außenwelt in sich aufzunehmen und real sei immer nur das Konstrukt.
Daß eine solche Sichtweise auf Dauer jede Gültigkeit relativiert und alle Wirklichkeitsabbildungen prinzipiell entwertet und damit auch jeder Tatsache das Alibi der Irrelevanz beimengt, wird zum Problem dann, wenn es um Entscheidungen geht. Aus dieser Hilflosigkeit will sich der Neue Realismus dadurch lösen, indem er zeigt, „wie es möglich ist, dass die Vermitteltheit unseres Zugangs zum Wirklichen uns das Wirkliche gerade nicht verstellt“ (so Markus Gabriel), sondern uns geradezu „verwirklicht“, realisiert, was wir an Relevanz haben extrahieren können.

„Der Neue Realismus ist eine der wenigen philosophischen Strömungen, die – mit einem ironischen Zwinkern – in der Form eines expliziten und dokumentierten Gründungsakts ausgerufen worden sind. Ort: das Restaurant «Il Vinacciolo» in Neapel, Datum: 23. Juni 2011, ungefähr 13 Uhr 30.“ erinnert Markus Gabriel an den 5. Jahrestag eines möglichen Paradigmenwechsels in der Philosophie. Immerhin möglich, muß man sagen, sofern der liebgewordene, offene, postmoderne Superdurchlass des Niemalsfestzulegenden nicht weiter ein kluges, zukunftsorientiertes Denken blockiert.

 

Mehr aus der Fix Zone



Dezember 2016



November 2016



Oktober 2016



September 2016



August 2016



Juli 2016



Juni 2016



Mai 2016



April 2016



März 2016



Februar 2016



Januar 2016