In seinem aktuellen Roman, der am 5. Oktober und passend zum Messeschwerpunkt Frankreich endlich auf Deutsch erscheinen wird, demaskiert der preisgekrönte Romancier vor der atemberaubenden Kulisse Tibets einen lang gehüteten antisemitischen Mythos und nimmt uns dabei auf eine abenteuerliche Reise in eine Zeit, in der die Nationalsozialisten eine okkultistische Expedition nach Tibet unternommen haben sollen:
Ein Lama in Berlin
Im Januar 1933 ergreift Adolf Hitler die Macht. Im selben Jahr erscheint unter dem Pseudonym Teddy Legrand ein kurioser Spionageroman »Die sieben Köpfe des Grünen Drachen«. Zwei Geheimagenten, ein Franzose und ein Brite, infiltrieren eine geheimnisvolle Gesellschaft, die am Emporkommen sowohl des Kommunismus als auch des Nationalsozialismus arbeitet. Bei ihren Nachforschungen wandern sie durch die Belle Époque des Esoterikermilieus der dreißiger Jahre; Hauptrollen spielen neben anderen zwielichtigen Gurus Georges Gurdjieff, Rudolf Steiner oder auch Gérard Encausse. Irgendwann begegnen die beiden Agenten in Berlin in einem der Abenteuer des Fu Manchu würdigen Privatwohnhaus dem »Unbekannten Oberen«, der in dieser internationalen Verschwörung die Fäden zieht: Einem tibetischen Lama mit grün fluoreszierenden Handschuhen, der den Schlüssel zum geheimen Königreich von »Agharti« in Händen hält; er ist einer der sieben Köpfe jenes grünen Lindwurms, dessen okkultes Handeln Europa ins Chaos treibt. Diese Genies des Bösen haben verschiedene Größen der Zeitgeschichte gesteuert oder nacheinander um die Ecke gebracht, Erzherzog Franz-Ferdinand, Rasputin, den letzten Zar, den Financier Ivar Kreuger, den Juden Walter Rathenau … Da die beiden Spione vorgeben, von einem Konsortium großer angelsächsischer Banken beauftragt zu sein, mit dem Oberhaupt der Verschwörung ein Abkommen auszuhandeln, verschafft ihnen der Lama mit den grünen Handschuhen eine Zusammenkunft mit dem »Mann mit den beiden Z« – hinter diesem Pseudonym lässt uns der Autor Adolf Hitler mit dem Hakenkreuz erkennen (den beiden überkreuzten Z). So endet dieser sehr schlechte Roman, der allerlei Anspielungen bunt vermischt, so auf das Protokoll der Weisen von Zion, so auf Jean Marquès-Rivière, der gerade aus einem Tibet zurückkehrt, in dem er nie war, so auf die Wahrheitsdroge Peyotl oder das »für gewöhnliche Menschen nicht wahrnehmbare« – den Eingeweihten aber wohlbekannte! – Fluidum der tibetischen Gebetskränze … Eine Art Verschwörungs-Thriller avant la lettre, der Wahr und Falsch in der betrügerischen Absicht vermischt, ein schreckliches Komplott zu entlarven. Die Verbindung des Nazitums mit Tibet wird von nichts anderem als einer literarischen Erfindung geschaffen!
[Auszug aus »Der Mitternachtsberg« von Jean-Marie Blas de Roblès, erscheint am 5. Oktober 2017 bei S. Fischer]

»Der Mitternachtsberg« von Jean-Marie Blas de Roblès ist ein Roman über eine außergewöhnliche Freundschaft, ein magisches Tibet - und eine abenteuerliche Reise, auf der Wahrheit und Lüge ineinander verschwimmen.
Bastien ist Hausmeister einer Schule in Lyon. Er liebt Tibet und lebt so zurückgezogen wie ein buddhistischer Mönch. Als die alleinerziehende Rose mit ihrem kleinen Sohn in Bastiens Nachbarschaft zieht, beginnen sich der geheimnisvolle Einzelgänger und die junge Historikerin einander anzunähern. Schon bald beschließen sie gemeinsam nach Tibet aufzubrechen – eine abenteuerliche Reise, auf der Bastien zum ersten Mal das Schweigen über seine dunkle Vergangenheit brechen wird und Rose eine unglaubliche Geschichte erfahren soll. Eine Geschichte, die sie und den Leser in eine Zeit zurückführt, in der die Nationalsozialisten angeblich eine okkultistische Expedition nach Tibet unternommen haben sollen.
Ein tiefgründiger wie ergreifender Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft und ein unterdrücktes Tibet vom preisgekrönten französischen Autor Jean-Marie Blas de Roblès.
»Blas de Roblès brilliert mit seinen lebendigen und phantastischen Reisebeschreibungen des unterdrückten Tibet.« Le Canard enchaîné