Besucht man Gerhard in seinem kleinen Bauernhaus in der Südsteiermark, erwartet er den Gast liegend, im Garten, auf einer kissenbelegten Holz-Couch, unter dem riesigen Nussbaum, der ihn wie ein Zelt überdacht. Er schreibt im Liegen, seit Jahren schon – hat nicht auch Tolstoi in späteren Lebensjahren liegend geschrieben? Ich erwähne das liegende Schreiben im Zusammenhang mit den Leibesübungen, die nunmehr beginnen müssten, falls mein Freund das Angebot des Grazer Klubs tatsächlich annehmen wollte.
»Künstler sind nichts Anderes als Übersetzer des Wahns in die Normalität«, schreibt Gerhard Roth in seinem Roman Das Labyrinth, bezugnehmend auf Leben und Werk des von ihm wie ein »Geistesbruder« verehrten portugiesischen Dichters Fernando Pessoa. »Ein Kunstwerk ist nichts Anderes als das Selbstgespräch mit dem eigenen Wahn.« Roth ist in vieler Hinsicht selbst ein solcher im Selbstgespräch befindlicher Übersetzer, der aber nur deshalb seine Übersetzer-Arbeit hervorragend erfüllt, weil er selbst dem Wahn etwas näher steht als der sogenannten Normalität. Ich will damit nicht sagen, dass Gerhard Roth verrückt sei, aber »normal«, nach der üblichen Auslegung dieses Begriffs, ist er wohl eher nicht. Und das ist gut so. »Es ist ein Trost«, hat er einmal festgehalten, »dass jemand wahnsinnig wird angesichts dieser Welt.«
Ich kenne den Mann mit den blauen Augen und dem grimmigen Humor, der die Bienen liebt und immer schon den geheimen Wunsch hegte, mit den Tieren zu sprechen, seit nunmehr fast vierzig Jahren ... Die Ähnlichkeiten der Tiere mit den Menschen konnte er früher manchmal im Rausch beobachten, ein Erlebnis, das er vermisst, denn er trinkt in den letzten Jahren nichts mehr, aus gesundheitlichen Gründen ... Ich habe die Nähe dieses Bären von einem Mann immer gesucht, es genossen, mich seiner Nicht-Normalität auszusetzen, den Sprach-Eruptionen zuzuhören, die im persönlichen Gespräch nicht weniger ausufern als in seinen oft sechshundert, siebenhundert, achthundert Seiten langen Werken. (Er kommt nicht vom Hundertsten ins Tausendste, sondern vom Tausendsten ins Zehntausendste!) Ich habe von ihm gelernt in diesen Jahrzehnten – einen Blick auf die Welt, der von einem Ultra-Realismus, dem Seiltanz über Katastrophen und Höllenabgründe, zugleich aber von einer poetischen Traumnähe geprägt ist. Ein Blick, den er seit seiner Kleinkindzeit konstant geschult und geschärft hat. Zweieinhalbjährig durchquert er mit seiner Mutter Deutschland in einem Zug ohne Fenster, in klirrender Kälte, überlebt einen Angriff tieffliegender englischer Bomberpiloten nur knapp. Kein Wunder, dass er Gewalttaten, Bluttaten, die Niedertracht der Menschen immer wieder thematisiert.
Wie eine Fotolinse hat er seine Augen – im übertragenen Sinne – gleichsam zu Lupen, Fernrohren und Mikroskopen umfunktioniert. Er sieht mit ebensolcher Faszination in das Innerste eines Bienenauges wie auf die Ringe des Saturns oder die Milchstraße. Er bezeichnet sich als Augenmensch. Vielleicht ist es kein Zufall: Der Dreijährige hat eine Fotolinse verschluckt, wäre beinahe daran erstickt; sein Vater, der Arzt, an dessen Hosenbein er zupfte, erkannte sofort die Gefahr, rettete ihm das Leben.
Der Dreißigjährige erkürt die Fotografie zu seiner zweiten Sprache, das begann während seiner ersten Amerika-Reise, quer durch das ganze Land, die er 1972 gemeinsam mit dem engen Freund Wolfgang Bauer unternommen hat. Damals stürmten so unendlich viele Eindrücke gleichzeitig auf ihn ein, dass die Kamera zum Notizbuch-Zusatz wurde. Amerika! Mit einem Mal aus der Enge der österreichischen Provinz hinauskatapultiert in Freiheit, in Weite, auf unendliche Horizonte blickend. »Ich bin in Amerika der Welt begegnet!«, sagt er heute, »ein neuer Kontinent, nicht katholisch durchtränkt, ohne Nazivergangenheit, ohne Eisernen Vorhang! Stattdessen Faulkner, Tennessee Willams, F. Scott Fitzgerald ... Es war alles so, wie ich es mir erträumt hatte, nur noch besser!«
Der Roman Der große Horizont ging aus dieser ersten und der bereits zwei Jahre später erfolgten zweiten USA-Reise hervor, die erste Abkehr vom rein experimentellen Schreiben, dem seine ersten Versuche, auch seine ersten beiden Buchpublikationen noch verpflichtet waren. »Das Autoradio lief und die beleuchteten Reklameschilder am Straßenrand sahen aus wie elektrische Phantasiespielkarten«, heißt es im Großen Horizont. »Als er zwischen den beleuchteten Reklametafeln und unter dem tiefgrünen Himmel dahinfuhr, spürte er zum ersten Mal, wieviel Platz in ihm war, um das Leben in sich aufzunehmen.«
Eine Tagebuchaufzeichnung, die ich mir Ende September 1992 machte, illustriert, finde ich, Roths Amerikaliebe sehr schön. Anlässlich eines Gesprächs über kommerzielle Hollywoodfilme – Gerhard schwärmte damals für Ridley Scotts Thelma & Louise –, sagte er: »Wenn du im Kino einen Gendarmen aus Oberwart siehst, der in a Gasthaus geht, um an Fall zu klären, und draußen is a Campingplatz vorm Fenster, dann hat das den Charme von an österreichischen Wirtshaus und an Gendarmen aus Oberwart. Aber wann a Sheriff durch die weiten Landschaften rast, im Middle West, und dann in einem Motel den Verdächtigen sucht, und draußen is so a Mobile-Home-Siedlung im Abendlicht, dann hat das sofort a irre Stimmung, des is’ sofort spannend!«
Doch zurück zu den Fotoapparaten, zur konsequenten Aufnahme, Verarbeitung, Vereinnahmung dessen, was ihm begegnet, zustößt, auffällt mit Hilfe der Fotografie: Joachim Riedl nennt Roths Fotos »Kürzestgeschichten«. Es stimmt: Er benutzt mitunter Fotografien als Inspirationsquellen für literarische Passagen. Aber sie sind eben auch Fotografie für sich allein. Im Lauf der Jahre sind Zehntausende und Aberzehntausende Aufnahmen entstanden, ich übertreibe nicht, sowohl auf Roths ausgedehnten Reisen, Weltreisen, sie bilden aber auch diese Stadt Wien ab, in der er wohl fast jeden Winkel kennt und in die Keller der Archive, der Museen, in Katakomben, Grüfte und Verliese hinuntergestiegen ist, auch wenige Meter von dem Ort entfernt, an dem wir jetzt und heute beisammensitzen: in die Speicher, Keller der Österreichischen Nationalbibliothek. Er fotografiert laufend: etwa in der Südsteiermark, wo er seit langer Zeit zu Hause ist – inzwischen weit mehr als im dritten Bezirk, am Heumarkt – und wo manche seiner Werke angesiedelt sind, Der stille Ozean etwa oder, mein Lieblingsbuch unter seinen Werken, der 1984 erschienene Roman Landläufiger Tod. Oft sind es Aufnahmen eines einzelnen Strauchs, einer Moosflechte, einer verfallenden Hausmauer, die Begegnung mit einer alten Bäuerin. Aber jeweils in dreißig-, gar vierzigfacher Variation, wobei sich die einzelnen Fotos auf den ersten Blick kaum voneinander unterscheiden. Jeder Millimeter ist dem Fotografen wichtig. Es ist ein Festhalten, ein Mikroskopieren von Allem und Jedem. Sein Freund, der große Künstler Günter Brus, hat es sehr schön auf den Punkt gebracht: »Existierte ein Sternzeichen Mikroskop, so wäre Gerhard gewiss unter diesem geboren worden.«
Gerhard Roth ist ein Besessener im besten Sinne, er folgt den »Magnetspuren der Inspiration«. Er sagt: »Die Religionen sind Sprachen, die sich mit dem Schweigen des Universums auseinandersetzen. Ich arbeite an der Lösung des Schweigens des Universums durch mein Schreiben.« Er hat alle literarischen Formen ausprobiert: den Landroman, den Stadtroman, Kriminalromane, Abenteuergeschichten, Reise-Erzählungen, Essays, Filmscripts, Theaterstücke, eine Autobiographie. Seine zahlreichen Helden und Antihelden sind bereits in die Literaturgeschichte eingegangen, Ascher, Lindner, Jenner, Eck, Feldt, der Untersuchungsrichter Sonnenberg, um nur einige wenige zu nennen.
Wer unter den Schriftstellern der Gegenwart nimmt sich zwei Zyklen zu jeweils sieben und acht Bänden vor (von denen übrigens jedes Buch auch für sich allein steht); ein Vorhaben, das nahezu sechstausend Seiten umfasst und mehr als 32 Jahre in Anspruch nimmt? Wer macht es sich zur Aufgabe, all das Verschwiegene, Versteckte, Vergessene, das seit dem Zweiten Weltkrieg in Österreich, in Europa, in der Welt verschüttet war, Wort für Wort auszugraben und daraus ein Lebenswerk zu schaffen? Ein Œuvre, das beinahe in seiner Gesamtheit vom Frankfurter S. Fischer Verlag unterstützt, begleitet und voller Stolz gepflegt wird.
Ich erinnere mich: Vor Beginn der Arbeit an den beiden Zyklen, den Archiven des Schweigens und dem Orkus, verblüffte mich Gerhard mit einer Aussage, die mir damals durchaus größenwahnsinnig vorkam. Er verglich sich und das Werk, das er nach vielen Jahren hinterlassen werde, mit jenem Brochs, Musils, Doderers. Heute auf diesen Vergleich angesprochen, gibt er zu bedenken: »Ich stand am Anfang, ich war noch unsicher, vielleicht hatte ich noch nicht genügend Beachtung gefunden. Ich wollte auf jeden Fall Ähnliches leisten, was diese Schriftsteller geleistet haben.« Bescheiden war er wirklich nie – »Nur die Lumpe sind bescheiden«, wie es in Goethes Gedicht heißt. Zugleich aber lässt er den Anderen, seine Freunde, Bekannten, Autorenkollegen so sein, wie sie sind. Denn alles Apodiktische liegt ihm fern.
»Themenwahl« war für Gerhard Roth nie ein Problem. Golo Mann hat dieses Wort mir gegenüber einmal verwendet, als er Thomas Mann mit Franz Werfel verglich, erinnerte sich: »Werfel sagte zu mir: seitdem ich in Amerika lebe, fällt mir die Themenwahl so schwer! Denken Sie zum Vergleich an Thomas Mann: wo und wann hätte es bei meinem Vater je so etwas wie Themenwahl gegeben? Er wusste schon als junger Mensch, was er in seinem Leben würde schreiben müssen, komme, was da wolle. Denken Sie nur an die Joseph-Trilogie, an der er nahezu zwanzig Jahre lang arbeitete.« Gerhard Roth hat mit an Sicherheit grenzender ... Sicherheit! … nie unter der Qual der Themenwahl gelitten!
Ein Themenkreis spielt in seinem Gesamtwerk eine zentrale Rolle: die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und seiner Folgen, die bis in unsere Gegenwart hineinreichen. »Das schlimmste Verbrechen der Menschheitsgeschichte«, wie Roth sagt, ist mit seinem Elternhaus eng verknüpft. Sowohl Gerhards Vater, der evangelische Arzt aus Siebenbürgen, als auch seine Mutter, eine katholische Krankenschwester aus Graz, waren frühe Mitglieder der NSDAP. »Es wurde alles verschwiegen und unter den Teppich gekehrt«, hat Gerhard in einem Interview erzählt. »Aber als ich mit fünfzehn oder sechzehn im Grazer Opernkino den Film Der Nürnberger Prozeß gesehen habe, ist das wie eine Welle über mich hereingebrochen.« Noch kurz bevor sein Vater starb, fragte er ihn erneut: Warum warst du dabei? Er bekam keine Antwort. Als Gerhard jünger war und dem Vater diese Frage wiederholt stellte, erntete er nur Wutausbrüche: »Wie kannst du es wagen, mir eine solche Frage zu stellen!«
»Weshalb, frage ich mich noch heute, brachte meine Mutter nicht den Mut auf, wenn schon nicht zu Lebzeiten meines Vaters, so wenigstens nach seinem Tod, über all ihre Verstrickungen mit mir zu sprechen?”, heißt es in der 2007 erschienenen Autobiographie Das Alphabet der Zeit, einem der acht Bände des Orkus-Zyklus. Ein Buch, das wie kein anderes Auskunft über den Werdegang des Schriftstellers Roth erteilt. Der drei Tage vor seinem achtzehnten Geburtstag erstmals Vater wird. Dessen jähzorniger Vater Gerhards frühe Schreibversuche verbrennt, weil der Sohn Chirurg werden muss, ohne Widerrede! Und er studiert tatsächlich Medizin, zehn Semester lang! Das kann man ja noch begreifen, aber später, inzwischen schon Vater von drei Kindern, wird Gerhard Abteilungsleiter im Computerrechenzentrum Graz – ist das nicht mindestens so absurd wie mein Traum vom Fußballstürmer?
Ich glaube verstanden zu haben, warum Gerhard die Frage nach den Beweggründen seiner Eltern so besonders am Herzen liegt. Er hat seine Eltern nämlich beide geliebt. Der Abstieg in diese Horrorwelten, der im Abschlussband des Orkus-Zyklus, im Band Orkus – Reise zu den Toten seinen schrecklichen Höhepunkt erreicht, geschieht also aus Liebe zu den Eltern, bestimmt nicht aus Hass oder gar Verachtung.
Ich habe miterlebt, wie Gerhard Roth im Vorfeld einer Arbeit voranschreitet, die Arme im Rücken verschränkt, der Körper leicht vornübergebeugt. Zur Zeit seiner Aufzeichnung der Lebensgeschichte des jüdischen Wiener Remigranten Walter Singer, die 1991 unter dem Titel Die Geschichte der Dunkelheit erscheinen sollte, bat er mich, ihm bei seiner Auseinandersetzung mit dem Judentum zur Seite zu stehen, bekannte mir gegenüber, die jüdische Religion und Lebensweise noch nicht genügend ergründet, erfasst zu haben. Wenn Gerhard etwas besser »erfassen« möchte, bedeutet das monatelange, konzentrierte Recherche. Sancho-Pansa-ähnlich begleitete ich ihn zuweilen durch den 2. Bezirk, von koscheren Fleischhauern zu kleinsten Betstuben, von orthodoxen Kindergärten zu chassidischen Rabbinern und bis in die Wohnzimmer streng religiöser Familien hinein. Überall waren Schreibstift und Fotoapparat in fast ununterbrochenem Gebrauch, wobei ich erst rückblickend realisiere, wie sehr er gelitten haben muss, wenn er bei meinen Freunden am Freitagabend zum Schabbat-Essen eingeladen war und dort weder schreiben noch fotografieren durfte, beides Tätigkeiten, die am jüdischen Ruhetag strengstens verboten sind. Seine Wissbegierde machte nicht einmal vor dem Gesetzesbuch Schulchan Aruch aus dem 16. Jahrhundert Halt, einem Kompendium aller religiöser Vorschriften des Judentums. Das liegt ihm natürlich, ein Werk, in dem jeder einzelne Handgriff – vom Moment des morgendlichen Aufstehens bis zum abendlichen Schlafengehen – beschrieben, erfasst, eingeordnet, archiviert, analysiert, als Gesetz festgelegt, in dem jeder Feiertag und jede rituelle Handlung, jeder Schritt von der Geburt über die Geschlechtsreife bis zu Tod und Begräbnis minutiös dargelegt wird.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Werke kreist um den Kosmos der sogenannten Geisteskranken, die er mitnichten als »Kranke«, vielmehr als Menschen betrachtet, die in einer separaten Wirklichkeit leben und nicht selten Welten erfühlen, die uns, den sogenannten »Normalen«, verschlossen bleiben. »Der Geisteskranke zeigt uns das alles in einer vergrößerten und verzerrten Form, was wir als Anlagen in uns haben«, sagt Roth im Gespräch mit seinem Eckermann, dem Literaturdozenten Uwe Schütte. Und weiter: »Ich lasse Geisteskranke in meinen beiden Romanzyklen die ungeheuerlichsten Wahrheiten (...) aussprechen – sie reden ›in Zungen‹.«
Als Kind lernt er diese Welt näher kennen, denn einige seiner Verwandten gelten als »geisteskrank« ... Seine seelisch instabile, an einer Art Tourette-Syndrom leidende Großmutter väterlicherseits kam nach dem Krieg aus Siebenbürgen nach Graz und wohnte einige Jahre lang bei der Familie. Sie hat in dem Kind Gerhard sehr früh »einen Künstler« zu erkennen geglaubt, teilte ihren Erzählschatz an Gedichten, Geschichten, Erlebtem, Erfundenem, von Märchen und Sagen mit ihm. Friederike Roth kommt – aus meiner Sicht – eine ähnlich große Bedeutung in der Biographie Gerhard Roths zu, wie dem Heimatdichter Johannes Freumbichler, dem Großvater von Thomas Bernhard, in dessen Entwicklung zum Schriftsteller.
Roth ist bereits als Autor etabliert, als ein intensiver, über Jahre fortgesetzter Kontakt zur Gruppe der schizophrenen Künstler von Gugging entsteht, die Gerhard durchaus als seine »Lehrmeister« empfunden hat, allen voran Ernst Herbeck und August Walla. Kein Wunder, dass eine seiner geglücktesten Figuren der stumme Bienenzüchtersohn Franz Lindner ist, der dem Wahnsinn verfällt, einem herrlich phantasiedurchtränkten, poetischen Wahn, der den Leser in Roths Landläufigem Tod tief in Bereiche hinüberzieht, aus denen es kein Entkommen gibt – ein Zauberbuch der tausend Facetten. Im Umgang mit der Sprache geht Gerhard ähnlich einem Imker vor: dieses Bändigen millionenfacher Möglichkeiten ... und die Bienen-Königin ist sein Gehirn, seine Klugheit, die alles steuert, die Kraft, die alles zusammenhält.
Apropos Kraft: ein Bär von einem Mann, wie gesagt, aber seine Haut scheint dünn zu sein. Der Körper hat nicht zuletzt infolge der Arbeit an den zwei Zyklen gelitten ... seine Gesundheit ist konstant fragil. Als junger Mann hat er einen Herzstillstand erlebt und seither immer neue Krankheiten zu bekämpfen gehabt, zuletzt auch noch eine doppelte Lungenembolie. Unfälle passieren ihm, viel zu oft; nicht ganz ohne Stolz lässt er mich wissen: »Ich hab schon siebzehn Mal einen Gips g’habt!« Da verwundert es nicht, dass er liegend schreibt. Ein Glück, dass ihm sein wunderbarer Lebensmensch, Senta, jeden Wunsch von den Lippen abliest … und auch noch erfüllt!
Gerhard: Ich bin ungemein gespannt, welche Werke nun folgen werden, in der Zukunft, die heute schon begonnen hat.