Ich lebe in Paris im Marais, im 4. Arrondissement. Ich stehe morgens gegen 11 Uhr auf, frühstücke, dann schreibe ich von mittags bis abends gegen 20 Uhr. Diese zehn Stücke höre ich wieder und wieder beim Schreiben. Ich habe sie gehört, als ich an meinem Debüt ›Das Ende von Eddy‹ arbeitete, und ich höre sie jetzt, während ich meinen zweiten Roman schreibe. Da bin ich monomanisch. Der zweite Roman wird auch wieder autobiographisch geprägt sein, aber keine Fortsetzung von ›Eddy‹.
Heartbeats, »The Knife«
Tschaikowski, »Eugen Onegin«
Die letzte Szene, gesungen von Renée Fleming
Maria Felix, »Je l’aime à mourir«
Jules Massenet, »Pourquoi me réveiller«, aus ›Werther‹, gesungen von Jonas Kaufmann
Verdi, »Pace, pace mio dio« aus ›La forza del destino‹, gesungen von Anja Harteros
Lana del Rey, »Million Dollar Man«
Visage, »Fade to Grey«
Jacques Brel, »Ces Gens là«
Luz Casal, »Un ano de amor« (aus Pedro Almodovars Film ›High Heels‹)
Glenn Gould spielt Bach, »Das wohltemperierte Klavier«

»Ich rannte weg, ganz auf einmal. Gerade hörte ich meine Mutter noch sagen ›Was soll der Scheiß jetzt wieder?‹. Aber ich wollte nicht bei ihnen bleiben, ich weigerte mich, diesen Moment mit ihnen zu teilen. Ich war schon weit weg, ich gehörte nicht mehr zu ihrer Welt, der Brief besagte es. Ich kam zu den Feldern und wanderte einen Großteil der Nacht herum, auf den Feldwegen, in der Kühle Nordfrankreichs, in dem zu dieser Jahreszeit so intensiven Geruch der Rapsfelder. Die ganze Nacht über entwarf ich mein neues Leben fern von hier.«
Mit unglaublicher Sprachgewalt erzählt der junge französische Autor Édouard Louis die Geschichte einer Befreiung aus einer unerträglichen Kindheit: inspiriert von seiner eigenen.