Journalistischer Mehrwert
Menu
16. Februar 2021

Damals am 18. Oktober

Journal21's picture

Damals am 18. Oktober

Von Journal21, 18.10.2020

Erdbeben in Basel - Geburt von Kleist - Ende des „Deutschen Herbstes“: „Landshut“ gestürmt, Suizid von Ensslin, Bader, Raspe; Schleyer ermordert - Erich Honecker gestürzt - Tod von Ueli Prager - „Historischer Sieg“ der SVP

Herausgegriffen

2015: „Historischer Sieg“ für die SVP bei den National- und Ständeratswahlen. Seit Einführung des Proporzes im Jahr 1919 hat noch nie eine Partei so viele Stimmen geholt. Mit einem Wähleranteil von 29,4 Prozent übertrifft sie gar ihr Rekordergebnis von 2007. Die SP kommt auf einen Wähleranteil von 18,8 Prozent, die FDP auf 14,4 Prozent und die CVP auf 11,6 Prozent. Die Grünen, die Grünliberalen und die BDP verlieren.
2015: „Historischer Sieg“ für die SVP bei den National- und Ständeratswahlen. Seit Einführung des Proporzes im Jahr 1919 hat noch nie eine Partei so viele Stimmen geholt. Mit einem Wähleranteil von 29,4 Prozent übertrifft sie gar ihr Rekordergebnis von 2007. Die SP kommt auf einen Wähleranteil von 18,8 Prozent, die FDP auf 14,4 Prozent und die CVP auf 11,6 Prozent. Die Grünen, die Grünliberalen und die BDP verlieren.

Es geschah an einem 18. Oktober

1356: Mehrere Erdbeben und Brände zerstören die Stadt Basel

Nach der Judenverfolgung und der Pest kommt das grosse Erdbeben. Gegen 18 Uhr erschüttert ein erster Erdstoss die Stadt mit ihren 7’000 Einwohnern. Die Bevölkerung flüchtet auf die Felder. Brennende Feuerstellen sind plötzlich unbeaufsichtigt und lösen zahlreiche Brände aus. Gegen 22 Uhr folgen weitere, starke Beben. Der Chor des Münsters stürzt ein. Über die Zahl der Toten gibt es keine verlässlichen Angaben; man spricht von 100 bis 1’000 Todesopfern. Der Formschneider Georg Sickinger zeigt auf seinem Holzschnitt die schwankende Stadt und die Bevölkerung, die auf die Felder flüchtet, erschienen in der Basler Chronik von Christian Wursteisen (1580).
Nach der Judenverfolgung und der Pest kommt das grosse Erdbeben. Gegen 18 Uhr erschüttert ein erster Erdstoss die Stadt mit ihren 7’000 Einwohnern. Die Bevölkerung flüchtet auf die Felder. Brennende Feuerstellen sind plötzlich unbeaufsichtigt und lösen zahlreiche Brände aus. Gegen 22 Uhr folgen weitere, starke Beben. Der Chor des Münsters stürzt ein. Über die Zahl der Toten gibt es keine verlässlichen Angaben; man spricht von 100 bis 1’000 Todesopfern. Der Formschneider Georg Sickinger zeigt auf seinem Holzschnitt die schwankende Stadt und die Bevölkerung, die auf die Felder flüchtet, erschienen in der Basler Chronik von Christian Wursteisen (1580).

1585: Geburt von Heinrich Schütz, deutscher Komponist (u. a. „Dafne“ 1627, chorale „Matthäus-Passion“ 1666).

1777: Geburt von Heinrich von Kleist (u. a. „Amphitryon“ 1807, „Das Erdbeben in Chili“ 1807, „Die Marquise von O …“ 1808, „Michael Kohlhaas“ 1810, „Der zerbrochne Krug“ 1811).

1658: Louis XIV führt den Katholizismus als Staatsreligion ein. Die Hugenotten fliehen.

1851: In London und New York erscheint der Roman „Moby Dick“ von Herman Melville.

1859: Geburt von Henri-Louis Bergson, französischer Nobelpreisträger für Literatur (verliehen 1927).

1912: Das im heutigen Libyen liegende Tripolis wird italienisch. Im Frieden von Lausanne muss das Osmanische Reich die Stadt abtreten.

1915: Geburt von Karl Huber, Schweizer Bundeskanzler von 1968 bis 1981.

1920: Geburt von Melina Mercouri

Im Bild die griechische Schauspielerin, Sängerin, Politikerin und Kulturministerin mit ihrem Mann, dem französischen Filmregisseur Jules Dassin am 22. November 1960. (Filme u. a. „Der Mann, der sterben muss“ 1957, „Sonntags ... nie“ 1960, „Das Jüngste Gericht findet nicht statt“ 1961, „Phaedra“ 1961, „Topkapi“ 1964, „Halb elf in einer Sommernacht“ 1966, „Traum einer Leidenschaft“ 1978). Berühmt wird Sie auch mit dem 1960 aufgenommenen Lied „Ein Schiff wird kommen“. Sie stirbt am 6. März 1994. Jules Dassin am 31. März 2008. (Foto: Keystone/AP)
Im Bild die griechische Schauspielerin, Sängerin, Politikerin und Kulturministerin mit ihrem Mann, dem französischen Filmregisseur Jules Dassin am 22. November 1960. (Filme u. a. „Der Mann, der sterben muss“ 1957, „Sonntags ... nie“ 1960, „Das Jüngste Gericht findet nicht statt“ 1961, „Phaedra“ 1961, „Topkapi“ 1964, „Halb elf in einer Sommernacht“ 1966, „Traum einer Leidenschaft“ 1978). Berühmt wird Sie auch mit dem 1960 aufgenommenen Lied „Ein Schiff wird kommen“. Sie stirbt am 6. März 1994. Jules Dassin am 31. März 2008. (Foto: Keystone/AP)

1925: Eröffnung des Berner Wankdorf-Stadions, des Stadions der Young Boys. Es zählt zunächst 22’000 Plätze. 1939 wird es auf ein Fassungsvermögen von 42’000 Zuschauern ausgebaut. Für die Fussball-Weltmeisterschaft 1954 wird das Stadion gebaut und bietet nun Platz für 64’000 Zuschauer. Am 3. August 2001 wird es abgerissen. Das neue Stadion heisst Stade de Suisse.

1926: Geburt von Chuck Berry, Pionier des Rock n’ Roll


 
1927: Geburt von  George Campbell Scott, amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Produzent. 1971 erhält er den Oscar für den Film „Patton – Rebell in Uniform“. Als erster lehnt er den Preis ab.

1931: Tod von Thomas Edison, amerikanischer Erfinder, Gründer des Unternehmens „General Electric“ 1892, Erfinder der Glühbirne und des Grammophons.

1939: Geburt von Flavio Cotti, Schweizer Bundesrat (CVP/TI) von 1986 bis 1999. Cotti übernimmt zunächst das Departement des Innern, dann ab dem 1. April 1993 das Departement des Äussern.

 

1944: Geburt von Clemens Klopfenstein, Schweizer Filmregisseur, Kameramann, Drehbuchautor, Cutter, Produzent (u. a. „Die Geschichte der Nacht“ 1979, „Reisender Krieger“ 1981, „Das schlesische Tor“ 1983, „Der Ruf der Sibylla“ 1984, „City Life“ 1990, „Das vergessene Tal“ 1991, „Das Schweigen der Männer“ 1997, „Die Vogelpredigt – oder das Schreien der Mönche“ 2004).

1955: Tod von José Ortega y Gasset, spanischer Philosoph.

1956: Geburt von Martina Navrátilová, tschechoslowakisch-amerikanische Tennisspielerin, Gewinnerin von 18 Grand-Slam-Turnieren, 331 Wochen lang auf Platz 1 der Tennis-Weltrangliste.

1961: Tod von Rodolphe Rubattel, Schweizer Bundesrat (FDP/VD) von 1947 bis 1954. Zuvor war er Journalist und Chefredaktor verschiedener Zeitungen, u. a. dem Feuille d’Avis de Lausanne. Als Bundesrat stand er dem Volkswirtschaftsdepartement vor. Er führte das Land aus der Kriegswirtschaft und lockerte den Agrarprotektionismus. Gegen seinen Willen wurde ein Wein nach ihm benannt, der Rubatteller. 

1968: Geburt von Michael Detlef Stich, deutscher Tennisspieler, Wimbledon-Sieger 1991, Olympiasieger 1992 mit Boris Becker.

1977: Der Deutsche Herbst: „Landshut“ gestürmt, Suizid von Ensslin, Bader und Raspe, Hanns Martin Schleyer erschossen

In Mogadischu stürmen 28 Männer eines GSG 9-Einsatzkommandos die entführte Lufthansa-Boeing 737 „Landshut“. Sie war am 13. Oktober mit 86 Insassen auf dem Flug von Palma de Mallorca nach Frankfurt von vier palästinensischen Terroristen, die mit der RAF, der „Roten Armee Fraktion“ verbündet waren, gekapert worden. Die Geiseln werden befreit, drei Terroristen werden erschossen. Das Bild zeigt die Rückkehr der Passagiere am Frankfurter Flughafen. Mit der Entführung wollte die RAF die in Stammheim inhaftierten Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe freipressen. Nach dem Scheitern der Aktion begehen Ensslin, Baader und Raspe am gleichen Tag Suizid. Der am 5. September von vier RAF-Terroristen entführte Hanns Martin Schleyer, der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, wird gleichentags im französisch-belgischen Grenzgebiet erschossen. Seine Leiche wird am 19. Oktober im Kofferraum eines Autos in Mülhausen gefunden. Damit geht der Deutsche Herbst zu Ende. (Foto: Keystone/AP)
In Mogadischu stürmen 28 Männer eines GSG 9-Einsatzkommandos die entführte Lufthansa-Boeing 737 „Landshut“. Sie war am 13. Oktober mit 86 Insassen auf dem Flug von Palma de Mallorca nach Frankfurt von vier palästinensischen Terroristen, die mit der RAF, der „Roten Armee Fraktion“ verbündet waren, gekapert worden. Die Geiseln werden befreit, drei Terroristen werden erschossen. Das Bild zeigt die Rückkehr der Passagiere am Frankfurter Flughafen. Mit der Entführung wollte die RAF die in Stammheim inhaftierten Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe freipressen. Nach dem Scheitern der Aktion begehen Ensslin, Baader und Raspe am gleichen Tag Suizid. Der am 5. September von vier RAF-Terroristen entführte Hanns Martin Schleyer, der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, wird gleichentags im französisch-belgischen Grenzgebiet erschossen. Seine Leiche wird am 19. Oktober im Kofferraum eines Autos in Mülhausen gefunden. Damit geht der Deutsche Herbst zu Ende. (Foto: Keystone/AP)

1987: Monika Weber vom Landesring setzt sich gegen Christoph Blocher durch und gewinnt einen Zürcher Ständeratssitz.

1988: Tod von Franz Josef Kurmann, Schweizer Politiker (KVP/CVP/LU), Rechtsanwalt, Nationalrat, Redaktor beim „Willisauer Boten“, Parteipräsident der Schweizerischen Konservativen Volkspartei (KVP, heute: CVP) von 1968 bis 1973. Kurmann öffnet die Partei und nennt sie nicht mehr „konservativ“, sondern „christlichdemokratisch“. 

1989: Sturz von Erich Honecker

Im Bild Honecker (rechts) elf Tage vor seinem Sturz mit Michail Gorbatschow in Berlin. (Foto: Deutsches Bundesarchiv, Bild 183-1989-1007-406, Fotograf: Klaus Oberst). Honecker war seit 1971 Generalsekretär der DDR-Staatspartei SED. An der Sitzung des Politbüros am 17. Oktober schlägt Willi Stoph vor, Honecker abzusetzen und Egon Krenz zum neuen Generalsekretär zu wählen. Nach dreistündiger Sitzung der Politbüros fällt der Entscheid einstimmig: Honecker muss weg! Anschliessend stimmt das Zentralkomitee der SED am 18. Oktober mit überwältigender Mehrheit für die Entbindung von seinen Funktionen. Honecker selbst votiert, wie es in der DDR Brauch ist, für seine Absetzung. Egon Krenz wird daraufhin per Akklamation einstimmig zum neuen Generalsekretär der SED gewählt.
Im Bild Honecker (rechts) elf Tage vor seinem Sturz mit Michail Gorbatschow in Berlin. (Foto: Deutsches Bundesarchiv, Bild 183-1989-1007-406, Fotograf: Klaus Oberst). Honecker war seit 1971 Generalsekretär der DDR-Staatspartei SED. An der Sitzung des Politbüros am 17. Oktober schlägt Willi Stoph vor, Honecker abzusetzen und Egon Krenz zum neuen Generalsekretär zu wählen. Nach dreistündiger Sitzung der Politbüros fällt der Entscheid einstimmig: Honecker muss weg! Anschliessend stimmt das Zentralkomitee der SED am 18. Oktober mit überwältigender Mehrheit für die Entbindung von seinen Funktionen. Honecker selbst votiert, wie es in der DDR Brauch ist, für seine Absetzung. Egon Krenz wird daraufhin per Akklamation einstimmig zum neuen Generalsekretär der SED gewählt.

1989: Tod von Gina von und zu Liechtenstein

Georgina von Wilczek, genannt Gina, Fürstin von und zu Liechtenstein, ist die Mutter von Fürst Adam II. Am 7. März 1943 vermählte sie sich mit Fürst Franz Josef II. Es war die erste Hochzeit in der Geschichte Liechtensteins, die auf liechtensteinischem Territorium stattfand. Bischof Christian Caminada von Chur war es, der die beiden vermählte. Am 22. Juni 1945 gründete Fürstin Gina das Liechtensteinische Rote Kreuz. Während des Krieges hatte sie sich für Flüchtlinge und Zwangsarbeiter eingesetzt. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)
Georgina von Wilczek, genannt Gina, Fürstin von und zu Liechtenstein, ist die Mutter von Fürst Adam II. Am 7. März 1943 vermählte sie sich mit Fürst Franz Josef II. Es war die erste Hochzeit in der Geschichte Liechtensteins, die auf liechtensteinischem Territorium stattfand. Bischof Christian Caminada von Chur war es, der die beiden vermählte. Am 22. Juni 1945 gründete Fürstin Gina das Liechtensteinische Rote Kreuz. Während des Krieges hatte sie sich für Flüchtlinge und Zwangsarbeiter eingesetzt. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

2011: Ueli Prager, der Gründer von Mövenpick, stirbt im Alter von 95 Jahren.

2011: Die radikale palästinensische Bewegung Hamas tauscht den israelischen Soldaten Gilad Schalit gegen tausend Palästinenser aus. Schalit war fünf Jahre zuvor von der Hamas entführt worden.

2012: Der 29-jährige Schweizer, der im März 2009 das 16-jährige Au-pair-Mädchen Lucie in Rieden (AG) getötet hat, wird lebenslänglich verwahrt. Das entschied das Obergericht.

2020: Tod von René Felber,  Schweizer Bundesrat von 1988 bis 1993 (SP/NE). Felber war Vorsteher des Departements für auswärtige Angelegenheiten und trat für eine Öffnung der Schweiz und eine Annäherung an Europa ein. Er kämpfte für den Beitritt zum EWR, der 1992 abgelehnt wurde. Felber machte sich für eine Neudefinition der Neutralität stark. In seiner Amtszeit arbeitete die Schweiz aktiv in der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) mit. 1990 schloss sich unser Land den Wirtschaftssanktionen der Uno gegen den Irak an. Felber befürwortete finanzielle Hilfe an die ehemaligen Ostblockstaaten. Nach seinem krankheitsbedingten Rücktritt präsidierte er die Interjurassische Versammlung. 

SRF Archiv

Newsletter kostenlos abonnieren