Damals am 4. Dezember

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Damals am 4. Dezember

Von Journal21, 04.12.2020

Geburt von Kandinsky - Geburt von Rainer Maria Rilke - Geburt von Franco - Geburt von Harald Naegeli - Tod von Hannah Arendt - Der Landesring wird aufgelöst - „News“ erscheint nicht mehr - Nein zu Renzi - Kein Austro-Trump

Herausgegriffen

4. Dezember 1999: Ende des Landesrings der Unabhängigen (LdU). An einem Sonderparteitag in Aarau beschliessen die LdU-Delegierten mit 57 zu 7 Stimmen die Auflösung ihrer Partei. Der Landesring war 63 Jahre zuvor von Migros-Chef Gottlieb Duttweiler (hier rechts im Bild mit Paul Winiker in der Wandelhalle des Bundeshauses, 1946) gegründet worden. 1967 erreichte der Landesring bei den nationalen Wahlen einen Stimmenanteil von 9,05 Prozent und stellte 16 Nationalräte und einen Ständerat. Bei den Parlamentswahlen 1999 erreichte der Landesring, der jetzt „Liste der Unabhängigen“ hiess, einen Stimmenanteil von 0,74 Prozent. (Foto: MGB)
4. Dezember 1999: Ende des Landesrings der Unabhängigen (LdU). An einem Sonderparteitag in Aarau beschliessen die LdU-Delegierten mit 57 zu 7 Stimmen die Auflösung ihrer Partei. Der Landesring war 63 Jahre zuvor von Migros-Chef Gottlieb Duttweiler (hier rechts im Bild mit Paul Winiker in der Wandelhalle des Bundeshauses, 1946) gegründet worden. 1967 erreichte der Landesring bei den nationalen Wahlen einen Stimmenanteil von 9,05 Prozent und stellte 16 Nationalräte und einen Ständerat. Bei den Parlamentswahlen 1999 erreichte der Landesring, der jetzt „Liste der Unabhängigen“ hiess, einen Stimmenanteil von 0,74 Prozent. (Foto: MGB)

Es geschah an einem 4. Dezember

771: Karl der Grosse wird alleiniger Herrscher in Frankreich.

1642: Tod von Kardinal Richelieu (Armand-Jean du Plessis, duc de Richelieu), französischer Staatsmann, Aristokrat und Kirchenfürst.

1679: Tod von Thomas Hobbes, englischer Philosoph.

1777: Geburt von Juliette Récamier, französische Salonière

Sie unterhält einen Salon in Paris, in dem sich auch Gegner von Napoleon treffen. Zu ihren Besuchern gehören Madame de Staël, François-René de Chateaubriand und viele Generäle. Napoleon verbannt sie 1811 aus Paris. Nach seinem Sturz kehrt sie zurück und betreibt ihren Salon aufs Neue. Juliette Récamier gilt damals als eine der schönsten Frauen der Welt und wird von vielen Künstlern gemalt, unter anderem von Jacques-Louis David. Eine Chaiselongue, auf der sie posiert, erhält den Namen Récamière. Sie stirbt an Cholera. (Bild: Jacques-Louis David)
Sie unterhält einen Salon in Paris, in dem sich auch Gegner von Napoleon treffen. Zu ihren Besuchern gehören Madame de Staël, François-René de Chateaubriand und viele Generäle. Napoleon verbannt sie 1811 aus Paris. Nach seinem Sturz kehrt sie zurück und betreibt ihren Salon aufs Neue. Juliette Récamier gilt damals als eine der schönsten Frauen der Welt und wird von vielen Künstlern gemalt, unter anderem von Jacques-Louis David. Eine Chaiselongue, auf der sie posiert, erhält den Namen Récamière. Sie stirbt an Cholera. (Bild: Jacques-Louis David)

1808: Napoleon erobert Madrid und hebt die Inquisition in Spanien auf.

1865: Geburt von Edith Cavell, englische Krankenschwester. Während der deutschen Besatzung Belgiens verhilft sie britischen, französischen und belgischen Kriegsgefangenen zur Flucht. In Grossbritannien wird sie als Märtyrerin und Heldin verehrt. 1915 wird sie in Brüssel von einem deutschen Erschiessungs-Kommando trotz internationaler Proteste hingerichtet, was eine weltweite anti-deutsche Empörung auslöst.

1866: Geburt von Wassily Kandinsky, russischer Maler und Grafiker, Gründer der Gemeinschaft „Der Blaue Reiter“ mit Franz Marc.

1875: Geburt von Rainer Maria Rilke, österreichischer Schriftsteller.

1878: Geburt von Michail Alexandrowitsch Romanow, jüngerer Bruder des letzten russischen Zaren Nikolaus II. Nach seiner erzwungenen Abdankung am 15. März 1917 übergibt Nikolaus das Zepter Michail, den er einst wegen der Ehe mit einer verheiraten Frau verstossen hatte. Am 16. März erklärt sich Michail zur Thronfolge bereit, verlangt jedoch, dass das Volk später in geheimer Abstimmung darüber entscheiden soll. In der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 1918 wird Michail zusammen mit seinem englischen Sekretär auf Anordnung der Bolschewiki in einem Wald bei Perm erschossen. Gut einen Monat später wird sein Bruder, der ehemalige Zar Nikolaus II. und seine Familie in Jekaterinburg umgebracht.

1892: Geburt von Francisco Franco (Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco y Bahamonde Salgado Pardo), spanischer General und Diktator. Mit einem Militärputsch gelangt er an die Macht, gewinnt den Spanischen Bürgerkrieg und herrscht bis zu seinem Tod 1975 („Franquismus“). 

1914: Geburt von Rudolf Hausner, österreichischer Maler, Grafiker und Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus.

1933: Geburt von Horst Buchholz, deutscher Schauspieler (u. a. „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ 1957, „Die glorreichen Sieben“ 1960, „Das Leben ist schön“ 1997).

1939: Geburt von Harald Naegeli

Der „Sprayer von Zürich“ verstand seine Kunst als Protest gegen das „langweilige und monotone Zürich“. Die meisten seiner Sprayereien wurden als Sachbeschädigung bezeichnet und entfernt. Er sprayte nachts und lange blieb seine Identität verborgen. Dann wurde er entdeckt und zu neun Monaten Haft verurteilt. Er entzog sich der Strafe und flüchtete nach Düsseldorf. Dort wurde er später festgenommen, an die Schweiz ausgeliefert, wo er dann sechs Monate im Gefängnis sass. Anschliessend zog er wieder nach Düsseldorf. Zahlreiche Künstler und Intellektuelle hatten sich für ihn eingesetzt. Immer wieder wurde er als einer der ersten Street-Art-Künstler bezeichnet. Auch in Zürich fand nach und nach ein Umdenken statt. Vor knapp zehn Jahren fand in einer Zürcher Galerie eine Auktion seiner Bilder statt – ein riesiger Erfolg für ihn. Zahlreiche Strichmännchen, die er geschaffen hat, sind heute geschützt. Das Bild zeigt Naegeli am 4. November 2010 in Zürich. (Foto: © journal21.ch/hh)
Der „Sprayer von Zürich“ verstand seine Kunst als Protest gegen das „langweilige und monotone Zürich“. Die meisten seiner Sprayereien wurden als Sachbeschädigung bezeichnet und entfernt. Er sprayte nachts und lange blieb seine Identität verborgen. Dann wurde er entdeckt und zu neun Monaten Haft verurteilt. Er entzog sich der Strafe und flüchtete nach Düsseldorf. Dort wurde er später festgenommen, an die Schweiz ausgeliefert, wo er dann sechs Monate im Gefängnis sass. Anschliessend zog er wieder nach Düsseldorf. Zahlreiche Künstler und Intellektuelle hatten sich für ihn eingesetzt. Immer wieder wurde er als einer der ersten Street-Art-Künstler bezeichnet. Auch in Zürich fand nach und nach ein Umdenken statt. Vor knapp zehn Jahren fand in einer Zürcher Galerie eine Auktion seiner Bilder statt – ein riesiger Erfolg für ihn. Zahlreiche Strichmännchen, die er geschaffen hat, sind heute geschützt. Das Bild zeigt Naegeli am 4. November 2010 in Zürich. (Foto: © journal21.ch/hh)

1943: Britische Bomber bombardieren Leipzig.

1943: Geburt von Anton Cottier, Schweizer Politiker (CVP/FR), Ständerat, Rechtsanwalt, Parteipräsident der Christlichdemokratischen Partei der Schweiz (CVP) von 1994 bis 1997. Er stirbt 2006.

 

1963: Geburt von Serhij Bubka, sowjetischer (ukrainischer) Stabhochspringer. Als erster springt er über sechs Meter.

1954: In Miami wird die Schnellimbisskette Burger King gegründet.

1969: Geburt von Jay-Z (Shawn Corey Knowles-Carter), amerikanischer Rapper.

1974: Jean-Paul Sartre besucht im Gefängnis den RAF-Terroristen Andreas Baader.

1975: Tod von Hannah Arendt, deutsch-amerikanische Philosophin, Politologin („Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ 1951, „Vita activa oder vom tätigen Leben“ 1958, „Über die Revolution“ 1963). Bekannt wurde Hannah Arendt auch 1961 durch ihre Teilnahme am Eichmann-Prozess in Jerusalem, über den sie als Reporterin für die Zeitschrift „The New Yorker“ berichtet.

1976: Tod von Benjamin Britten, britischer Komponist.

1977: Die Schweizer Stimmberechtigten lehnen die Eidgenössische Volksinitiative „für eine Reichtumssteuer“ mit 55,6 Prozent Nein ab. Die Initiative hätte eine stärkere Besteuerung der Reichen und eine Entlastung der Ärmeren gebracht.

1977: Die Schweizer Stimmberechtigten lehnen den Bundesbeschluss über die Einführung eines zivilen Ersatzdienstes deutlich mit 62,4 Prozent Nein-Stimmen ab.

1993: Tod von Frank Zappa, amerikanischer Rock’n’Roll- und Jazzrock-Musiker, Komponist und Regisseur. Er veröffentlichte über 60 Alben.

1999: Der von Gottlieb Duttweiler 1936 gegründete „Landesring der Unabhängigen“ (LdU) wird aufgelöst. Am einem Sonderparteitag in Aarau beschliessen die Delegierten mit 57 zu 7 Stimmen die Auflösung.

2009: Roman Polanski tritt nach 70 Tagen Haft in Winterthur seinen Hausarrest in Gstaad im Berner Oberland an.

2010: Die von Tamedia lancierte Gratiszeitung „News“ erscheint zum letzten Mal. News habe sich im übersättigten Schweizer Markt nicht durchsetzen können, teilt der Verlag mit. Von der Schliessung sind 27 Mitarbeiter betroffen. Die Pendlerzeitung war zwei Jahre zuvor lanciert worden.

2014: Nach monatelangen Querelen gibt „Spiegel“-Chefredakteur Wolfgang Büchner bekannt, er verlasse auf Ende Jahr das Magazin. Die meisten Redaktoren der Print-Ausgabe des „Spiegels“ hatten sich gegen ihn ausgesprochen.

2016: Nein zu Renzi

Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi verliert die Volksabstimmung über die von ihm vorgelegte Verfassungsreform und tritt zurück. 59,1 Prozent der Italienerinnen und Italiener hatten sich gegen die Reform ausgesprochen, die das Land hätte regierbarer machen sollen. (Foto: Keystone/EPA/Alessandro di Meo)
Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi verliert die Volksabstimmung über die von ihm vorgelegte Verfassungsreform und tritt zurück. 59,1 Prozent der Italienerinnen und Italiener hatten sich gegen die Reform ausgesprochen, die das Land hätte regierbarer machen sollen. (Foto: Keystone/EPA/Alessandro di Meo)

2016: Kein Austro-Trump
In Österreich gewinnt der grüne Kandidat Alexander Van der Bellen mit 53,3 Prozent der Stimmen die Stichwahl um das Amt des Staatspräsidenten. Meinungsumfragen hatten Norbert Hofer, dem Kandidaten der rechtspopulistischen „Freiheitlichen Partei Österreichs“ (FPÖ) eher die besseren Chancen eingeräumt. Van der Bellen hatte schon die Wahlen im Mai ganz knapp gewonnen. Der Urnengang war aber auf Antrag der FPÖ wegen Formfehlern annulliert worden. Ein zweiter Wahlversuch scheiterte, weil die Wahlcouverts nicht zugeklebt werden konnten. Im Bild Van der Bellen mit seiner Frau Doris Schmidauer. (Foto: Keystone/AP/Matthias Schrader)
In Österreich gewinnt der grüne Kandidat Alexander Van der Bellen mit 53,3 Prozent der Stimmen die Stichwahl um das Amt des Staatspräsidenten. Meinungsumfragen hatten Norbert Hofer, dem Kandidaten der rechtspopulistischen „Freiheitlichen Partei Österreichs“ (FPÖ) eher die besseren Chancen eingeräumt. Van der Bellen hatte schon die Wahlen im Mai ganz knapp gewonnen. Der Urnengang war aber auf Antrag der FPÖ wegen Formfehlern annulliert worden. Ein zweiter Wahlversuch scheiterte, weil die Wahlcouverts nicht zugeklebt werden konnten. Im Bild Van der Bellen mit seiner Frau Doris Schmidauer. (Foto: Keystone/AP/Matthias Schrader)
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