Damals am 9. Juni

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Damals am 9. Juni

Von Journal21, 09.06.2020

Nero erdolcht sich - Erster Kappelerkrieg - Schlussakte des Wiener Kongresses - Tod von Charles Dickens - China verpachtet Hongkong - Geburt von Barbara - Erster Auftritt von Donald Duck - Nein zur Volkswahl des Bundesrates

Herausgegriffen

9. Juni 1815: In Wien wird die Kongressakte des Wiener Kongresses unterzeichnet. Darin wird die bewaffnete Neutralität und Unabhängigkeit der Schweiz anerkannt und garantiert. Die Schweiz verliert das Veltlin, Chiavenna, Bormio und Mülhausen. Zugesprochen werden ihr das Fürstenbistum Basel, das Fricktal, Rhäzüns, Tarasp, einige Genfer Gemeinden, Neuenburg und das Wallis. (Kupferstich von Jean Godefroy)
9. Juni 1815: In Wien wird die Kongressakte des Wiener Kongresses unterzeichnet. Darin wird die bewaffnete Neutralität und Unabhängigkeit der Schweiz anerkannt und garantiert. Die Schweiz verliert das Veltlin, Chiavenna, Bormio und Mülhausen. Zugesprochen werden ihr das Fürstenbistum Basel, das Fricktal, Rhäzüns, Tarasp, einige Genfer Gemeinden, Neuenburg und das Wallis. (Kupferstich von Jean Godefroy)

Es geschah an einem 9.Juni

68: Kaiser Nero rammt sich einen Dolch in die Kehle.

1529: Erster Kappelerkrieg: Das reformierte Zürich erklärt den fünf altgläubigen Orten (Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern, Zug) den Krieg. Eine blutige Auseinandersetzung wird nach Vermittlungsbemühungen verhindert.

1672: Geburt von Pjotr Alexejewitsch Romanow, russischer Zar (1682–1725), erster Kaiser des Russischen Reichs (1721–1725).

1815: In Wien wird die Kongressakte des Wiener Kongresses unterzeichnet.

1843: Geburt von Bertha Sophia Felicita Freifrau von Suttner, österreichische Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin. 1905 erhält sie als erste Frau den Friedensnobelpreis.

1870: Tod von Charles Dickens, englischer Schriftsteller (u. a. „Oliver Twist“ 1837, „David Copperfield“ 1849).

1884: Der Grundstein für das Berliner Reichstagsgebäude wird gelegt.

1898: China verpachtet Hongkong für 99 Jahre an Grossbritannien.

1911: Geburt von Leopold „Poldi“ Kielholz, Schweizer Fussballspieler. Er erzielt an der WM 1934 im Spiel gegen die Niederlande in der 7. Minute das erste Tor eines Schweizer Spielers an einer Fussball-WM.  Kurz vor der Pause schiesst er ein zweites Tor. Sein Markenzeichen ist seine Brille aus Sicherheitsglas, die er auch während der Spiele trägt. Kielholz spielt unter anderem bei den Old Boys Basel, beim FC Basel, bei Servette, dem FC Bern, bei St. Gallen und den Young Fellows Zürich. Für Servette schiesst er 1934 in einer einzigen Saison 40 Tore, was heute noch einen Rekord darstellt. 17 Mal spielt er in der Nationalmannschaft und schiesst 12 Tore. Er stirbt am 4. Juni 1980.

1915: Geburt von Les Paul (Lester William Polsfuss), amerikanischer Gitarrist, Weiterentwickler der elektrischen Gitarre.

1916: Geburt von Robert McNamara, US-Verteidigungsminister von 1961 bis 1968 und Präsident der Weltbank von 1968 bis 1981. Er stirbt am 6. Juli 2009.

1930: Geburt von Barbara, französische Chansonssängerin

1934: Der fast achtminütige Walt Disney-Film „The Wise Little Hen“ wird in den USA uraufgeführt. Es ist der erste Auftritt des damals noch mageren Donald Duck. Er sollte in den folgenden Jahrzehnten – nach einigen Face- und Schnabel-Liftings – zum grössten Star in der Comic- und Zeichentrickfilmwelt werden.

1938: Schweiz schlägt Deutschland

Zwei Monate nach dem „Anschluss“ Österreichs und 14 Monate vor Beginn des Zweiten Weltkriegs gewinnt die Schweiz an der Fussball-WM in Paris gegen Grossdeutschland mit 4:2. Der Sieg über Nazi-Deutschland löst in der Schweiz einen Begeisterungssturm aus. Die Gazette de Lausanne schreibt: „Die elf kleinen Schweizer haben gekämpft wie bei St. Jakob und haben einen Sieg errungen, von dem man noch lange sprechen wird.“ Im deutschen Team spielten sechs Deutsche und fünf Österreicher. (Foto: PD)
Zwei Monate nach dem „Anschluss“ Österreichs und 14 Monate vor Beginn des Zweiten Weltkriegs gewinnt die Schweiz an der Fussball-WM in Paris gegen Grossdeutschland mit 4:2. Der Sieg über Nazi-Deutschland löst in der Schweiz einen Begeisterungssturm aus. Die Gazette de Lausanne schreibt: „Die elf kleinen Schweizer haben gekämpft wie bei St. Jakob und haben einen Sieg errungen, von dem man noch lange sprechen wird.“ Im deutschen Team spielten sechs Deutsche und fünf Österreicher. (Foto: PD)

1943: Geburt in Bagdad von Charles Saatchi, britischer Kunsthändler, Gründer (mit seinem Bruder) der Werbeagentur Saatchi & Saatchi und der Saatchi Gallery.

1950: Gründung der ARD.

1963: Geburt von Johnny Depp (John Christopher Depp) amerikanischer Schauspieler (u. a. „Fluch der Karibik“ 2003), Oscar-Preisträger.

1972: Der deutsche Bundestag senkt das Wahlalter auf 18 Jahre.

1974: Tod von Miguel Ángel Asturias, guatemaltekischer Nobelpreisträger für Literatur (verliehen 1967).

2000: Tod von Ernst Jandl, österreichischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer (u. a. „Laut und Luise“ 1966).

2000: Tod von George Segal, amerikanischer Maler und Bildhauer der Pop-Art-Bewegung, bekannt für seine weissen Gips-Plastiken (u. a. „The Holocaust“ 1984, „Street Crossing“ 1992).

2006: Tod von Drafi Deutscher, deutscher Sänger, Komponist und Produzent (u. a. „Marmor, Stein und Eisen bricht“ 1966).

2012: Spanien erhält Finanzhilfe für seine maroden Banken. Die Euro-Finanzminister sprechen sich für einen Kredit von bis zu 100 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der spanischen Banken aus.

2013: Die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sagen Ja zu Verschärfungen im Asylwesen. Das neue Asylgesetz wird mit 78,4 Prozent der Stimmenden angenommen.

2013: Wie bisher wird das Parlament und nicht das Volk den Bundesrat wählen. Mit 76,3 Prozent der Stimmen wird eine SVP-Initiative, die eine Volkswahl des Bundesrates verlangte, abgelehnt.

2013: Walter Jens, deutscher Altphilologe, Schriftsteller und Kritiker stirbt im Alter von 90 Jahren.

2014: Beim Angriff der pakistanischen Taliban auf den Flughafen von Karachi und der anschliessenden stundenlangen Schiesserei sterben zehn Taliban und 19 Sicherheitsbeamte und Zivilisten.

2015: Tod von James Last (Hans Last), deutscher Bandleader,  Komponist, Arrangeur.

2016: Tod von Pierre Aubert, Schweizer Bundesrat (SP/NE) von 1977 bis 1987. Der in La Chaux-de-Fonds geborene Jurist Aubert wurde 1971 in den Ständerat gewählt. Als Bundesrat stand er dem Aussenministerium vor. Er vertrat eine Politik der aktiven Neutralität (Solidarität, Disponibilität, Universalität) und kämpfte für den Beitritt der Schweiz zur Uno, den das Volk 1986 ablehnte. Er setzte sich für ein stärkeres Engagement der Schweiz für die Menschenrechte ein. 1981 präsidierte er das Ministerkomitee des Europarates. 1983 und 1987 war er Bundespräsident. Frankreich ernannte ihn zum Grossoffizier der Ehrenlegion.

2018: G-8-Gipfel im kanadischen Malbaie

Westliche Staaten versuchen den amerikanischen Präsidenten von seiner harten Handels- und Zollpolitik abzubringen. Ohne Erfolg. Trump will auch das ausgeschlossene Russland wieder in die G7-Gemeinschaft aufnehmen. Ausser Italien lehnen das alle ab. Der amerikanische Präsident reist früher vom Gipfel ab und zieht seine anfängliche Zustimmung zur Abschlusserklärung, die ein Plädoyer gegen den Protektionismus ist, zurück. (Foto: Jesco Denzel via Steffen Seibert)
Westliche Staaten versuchen den amerikanischen Präsidenten von seiner harten Handels- und Zollpolitik abzubringen. Ohne Erfolg. Trump will auch das ausgeschlossene Russland wieder in die G7-Gemeinschaft aufnehmen. Ausser Italien lehnen das alle ab. Der amerikanische Präsident reist früher vom Gipfel ab und zieht seine anfängliche Zustimmung zur Abschlusserklärung, die ein Plädoyer gegen den Protektionismus ist, zurück. (Foto: Jesco Denzel via Steffen Seibert)

2019: Eine Million auf der Strasse

In Hongkong gehen Hunderttausende auf die Strasse. Es ist die grösste Demonstration seit den Protesten auf dem Tian'anmen-Massaker am 4. Juni 1989 in Peking. Laut Angaben der Organisatoren demonstrieren eine Million Menschen gegen ein geplantes Gesetz, das die Auslieferung von Verdächtigen an die Volksrepublik China vorsieht – sofern China dies verlangt. Anwaltsverbände, Menschenrechtsgruppen, ausländische Handelskammern und Regierungen sind besorgt. Demonstranten tragen Transparente mit „Keine Auslieferung nach China“ oder „Nach China ausgeliefert, für immer verschwunden“. Kritiker argumentieren, dass das Justizsystem in China nicht unabhängig sei, internationalen Standards nicht entspreche und politisch Andersdenkende verfolge. (Foto: Keystone/EPA/Jérôme Favre)
In Hongkong gehen Hunderttausende auf die Strasse. Es ist die grösste Demonstration seit den Protesten auf dem Tian'anmen-Massaker am 4. Juni 1989 in Peking. Laut Angaben der Organisatoren demonstrieren eine Million Menschen gegen ein geplantes Gesetz, das die Auslieferung von Verdächtigen an die Volksrepublik China vorsieht – sofern China dies verlangt. Anwaltsverbände, Menschenrechtsgruppen, ausländische Handelskammern und Regierungen sind besorgt. Demonstranten tragen Transparente mit „Keine Auslieferung nach China“ oder „Nach China ausgeliefert, für immer verschwunden“. Kritiker argumentieren, dass das Justizsystem in China nicht unabhängig sei, internationalen Standards nicht entspreche und politisch Andersdenkende verfolge. (Foto: Keystone/EPA/Jérôme Favre)
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