- Historisches Bild

Vor hundert Jahren, am 10. Januar 1920, wurde der „Völkerbund“ mit Sitz in Genf gegründet. Ziel war es, die internationale Zusammenarbeit zu fördern, schwelende Konflikte durch Vermittlung zu lösen und die Einhaltung von Friedensverträgen zu überwachen. Sitz des Völkerbundes war zunächst das Genfer Palais Wilson. Zwischen 1933 und 1936 wurde das „Palais des Nations“ gebaut, wo die Organisation ihren Hauptsitz bezog (Mussolini trug zum Bau bei, indem er Genf tonnenweise italienischen Marmor schenkte.) Im Bild der Volksbundspalast (der heutige Uno-Palast) im Jahr 1938. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

Zu den Gründungsmitgliedern des Völkerbunds gehörten 32 Staaten, unter ihnen Grossbritannien, Frankreich, China und Italien. 1920 traten unter anderen auch die Schweiz, das Deutsche Reich und die Sowjetunion und Österreich der Organisation bei.

Nie dabei waren die USA. Japan trat 1933 aus, Italien unter Mussolini verliess die Organisation 1937, Spanien unter Franco 1939 und Vichy-Frankreich 1941.

Der Völkerbund nahm in Grundzügen die Uno vorweg. Im Gegensatz zu den Vereinten Nationen mussten die Beschlüsse einstimmig gefasst werden.

Das ist einer der Gründe für die Machtlosigkeit des Völkerbunds. Ein weiterer war, dass wichtige Staaten, wie die USA, Italien, Frankreich, Japan und Deutschland der Organisation gar nie oder nur teilweise angehörten. Die Sowjetunion wurde ausgeschlossen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 18. April 1946, wurde der Völkerbund aufgelöst. Als Nachfolgeorganisation waren die Vereinten Nationen, die Uno gegründet worden.