Ein Interview mit Robert Sonnberger, dem Mitgründer von Webentwickler-Jobs

Robert Sonnberger ist ein langjähriger IT-Profi und bekennender Internet-Fan. Anfang 2009 hat er die Websoftwareschmiede Makandra mitgegründet aus der jetzt eine neue kostenlose Jobbörse für Webentwickler entstanden ist: Webentwickler-Jobs

Herr Sonnberger, Sie haben gerade eine neue Jobbörse gegründet. Gibt es nicht schon genug davon?


Natürlich gibt es größere Jobbörsen, aber speziell für die Webentwickler-Branche hat noch eine richtig gute gefehlt. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es nicht leicht ist, gute Entwickler und Entwicklerinnen zu finden. Anfangs hatten wir die These, dass Leute, die sich mit dem Web auskennen, wohl lieber auf einem einfach gehaltenen und dafür technisch perfekt gemachten Nischen-Stellenmarkt nach einem neuen Job suchen würden. Als wir unsere Börse dann online gestellt haben, konnten wir selbst gute Mitarbeiter darüber finden und fühlen uns seitdem in unserer Annahme bestätigt.

Was machen Sie anders als andere?

Zunächst einmal ist unsere Plattform für alle Nutzer absolut kostenlos – für Arbeissuchende ebenso wie für Arbeitgeber. Niemand muss sich registrieren. Darüber hinaus haben wir bewusst auf jedweden Schnickschnack verzichtet. Bei uns können die Firmen Jobangebote einstellen, die Jobsuchenden können die Offerten ansehen. Das ist es. Und dieses einfache Konzept trifft bei vielen offenbar den Nerv. Binnen kurzer Zeit haben wir rund 10.000 Besucher im Monat erreicht und geschätzte 250 regelmäßige Feed-Abonnenten. Der Programmieraufwand für die erste Version unserer Jobbörse betrug übrigens nur 25 Stunden.

Was verstehen Sie denn unter Schnickschnack?

Wir verzichten zum Beispiel bewusst auf eine Benutzerregistrierung, auf aufwendig gestaltete HTML-Stellenanzeigen und auf eine Startseite mit mehr Menüpunkten, als eben den Stellenangeboten. Dafür sparen sich die Firmen bei uns das Rennen um die am aufwendigsten gestaltete Anzeige. Zudem bauen wir nur Features ein, wenn diese wirklich nachgefragt werden. So haben wir etwa die Option zur Deaktivierung von Jobangeboten durch den Anbieter erst nach drei Monaten eingebaut, als klar war, dass es auch genug Anbieter geben würde, die so eine Funktion nutzen. Bis heute ist im Vergleich zur ersten Version neben der Deaktivierungsfunktion lediglich eine vielfach gewünschte Angebotsfilterfunktion dazugekommen. Viele finden die Jobbörse gut, so einfach wie sie im Moment ist.

Wie viele Stellenangebote gibt es denn bei Ihnen schon?

Aktuell gibt es rund 500 aktive Angebote. Durch eine automatische Deaktivierung der Angebote nach einer vom Anbieter einstellbaren Zeit zwischen einem und sechs Monaten versuchen wir dafür zu sorgen, dass möglichst alle gelisteten Stellenanzeigen auch gültig sind. Und obwohl wir keine Werbung schalten und auch keine Linkfarmen betreiben, kommen ständig neue Angebote von immer neuen Firmen dazu, was uns natürlich freut.

Haben Sie eine Ahnung, wie viele Jobs Sie schon vermitteln konnten?

Wir haben bereits an die 100 Jobangebote seit dem Start wieder geschlossen. Anfangs haben wir wegen der fehlenden Funktion zur Deaktivierung noch viele E-Mails dazu erhalten. Darin stand oft, dass die Stelle in der Zwischenzeit erfolgreich besetzt werden konnte. Ob wir dafür verantwortlich waren, kann ich aber nur in einigen Fällen sicher sagen.

Da Sie das offenbar alles gratis anbieten: Wie finanzieren Sie sich denn?

Hinter der Stellenbörse steckt die Makandra GmbH. Wir verdienen unser Geld nicht mit Stellenanzeigen, sondern mit dem Erstellen individueller Webanwendungen – das geht los bei Content Management Systemen, weiter mit Shop- und Portalsystemen bis hin zu Warenwirtschaftssystemen und ERP-Lösungen. Die Jobbörse war für uns anfangs lediglich Mittel zum Zweck, um selbst gute Leute finden zu können. Seit wir Makandra Anfang 2009 gegründet haben, ist das Team auf neun Mitarbeiter angewachsen. Von dem großen Erfolg der Jobbörse waren wir zuerst selbst überrascht. Und jetzt freuen uns einen kleinen Beitrag für die Allgemeinheit leisten zu können.