Studenten in dualen Studiengängen scheinen wahre Alleskönner zu sein: Im Hörsaal glänzen die meisten durch beste Leistungen und Zensuren – und das obwohl sie parallel zum Studium allesamt arbeiten, natürlich auch in den Semesterferien. Chapeau! Gut, über die Notengebung lässt sich streiten, denn oft werden die so genannten Dualis in Unternehmen ausgebildet, die als Kooperationspartner viel Geld an die dazugehörigen Hochschulen
zahlen spenden. Das erzeugt einen gewissen Druck auf die ausbildenden Institute tatsächlich Top-Kandidaten hervorzubringen. Allerdings ist es auch so: Wer heute eine duale Ausbildung anstrebt, muss inzwischen immer öfter beste Abiturnoten vorweisen können und auch im Assessment-Center bestehen.
Derzeit existieren über 700 duale Studiengänge an deutschen Hochschulen und Berufsakademien. Zum Vergleich: 2003 waren es noch knapp 300, wie Kerstin Mucke vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), in ihrem Buch schreibt. Nach Informationen des Internetportals AusbildungPlus werden vor allem Studiengänge im Bereich der Wirtschaftswissenschaften angeboten, mehr als 300 duale Studiengänge kombinieren ein BWL-Studium mit einer kaufmännischen Ausbildung. Mit deutlichem Abstand folgen Fachrichtungen wie Informatik, Maschinenbau oder Elektrotechnik.
- Aber lohnt sich die Doppelbelastung eines dualen Studiums?
Lassen Sie mich der Frage systematisch auf den Grund gehen und die Vor- beziehungsweise Nachteile zunächst einander gegenüber stellen:
VORTEILE | NACHTEILE |
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Hinzu kommt allerdings, dass das duale Studium bei vielen Unternehmen ein sehr gutes Image hat – auch oder gerade wegen der Doppelbelastung der Studenten. Inna Brilz etwa absolvierte parallel zur ihrer Lehre als Bauzeichnerin an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule in Nürnberg ein Studium der Architektur. Im Interview mit der Zeitschrift Abi spricht sie aus, was offenbar viele Personalverantwortliche denken:
In Bewerbungsgesprächen habe ich gemerkt, dass das duale Studium als große Leistung anerkannt wird.
Die Chance sei, durch den gezeigten Einsatzwillen und das große Engagement im Vorstellungsgespräch zu punkten, ähnlich wie Absolventen von Fernstudiengängen oder Kommilitonen mit zahlreichen Praktika, berufsbezogenen Nebenjobs und Auslandssemestern. Fleiß und Belastbarkeit sind noch immer Tugenden, die bei der Bewerbung enormen Einfluss haben.
Bewerbung
Diese Tugenden sind jedoch kein Monopol der Dualis. Wie bereits erwähnt: Absolventen herkömmlicher Studiengänge können diese Fähigkeiten ebenso beweisen – etwa indem sie sich auf eigene Faust einen berufsbezogenen Nebenjob suchen, damit ihr Studium finanzieren oder trotz verschärfter Studienbedingungen durch die Bologna-Reform die gleichen Bestnoten erbringen, wie ihre dualen Kommilitonen.
Man kann also nicht nicht sagen, dass die Vorteile des dualen Studiums klar überwiegen würden. Letztlich bleibt es eine individuelle Entscheidung – vor der Interessierte allerdings ein paar Punkte klären sollten. Bevor der dazugehörige Arbeitsvertrag unterschrieben wird, sollten zum Beispiel die Verpflichtungen, die mit einem dualen Studiengang einhergehen, geprüft werden. Wichtige Fragen hierbei:
- Muss ich nach dem Studium im Unternehmen bleiben?
- Nach wie vielen Jahren kann ich das Unternehmen wechseln?
- Falls ich vorher wechseln möchte: Wie viel Geld muss ich dann bezahlen, um mich “freizukaufen”?
- Habe ich einen festen Betreuer?
- Bekomme ich regelmäßig Feedback durch einen Mentor oder Förderer im Unternehmen?
Björn
Hallo,
ich möchte ein paar der Vor-/Nacheile relativieren:
Ein großer Vorteil, der hier gar nicht erwähnt wurde ist, dass man sich durch das Studium auch ein Netzwerk außerhalb seines eigenen Unternehmens aufbauen kann. Man bekommt sehr viel aus anderen Unternehmen mit. Die Komolitonen berichten direkt und unverblümt aus ihren Unternehmen was gut, und was nicht so gut läuft. Auch weiß man so besser um seinen Marktwert bescheid.
Die Studiengebühren werden oft nicht vom Arbeitgeber bezahlt. Dafür kann es aber sein, dass ein Unternehmen Büchergeld zahlt, den Studentenwerksbeitrag übernimmt oder auch eine Wohnung stellt – da es oft sein kann, dass der Studienort weit vom Standort des Arbeitgebers entfernt ist.
Holger Lischke
Danke für den Hinweis. Ich kann so etwas schlecht in eine +/- Liste einfliessen lassen, denn eigentlich dürfen duale Studenten/Mitarbeiter nicht aus dem Nähkästchen plaudern… Aber du hast Recht, während eines sechsmonatigen Praktikums lässt sich selten so gut netzwerken wie während der dualen Ausbildung!
Matthias Dierkes
Hallo,
wie auch schon von mir getwittert, bin ich der Meinung das ein wesentlicher Nachteil des dualen Studiums fehlt in der Tabelle. Und zwar der, dass das Studium innerhalb des Partnerunternehmens sehr gut angesehen ist, es aber durchaus problematisch wird, wenn man nicht im Unternehmen bleiben möchte. Denn viele Personaler sind der Meinung, das man zwar eine super Ausbildung für das Partnerunternehmen bekommen hat, aber einem trotzdem der Blick für das “Große Ganze” fehlt, da die Ausbildung doch sehr fokussiert ist. (wurde mir so von ehemaligen Komilitonen berichtet).
Ein weiterer Nachteil ist, das einfach zwangsläufig die Tiefe fehlt im Stoff. Es wird vieles oberflächlich angekratzt und dann einfach so hingenommen. Diese Tiefe kann natürlich nicht im im Semester eines Dualen Studium geschafft werden, wie an der Uni (Berufsakademiesemester dauert 10 Wochen, davon eine Woche nur Prüfung). Also muss zwangsläufig gestrichen werden beim Stoff, da wir jetzt schin wirklich am Maximun der Semesterwochenstunden sind (ich spreche von rund 45 bis 50 SWS).
Ein weiteres Problem des Studiums ist, das es einfach nicht so anerkannt ist wie ein Uni/FH Studium. Die wirklichen Global-Player verlangen nunmal einen Uni-Abschluss, was leider auch häufig schon in den Stellenanzeigen zu lesen ist für Absolventen.
Das sind meine Erfahrungen mit einem dualen Studiengang. Ich denke man merkt, das ich enttäuscht bin vom Konzept (was meiner Meinung nach in den Grundzügen super ist). Ich bin motiviert an die Sache herangegangen aber habe langsam die Realität gesehen und werde deswegen auch bald an die Uni wechseln um einen wirklich anerkannten Abschluss zu bekommen.
Meine persönliche Meinung zum dualen Studium.
David
Vorab: Wieso dürfen duale Studenten nicht aus dem Nähkästchen plaudern?
Danke für den Artikel – das Thema war schon lange überfällig. Ich studiere an der DHBW in Baden-Württemberg und kann deswegen einige Sachen relativieren und anderes ergänzen. Meine Aussagen beziehen sich auf der über 35 Jahre alte DHBW-(ehemals BA)-System in BW, über andere Systeme kann ich nicht viel sagen.
Unternehmen sind duale Partner der Hochschule, können zwar Wünsche äußern (z.B. was den Bedarf an neuen Studiengängen angeht), aber nicht auf Lehrinhalte oder Studienbewertungen eingreifen. Viele Dozenten kommen aus der Praxis und würden diese Art der Bevormundung auch nicht durchgehen lassen.
Die Studiengebühren werden weit nicht immer vom Ausbildungsunternehmen bezahlt. In meinem Studiengang sind es vielleicht 15%. Viel eher gewähren Unternehmen Zusatzleistungen wie Reisegeld, Büchergeld oder einen Wohnzuschuss. Solche Zusatzleistungen machen es auch schwer Leistungen zu vergleichen.
Der Job wird mittlerweile selten vertraglich festgeschrieben. Gute Unternehmen verstehen es, Studenten mental an ihr Unternehmen zu bieten. Wer eine gute Ausbildung bietet, setzt sich am Ende an den Tisch und verhandelt. Stellenweise gibt es noch Übernahmeklauseln, sie sind aber sehr selten geworden.
Bei uns gibt es ein sehr intensives Studium generale – das Angebot ist auf jeden Fall umfangreicher als die Zeit, die man zusätzlich zur Verfügung hat. Man kann im SG Sprachen in allen möglichen Niveaus lernen, außerdem gibt es Kreativkurse, Angebote für Social Skills, etc.
Ein typisches Studentenleben gibt es auch – es ist sogar sehr intensiv. Um aus dem Nähkästchen zu plaudern: Studentenparties zweimal die Woche, sehr viele gemeinsame Aktionen, zu den Klausuren Lerngruppen. Das mag ein sehr subjektiver Eindruck sein, aber bei mir ist es so: Intensives Studium, intensives begleitetes Studentenleben.
Semesterferien gibt es in der Tat nicht, 30 Tage Urlaub sind aber nicht zu unterschätzen. Wir haben 6 Wochen Urlaub in 6 Monatten Arbeitszeit, d.h. pro Monat eine Woche Urlaub. Die dreimonatigen Semesterferien an der Uni gibts ja auch nicht mehr.
Weitere Punkte für ein duales Stuium:
- Kleine Jahrgänge (bei uns ~30 Studenten) und intensive Betreuung durch Professoren
- Auslandssemester oft auch in Zweigstellen internationaler Unternehmen möglich
- Moderne Aussattung: PCs in allen Unigebäuden, TV-/Fernsehstudio, Werkstatt für technische Fachrichtungen. So eine Ausstattung ist keine Seltenheit.
- Nationale Anerkennung: Duale Studenten machen einen Bachelor – wer nicht übernommen wird oder übernommen werden will, kann einen Master machen. Auch an der Uni.
Holger Lischke
Deine erstgenannten Punkte spiegeln sich in, den von mir genannten, ersten beiden Nachteile des dualen Studiums. Zumindest teilweise: Denn ich habe Kommilitonen kennengelernt, die gerade durch den Praxisbezug den Blick für das “Große Ganze” hatten. Im Gegensatz zu Uni-Studenten, von denen viele (leider immer noch) erst nach ihrem Studium, das erste mal mit der Praxis in Berührung kommen…
Nach meinen Erfahrungen ist ein Studium an einer BA tatsächlich “weniger wert” als an einer Hochschule – das ist aber kein Geheimnis. Wechsle doch in ein duales Studienprogramm an einer Hochschule? Die BAs haben ja längst keine Monopolstellung mehr inne. Oder willst du deine angefangene Berufsausbildung komplett über Bord werfen?
Matthias Dierkes
Mein Partnerunternehmen möchte nur mit der Berufsakademie kooperieren. (warum auch immer). Und noch einen Platz zu bekommen in einem anderen Unternehmen für ein duales Uniprogramm ist so gut wie augeschlossen. Deswegen werd ich mir die bereits abgeleisteten Semester anrechnen lassen und dann das Studium mit einem Bachelor von der Uni abschließen.
Ein Problem was ich vorhin noch vergessen hatte, war die Problematik wenn man mit einem Bachelor der BA einen Master machen will. Kann auch zu unschönen Komplikationen führen.
honk
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass teilweise der Stoff wirklich nur oberflächlich angekratzt wird. Freunde, die an einer richtigen Uni studieren, lernen teilweise viel tiefergehende Methoden kennen. Im Prinzip kommt es nur darauf an, die in 8 Wochen angesammelten Blätter auswendig zu lernen, um sie dann in 1 – 2 Wochen Prüfung runterzuschreiben. Im Rahmen von Bachelor-Studiengängen ist dies aber an anderen Unis wohl auch kaum anders.
Die “Qualität” des Lehrpersonals kann auch sehr variieren. Einerseits gibt es wirklich sehr kompetente hauptberufliche Professoren. Andererseits gibt es Vertreter aus der Praxis, die teilweise nicht wirklich kompetent erscheinen oder nur aus ihrer kleinen Unternehmenswelt berichten und lehren können/wollen. Sehr unterschiedlich alles.
Es ist auch sehr stark vom Betrieb abhängig, inwieweit der Lehrstoff überhaupt für die alltägliche Arbeit relevant ist. Bei mir (kleines Medienunternehmen) war dies eher weniger der Fall.
Ich muss allerdings widersprechen, dass Partnerunternehmen ihre Studenten an das eigene Unternehmen fesseln und ein Wechsel nur sehr schwer möglich ist. Erstens sind solche Verträge meines Wissens nach mit den Standard-Ausbildungsverträgen der BA nicht vereinbar und zweitens, ist ein Student ehrlich gesagt selbst Schuld, wenn er sowas doch unterschreiben sollte. Ich kenne mehrere Leute, die den Betrieb gewechselt haben. Es ist auch möglich, sich für jede Praxisphase ein anderes Unternehmen zu suchen.
Davon abgesehen, ist es keinesfalls so, dass alle Unternehmen Studiengebühren bezahlen. Hinzu kommt, dass z.B. in meinem Kurs die Gehaltsunterschiede enorm waren (über den Daumen gepeilt im dritten Jahr min. 500 – max. 1200). Einige Unternehmen zahlen zusätzlich Bücher, Heimreisen, Anzüge (!) – andere zahlen gar nichts weiter. Sehr unterschiedlich also auch hier.
Dass das “echte” Studentenleben zu kurz kommt, kann ich nicht bestätigen ;-)
Übrigens wurden z.B. in BaWü die verschiedenen BAs in die Duale Hochschule überführt. Die Abschlüsse haben nun den gleichen Status wie Uni-Abschlüsse.
Alles in allem, war das duale Studium für mich trotz aller Kritikpunkte eine gute Sache. Trotzdem ich erst seit letztem Jahr “richtig” arbeite, kann ich nun auf vier Jahre Berufserfahrung zurückblicken, während andere Freunde noch immer studieren und dabei noch kein bisschen Berufserfahrung haben. Es ist gut, die Branche in der man sich bewegt schon zu kennen.
David
Schade, dass man sich die Mühe macht und einen ausführlichen, fachbezogenen Kommentar schreibt und der dann nicht veröffentlich wird. Schade, schade. Das war mein letzter Kommentar. Und ich weiß, dass dieser Kommentar auch nicht veröffentlicht wird – vielleicht aber von den Machern gelesen wird.
Jochen Mai
@David: Deine Reaktion finden wir offen gestanden barsch und leider auch völlig unverhältnismäßig. Du bist Erstkommentator bei Karrierebibel.de – und damit wird der Kommentar hier grundsätzlich händisch moderiert, um Spam und Trolle abzuwehren. Das ist letztlich im Interesse aller Leser und Kommentatoren. Nun ist es aber nicht so, dass hier zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Admin nur darauf wartet, endlich wieder einen Kommentar freischalten zu können. Wir schauen hier regelmäßig vorbei – behalten uns aber auch noch so etwas vor wie ein Privatleben vor – vor allem am Sonntag. Etwas mehr Geduld und Verständnis für andere Erklärungsoptionen wäre der Sache sicher dienlicher. Wir opfern ja schon Freizeit, um auch am Wochenende solche Artikel anzubieten – und zwar kostenlos!
Holger Lischke
Na das wird ja langsam eine echte Diskussion hier, sehr schön.
Davids Kommentar ist nun ja auch online, wohl ausversehen im Spam-Filter gelandet…
Zu “Nähkästchen” nur die Stichworte: Geheimhaltungspflichten und Verpflichtungserklärung.
Es freut mich, dass dieser Beitrag Sie als Leser dazu aufrufen konnte, Ihre Erfahrungen und Meinungen hier kundzugeben. Denn dadurch wird mein Beitrag aus einem sehr großen Themenfeld wie dem dualen Studium erst vervollständigt. Dankeschön!
Matthias Dierkes
@David und Honk
Das mit dem Bachelor der Berufsakademie bzw. DHBW ist natürlich eine sehr gute Neuerung. Offiziell sind die Abschlüsse damit ja auch komplett gleichgestellt, nur die Frage ist natürlich, wie weit die Unis bereit sind Studenten der BA/DHBW für die Masterprogramme zuzulassen.
Wie allgemein bekannt ist, sind die Plätze in diesen Programmen begrenzt und reichen kaum für die Studenten der Uni aus. Da stellt sich natürlich die Frage warum die Uni noch Studenten von anderen Hochschulen (in den Augen der Uni leider keine Hochschule) noch annehmen sollte? (Abgesehen von den 1,0 Kandidaten)
Andreas Buschmeier
Hallo zusammen,
ganz kurz möchte ich dieses Thema aus Sicht eines Lehrenden (an Uni, FH, BA und VWA) kommentieren:
ich habe die Erfahrung gemacht, dass BA-Studenten meist hoch motiviert sind und (möglicherweise auch aufgrund ihrer Berufserfahrung) Lerninhalte schnell begreifen und häufig hinterfragen. Zusätzlich suchen einige Unternehmen ihre Studenten nach Eignungsprüfungen/AC aus, was die “Studentenqualität” erhöht.
Allerdings muss ich zugeben, dass meine (Klausur-)Anforderungen an “normale” Studenten einer Universität etwas höher sind.
Einen an mich weitergegebenen “Druck gute Noten zu vergeben” habe ich bislang nicht erlebt.
Holger Lischke
Haben Sie, als “Insider”, noch Ergänzungen bezüglich der Vor- und Nachteile des dualen Studiums?
(Auch vor dem Hintergrund, dass ein solches Studium nicht zwingend an einer BA passieren muss)
Andreas Buschmeier
Ich sehe die Studenten ja lediglich ein Semester lang und verfolge nicht deren weitere berufliche Entwicklung. Aus Dozentensicht sind die Motivation und die Berufserfahrung natürlich von Vorteil (sofern man bereit ist, Praxisprobleme wissenschaftlich zu beleuchten).
Leonie Hueber
Auf Spiegel Online ist die Tage ein passender Artikel dazu aufgetaucht: Duales Studium – Ferien? Fehlanzeige Doppelt hält besser – das ist das Motto für ein duales Studium, die Kombination von Hochschule und betrieblicher Praxis. So kann man studieren, zugleich schon Geld verdienen und den Berufsstart in einem Unternehmen elegant vorbereiten. Doch der Doppelpack ist auch ein echter Freizeitkiller.
Andreas Wegner
Ich möchte anmerken, daß es zumindest in den Sozialwissenschaftlichen Studiengängen an der DHBW durchaus ein verpflichtendes (!) Fremdpraktikum von drei Monaten gibt. Das gewährt ein wenig Ausblick über das Firmenporzellan hinaus. Auch ist das Studium durchaus nicht nur auf die Heranzüchtung von Fachidioten hin ausgerichtet – trotz mehrerer Semester an einer “normalen” Uni (Geschichte, Philosophie, Germanistik) habe ich z. B. Marx und Nietzsche erst an der DHBW richtig verstanden. Was die “nur” 30 Urlaubstage im Jahr betrifft: Ich habe dann wirklich frei – der Uni- oder FH-Student muß jobben, schreiben, forschen, …
Nur meine 2 Cents
Tim Cahill
Hallo!
Erstmal will ich sagen dass ich die ganzen Kommentare sehr hilfreich und interessant finde. Ich stehe zurzeit vor einem großem Problem. Kurz gesagt: Ich könnte ein duales Studium and er DHBW machen begleitend von einem großen Stuttgarter KFZ-Hersteller. Wohe aber in Bayern und habe dort evtl vor an einer FH zu studieren weil es einfach näher bei mir ist! Soll ich diese Chance liegen lassen oder bieten sich mir nach meinen Bachelor-Abschluss an der FH im gleichen Studiengang wieder solch gute Jobangebote!? Ich bin sehr ratlos und hoffe auf ein paar gute Meinungen!
Danke
Holger Lischke
“weil es einfach näher bei mir ist!” sollte kein Ausschlussgrund sein, das wirst du nur bereuen.
Die Vor- und Nachteile wurden hier ja bereits dargestellt und diskutiert. Wenn es dir um einen sicheren Job nach dem Studium geht, solltest du dual studieren – dann bist du ja erstmal verpflichtet bei dem KFZ-Hersteller zu arbeiten. Wenn du dir ein paar mehr Möglichkeiten offen lassen willst – vllt lieber an die FH. Leider hast du nicht genannt an welche FH du gehen willst, aber Bayern liegt in puncto Ausbildung ja im vorderen Feld.
Aber spontan und aus der Sicht eines Studenten: Wenn dir Mercedes schon die Chance gibt, dann ergreif sie doch! Andere reißen sich die Beine aus, nur für ein Praktikum dort.
Tim Cahill
Hallo!
Es geht nur darum dass auch meine Freundin in Regensburg studiert und ich nicht mit leichten mein Leben nach Stuttgart verlegen kann, denn der Sinn eines dualen Studiums ist es ja nach dem Studium in der Firma zu bleiben weil man eben schon sehr eingearbeitet ist und sich bestens auskennt. Auch der Punkt Spezialisierung ist bei mir etwas kritisch, da ich mich zwar für die Technik im Automobil interessiere aber noch nicht in diesem Bereich tätig war und ich dann auch noch nicht sagen kann ob es das richtige für mich ist. In einem weiteren Bereich der nicht der KFZ-Branche entspricht kann man ja wahrscheinlich nur mit Mühe wechseln? Hat hierzu jemand Erfahrungen, auch zum Verlauf eines dualen Studiums wäre ich sehr dankbar! Ich bin nämlich auch sehr skeptisch ob ich das alles hinbekomm weil ich nur Fachhochschulreife besitze die ich nach einer Technikerausbildung erworben habe. Deshalb weiß ich nicht ob ich mich hierbei überfordere!? Über Kommentare zu diesem Thema wäre ich sehr dankbar.
MFG
Sebastian L.
Hallo Holger.
Ich mache selbst ein duales Studium und kann die abschließenden Punkte:
# Muss ich nach dem Studium im Unternehmen bleiben?
# Nach wie vielen Jahren kann ich das Unternehmen wechseln?
# Falls ich vorher wechseln möchte: Wie viel Geld muss ich dann bezahlen, um mich “freizukaufen”?
nicht bestätigen. Diese Punkte ebenso wie
#”Der Job danach wird (oft) vertraglich zugesichert.”
sind (mindestens was die BA angeht) inkorrekt. Da vermutlich der größte Teil aller dualen Studiengänge an der BA (bzw. in BaWü der DHBW) stattfinden ist es wohl angemessen hieran zu messen.
Bei der BA / DHWB darf es laut deutschem Gesetz keine Übernahmegewährleistung geben, auch wenn erfahrungesmäßig eigentlich jeder, der möchte übernommen wird.
Damit geht einher, dass es keine Pflicht gibt auch nur einen Tag länger als die Studiendauer beim Unternehmen zu arbeiten.
Liebe Grüße
Sebastian
Sebastian L.
p.s.: lese gerade den kommentar, dass studiengebühren oft nicht vom unternehmen gezahlt werden und muss diesen (leider) bestätigen – wenn ich auch selbst keine studiengebühren zahlen muss, da ich die geschwisterregelung in anspruch nehmen kann.
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Chris Zillenbiller
Hallo alle zusammen,
find eure diskussion sehr interessant und ich hoffe, dass mir jemand diese Frage beanworten kann: Ich hab letztens eine zusage für ein duales Studium für wirtschaftsingenieurswesen bekommen, dabei kann ich wählen, ob ich auf die duale Hochschule in Heidenheim will oder ob ich auf die FH kempten möchte und dort ein “studium mit vertiefter praxis” machen will.
Welche vor- und nachteile sind dabei jeweils zu berücksichtigen und zu welchem Studium würdet ihr eher tendieren?
Gruß chris
R.M.C
Hallo an alle,
also erstmal muss ich die Informationen auf der Seite und die Kommentare lobend erwähnen!!
Allerdings habe ich auch noch eine Frage an die Spezialisten unter euch…
Ich habe bereits eine Ausbildung im IT Bereich gemacht und ein paar Jahre gearbeitet… Nun bin ich mir nicht ganz sicher ob ein DH Studium das richtige ist oder eine Vollzeitstudium an der Uni… schließlich bringt mir der Praxisvorteil der DH aufgrund meiner Berufspraxis nicht so viel… andererseits fehlt an der Uni das Geld und die relativ sichere Aussicht auf einen Arbeitsplatz…
Was meint ihr dazu??
Danke im Voraus!