Konkurrenz belebt das Geschäft, gewiss. Doch wenn es darum geht, mehr Frauen an Bord zu holen, ist das pures Gift. Denn Frauen meiden Jobs, in denen starkes Konkurrenzdenken herrschen – erst recht, wenn der Wettbewerb auch noch die Höhe des Gehalts beeinflusst. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Chicago gelangt.
Die Forscher schalteten dazu ein paar Stellenanzeigen in 16 größeren Metropolen der USA – alle neutral gehalten, sie enthielten also die üblichen Stellenbeschreibungen und Anforderungen. Später dann im Bewerbungsgespräch erfuhren die Kandidaten die genaueren Bedingungen, etwa dass sie eine Bezahlung von 15 Dollar die Stunde erwarten würde. Bei einem Teil derselben Jobofferten wurde das Honorar jedoch nur mit 13,50 Dollar angegeben – dafür würden Mitarbeiter, die im Vergleich zu ihren Kollegen besonders gut abschnitten, einen Bonus von zusätzlich drei Dollar pro Stunde erhalten. Ein drittes Angebot sah gar einen Stundenlohn von nur zwölf Dollar vor – bei einem Bonus von sechs Dollar.
Von den insgesamt 6779 Kandidaten, die sich auf die Stellen bewarben, waren 2702 tatsächlich bereit, den Job anzunehmen, davon 1566 Frauen und 1136 Männer. Allerdings die Männer zu 94 Prozent eher bereit, die Boni-Jobs zu übernehmen als die Frauen. Die lehnten die Angebote mehrheitlich ab, wenn sie individuell mit Kollegen konkurrieren sollten.