Genau 150 Millisekunden reichen aus, um sich von seinem Gegenüber ein erstes Bild zu machen. Entsprechend passend sollte die Garderobe zum Bewerbungsgespräch gewählt sein. Bei der Auswahl raten Personalexperten vor allem eins: Authentisch muss es sein.
Wer in Kleidern steckt, die nicht zur Person passen, wirkt verkrampft und künstlich. Auch sollte man nicht besser und teurer gekleidet sein, als der Personaler. Das wirkt aufgebrezelt – und entsprechend künstlich. Das Design muss zum Unternehmen passen. Bei Banken und Versicherung sind Anzug und Kostüm Pflicht, in Werbeagenturen geht‘s schon mal lockerer zu. Und für Generalisten gibt es jetzt noch ein paar Dresscode-Empfehlungen für das optimale Bewerber-Outfit:
Dresscode-Tipps für Männer
Genau meine Kragenweite. Das blaue Hemd ist dem Weißen inzwischen zwar gleichwertig und macht sich ebenfalls zu fast jeder Anzugfarbe gut. Doch das Weiße ist einfach klassischer und wirkt obendrein immer ein wenig eleganter – erst recht mit Doppelmanschette und – derzeit aktuell – taillierter Form. Ganz wichtig allerdings: Stilecht wird es nur ohne Unterhemd getragen. Auch nicht mit T-Schirt drunter. Und mit einem Haifischkragen sitzt auch bei Bügelanfängern die Krawatte perfekt.
Bindegewebe. Krawatte oder keine – das ist durchaus eine Frage. Die Antwort: Es kommt auf den Arbeitgeber in spe an. In Werbeagenturen, Architektenbüros oder bei Ingenieuren darf es gerne etwas ausgefallener sein – also auch mal oben ohne. In der Finanzbranche dagegen ist der Schlips nach wie vor Pflicht. Doch bei aller Sorge um das richtige Outfit: Man sollte nicht über das Ziel hinaus schießen. Wer beim Bewerbungsgespräch einen Anzug trägt, der doppelt soviel kostet wie der des Interviewers, übertreibt definitiv. Mehr als 500 Euro sollte die komplette Austattung keinesfalls kosten.
Feine Falte. Wer bislang noch nie gebügelt hat, sollte es lernen. Knitterfreie, fleckenlose Hemden sind bei der Bewerbung Ehrensache. Dauerbrenner bei den Farben sind Blautöne und natürliches Weiß. Etwas frischer ist im Sommer auch ein Hauch Rosa – aufgefangen durch eine edle Krawatte.
Eine Länge voraus. Für die gebundene Krawattenlänge gilt: Sie endet stets bei der Gürtelschnalle. Etwas höher gebunden betont sie den Bauch; zu lang gebunden, lugt sie unter dem zugeknöpften Sakko hervor.
Nimm Drei. Die drei Standard-Modelle eignen sich für viele Gelegenheiten: Einreiher mit drei Knöpfen in gedeckten Farben sind derzeit der größte gemeinsame Nenner bei Profis in Anzugfragen. Sie passen zu jedem Vorstellungsgespräch in einer Versicherung oder Bank. Wichtig: Der unterste Knopf wird niemals (!) zugeknöpft, die Hemdmanschette indes sollte immer etwas herausschauen.
Heisses Eisen. Männer haben es beim Schmuck einfach. Eine Uhr reicht. Wer auch im Alltag partout auf seinen Ohrring oder das Nasenpiercing nicht verzichten will, sollte sich überlegen, ob er in die Firma passt. Beim Vorstellungsgespräch rausnehmen und zum Berufsanfang wieder einsetzen, kann schief gehen.
Gut zu Fuß. Joggingschuhe sind für den Wald, Sneakers für die Disko. Bide sind aber nichts fürs Gespräch mit dem künftigen Chef. Ein klassischer Schnürschuh wie ein Budapester in Schwarz ist da die bessere Wahl. Braune Schuhe passen zwar gut zu blauen Stoffen, zu grauen Anzügen oder dezenten Farben aber eignen sie sich eher nicht.
Schicht im Schaft. Mit halb hohen Schuhen entgehen männliche Bewerber dem schlimmsten modischem Fauxpas: Weiße Socken zum dunklen Anzug. Generell gilt: Die Sockenfarbe muss zum Schuh oder zum Anzug passen.
Dresscode-Tipps für Frauen
Ein Blick. Junge Frauen sollten ihr Dekolletee nie zu tief ausgeschnitten tragen. Gleiczeitig sollte der Rock die „italienische Länge“ haben – also über das Knie reichen. Schlitze im Rock sind zwar modisch, bei der Bewerbung aber nicht ratsam. Profis empfehlen ein Probesitzen vorm Spiegel, damit man sich jederzeit sicher ist, dass die Kleidung keine unerwarteten Einblicke gewährt.
Flaue Power. Ein graues Kostüm deutet nicht unbedingt auf einen grauen (langweiligen) Charakter hin. Wichtig ist jedoch, dass vor allem die Jacke perfekt sitzt. Kneift etwas beim Gespräch, rutscht man zwangsläufig unangenehm auf dem Stuhl herum. Das macht keinen sicheren Eindruck.
Drunter und drüber. Hat man in seinem zukünftigen Job viel Kundenkontakt? Dann lohnt sich, auch beim Bewerbungsgespräch Kleider zu tragen, die man auf einen Außentermin tragen würde. Denn das fragt sich auch der Personalchef: Wie würde der oder die wohl auf unsere Kunden wirken? Absolut Tabu sind für Frauen deshalb durchsichtige Stoffe wie Chiffon oder leichte Seide sowie dunkle Unterwäsche unter hellen Stoffen.
Hoch hinaus. Nicht viel höher als fünf Zentimeter sollten Absätze bei Damenschuhen sein. Damit fallen Highheels schon mal raus. Die Trägerin sollte zudem gewohnt sein, in solchen Schuhen zu laufen. Wer unsicher in den Raum stackselt, hinterlässt beim Personaler sicher keinen vertrauenserweckenden Eindruck.
Schmucke Sache. Eine Uhr, ein Gürtel. Mehr muss beim Vorstellungsgespräch an schmückendem Beiwerk nicht sein. Ein paar dezente Ringe und Ohrclips sind akzeptabel, vorausgesetzt letztere baumeln nicht runter bis zur Schulter. Und Sonnenbrillen – egal, wie hell es drinnen wie draußen ist – sind gänzlich tabu.
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