Es heißt zwar immer, dass das Reden und Präsentieren können, immer wichtiger wird. Aber offen gestanden, habe ich große Angst vor mehreren Menschen zu sprechen.
Das ist zunächst ganz normal. Lampenfieber gehört dazu und das dabei ausgeschüttete Adrenalin verbessert sogar deine Aufmerksamkeit und Konzentration.
Bei mir geht es aber darüber hinaus – bei einer Präsentation hatte ich sogar schon einen Blackout. Das war schrecklich peinlich. Kann ich dagegen etwas tun?
Ja, indem du dich von deiner Präsentation löst. Das klingt paradox, hilft aber vielen: Lerne das, was du sagen möchtest, so gut es geht auswendig. Und dann überlege dir kleine Anekdoten und Geschichten dazu, die genau das vermitteln. Beim Erzählen kannst du dann deine Folien einblenden. Der doppelte Vorteil: Menschen lieben Geschichten, und sie lassen sich auch noch viel leichter erzählen, weil du sie jederzeit ausschmücken kannst. Obendrein wirkt dein Vortrag enorm kompetent, weil die Folien nicht eine redundante Wiederholung sind, sondern deine Anekdoten auf einer anderen Ebene unterstützen. Das ist sogar noch spannender!
Mir fallen solche Geschichten aber nicht spontan ein.
Das müssen Sie auch gar nicht. Du kannst dir schon vorher eine Sammlung solcher Anekdoten anlegen und dir zum Beispiel auch Parabeln aus Büchern oder den täglichen Nachrichten saugen. Darüber hinaus gilt: üben, üben, üben. Nutze jede Gelegenheit, vor Menschen zu sprechen und ein paar Anekdoten zu erzählen – etwa im Kollegenkreis, was du am Wochenende erlebt hast. Der Trick ist, dabei Erzähltechniken zu entwickeln, die deine Geschichten spannender, amüsanter und facettenreicher machen. Und an den Kollegen oder im Freundeskreis merkst du sehr schnell, was ankommt oder nicht.
Was macht denn eine gute Erzählung aus?
Eine funktionierende Story braucht vor allem fünf klassische Elemente: 1. Eine emotional bedeutende Ausgangssituation. 2. Eine (sympathische) Hauptfigur. 3. Einen Spannungsbogen durch Ziele und Hindernisse, die die Hauptfigur überwinden muss. 4. Eine erkennbare Entwicklung (Vorher-Nachher-Effekt). 5. Ein auf das eigene Leben anwendbares Fazit – die Moral von der Geschichte. Gerade für den Plot am Ende gilt: Der muss sitzen. Er wird am besten erinnert und ist natürlich der Höhepunkt jeder Geschichte – die Pointe. Ein klassischer Trick ist der sogenannte Puzzle-Plot: Zunächst beschreibst du viele miteinander verwobene Rätsel, die du mit der Zeit eins ums andere auflöst, um so ein stimmiges Ganzes zu entwickeln. Für das Publikum entsteht so der größtmögliche Aha-Effekt – wie beim Hollywood-Blockbuster Der DaVinci Code.
Gabaretha
Auch ich finde, dass ein wenig Lampenfieber oder Anspannung vor einem “Auftritt” die eigenen Lebensgeister wecken und Konzentration schärfen kann.
Wenn die Spannung allerdings unerträglich stark wird, könnte sie die Qualität der Performance deutlich mindern. Als Hilfe gibt es einige Instant-Entspannungstechniken, die schnell und zuverlässig Abhilfe schaffen und ungesunden Stress reduzieren. Beispiel: Der periphere Blick. Ganz zufällig (es gibt keine Zufälle!) gibt es heute dafür eine Schnellanleitung auf meinem Weblog ;-).
Jochen Mai
Du wirst lachen, ich hatte schon überlegt, eine Liste mit Anti-Lampenfieber-Tipps morgen zu schreiben… Vielleicht zitiere ich dabei etwas von dir…
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