Henry Mintzberg MBA-Kritiker und Autor hat berechtigte Zweifel an der MBA-Ausbildung, in seinem Buch Managers not MBA’s macht er die Unterschiede zwischen Fallstudien und dem realen Arbeitsleben deutlich. Seiner Meinung nach glauben Absolventen einschlägiger Business Schools, jedes Problem lasse sich mit Hilfe einer Fallstudie lösen. Als Negativbeispiel führt er den Harvard-MBA-Absolventen George W. Bush an, der versucht hat, den Irakkrieg wie eine Fallstudie zu lösen – mit geringem Erfolg. Denn das Wichtigste, wie er in einem Interview sagt, würden Absolventen in der Theorie nicht lernen – “die Seele des Führens”.

Keine Frage, der MBA hat Image-Verluste zu verzeichnen und steckt derzeit in der Krise. Seit der Banken- und Finanzkrise schallen die Unkenrufe besonders laut, es gibt Stimmen, die MBA-Ausbildung würde Habsucht und Gier fördern.

Doch trotz der Schelte, trotz umstrittenen Lehrplänen und teils veralteten Fallstudien – es gibt auch die anderen. Die, die vorrechnen, dass sich der Aufwand für einen MBA immer noch lohnt. Nicht nur weil dabei nach wie vor komplexes Denken gefördert, fachliche Flexibilität antrainiert und interkulturelle Kompetenzen erworben werden, sondern eben auch finanziell: Die meisten Absolventen können ihr Jahreseinkommen nach dem Abschluss deutlich steigern.

Für wenn es sich lohnt, einen MBA zu absolvieren, und wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, erfahren Sie hier:

Zielgruppe

Die Ausbildung richtet sich an alle, die sich im General Management weiterbilden möchten und überwiegend an Personen, die eine Fach- oder Führungslaufbahn anstreben. Das Bewerberspektrum reicht vom Hochschulabsolventen bis zur langjährigen Führungskraft. Die Ausbildung richtet sich an alle Fachrichtungen gleichermaßen, vom Geistes- und Sozialwissenschaftler über den Wirtschaftswissenschaftler bis hin zum Mediziner oder Juristen. Oft gilt der MBA als Voraussetzung für:

  • eine internationale Karriere.
  • einen Aufstieg in die Partnerebene (einer Beratung).

Zeitpunkt

Es ist sinnvoller den MBA erst nach einigen Jahren Berufserfahrung aufzusatteln. Die gelehrte Theorie sollte durch den Wissensaustausch der Absolventen untereinander ergänzt werden, um eine praxisnahe Ausbildung zu garantieren. Je länger die Berufserfahrung der Teilnehmer, desto fundierter das Wissen und dementsprechend größer ist der mögliche Nutzen des Austausches. Vorausgesetzt dieser wird aktiv gefördert und nicht nur außeruniversitär gepflegt. Der richtige Zeitpunkt ist nach drei bis fünf Jahren Berufserfahrung, da:

  • dann der Gehaltsausfall während eines Vollzeitstudiums noch vertretbar ist.
  • die Amortisation der Studienkosten während der Berufstätigkeit noch möglich ist.

Ziel

Die Ausbildung ermöglicht zum einen die berufliche Neuorientierung, zum anderen kann sie die bisher eingeschlagene Karriere beschleunigen. Wer sich umorientieren möchte, wählt daher bevorzugt ein Vollzeitstudium, sofern die finanziellen Möglichkeiten dies zulassen. Wer dagegen im Unternehmen aufsteigen möchte, studiert besser in Teilzeit, um den Kontakt zu Kollegen und Vorgesetzten nicht zu verlieren. Je nach persönlichem Ziel kann der MBA demnach

  • ein Karrieretauscher oder
  • ein Karrierebeschleuniger sein.

Beides sind aber letztlich unterschiedliche Ziele, die man bei der Wahl des MBA-Anbieters vorher berücksichtigen sollte. Wie Sie diese finden – dazu in den nächsten Tagen mehr, denn…

Dieser Artikel ist Teil der fünfteiligen Serie MBA – Ein Weg nach oben. Die Artikel richten sich in erster Linie (aber nicht ausschließlich) an Absolventen und junge Berufstätige. Ich freue mich auf Ihr Feedback (via Twitter). Wenn Sie noch Fragen oder Anregungen haben, zögern Sie nicht und hinterlassen einen Kommentar. Denn noch können Sie die Inhalte der Serie wesentlich mitbestimmen.

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