Der Tagträumer – er ein schlechtes Image. Realitätsflüchtig soll er sein, nicht wirklich engagiert und mehr im Dort als im Hier und Jetzt. Und dann gibt es da noch die Studie des Psychologieprofessors Daniel Gilbert von der Harvard-Universität. Deren Ergebnis: Rund 46,9 Prozent unserer Lebenszeit sind wir nicht auf unsere Außenwelt fokussiert oder auf das, was wir gerade tun müssen, sondern beschäftigen uns mit unseren eigenen Gedanken. Und das macht uns noch nicht einmal glücklich. Doch dieser Alptraum vom Tagträumen zeichnet ein viel zu einseitiges Bild. Tatsächlich ist das Vorsichhinsinnieren ein Quell großartiger Ideen – vor allem im Job.

Zu diesem Ergebnis wiederum kommen Untersuchungen Benjamin Baird und Jonathan Schooler von Universität von Kalifornien in Santa Barbara. Sie absolvierten mit ihren 145 Absolventen einige Kreativitätstests, jedoch unterbrochen von einer 12-minütigen Pause. In dieser Zeit wurden die Probanden in drei Gruppen eingeteilt: Die einen zogen sich in einen Ruheraum zurück, die zweite Gruppe musste noch mal kleine Kognitionstests über sich ergehen lassen und die dritte Gruppe sollte ein paar langweilige Dinge machen – aber mit dem Ziel, dass ihr Geist dabei auf Wanderschaft geht.

Dann die nächste Runde der Kreativitätstests – und siehe da: Die Tagträumer schnitten deutlich besser ab. Sehr deutlich: Im Schnitt ganze 41 Prozent mehr Lösungen fanden sie gegenüber den beiden anderen Gruppen.

Und das kann für den Job eigentlich nur Eines bedeuten: Schalten Sie öfter ab, gönnen Sie sich zwischendurch mehr Pausen – und vor allem: Gönnen Sie sich ein paar Auszeiten zum Dösen und Tagträumen. Das macht nicht nur kreativer – Sie finden so auch mehr und bessere Lösungen.

Oder mit den Worten der Ärzte: Du bist immer dann am besten, wenn’s dir eigentlich egal ist…