Weihnachtszeit – Spendenzeit. Dabei buhlen dann wieder unzählige Organisation um die Gunst der Betuchten. Keine Frage: Wohlstand verpflichtet. Es zeichnet den Einzelnen ebenso wie eine Gesellschaft aus, dass sie sich auch für die Schwächsten, die Armen und Kranken einsetzt. Die moralische Verpflichtung nutzten manche aber auch schamlos aus und machen mit traurigen Tier- und Kinderaugen Kasse. Schlimm! Um dennoch zielgerichtet und sinnvoll spenden zu können, hat das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen sieben Regeln (.pdf) für besseres Spenden veröffentlicht. Hier das Exzerpt:
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – weder an der Haustür, noch auf der Straße oder am Telefon. Stark Mitleid heischende und gefühlsbetonte Werbung ist ein Kennzeichen unseriöser Organisationen.
- Konzentrieren Sie Ihre Spenden lieber auf wenige Organisationen. Das spart Ihnen selbst nicht nur Organisationsaufwand, sie behalten auch besser den Überblick und bekommen weniger Werbung.
- Misstrauen Sie immer besonders dringlichen Spendenaufrufen. Seriöse Hilfswerke haben für Katastrophenfälle vorgesorgt. Die Spenden dienen ihnen dann, die Reserven wieder aufzufüllen.
- Spenden Sie überlegt, nicht impulsiv. Informieren Sie sich via Web oder Presse, wen Sie für welchen Zweck unterstützen wollen. Und fragen Sie dann auch nach Jahresberichten, Projektbeschreibungen und anderen Veröffentlichungen, die die Verwendung der Spenden dokumentieren.
- Bei Geschäften an der Haustür gilt: Binnen einer Woche können Sie dem Abschluss schriftlich widersprechen. Der Vertrag wird damit nichtig. Bei Fördermitgliedschaften gilt das in der Regel nicht. Verpflichten Sie sich deshalb nicht leichtfertig zur Zahlung fester, monatlicher Spendenraten.
- Geldbeträge können von den Hilfswerken meist besser und flexibler eingesetzt werden als Sachspenden. Sie sind deswegen aber nicht minderwertiger: Denken Sie nur an die Altkleidersammlung oder Weihnachten im Schuhkarton.
- Zweckgebundene Spenden sollten die Ausnahme bleiben. Sie ergänzen in der Regel nur ungebundene Spenden, denn sie verengen den Entscheidungsspielraum der Hilfswerke und verursachen oft höhere Verwaltungs- und Werbekosten.
Lassen Sie sich dadurch jetzt aber bitte nicht die Freude am Geben nehmen. “Nicht der ist reich, der viel hat, sondern der, welcher viel gibt”, wusste schließlich schon der Psychoanalytiker Erich Fromm.
Gerhard Zirkel
Kommt halt imme rdrauf aun, warum man spendet. Die wenigsten Menschen spenden um ein Projekt zu ermöglichen sondern um ihr Gewisen zu beruhigen. In diesem Fall ist es vollkommen egal an wen man spendet, das Gewissen ist so oder so still.
Gerhard Zirkel