Bildung kostet. Nicht nur Lebenszeit, sondern auch ganz profanes Geld. Deshalb bleibt vielen Studenten nichts weiter übrig, als parallel zum Studium etwas dazu zu verdienen – in einem typischen Studentenjob. Davon gibt es so einige – gute und schlecht bezahlte. Immerhin dürfen Studenten durch einen Minijob bis zu 400 Euro pro Monat steuerfrei und ohne Zahlung von Sozialabgaben dazu verdienen. Wer über diese Grenze hinaus möchte, benötigt eine Lohnsteuerkarte, um sich befristet oder unbefristet anstellen zu lassen. Doch Geld sollte nicht das einzige Kriterium bei der Wahl des passenden Studentenjobs sein.

Neben den vielen schlecht bezahlten und langweiligen Möglichkeiten, sein Studium zu finanzieren, gibt es noch drei weitere Arten, die wirklich zu empfehlen sind:

Drei Studentenjob-Alternativen

  • Lukrative interessante Jobs
  • Lukrative aber stupide Jobs
  • Interessante und berufsbezogene Jobs

Lukrative interessante Jobs

Gut für die Haushaltskasse und wenig Stress: zum Beispiel Schülern Nachhilfe geben. Um an erste Kunden zu kommen, gibt es zwei Varianten. Die eine ist, sich durchzukämpfen, Zettel an Schulen zu verteilen und darauf zu hoffen, dass sich jemand meldet. Wer sich am gängigen Stundenpreis orientiert, kann damit sehr gut fahren. Aber es geht besser. Die Alternative ist stressfreier – als Nachhilfelehrer bei einem Nachhilfeinstitut anheuern. Etwa beim Studentenring Bayern. Während meines gesamten Studiums habe ich Schülern Mathe oder Englisch beigebracht und damit sehr gut verdient. Das Institut ruft an, wenn neue Schüler unterrichtet werden wollen und ich musste mich um nichts kümmern. Wann und wie oft Nachhilfe gegeben wird, kann individuell mit der Familie abgestimmt werden. Dank guter Leistung und effizientem Zeitmanagement konnte ich teilweise vier Schüler zwei Mal pro Woche eine Stunde lang unterrichten.

Weitere Beispiele:

  • Aushilfskraft in der Gastronomie
  • Aufbauhelfer/Hostess bei Messen

Lukrative aber stupide Jobs

Solche Tätigkeiten lohnen sich überwiegend während den Semesterferien oder dadurch, dass viele Stunden pro Woche geleistet werden können. Beispielsweise einen Monat lang am Band stehen und acht Stunden am Stück die gleichen Arbeitsschritte verrichten: Schrauben sortieren, fehlerhafte Teile aussortieren, Teil A an Teil B stecken, so was. Am besten direkt am Eingang das Gehirn abgeben und wenigstens in der Mittagspause mit den Kollegen sprechen, damit etwas Abwechslung in den Arbeitsalltag kommt. Für den Feierabend lohnt sich der Kauf von Feuchtigkeitscreme, die Hände werden dankbar sein.

Weitere Beispiele:

  • Helfer bei Verkehrszählungen
  • Kassierer an der Tankstelle

Interessante und berufsbezogene Jobs

Die letzte Kategorie benötigt auch etwas Glück, denn nicht in jeder Studentenstadt kann es für jede Fachrichtung passende Jobs geben. Wenn die Tätigkeit interessant und hilfreich für das Studium beziehungsweise den späteren Beruf ist, lassen sich allerdings auch Abstriche beim Gehalt verkraften. Jemand, der unbedingt in die Wissenschaft möchte, wird eher bereit sein, einen schlecht bezahlten HiWi-Job zu machen, als jemand der darin nur eine Einkommensquelle sieht. Langfristig lohnen sich aber die finanziellen Abstriche in dieser Kategorie, denn die vorhandenen Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern können bei der Suche nach einem Praktikumsplatz ebenso helfen wie bei dem späteren Berufseinstieg.

Weitere Beispiele:

  • Aushilfe im Steuerbüro, notfalls im Sekretariat
  • Vermessungsassistent im Ingenieursbüro

Adressen für Jobs

Falls Sie gerade auf der Suche nach einem Studentenjob sind: Diese Online-Börsen bieten eine gute und größtenteils aktuelle Auswahl:

  • Gelegenheitsjobs ist auf die Vermittlung von Saisonarbeit ausgelegt, bietet aber auch Studentenjobs an.
  • Hostessenjob bietet Jobs in den Bereichen Promotion, Beauty und Messe.
  • JackTiger ist auf die Vermittlung von Messe-, Catering- und Gastronomie-Personal spezialisiert.
  • Jobs 3000 ist eine Stellenbörse für Schüler und Studenten, die sogar Au-Pair-Stellen auflistet.
  • Jobanzeiger ist auf die Vermittlung von Promotionjobs, Gastrojobs und Messejobs spezialisiert.
  • JobMensa ist als Stellenbörse auf Studentenjobs spezialisiert.
  • JobPiraten listet neben klassischen Minijobs auch Teilzeitjobs auf.
  • Jobsuma listet über die PLZ-Begrenzung zuverlässig und sehr aktuelle Angebote auf.
  • Monster-Studenten ist der Ableger der bekannten Jobsuchmaschine Monster, in dieser Version speziell für Studenten.
  • Myjobnextdoor ist auf die PLZ-Suche spezialisiert und liefert vor allem auch Anzeigen von kleineren Unternehmen.
  • NachhilfeNet ist eine Datenbank für Nachhilfelehrer und Nachhilfe-Institute, die Nachhilfegesuche auflistet.
  • Nebenjob bietet neben Informationen zum Nebenjob auch eine Stellenbörse an.
  • Promotionbasis ist auf die Vermittlung von Personal für Promotion-Aktionen und Event-Personal ausgelegt.
  • Studentenjob bietet Nebenjobs und Praktika nach Bundesländern sortiert.
  • Studentenjobs24 listet über die Suchfunktion neben Teil- und Vollzeitjobs auch Praktika.

Natürlich empfiehlt sich neben den Online-Jobbörsen auch der obligatorische Gang durch die Stadt, um sich bei favorisierten Gaststätten oder Unternehmen persönlich zu erkundigen, ebenso der direkte Blick auf die Unternehmens-Website. Denn nicht alle vakanten Stellen werden öffentlich ausgeschrieben. Oft ergibt sich ein cooler Job durch Mundpropaganda oder mit Hilfe von Netzwerken, immer häufiger natürlich auch durch Social Media – etwa durch Twitter. Außerdem verfügt mittlerweile jede Hochschule über eine Jobbörse oder zumindest ein schwarzes Brett, mit vielen lukrativen und aktuellen Jobs. Ein Blick lohnt sich genauso wie eine E-Mail an den Professor des Vertrauens.

Weiterführende Informationen:

So lassen sich die Jobs ins Studium integrieren

  • Während der Semesterferien Der Klassiker. Am leichtesten lässt sich der Studentenjob natürlich während der vorlesungsfreien Zeit, also in den Semesterferien integrieren. Der Haken: Je nachdem wie lange der Job dauert, fällt ein eventueller Urlaub und die verdiente Erholung damit zugunsten des schnöden Mammons flach.
  • Parallel zum Studium Die praktischste Variante ergibt sich aus Jobs, die eine freie Zeiteinteilung ermöglichen. Deshalb sind Nachhilfetätigkeiten oder Jobs als Mystery Shopper oder Produkttester so interessant. Während Vorlesungspausen oder an freien Tagen, lässt sich hier schnell gutes Geld verdienen, ohne dass das Studium groß darunter leidet.
  • An Wochenenden Viele Studierende scheuen sich vor Wochenendarbeit. Zu unrecht. Denn das ist eine Marktlücke. Wenn alle anderen frei machen wollen, ist die Nachfrage seitens der Unternehmen groß, das Angebot an Arbeitskräften aber gering. Das ermöglicht gute Stundenlöhne und lukrative Jobs.

Finanzielle Grenzen für Studentenjobs

  • Wird während des Studiums gegen Entgelt gearbeitet, so bleibt die studentische Versicherungspflicht nur dann bestehen, wenn höchstens 20 Stunden pro Woche gearbeitet werden. Werden mehr als 20 Stunden pro Woche geleistet, müssen sich Studenten wie Arbeitnehmer versichern lassen. In den Semesterferien oder bei Pflichtpraktika ist eine Überschreitung der Arbeitszeit von 20 Stunden pro Woche zulässig. (Weitere Informationen zur Krankenversicherung).
  • Lohnsteuer muss gezahlt werden, wenn im laufenden Jahr mehr als 7834 Euro verdient wurden. Für einen Minijob gilt: Der Arbeitgeber kann die Lohnsteuer in Höhe von 20 Prozent des Lohns pauschal zahlen, sowie eine Pauschale für die Renten- und Krankenversicherung. Entsprechend bleiben immer 400 Euro am Monatsende für den studentischen Arbeitnehmer.
  • Wird die Tätigkeit im Kalenderjahr nicht mehr als zwei Monate oder insgesamt 50 Arbeitstage ausgeübt, handelt es sich um eine sogenannte kurzfristige Beschäftigung, die frei von Sozialversicherungsbeiträgen ist. Wichtig in diesem Zusammenhang: Mehrere Jobs dieser Art werden addiert und können den Grundfreibetrag von 7834 Euro eventuell sprengen.