Meedia: Springer meldet ernüchternde ePaper-Zahlen
Bild & Co. haben nur dreistellige Abonnentenmengen-->Springer meldet ernüchternde ePaper-Zahlen
Erstmals hat die Axel Springer AG im vierten Quartal 2010 Verkaufszahlen einiger ePaper-Ausgaben an die IVW gemeldet. Für Bild, Bild am Sonntag, Welt & Welt kompakt, Computer Bild, Sport Bild und Auto Bild liegen so Daten vor. Interessant sind hier vor allem die Zahlen in der Kategorie Abonnements, denn hier zeigt sich, wie viele Nutzer bisher u.a. über die Springer-eigene iPad-App iKiosk bereit waren, einen der Titel für einen festen Obolus zu bestellen - z.B. die Bild für 30 Tage zum Preis von 12,99 Euro. Das Ergebnis sieht überraschend ernüchternd aus. So verfügte das Bild-ePaper im vierten Quartal 2010 über ganze 785 Abonnenten.
Deutlich unter den Bild-Zahlen liegen die anderen gemeldeten Titel. Die Auto Bild verfügt demnach über 544 ePaper-Abonnenten, das Duo Welt und Welt kompakt über 383 (und 1.536 sonstige Verkäufe), die Computer Bild über 322, die Sport Bild über 202 und die Bild am Sonntag, deren ePaper nur per iPad-iKiosk abonniert werden kann, über ganze 160 Abonnenten und 491 sonstige Verkäufe. Zur Klarstellung: Die Zahlen beziehen sich nur auf reine ePaper-Ausgaben schon vorhandener Print-Produkte. Multimedial aufbereitete Produkte wie die kostenpflichtigen iPad-HD-Apps von Bild und Welt werden hier nicht mitgerechnet - ebenso wenig wie z.B. die Bild-iPhone-App, wenn vom Kunden kein ePaper mitbestellt wird.
Warum sind denn alle so ungeduldig? Das kommt doch alles. Als 2003 der iTunes MusicStore startete war es auch nicht ein sofortiger Erfolg. Gut Ding will Weile haben.
Einfach mal ein bisschen abwarten. Warum immer diese Panik? Sobald die Tablets günstiger werden, werden die Verkaufszahlen für digitale Zeitschriften schon höher werden. Ich denke wir sind uns alle einig, dass die Mehrzahl an Menschen in 10 Jahren News nur noch digital konsumieren. Vielleicht ist das Konzept einer Tageszeitung auch einfach überholt und man muss sich was neues einfallen lassen.
Kreativitätsmangel ist und bleibt eine Verlangskrankheit. Schon damals beim MusicStore wurde gemeckert, dass dieser ganze Quatsch die Raubkopierer auch nicht aufhalten würde... und wo stehen wir heute?
Einatmen, ausatmen. In 3 Jahren schauen wir nochmal. Und wenn sich dann noch nichts verändert hat, dann dürft ihr gerne motzen und motzig untergehen.