Da wir nur Menschen sind
Frauke Schlieckau | Posted 27/10/2010 | Autoren | 1 Ein Kommentar »Er trank zuviel Alkohol und schrieb wunderbare Gedichte. Das Schönste von ihnen heißt „Da wir nur Menschen sind“ und gehört mit Sicherheit in meine persönlichen Top 10.
Heute wäre Dylan Thomas, der Mann, der über sich selbst sagte „ I am a Welshman, 2. I am a drunkard, 3. I am a lover of the human race, especially of women“, 96 Jahre alt geworden.
Statt also viel über den Autor zu schreiben, der auf so wunderbare Art und Weise menschliche Seelenbewegungen zum Leuchten bringen konnte, lass ich an dieser Stelle eines meiner liebsten Gedichte für sich selbst sprechen:
Da wir nur Menschen sind
Da wir nur Menschen sind, schritten wir in den Wald,
Furchtsam, und achteten auf leise Silben,
Aus Angst, die Raben aufzuwecken,
Aus Angst, geräuschlos
Einzugehen in eine Welt aus Flügeln und Gekreisch.
Wären wir Kinder, stiegen wir hinauf
Und fingen, ohne einen Zweig zu brechen, die Raben im Schlaf, und nach dem leisen Aufstieg Streckten wir unsre Köpfe oben aus den Ästen.
Um die unweigerlichen Sterne zu bestaunen.
Aus der Verwirrung, wie’s so geht, und aus dem menschvertrauten Staunen,
Aus diesem Chaos wüchse Glück.
Das also, sagten wir, ist Schönheit,
Kinder, die staunend in die Sterne schaun,
Ist Ziel und Zweck.
Da wir nur Menschen sind, schritten wir in den Wald.
wie heißt denn das Gedicht im Original ?