Auf der Fahrt nach Wilhelmsburg am Donnerstag ist mir ziemlich schnell eingefallen, wie ich den neuen Roman, ich nehme einmal an, daß es einer wird, beginnen könnte. Wieder wenig originell mit einem Geburtstagsfest, allerdings feiern alle drei Heldinnen eines und jede auf höchst unterschiedliche Art. Daß die Selma im offenen Bücherschrank den „Granatapfelbaum“ findet und ihn Sevim übergibt, wenn sie sie am Rathausplatz trifft und, daß sowohl Sevim, als auch Svetlana einen Tanzkurs zum Geburtstag bekommen, waren weitere Einfälle.
Am Freitag habe ich „Die Frau auf der Bank“ begonnen und die drei Geburtstagsszenen hingeschrieben. Selma feiert um Mitternacht mit einem Fläschchen Hofer Sekt vor dem Springbrunnen im Rathausplatz allein, Sevim wartet auf Bülent, der nicht kommt, dafür kommt ihre Freundin Leila und bringt Rosen, Sekt und den Gutschein für den Tanzkurs mit und Svetlana kommt von ihrem Dienst nach Hause, ihre Familie hat eine Geburtstagsparty vorbereitet und einen Gutschein für einen Tanzkurs bekommt sie auch.
Soweit die Einführung in die drei S und so wirds wahrscheinlich auch heißen „Die Frau auf der Bank oder dreimal S“.
Am Freitag war ich noch mit dem Mailwechsel zwischen dem Alfred und dem digitaldruck.at beschäftigt. Das PDF von „Absturzgefahr“ ist jetzt an die Druckerei gegangen, das Korrekturexemplar als PDF zurückgekommen. Ich war damit zufrieden, dem Alfred ist aber aufgefallen, daß die Buchbeschreibung Schlangenlinien wirft. Mal sehen, wie es weitergeht, ob das Buch kommende Woche kommt und ob auch der Umschlang in Ordnung ist.
Am Samstag bin ich wieder einmal auf den Klangturm hinaufgefahren, habe mir die Ausstellung angeschaut und meinen Roman im Kopf mitgenommen. Vor allem die Figur und die Geschichte der Sevim Erdogan habe ich schon ziemlich plastisch vor mir, die wird sich im Lauf der Handlung scheiden lassen und viel Material habe ich eigentlich auch schon. Bei der Svetlana ist das ähnlich, die wird von ihrer Patientin Selma, die eine Paranoia, keine Borderlinestörung hat, aufgefordert sich in OA Hardenberg zu verlieben, bzw. sich in die Beziehung einzulassen, wie das mit Selma wird, ist noch am unklarsten. Das sind die dunklen Flecken oder auch das Schwammige sozusagen.
Ich bin Donnerstag und Freitag wieder mit meinen Büchern in die Badewanne gegangen, um mich vor allem in die zu vertiefen, wo schon Selma Vorformen zu finden sind und da ist es mir ähnlich, wie beim letzten Mal gegangen, es gibt ein paar Sachen, die finde ich sehr gut und schade, daß das noch nicht aufgefallen ist und ansonsten habe ich natürlich Wiederholungen und Schwachstellen, habe ich ja schon wirklich viel geschrieben und höchstwahrscheinlich fehlt mir wirklich das Lektorat.
Gestern habe ich weitergeschrieben und da kamen schon die ersten Zweifel und Schwierigkeiten. Die vierte Szene war eine über Sevim, schließt an das Geburtsfest an und erzählt, wie es weitergeht, sie fährt mit dem Gutschein auf den Rathausplatz, um in weiterer Folge Selma dort zu treffen. Da kam dann schon die Frage, wie weit soll ich in die Vergangenheit zurück und was ist jetzt die Handlung? Vielleicht zurück zum Start und von vorne anfangen, also erzählen, wie es war, wie die Kinder im Kindergarten einen Ausflug machten, Sevim mitfahren wollte, den Bus versäumte und dann zum ersten Mal in ihrem Leben mit den Zug gefahren ist. Aber wie mache ich das? Zuviele Rückblenden gehen vielleicht nicht, jetzt ist Sevim ja fünfundreißig und Aysha und Aygül zehn und fünfzehn und was ist die Handlung? Daß sie sich scheiden läßt, wie kommt sie dorthin?
Also doch nicht so einfach. Ich habe noch eine Selma Szene geschrieben und mich dann entschloßen in die Vergangenheit der Sevim zurückzugehen.
Ich werde mir auch drei Hefte anlegen für jede S eines und die Biografie bzw. den Charakterbogen ausfüllen und Materila sammeln.
Viel mehr Handlung habe ich bis jetzt nicht, nur den Vorsatz, mir diesmal wirklich viel Zeit zu lassen, die drei Geschichten ineinander verknüpfen und wenn es geht so oft umschreiben bis es wirklich passt. Damit bin ich in den Sonntag, da habe ich noch kurz Thomas Wollinger einen Kommentar auf seine neue Erfolglos Schreiben Folge mit diesen Problemen geschrieben, dann bin ich mit dem Alfred mit dem Rad nach St. Pölten gefahren und von dort mit dem Zug nach Melk, wollte er er doch zum Glatt und Verkehrt Festival und da trat am Nachmittag in Rossatzbach bei einem Heurigen das Kollegium Kalksburg auf. In Schwallenbach haben wir die Gaby getroffen, die sich dort, nachdem sie auf Ruth Aspöcks Dichterradkarawane 2007 mitgefahren ist, ein Haus kaufte und die wir immer besuchen, wenn wir dort vorbeikommen. Mittagessen in Spitz mit der Fähre auf die andere Donauseite, dazwischen eifrig Marillensammeln, was ja auch ein Highlight der sommerlichen Radtouren durch die Wachau ist.
Um drei waren wir bei dem Heurigen, sind in der Hitze und dicht an der Bühne gesessen, haben Wienerlieder gehört und uns mit den Leuten am Tisch unterhalten, dann mit einer kleineren Fähre über die Donau und bis Krems gefahren. Von dort mit dem Zug nach St. Pölten. Inzwischen gab es einen Wetterwechsel, wurde es doch sehr windig und meine drei Frauengestalten sind mir inzwischen irgendwie auch entschwunden. Ich werde mir morgen aber die achtzehn Seiten ausdrucken. Morgen besucht mich auch meine Cousine Irmi und als ich ds letzte Mal bei ihr war, bin ich kurz darauf mit der „Absturzgefahr“ fertiggeworden und zu den „Zwillingswelten“ hat sie mich auch ein bißchen inspiriert. Mal sehen ob das diesmal auch so wird und, daß ich vielleicht versuchen sollte, mich besser zu verkaufen, ist vielleicht ein auch nicht unwichtiger Aspekt, denn möglicherweise krankt es schon ein bißchen, daß ich da nicht sehr erfolgreich bin, nur wie ich das machen soll, ist noch schwieriger, als aus dem vorhandenen Material einen Roman zu schreiben.
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