Der Wochenanfang war davon geprägt, daß ich hektisch in den Regalen nach 2014-Büchern suchte, um sie vollständig im Badezimmer aufzustapeln.
Inzwischen habe ich auch alle, bis auf den „Milan Kundera“, der sich noch irgendwo verstecken ,gefunden und auch Jose Saramagos „Handbuch der Kaliographie“ und „Eine Zeit ohne Tod“, Bücher für die Portugalreise auf eines der Regale gelegt, außerdem suche ich schon seit längerem nach James Salters „dusk and other stories“, das ich in meinem Bücherkatalog stehen habe und auf das ich aufmerksam wurde, als ich, ich glaube, es war bei „Buzzaldrin“, auf dessen neues Buch aufmerksam wurde. Zwecklos, ich habe gestern statt zu korrigieren, nochmals alles durchgesehen, das Buch bleibt verschwunden.
Vielleicht habe es es einmal zurückgebracht und nicht ausgetragen, weil es auf Englisch ist oder es hat ein anderes Format als erwartet, so daß ich es übersah? Seltsam und geheimnisvoll, aber für eine Perfektionistin, die ich ja doch ein bißchen bin, ärgerlich, so daß ich mich dabei ertappe, immer wieder nachzuschauen, ich muß es doch finden!
Auf diese Art und Weise habe dann zwar Isolde Looks „Die Kerze im Fisch“ von der 2014-Liste doch erwischtr und eine doppelte „Sagan“ und einen doppelten Yalom, „Die rote Coach“ hatte ich schon mal gefunden, in den Schrank zurückgebracht und so ist ja auch der Bibliothekskatalog entstanden, den ich mir, glaube ich, um Weihnachten 2005 anlegte, weil ich damals Thomas Bernhards „Holzfällen“ nicht und nicht gefunden habe und schon die Anna beschuldigte, es zu haben.
Den habe ich dann gefunden, der Salter bleibt bis jetzt verborgen, was vielleicht nicht wirklich etwas macht, denn Englisch lese ich ja nicht so gern, außerdem bin ich am Donnerstag, als ich von der Klinik kam, vor den Buchabverkaufenkisten bei „Alles Buch“ dem Nachfolger der „Buchlandung“ auf der Lerchenfelderstraße stehengeblieben und habe trotz aller Schwüre nie mehr ein Buch zu kaufen, nicht widerstehen können, denn da gab es „Portugiesische Gedichte“ und Antonio Lobo Antunes „Judaskuß“ für meine Portugal-Reiselektüre und dann noch „Lichtjahre“ von James Salter, ein TB um drei Euro. Also gar nicht so billig, aber jetzt war mir ja der Mund wässrig und der Gedanke, „Muß haben!“, aufgeblitzt. Bibliophile werden wissen, was ich meine. Dann ging ich mit meiner Büchertasche nach Hause und etwas später in die „Alte Schmiede“ und bei der Buchhandlung „Malota“ auf der Wiedner Hauptstraße vorbei, die auch eine Kiste mit drei Euro Bücher hat und da gab es „Zoli“ von Column Mc Cann und da habe ich „Verrückt!“, gedacht, das Buch geschnappt und bin damit hineingegangen, denn „Zoli“ in Englisch, schon ein bißchen mit blauer Tinte durchtränkt, liegt ja in meinem Badezimmer und sollte als nächstes gelesen werden und weil ich schon ein Jahr nichts mehr auf Englisch gelesen hatte, hatte ich ein bißchen Angst davor.
Jetzt lese ich es wieder, wie schon einmal kapitelweise, einmal Deutsch und einmal Englisch, denke ich bin nicht gut in der „Bücherbeschränkung!“ und dann wieder „Macht ja nichts, denn es gibt ja so viele schöne Bücher und ich möchte sie alle gerne lesen!“
Dann kam noch der Alfred nach Hause, legte mir einen „Falter“ auf das kleine Tischchen neben dem Bett mit einem Artikel über Sigrid Löfflers neues Buch „Die neue Welt-Literatur und ihre großen Erzähler“ und ich sagte, nicht ganz ernst gemeint, „Das mußt du mir dann auch kaufen!“, worauf er gleich am Freitag in die Hauptbücherei rannte und es mir signieren ließ.
Frau Löffler hat sich anscheinend noch bei ihm erkundigt, wie er zu der Lesung gekommen wäre und mir alles Gute gewünscht!
Nun ja, nun, ja, es wird nichts mit der Bücherbeschränkung, auch wenn ich es mir noch so oft vornehme und jetzt auch ohne Leinentasche zu den Schränken gehe, denn da liegt dann ein Band mit den „Neuen ungarischen Erzählern“, drinnen und danach habe ich ja im November sehr gesucht oder ein Buch von Elzar Benyoetz, der ja einmal den „Theodor Kramer- Preis“ bekommen hat oder „Die Akte U“ von Gabriela Moser, das „Protkoll des Untersuchungsaschußes“, da war ich im Vorjahr bei einer Lesung, das ich eigentlich, dem Alfred mitbringen wollte, aber der hatte es sich, ebenfalls signiert, schon gekauft, so daß ich es wieder zurücktragen kann.
Mara Giese von Buzzaldrin hat vor kurzem „Frauen und Bücher-Eine Leidenschaft mit Folgen“ von Stefan Bollmann besprochen, wo berühmte Frauen mit Bücherleidenschaften wie Virginia Woolfe, Jane Austen, aber auch Elke Heidenreich, etc besprochen wurden.
Ich bin ja, glaube ich, auch eine solche Bücherfrau, wenn auch nicht berühmt und daher auch nicht beachtet, sondern eher belächelt oder ignoriert, aber Mara Giese hat diese Erfahrungen, wie sie den Kommentierern schreibt, ebenfalls schon gemacht und es ist auch interessant, daß die Frauen lesen und die Männer über lesende Frauen schreiben oder Ratgeber verfassen, wie man lesen soll?
Ich habe da schon einige in meinen Regalen liegen. Sigrid Löffler macht das wohl auch und ich denke, es gibt sie nach wie vor, die bibliophilen Frauen, auch wenn sie jetzt vielleicht nicht mehr den Salons der Oberschicht, wie im neunzehnten oder achtzehnten Jahrhundert vorbehalten bleiben und das ist ja schön, wenn jetzt angeblich alle Zugang haben. Aber ebenso angeblich können schon zwanzig Prozent der Schulabgänger nicht mehr richtig lesen und interessieren sich nicht für Bücher, obwohl die ja boomen und es soviel, wie wahrscheinlich noch nie gibt und ich denke, die paar hundert oder auch tausend Bücherblogger, die es inzwischen gibt und die sich ja gegenseitig sehr kritisch beäugen und sich das „Abstauben von Rezensionsexemplaren“, vorwerfen, sind wahrscheinlich die Nachfahren, der bürgerlichen Frauen, die sich vielleicht aus Langeweile, die jungen Dichter in ihre Salons geladen und gefördert haben.
Das ist sicher spannend und ich habe mich gestern auch gewundert, wie viele neue Gesichter bei der Regionalversammlung der IG Autoren waren, aber es gibt sehr viele Leute die schreiben wollen und immer weniger die lesen, schreibe ich ja meistens dazu. Wahrscheinlich stimmt das nur zum Teil, die Bücherbloggerinnen lesen viel, in letzter Zeit bevorzugt den Haruki Murakiami „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“, der ja jetzt Geburtstag hatte und heute hat auch ein großer Außenseiter der Literatur nämlich Arno Schmidt seinen hundersten Geburtstag, worauf mich die zwei literarischen Kalender, die ich auch noch zu Weihnachten bekam, aufmerksam machten und ein Video von „Arte“, auf das mich Cornelia Travniceks Facebookseite verwies und da habe ich ja von dessen Gönner Jan Philipp Reemtsma und Bernd Rauschenbach auch ein Buch über ihn bzw. seine Jahre in Görlitz, Lauban und Greiffenberg gefunden, auf das mich schon zu lesen freue und dann habe ich noch beim neuerlichen Suchen „..denn „wallflower heißt Goldlack“ – „Drei Dialoge“, keine Ahnung, daß ich das hatte, in den Regalen gefunden und es tapfer auf meine Leseliste gesetzt.
2014-01-18
Buchgeschichten
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