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DAS ERBE DER RUNEN von Monika FeltenMonika Felten ist den Fantasylesern längst keine Unbekannte mehr. Für ihr Debüt, die Elfenfeuer-Saga, erhielt sie gleich zweimal den Deutschen Phantastik Preis. Die Trilogie Das Erbe der Runen wurde ebenfalls ein großer Erfolg und soll Inhalt dieser Kolumne sein.Alle, die meines Blutes sind, sollen die Magie der Nebel fortan in sich tragen. Das Amulett auf die Tochter und so immerfort. Die weiblichen Erben meines Blutes werden bis in alle Ewigkeit an das Schicksal Nymaths gebunden sein. Band 1 Die Nebelsängerinstartet mit Keelin, der sich schon immer zu den Falknern hingezogen fühlte und von einem der Jungvögel auserwählt wird, dem er den Namen Horus gibt. Nymath droht Krieg mit den Uzoma, der bisher nur dadurch verhindert werden konnte, dass Nebelmagie die Feinde abgehielt. Nun ist der schützende Zauber erloschen, und die Nymather warten auf die Rückkehr der Nebelsängerin, die die Magie der Nebel erneuern soll. Ajana erbt von ihrer Großtante ein Runenamulett, von dem sie sich magisch angezogen fühlt. Sie legt sich das Amulett um, spielt auf dem Klavier eine bestimmter Melodie und wird in eine andere Welt gezogen. Widerpart ist dort das Volk der Uzoma, in dem Vhara, die Hohepriesterin, an allen Fäden zieht. Sie will einen vernichtenden Schlag gegen die Erbin des Runenamuletts führen. Als Ajana in Nymath zu sich kommt, befindet sie sich in der Gefangenschaft der Uzoma. Doch Keelin und einige Kundschafter retten sie und bringen sie zu Gathorion, den Elbenprinzen, und dessen Schwester Inahwen, die Ajana offenbart, dass das Amulett und die Melodie erforderlich sind um den neuen Nebelzauber zu weben. Doch Ajana, die Nachfahrin der Elbenprinzessin Gaelithil (Nebelsängerin), ist nicht mit dem nötigen Wissen vertraut, da sie niemand in die Bedeutung des Amuletts eingewiesen hat. Das soll nun eine weise Frau. Erst wenn Ajana ihre Aufgabe erfüllt hat, kann sie in ihre Welt zurückkehren... In Band 2 Die Feuerpriesterin bricht Ajana zu einem neuen Abenteuer auf. Hohepriesterin Vharas Machtposition nimmt ein Ende, denn die Uzoma vertreiben sie in die Wüste. Der Leser erhält einen Einblick Vharas Vergangenheit, erfährt wie sie selbst geopfert werden sollte und ihm auf der Schwelle des Todes begegnet dem dunklen Gott, der ihr ein neues Leben schenkte, unsterblich wie die Macht des Feuers. Womit wir bei der Titelgebenden sind der Feuerpriesterin. Monika Felten bietet auch ein tieferer Blick auf das Volk der Uzoma, das einst aus seiner Heimat vertrieben wurde und längst nicht nur blutrünstig und kriegerisch ist. Man verspürt Mitleid mit den Entwurzelten, die verzweifelt versuchen wieder Fuß zu fassen. Als die Uzoma vom Pass abziehen, begegnen ihnen Vogelreiter, die fordern, dass zum Wohle von Nymath, Mitglieder des Hohen Rates von Sanforan, Gesandte der Elben und der Uzoma gemeinsam an einem Tribunal teilnehmen. Vhara kämpft sich durch die Wüste und gelangt in das Reich der Serkse, fordert von der Herrin des flüssigen Feuers, dass sie ihr ein Heer von Feuerkriegern zur Verfügung stellt, die die Macht haben, was immer sie berühren zu verbrennen. Ajana ist mit Gefolge auf dem Weg an einen Ort, um die Reiserune anzurufen um wieder in ihre Welt zu gelangen. Auch ihnen begegnen die Vogelreiter, die sie in das immergrüne Tal bringen, damit dort das Tribunal stattfinden kann. Auch Inahwen kommt als Abgesandte der Festung dazu. Derweil legen Vharas Feuerkrieger immer mehr Dörfer und Gebiete in Flammen ... In Band 3 Die Schattenweberin steht Ajana die Trennung von Keelin bevor. Der Falkner verhält sich schroff ihr gegenüber - um ihr den Abschied zu erleichtern. Doch wer nun denkt, der letzte Band beschränke sich darauf, Ajanas Weg zu Ende zu führen, sieht sich getäuscht. Die Autorin webt nicht nur ihre Nebel sondern auch die von ihr geschaffene Fantasywelt dicht weiter. Und so finden sogar neue Charaktere Einzug: Z.B. Felis, Katzenfrauen, die das Problem haben nur weibliche Nachkommen zu gebären und gezwungen sind, sich menschliche Partner zu wählen. Yenu, eine Hedero, sucht nach ihrem Gefährten, der einer der Auserkorenen ist, die in einer Höhle einer Felis zur Begattung dienen sollen. Doch die Felis wird entführt und alle Männer getötet. Yenu fühlt sich schuldig, denn sie hat die Männer an Vhara verraten. Die Hedero wollen Yenu daraufhin töten, doch ihre Freundin Miya befreit sie und die beiden können fliehen. Ajana reitet zu dem heiligen Baum (Weltentor), der jedoch im Begriff ist, zu sterben. Somit ist der Weg zurück in ihre Welt verwehrt. Ajana erfährt, dass jedoch in Andaurien ein Hellgarnbaum steht, der ein weiteres Weltentor darstellt. Aber in Andaurien herrschen der dunkle Gott und Vhara! Ajana reitet immer noch enttäuscht von Keelins Verhalten alleine los. Inahwen, Keelin und Gathorion brechen auf um nach ihr zu suchen, als sie ihr Versdcgwinden bemerken. Ajana trifft derweil auf Abbas, den jungen Wunandkrieger und Keelins Freund, der sie fortan begleitet und ihr Schutz gewähren will. In einem Kerker des Bluttempels in Andaurien wird die Felis gefoltert, doch Vhara verschont deren Leben, denn sie will die Katzenfrau durch eine öffentliche Hinrichtung als Köder für ihre Felis-Schwestern nutzen um sie in die Tempelstadt zu locken und alle zu vernichten. Yenu wird auf der Flucht verletzt. Miya bringt sie zu den Kwannen. Dort wird Yenu gepflegt, aber sie und Miya sollen als Opfer im Bluttempel dienen. Als sie dorthin transportiert werden werden befreit und können sich in Verkleidung der Kwannen in die Tempelstadt schmuggeln, in der alle Fäden zusammenlaufen. Am Tag des Opferfestes, das Vhara für die Hinrichtung der Felis anberaumt hat, treffen alle dort aufeinander. Kann die Felis befreit werden? Trifft Keelin auf Ajana? Wird sie in ihre Welt zurückkehren? Und wird Vhara und dem dunklen Gott Einhalt geboten? Fragen, von denen Monika Felten etliche meisterhaft beantwortet, andere aber geschickt offenlässt. So darf nach dieser Trilogie noch nicht Schluss sein. Monika Felten eilt der Ruf voraus, sie schreibe Frauenfantasy. Erstens erschließt sich mir nicht, was daran negativ sein soll, zweitens muss ich dem widersprechen. Diese Trilogie ist der beste Beweis dafür, dass die Autorin perfekt für alle Zielgruppen schreibt, auch für beide Geschlechter. Man merkt ihr darüber hinaus deutlich an, dass sie sich Mühe mit ihren Texten gibt. Ihr Stil ist ausgereift, flüssig und flott und dennoch anspruchsvoll. Die Handlung kommt anmutig und gefühlvoll rüber ohne schwülstig zu wirken. Die Charaktere sind wohl durchdacht, profiliert und auch die einzelnen Handlungsebenen zeigen sich äußerst lebendig, ohne platt und oberflächlich zu werden. Sehr schön auch die Stellen, in denen Keelin die Welt aus den Augen seines in der Luft gleitenden Falken sieht und sogar verfolgt wie dieser eine Ratte jagt. Mehr noch, als der Vogel das Beutetier schließlich schlägt, verspürt Keelin sogar einen Blutgeschmack auf der Zunge. Es sind gerade diese kleinen, scheinbar unbedeutenden Szenen/Momente, die in den Texten die Dichte erzeugen, die man bei so manchen vermisst. Aber auch die Kampfszenen sind wohldosiert und arten nicht in seitenlanges langweiliges Gemetzel aus. Die Verhältnismäßigkeiten stimmen in diesen Bänden zur Perfektion Monika Felten hat eine phantastische Welt geschaffen, aus der sich der Leser nur widerwillig lösen wird. Die Trilogie kann nur als Auftakt für eine weitere dienen. Es bleibt daher zu hoffen, dass sowohl der Piper-Verlag, als auch Monika Felten eine Fortsetzung ins Auge fassen. Es wäre eine Schande wenn nicht. Weiteres zur Autorin: www.monikafelten.de und www.daserbederrunen.de Die Nebelsängerin Das Erbe der Runen, Band 1 03/2006, ISBN 9783492266130, 464/9,95 Die Feuerpriesterin Das Erbe der Runen, Band 2 12/2006, ISBN 9783492266307, 464/9,95 Die Schattenweberin Das Erbe der Runen, Band 3 09/2007, ISBN 978349226647, 464/9,95 alle Paperback, Piper-Verlag ![]() 13. Feb. 2009 - Alisha Bionda Genre: Fantasy Romance [Zurück zur Übersicht] |
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