GEIST DER VENUS
Häufig gespeist und noch öfter getrunken wird in Gogolins Kurzgeschichten, und das so erlesen, als hätte der Autor beim Schreiben sowohl einem Sternekoch als auch einem Sommelier über die Schultern geschaut. So beweist er einen exquisiten Geschmack aber natürlich geht es nur vordergründig um die optimale Zusammenstellung von Mahlzeiten aus fester und flüssiger Nahrung.
Spannender und nicht minder außerordentlich sind die verschiedenen Anlässe, zu denen Gogolin auftischt und die zwischenmenschlichen Verquickungen, innerhalb derer der Autor seine Figuren Tisch, Bett, aber manchmal auch nur die Fantasie teilen lässt. Am Ende serviert der Autor ein nahezu vollständiges Menü des Lebens zwischen Zeugung und Tod mal schnoddrig und kauzig, mal liebe- und verständnisvoll porträtiert er seine Figuren und beobachtet mit einer schönen Würze aus Ernsthaftigkeit, Demut und Augenzwinkern die mannigfaltigen Facetten unserer Gefühlswelten.
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