WALD OHNE HÜTER: IM WÜRGEGRIFF VON JAGDINTERESSEN UND FORSTWIRTSCHAFT
Einer der letzten Urwaldriesen fällt rauschend zu Boden. Mit ihm verschwinden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Schachbrettartige Plantagen mit fremden Baumarten beanspruchen plötzlich Tausende von Quadratkilometern, und die Großmaschinen, die das Holz ernten, hinterlassen auf Jahrzehnte verwüsteten Boden. Sie glauben, wir sprechen über Urwaldvernichtung in der Dritten Welt? Nein, wir sprechen von Deutschland!
In "Wald ohne Hüter" berichtet der Autor und Förster Peter Wohlleben sachkundig und ansprechend vom Verschwinden der heimischen Urwälder, dem Zusammenspiel von Wald, Wild und Wetter, und der unheilvollen Rolle, die Jagdinteressen und Forstwirtschaft dabei spielen. Er führt uns in die geheimnisvolle und bedrohte Welt der Buchen, und wir erfahren Staunenswertes über das Zusammenleben und die Kommunikation von Pflanzen. Mit viel Courage benennt der Autor Ross und Reiter einer erschreckenden Misswirtschaft, die im Namen des Bürgers und Steuerzahlers ausgeübt wird, und die angesichts eines vielleicht drohenden Klimawandels umso erschreckender ist. Doch den Förster haben Optimismus - und Humor - noch nicht verlassen. "Noch nie gab es für den Einzelnen so viele Möglichkeiten, politische Prozesse zu beeinflussen wie heute. Grund zur Besorgnis gibt es nur dann, wenn diese Möglichkeiten nicht genutzt werden".
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