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DIE GESCHICHTE DANACH ...
| TUMORESKE
Wolfgang G. Fienhold SEVEN FANCY: Band 3 Dez. 2010, 14.90 EUR |
DIE GESCHICHTE DANACH
Ein Pro-forma-Anruf beim Hausarzt ergibt, dass er die Rückenschule auch nicht kennt und ihm die Klinik die Röntgenbilder nicht zur Verfügung stellen würde. Weniger sehen zu können, als die „Fachleute“ vor Ort, wäre ja auch nicht möglich gewesen. Patient, jetzt, dank der Krankenhauskost, nicht mehr ganz so dick, kümmert sich einen feuchten Kehricht um gegebene und nicht gegebene Ratschläge und wird überdurchschnittlich schnell gesund.
Das ist auch nötig, denn die ebenso vernagelten wie gewissenlosen Hausbesitzer weigern sich, Sprechanlage oder Türöffner in Betrieb zu nehmen. So muss der Pizzabote weiterhin an Haustür oder Hoftor in Empfang genommen werden.
Aber eine Weile kann man auch in Alcatraz überleben.
DIE UNSÄGLICHE GESCHICHTE GEHT WEITER ...
Der ehemalige Patient frequentiert die Toiletten ungewöhnlich oft, zwar ist der Wirbelbruch verheilt, aber ein unangenehmer Druck in der linken Nierengegend ist geblieben.
Der Hausarzt stellt eine vergrößerte Niere und Anämie fest, empfiehlt stationäre Behandlung mit Blutwäsche und anschließend umfangreichere Analyse.
Der ehemalige Patient ist wieder ein akuter. Das passt ihm wenig, allerdings lässt ihn die Aussicht auf ein fettes Tagegeld zur Klinik humpeln. Auch wer stirbt, will noch gut leben.
NOTAUFNAHME
Die Koreanerin lächelt und nimmt die Personalien auf, einen Teil jedenfalls, dann klingelt ihr Handy. Einige Minuten später geht es weiter. Nach etlichen weiteren Unterbrechungen sind alle Daten und seine Vorgeschichte endlich dokumentiert.
Sogar das EKG geht noch ab.
Dann kommt der Satz, es ist Freitag, der ihn leicht überrascht: „Wir können Sie aber nur auf den Flur stellen, denn es sind keine Zimmer frei. Nur bei blutigem Erbrechen oder Ähnlichem wird eingegriffen, ansonsten gibt es keine Diagnose oder Behandlung. Sie können aber auch am Montag wiederkommen.“
Er ist kein Fan von Korridoren, was solle er da tun, die Decke anstarren? Nein, so nötig hat der die paar Euro nicht und auch die Aufnahmeärztin empfiehlt ihm den Heimgang, den vorläufigen, nicht den christlichen.
Er entscheidet sich dementsprechend, musst nur noch unterschreiben, dass er auf eigenen Wunsch und eigene Verantwortung die Klinik verlässt. Klar, Ärzte müssen sich absichern, und er hatte ja die Wahl.
NOTAUFNAHME 2
Die Ärztin in der Aufnahme sieht aus wie das Leiden Christi. Ein Blick auf ihr Namensschild belehrt ihn aber eines besseren – türkisch.
Das Leiden Mohammeds war ja wohl nicht opportun und der Patient entscheidet sich für das Leiden Atatürks, der musste sich bei der derzeitigen Islamisierung im Grab umdrehen.
Das Spiel mit den persönlichen Daten, dem EKG und dem permanenten Handy-Geklingel wiederholt sich.
Dann wird ihm ein Zimmer plus Bett offeriert.
Crossvalley Smith
© http://www.crossvalley-design.de
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