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„Blutfesseln“ ist in Dark Romance mit Erotikeinflüssen einzuordnen.Interview mit Linda Koeberl, geführt von Alisha Bionda am 06. Apr. 2010.Dieses Interview ist Teil der Kolumne:
A.B.: Liebe Linda, um Dich den Lesern vorzustellen, möchte ich zuerst einige persönliche Fragen an Dich richten: Was gibt es über Dich als Mensch zu sagen? L.K.: Ich bin eher zurückhaltend und stehe nicht gerne im Mittelpunkt. Am wohlsten fühle ich mich in meinen vier Wänden – bei meiner Familie und meinen beiden Katern. Dort schreibe ich meine Geschichten, lese gelegentlich ein gutes Buch oder folge meinem Faible für Fernsehserien. Lockt mich dennoch etwas aus dem Haus, so sind es – abgesehen von meinem Job – Shoppingtage, Kinobesuche oder Kulturreisen. A.B.: Wo siehst Du Deine Schwächen L.K.: Ich bin oft unentschlossen, wiege das Für und Wider sehr genau ab und bin froh, wenn mir jemand bei der Entscheidungsfindung hilft. Da kann es auch schon mal passieren, dass ich meinen Mitmenschen empfindlich auf die Nerven gehe. Ich behaupte ja immer, dass diese kleine Schwäche auf mein Sternzeichen zurückzuführen ist. Bei der Waage ist es eben einmal so, dann wieder ganz anders. A.B.: Wo Deine Stärken? L.K.: Ich bin eindeutig harmoniesüchtig. Wobei es sicher Menschen gibt, die es nicht unbedingt als Stärke bezeichnen, wenn man um des lieben Friedens willen einer Konfrontation aus dem Wege geht. Aber ich zähle einfach nicht zu den Menschen, die ein reinigendes Gewitter bevorzugen, mir ist stabiles Schönwetter lieber. Überdies bin ich ein sehr ordnungsliebender Mensch. Jedes Ding gehört an seinen Platz, Berufliches wie Privates wird genau durchorganisiert. Böse Zungen behaupten, diese Eigenschaft wäre wohl eher eine Zwangsneurose und somit in der Kategorie „Schwächen“ einzuordnen. A.B.: Was magst Du, und was eher nicht? L.K.: Ich mag: Buchhandlungen, den Sommer, Musicals, Schottland, Verlässlichkeit … Ich mag nicht: Montage, negative Rezensionen *g*, Sport, unerwartete Besuche … A.B.: Welche Hobbies hast Du? L.K.: Neben dem Schreiben liebe ich es zu lesen, doch leider fehlt mir oftmals die Zeit dafür. Lesen oder gelesen werden, das ist hier die Frage. Außerdem gehe ich sehr gerne ins Kino, wobei ich mir vorwiegend Liebeskomödien, Fantasy-Epen oder historische Filme ansehe. Nicht zu vergessen, meine Vorliebe fürs Reisen. Waren es früher eher Badeurlaube nach Griechenland oder Spanien, sind es jetzt Kulturreisen nach Großbritannien – oder wie in diesem Jahr Florenz bzw. Hamburg. A.B.: Wolltest Du immer schon Schriftstellerin werden oder war es eher Zufall oder Teil Deiner bisherigen Entwicklung? L.K.: Natürlich hab ich schon als kleines Mädchen davon geträumt, Schriftstellerin zu werden. Als Teenager schrieb ich vier Kurzromane, sie handelten von der ersten großen Liebe und spiegelten meine Tagträume wider. Erst hab ich die Stories handschriftlich festgehalten, später wurden sie mit einer mechanischen Schreibmaschine feinsäuberlich im Adlersystem abgetippt. Heute kann ich gar nicht mehr sagen, ob es lediglich ein Wunschtraum war oder ob ich es tatsächlich für möglich gehalten habe, eines Tages diesen Weg zu gehen. Ich denke, es war wohl eher Teil meiner bisherigen Entwicklung, dass es dazu gekommen ist. A.B.: Wann hast Du zu schreiben begonnen? Und womit? L.K.: Ernsthaft habe ich 2006 mit dem Schreiben begonnen. Und zwar mit einem Zeitreiseroman, der in den Highlands angesiedelt ist. Leider wurde mir relativ schnell klar, dass ein wenig Fantasie und eine halbwegs gute Rechtschreibung nicht ausreichen, um einen Roman zu schreiben. Ich wollte das Handwerk von Grund auf lernen, deshalb hab ich mich für ein dreijähriges Fernstudium an der Schule des Schreibens angemeldet. Heute kann ich nicht mehr genau sagen, ob es mir das gebracht hat, was ich mir davon erwartet habe. Aber immerhin war es mir während dieser Zeit vergönnt, viele Geschichten zu schreiben, die größtenteils auch veröffentlicht wurden. Dadurch kamen wiederum wertvolle Kontakte zustande, die ich nicht missen möchte. ![]() A.B.: Hast Du eine fest strukturierte Methode, wie Du ein Projekt durchführst? L.K.: Nachdem ich eine Grundidee habe, erstelle ich einen sehr detaillierten Plot. Danach geht’s ans Ausarbeiten der Charaktere. Wobei ich da sogar soweit gehe, mir Bilder von Schauspielern oder Sängern aus dem Netz zu suchen, um meine Figuren besser visualisieren zu können. Dann klebe ich die Bilder auf ein Plakat und hänge dieses in meinem Schreibzimmer auf, so habe ich die Gesichter stets vor mir. Anschließend lege ich mit dem Schreiben los – wobei ich ein Mensch bin, der bereits während des Schreibprozesses überarbeitet. Dadurch bin ich leider etwas langsamer, erspare mir letztlich aber eine langwierige Überarbeitungsphase. A.B.: Schreibst Du gerne zu einer bestimmten Zeit? Lieber tagsüber, lieber abends/nachts? Wie sieht Dein Tagesablauf aus? L.K.: Da ich nach wie vor einem Brotjob nachgehe, sieht mein Tagesablauf folgendermaßen aus: Vormittags arbeite ich als Bürokauffrau bei einer Behörde, nachmittags stehen Hausarbeit oder private Termine auf dem Programm. Schreibzeit ist von ca. 20 bis 22 Uhr. Am Wochenende gönne ich mir einen ganzen Nachmittag. Meist ist dies der Samstag von ca. 14 bis 20 Uhr. Gerne würde ich mehr Zeit vor dem PC verbringen, aber natürlich möchte ich auch meine Familie nicht vernachlässigen. Den goldenen Mittelweg zu finden, ist oft nicht leicht. A.B.: Bevorzugst Du eine bestimmte Atmosphäre oder benötigst Du besondere Ruhe wenn Du schreibst? L.K.: Eine besondere Atmosphäre benötige ich eigentlich nicht. Aber Ruhe ist etwas, das ich unbedingt brauche. Nichts ist schwieriger, als sich auf die Story zu konzentrieren, während Musik oder ein Film läuft. Widme ich mich dem Schreibprozess, mache ich dies meist auf meinem Laptop im Esszimmer. Dort gibt es kein Internet, das mich in Versuchung führen könnte. Im Sommer arbeite ich vorwiegend auf der Terrasse. A.B.: Schreibst Du an mehreren Projekten gleichzeitig oder trennst Du das strikt? L.K.: Da halte ich es wie mit dem Lesen – eines nach dem anderen. Ich bin weder ein Querleser, noch ein Querschreiber. Während der Zeit, in der eine Geschichte entsteht, muss ich mich ständig mit ihr befassen, um meine Protagonisten besser kennen und einschätzen zu lernen. Dieses Switchen bekommt weder mir, noch der Story. A.B.: Welchen Genre ordnest Du Dich zu? Und welches reizt Dich am meisten? L.K.: Derzeit ordne ich mich der Dark Romance zu. Vampire und Werwölfe werden wohl noch einige Zeit meine Begleiter sein. Doch irgendwann möchte ich natürlich meinen Highlander zu Ende schreiben, der sich wohl am ehesten dem historischen Liebesroman oder „Nackenbeißer“zuordnen lässt. Doch auch die Zeit Henry VIII. stellt eine sehr große Verlockung für mich dar. A.B.: Du verfasst auch Kurzgeschichten. So z.B. in meinen Anthologien „Schattenversuchungen“ und „Höllische Weihnachten“. Was reizt Dich daran? L.K: Viele Faktoren sind da ausschlaggebend. Die tollen Autoren, zu deren Kreis ich mich zählen darf. Das Genre, welches schon immer einen Reiz auf mich ausgeübt hat. Die stilvollen Grafiken, mit denen die Stories aufgewertet werden. Es ist eine gute Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen, während die Leser auf den Roman warten. ![]() A.B.: Gibt es einen Autor, den Du besonders magst? L.K.: Meine absolute Lieblingsautorin ist Lara Adrian. Ich habe ihre gesamte „Midnight Breed“-Serie in meinem Bücherregal stehen und warte bereits sehnsüchtig auf ihren nächsten Roman. Ich liebe die Geschichten um ihre Vampirkrieger und deren Gefährtinnen ebenso wie ihren Schreibstil. A.B.: Man kann Beiträge von Dir in einigen Anthologien finden. Was ist ausschlaggebend dafür, an welchem Projekt Du Dich beteiligst? Herausgeber? Verlag? Thematik? L.K.: Während meines Fernstudiums sind sehr viele Kurzgeschichten, die vorrangig als Hausaufgaben gedacht waren, entstanden. Um mir eine zusätzliche Motivation zu schaffen, hab ich begonnen, diese Aufgaben bei verschiedenen Ausschreibungen und Wettbewerben einzureichen. Damals war es wohl hauptsächlich die Thematik, nach der ich ausgesucht habe. Mittlerweile ist es eher so, dass ich mir den Herausgeber bzw. Verlag anschaue. Man will sich schließlich weiterentwickeln. A.B.: Hast Du ein Vorbild? L.K.: Hm, nicht so richtig. Wenn, dann wohl am ehesten Lara Adrian. Oder auch Diana Gabaldon, deren Highlandstories um Jamie und Claire sofort mein Herz erobert haben. A.B.: Schreibst Du lieber alleine oder würdest Du auch mit einem Co-Autor arbeiten? Wenn ja, wer würde Dich da reizen? L.K.: Also bis jetzt hab ich mir darüber noch keine ernsthaften Gedanken gemacht. Ich glaube, ich bin eher der Typ, der alleine schreibt. Wenn, dann würde dafür vermutlich am ehesten meine Tochter Carina in Frage kommen. Mutter und Tochter als Autorenteam – das hat schon was! A.B.: Liest Du regelmäßig? Wenn ja, was bevorzugt? L.K.: Ich lese meist im Autobus auf dem Weg zur und von der Arbeit bzw. abends vor dem Einschlafen. Bevor ich mit dem Schreiben begonnen habe, liebte ich „Nackenbeißer“ und Thriller. Danach kam die Zeit der Highlander und Vampire. Derzeit bin ich gerade dabei, den historischen Roman für mich zu entdecken. Wobei einige Bücher über die bedauernswerten Frauen von Henry VIII. auf meinem Nachttisch liegen. A.B.: Gibt es Menschen, die Dich bei Deinem schriftstellerischen Werdegang unterstützt haben? Freunde, Familie, Kollegen? In Deinen Anfängen und jetzt? L.K.: Der Hauptgrund, warum ich mit dem Schreiben begonnen habe, war der Zuspruch einiger Kollegen. Sie haben erst einige Gedichte, später den Anfang meines Highlanders gelesen und meinten, dieses Talent dürfe nicht vergeudet werden. Letztendlich war es aber meine Tochter, die mich immer wieder darin bestärkt hat. Jetzt sind es noch immer Kollegen, Familie und Freunde, die an mich glauben und sich mit mir über meine Erfolge freuen. Nicht zu vergessen die Autorenkolleginnen, die mehr als einmal geholfen haben, wenn ich irgendwo nicht weiter wusste. Ohne ihre Unterstützung wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt stehe. A.B.: Jüngst ist in meiner ARS AMORIS Reihe, Dein Debütroman BLUTFESSELN erschienen. Schilder den Lesern doch bitte, was sie da erwartet. L.K.: In „Blutfesseln“ geht es um das Leben, Leiden und Lieben der Vampirin Alexandra Romanow. Während ihrer Suche nach dem „Richtigen“ begibt sie sich auf eine Reise über die Kontinente, durchlebt Jahrhunderte voller Emotionen und Sinnlichkeit. Schließlich trifft sie auf den Engländer Dylan Montgomery, doch er ist nicht der Einzige, der Alexandra für sich haben will. Selbstverständlich kommt auch die Erotik nicht zu kurz, wobei sämtliche Facetten – von hetero bis homo – Erwähnung finden. A.B.: Was bedeutet Dir dieser erste Roman? L.K.: Alles!!! So lang ich denken kann, war mein größter Traum, meinen eigenen Roman in den Händen halten. Und nun ist er tatsächlich wahr geworden. Ich habe von etwas geträumt, es zum Leben erweckt und zu Ende gebracht. Niemand, der nicht selbst schreibt, kann sich vorstellen, wie sich das anfühlt. A.B.: “Blutfesseln“ ist wie jeder Titel der Reihe von Crossvalley Smith mit Innengrafiken versehen. Treffen sie Deinen Nerv? Sieht Du in den Abbildungen „Deine“ Vampirin?“ L.K.: Ich bin unheimlich stolz, dass Crossvalley Smith meinen Roman mit fünf Innengrafiken geschmückt hat. Er traf bereits bei meinen Kurzgeschichten „Die letzte Versuchung“ in den „Schattenversuchungen“ und „Im Bann des Mondes“ in den „Höllischen Weihnachten“ meinen Geschmack. Auch was meine Vampirin betrifft, ist sie genauso geworden, wie ich sie mir vorgestellt habe. Meine Lieblingsgrafik ist die aus Kapitel Nr. 4. A.B.: Was macht für Dich gute Erotikliteratur aus? L.K.: Ich mag es, wenn die Dinge beim Namen genannt werden und ich die Bilder visualisieren kann, die mir der Autor mit seinen Worten vorgibt – wobei es natürlich geschmackvoll bleiben soll. Außerdem ist mir sehr wichtig, dass es eine gute Story gibt. Und dass die Vorlieben behandelt werden, die ich in mir wiederfinde, auf die ich jetzt aber nicht näher eingehen werde. A.B.: Wo siedelst Du „Blutfesseln“ an? Eher Erotik mit Dark Romance oder Dark Romance mit Erotikenflüssen? L.K.: Ich denke, „Blutfesseln“ ist in Dark Romance mit Erotikeinflüssen einzuordnen. Sprich, die Story steht im Vordergrund, die Erotikszenen sind Highlights, die der Geschichte das Sahnehäubchen aufsetzen. A.B.: Würde es Dich reizen, wenn Dein Roman bei den Lesern Anklang findet, eine Fortsetzung innerhalb der Reihe zu schreiben? L.K.: Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn der Roman so gut ankäme, dass die Leser eine Fortsetzung der Reihe wünschen. Gibt es ein schöneres Kompliment für einen Autor? A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Auf was dürfen sich die Leser künftig freuen? L.K.: Derzeit arbeite ich an einem Gestaltwandler-Zweiteiler um Vampire, Werjaguare und Werwölfe. Danach möchte ich gerne einen kleinen Ausflug in die Fantasy Romance machen und mich an meinem zeitreisenden Highlander versuchen. A.B.: Derzeit schreibst Du ja, neben einem Brotjob – so wie viele Deiner Kollegen. Möchtest Du Berufsautorin werden oder eher nicht? L.K.: Ich denke, jeder der schreibt träumt davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können. Dennoch sehe ich es realistisch. Um als Autor zu bestehen, gehört viel Talent, handwerkliches Können, Ausdauer, Disziplin und eine gehörige Portion Glück dazu. Alles, was ich mir derzeit wünsche ist, die Geschichten, die mir am Herzen liegen, niederzuschreiben und sie mit meinen Lesern zu teilen. A.B.: Schilder den Lesern doch bitte, wie Dein Kontakt zum Sieben Verlag zustande kam. L.K.: Ich erfuhr durch eine befreundete Autorenkollegin vom Sieben Verlag. Sie erzählte mir, dass Martina Campbell auf der Suche nach Vampirromanen sei. Später erhielt ich durch Dich die Chance, an einigen Anthologien mitzuwirken, die in selbigem Verlag erschienen sind, ehe sich die Chance ergab, meinen Debütroman dort unterzubringen. A.B.: Welche Chancen rechnest Du Dir als Newcomerin auf dem Markt aus? L.K.: Wie gesagt, ich bin Realistin. Aber ich freue mich natürlich über jedes positive Feedback. A.B.: Und zum guten Schluss: Können Dich die Leser künftig auch auf Lesungen und Signierstunden erleben? Wenn ja, wo? L.K.: Für dieses Jahr ist derzeit nur ein Event fest geplant und zwar die FeenCon von 24. – 25. Juli in Bad Godesberg/Bonn. Dort werde ich – gemeinsam mit meinen Autorenkolleginnen Tanya Carpenter und Melanie Stone – eine Kostprobe aus „Im Bann des Mondes“ der Anthologie „Höllische Weihnachten“ und den „Blutfesseln“ zum Besten geben. A.B.: Vielen Dank für das ausführliche Beantworten der Fragen. L.K: Liebe Alisha, vielen Dank für das sympathische Interview und all die Fragen, die ich gerne beantwortet habe. [Zurück zur Übersicht] |
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