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Ich gehöre zu den Gärtnern unter den Schreiberlingen. Ich habe eine Idee, pflanze sie im Garten meiner Fantasie und warte gespannt darauf, was wächst.

Interview mit Bettina Ferbus, geführt von Alisha Bionda am 30. Aug. 2012.


Dieses Interview ist Teil der Kolumne:

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A. Bionda
5 Beiträge / 61 Interviews / 20 Kurzgeschichten / 16 Galerie-Bilder vorhanden
Bettina Ferbus Bettina Ferbus
Alisha Bionda führte ein umfangreiches Interviews via Mail mit Bettina Ferbus

A.B.: Liebe Bettina Ferbus, zuerst möchte ich Dir einige persönliche Fragen stellen, damit Dich die Leser besser kennenlernen: Was gibt es über Dich als Mensch zu sagen?
B.F.: Ich bin Morgenmensch, sehr bewegungsfreudig und ausgesprochen gerne in der Natur. Für meine Kreativität war es daher von großem Vorteil, dass ich nach Handelsakademie und zweieinhalb Jahren im Büro mein Hobby, den Reitsport, zum Beruf gemacht hat. So kann ich mich während der Arbeitszeit ‚auspowern’ und habe danach ausreichend Sitzfleisch und Muße um zu schreiben.

A.B.: Was zeichnet Dich in Deinen Augen aus?
B.F.: Es ist sehr schwer sich selbst zu beurteilen. Die Innenansicht deckt sich häufig nicht mit der Außenansicht. So beschreiben mich viele meiner Freunde als geduldig. Ich selbst sehe mich jedoch eher als hartnäckig. Das verschafft mir sowohl beim Schreiben als auch beim Reiten das nötige Durchhaltevermögen.
Auch versuche ich immer weiterzulernen und bilde mich mit verschiedenen Seminaren, aber auch mit Büchern und Filmen fort. Ich bin gierig nach neuen Erfahrungen, brauche aber gleichzeitig meinen sicheren Hafen zu dem ich zurückkehren kann. So bin ich zum Beispiel vor Kurzem den Büchern untreu geworden und auf die Supernatural Convention gefahren. Es war spannend, die Schauspieler, die man sonst nur am Bildschirm sieht, mal persönlich zu treffen.
Außerdem hänge ich sehr an meinen Tieren, sodass ich nicht so oft wegfahre, wie ich es sonst tun würde. Schließlich ist es nicht einfach, immer wieder jemanden zu finden, der einen Stall mit zwei Pferden verlässlich versorgt. In der Turniersaison unterbreche ich außerdem auch nur sehr ungern das Training.

A.B.: Was magst Du, und was eher nicht?
B.F.: Ich mag Kontraste. So mache ich zum Beispiel regelmäßig Yoga und QiGong und liebe Mantra-Singen, aber ich mag auch Hardrock und Metall. Es ist mir ganz recht, dass ich meinen Job in Reitklamotten oder Jeans und Gummistiefeln machen kann und ich habe absolut kein Problem damit, mich schmutzig zu machen (was sich im Umgang mit Pferden nicht vermeiden lässt). Aber es macht mir auch Spaß, mich für eine Lesung aufzubrezeln oder zu verkleiden.
Ich mag Tiere und zwar ohne Einschränkung. Schon als Kind habe ich gegen den Willen meiner Mutter alle möglichen Haustiere durchgesetzt. So hatte ich einmal 42 Gartenschnirkelschnecken.
Was ich nicht leiden kann ist Fanatismus in jeder Form. Schließlich hat alles mindestes zwei Seiten.
Es ärgert mich auch, wenn schöne Wiesen am Ortsrand verbaut werden und dafür Gebäude im Ortszentrum leer stehen.
Außerdem bin ich gegen Gewalt. Der Schöpfer hat uns nicht umsonst ein Hirn gegeben um zu denken und einen Mund um zu reden. Leider wird beides häufig zu wenig gebraucht.

A.B.: Was ist Dir im Umgang mit Menschen wichtig?
B.F.: Der Dialog und das Anerkennen, dass jeder Mensch unterschiedlich ist. Ein jeder von uns hat seinen ganz eigenen Lebensweg, seine eigenen Wertvorstellungen. Jedem ist etwas Anderes wichtig. Man sollte die eigenen Vorstellungen ausleben können, soweit es möglich ist, ohne andere einzuschränken und wenn es zu Reibungspunkten kommt, wäre es wünschenswert, in einer gemeinsamen Diskussion zu einer Lösung zu kommen.

A.B.: Welche Hobbies hast Du?
B.F.: Wenn man davon ausgeht, dass ein Hobby etwas ist, das man macht, weil es Spaß macht, dann ist mein ganzes Leben ein Hobby. Ich liebe den Umgang mit Pferden und das Reiten genauso wie das Schreiben. Mein Fahrrad ist mein Hauptverkehrsmittel, aber ich fahre auch mal nur zum Spaß irgendwohin. Wenn mir ein wenig Zeit bleibt, gehe ich noch zusätzlich Wandern. Da ich auch eine Leseratte bin und die Bücher neben den körperlichen Aktivitäten manchmal ein wenig zu kurz kommen, behelfe ich mich oft mit Hörbüchern.

A.B.: Wolltest Du immer schon Schriftstellerin werden oder war es eher eine Folge Deiner persönlichen Entwicklung?
B.F.: Ursprünglich wollte ich Zoologin werden, aber nachdem mir meine Recherchen auf diesem Gebiet gezeigt haben, was im Namen der Wissenschaft mit Tieren angestellt wird, habe ich die Lust verloren.
Danach war ich eine Weile orientierungslos und habe mich für eine vielseitige Ausbildung entschieden, die mir, sollte ich doch noch Lust bekommen, ein Studium ermöglichen würde, aber auch den direkten Einstieg in einen Beruf. Das Schreiben hat mich während dieser Zeit immer begleitet, aber ich war bereits sechsundzwanzig als ich das erste Mal an eine Veröffentlichung dachte.

A.B.: Wann hast Du zu schreiben begonnen? Und womit?
B.F.: Wie viele meiner Kollegen schreibe ich seit ich schreiben kann. Aber bereits vorher habe ich mir Geschichten ausgedacht und teilweise in Bildern festgehalten. Zuerst waren es vor allem Tiergeschichten, aber sehr bald haben sich Fabelwesen und allerlei Monster eingeschlichen.

A.B.: Hast Du eine fest strukturierte Methode, wie Du ein Projekt umsetzt?
B.F.: Ich gehöre zu den Gärtnern unter den Schreiberlingen. Ich habe eine Idee, pflanze sie im Garten meiner Fantasie und warte gespannt darauf, was wächst. Natürlich muss das Ergebnis dann gestutzt und beschnitten werden.
Das heißt, ich schreibe zuerst einmal drauflos. Korrigiert und strukturiert wird erst, wenn die Rohfassung fertig ist.

A.B.: Schreibst Du gerne zu einer bestimmten Zeit? Lieber tagsüber, lieber abends/nachts? Wie sieht Dein Tagesablauf aus?
B.F.: Ich schreibe zwangsweise dann, wenn ich Zeit habe. Das heißt in der Mittagspause oder am Abend. Morgens reite ich und nachmittags gebe ich Unterricht.

A.B.: Bevorzugst Du eine bestimmte Atmosphäre oder benötigst Du besondere Ruhe wenn Du schreibst?
B.F.: Ich habe lernen müssen, mich schnell zu konzentrieren und ebenso schnell wieder in meine Schreibstimmung zurückzufinden, wenn ich gestört wurde. Besonders Letzteres ist mir lange sehr schwer gefallen.
Je nach Stimmung mag ich Hintergrundmusik oder auch nicht. Wenn eine Szene besonders schwierig ist, benötige ich etwas zu essen. Kauen erleichtert das Nachdenken ungemein.

A.B.: Schreibst Du an mehreren Projekten gleichzeitig oder trennst Du das strikt?
B.F.: Ich arbeite häufig an mehreren Projekten gleichzeitig, wobei sich diese meist in unterschiedlichen Arbeitsphasen befinden. Manchmal helfe ich mir, indem ich den einzelnen Projekten unterschiedliche Musik zuordne und ich stimme mich dann schon auf das jeweilige Projekt ein, indem ich die CD einlege.

A.B.: Welchen Genres ordnest Du Dich zu? Und welches reizt Dich am meisten?
B.F.: Meine besondere Vorliebe gilt der Phantastik. Ich fühle mich aber in all ihren Spielarten zuhause. So schreibe ich genauso gerne Kindermärchen wie Mystery, Science Fiction oder Horror.

A.B.: Jüngst ist in dem Kurzgeschichtenband “Küsse aus dem Zwischenreich” (Kaffeepausengeschichten, Band 2) im TextLustVerlag Deine Story “Sukkubus” erschienen. Schilder uns doch bitte kurz, was den Leser darin erwartet.
B.F.: Ein Zauberer und sein Lehrling beschwören einen Sukkubus. Was wird wohl passieren, wenn der Lehrling mit dem Sukkubus alleine gelassen wird?

A.B.: Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem TextLustVerlag?
B.F.: Das war ganz einfach: Ich habe die Ausschreibung zu den „Kaffeepausengeschichten“ im Internet gefunden, das Thema hat mich interessiert und inspiriert, also habe ich eine passende Geschichte geschrieben, eingeschickt und mich sehr gefreut, als sie angenommen wurde.

A.B.: Wird man künftig weitere Beiträge von Dir in Anthologien finden? Was ist ausschlaggebend dafür, an welchem Projekt Du Dich beteiligst? Herausgeber? Verlag? Thematik?
B.F.: Kurz nach den „Kaffepausengeschichten“ ist mein Märchen ‚Die drei roten Haare des Teufels’ in „Wenn das die Grimms wüssten“ erschienen. Auch in den „Geheimnisvollen Bibliotheken“ aus dem Torsten Low Verlag, werde ich mit einer Geschichte vertreten sein. Weitere Projekte sind noch in der Schwebe.
Ich wähle Ausschreibungen grundsätzlich nach der Thematik aus. Nur wenn ich mich aus Zeitgründen zwischen zwei Ausschreibungen entscheiden muss, bevorzuge ich Verlage mit denen ich bereits erfolgreich zusammengearbeitet habe.

A.B.: Hast Du ein Vorbild – literarisch und/oder allgemein?
B.F.: Ich habe kein direktes Vorbild, dem ich nacheifere. Wenn mir ein Buch gefallen hat, versuche ich herauszufinden, was mich fasziniert und das dann in meine Arbeit zu integrieren.

A.B.: Schreibst Du lieber alleine oder würdest Du auch mit einem Co-Autor arbeiten? Wenn ja, wer würde Dich da reizen?
B.F.: Ich habe bisher alleine gearbeitet, bin aber immer offen für Neues. Ein Projekt mit einem anderen Autor gemeinsam zu erarbeiten ist natürlich zeitaufwendiger, aber auch eine gute Gelegenheit etwas dazuzulernen. Eine besondere Vorliebe betreffend eines Co-Autoren habe ich nicht (Terry Pratchett, fürchte ich, steht nicht zur Verfügung).

A.B.: Liest Du regelmässig? Wenn ja, was bevorzugt?
B.F.: Bücher gehören zu meinen Grundnahrungsmitteln. Ich lese eigentlich alles. Neben Phantastik aller Couleur auch Krimi, Thriller, Biographien, Reiseberichte, Sachbücher …
Vor mir ist nichts sicher, was aus Buchstaben besteht.

A.B.: Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen Lesern bzw besteht dieser schon?
B.F.: Ich freue mich über Feedback, sei es persönlich oder über das Medium Internet. Besonders natürlich, wenn mein Text gefällt.
So wurde ich vor ein paar Jahren von einer älteren Dame angesprochen, deren Pferd damals bei uns im Stall stand und die eines meiner Bücher, eigentlich nur aus Gefälligkeit, gekauft hatte: „Ich bin heute ganz schlecht geritten, Bettina und du bist schuld.“
Verzweifelt überlegte ich, was ich angestellt haben könnte, bis sie fortfuhr: „Ich habe gestern viel zu lange in deinem Buch gelesen.“

A.B.: Wie gestaltet sich dieser bisher?
B.F.: Abgesehen von dem Feedback, das ich von Freunden und Bekannten bekomme, mache ich auch gerne Lesungen. Einige habe ich in meiner Heimatgemeinde veranstaltet, bin aber auch schon ein paar Mal von Kollegen eingeladen worden mit ihnen zu lesen. So habe ich unter anderem in Wien, Ampflwang, Dreieich, München und Dortmund aus meinen Werken vorgetragen.
Auch Reitschüler und Ausreitgäste nicht vor mir sicher, wenn sich mir die Gelegenheit bietet, von meinen Büchern zu erzählen.

A.B.: Hältst Du auch Lesungen ab? Oder kann man Dich künftig auf Cons antreffen? Wenn ja, auf welchen?
B.F.: Wie oben bereits erwähnt, mache ich sehr gerne Lesungen. Auch auf Cons bin ich anzutreffen. Für 2012 sind auf jeden Fall der BuCon in Dreieich und der MucCon in München fix geplant.

A.B.: Gibt es Menschen, die Dich bei Deinem schriftstellerischen Werdegang unterstützt haben? Freunde, Familie, Kollegen? In Deinen Anfängen und jetzt?
B.F.: Abgesehen von all den Menschen mich dadurch unterstützten, dass sie meine Bücher kaufen, mich mit positivem Feedback aufmuntern oder mir mit konstruktiver Kritik weiterhelfen, habe ich es vor allem meinen Eltern zu verdanken, dass mir so viel Zeit zum Schreiben bleibt.

A.B.: Worin siehst Du die Vor- und Nachteile in der Klein- und Großverlagsszene?
B.F.: Der Vorteil des einen ist oft der Nachteil des anderen. Großverlage haben mehr Ressourcen für Marketing zur Verfügung. Allerdings sind sie auf große Auflagen angewiesen und wählen ihre Veröffentlichungen entsprechend aus. Kleinverlage arbeiten mit kleineren Auflagen und können dadurch auch Nischenprodukte auf den Markt bringen und auch unbekannten Autoren die Möglichkeit bieten sich zu profilieren.

A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Auf was dürfen sich die Leser künftig freuen?
B.F.: Ich arbeite derzeit an einem romantischen Kurzroman, zwei Fantasygeschichten und einer Horrorgeschichte. Mehr möchte ich allerdings nicht verraten, da diese Texte für Ausschreibungen vorgesehen sind.

A.B.: Zum Abschluss noch die Frage: Wirst Du von einer Agentur vertreten?
B.F.: Ich werde bisher noch nicht von einer Agentur vertreten.

A.B.: Vielen Dank für das geduldige Beantworten meiner Fragen.
B.F.: Es war mir ein Vergnügen.

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