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Ich habe den Eindruck, dass große, etablierte Verlage oft auf etablierte „Erfolgskonzepte“ festgelegt sind und wenig Raum für ungewöhnliche, neue Ansätze lassen.

Interview mit Nina Sträter, geführt von Alisha Bionda am 11. Dez. 2013.


Dieses Interview ist Teil der Kolumne:

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A. Bionda
5 Beiträge / 61 Interviews / 20 Kurzgeschichten / 16 Galerie-Bilder vorhanden
Nina Sträter Nina Sträter
Alisha Bionda führte via Mail ein umfangreiches Interview mit NINA STRÄTER, deren „Teezeitgeschichten“-Novelle „Schattenschreie“ jüngst im TextLustVerlag erschienen ist.

A.B.: Liebe Nina, zuerst einige persönliche Fragen, damit Dich die Leser besser kennen lernen: Was gibt es über Dich als Mensch zu sagen?
N.S.: Ich bin ein Mensch, der das Leben trotz gelegentlicher Stolpersteine grundsätzlich sehr erfreulich, spannend, abwechslungsreich, unterhaltsam und lebenswert findet.

A.B.: Was zeichnet Dich in Deinen Augen aus?
N.S.: Ich glaube Vielseitigkeit. Ich hatte in meinem Leben ein paar Dutzend Jobs, was mir viel Spaß gemacht hat. Im Moment bin ich Texterin und Lektorin, arbeite an wissenschaftlichen Projekten für die Musikhochschule, jobbe nebenher in der Psychiatrie, mache für Kunden Stadtführungen, Sprachaufnahmen, Lesungen und spiele Theater. Und ich hoffe sehr, dass langfristig noch mindestens ein Dutzend weitere Jobs hinzukommen.

A.B.: Was magst Du, und was eher nicht?
N.S.: Ich mag: Menschen, die Dinge mit Leidenschaft machen; Gesangsensembles der 20er und 30er Jahre; indisches und afrikanisches Essen; britischen Humor. Ich mag nicht: Doppelmoral; Intoleranz; Fernsehen; romantische Komödien; Buttercremetorte.

A.B.: Welche Hobbies hast Du?
N.S.: Ich lerne seit Jahren mit großem Vergnügen die Deutsche Gebärdensprache und ich habe viel Spaß daran, für liebe Mitmenschen zu kochen.

A.B.: Wolltest Du immer schon Schriftstellerin werden? Oder gab es da eine Initialzündung oder war es eher eine Folge Deiner persönlichen Entwicklung?
N.S.: Dass Sprache und Schreiben mein Beruf werden würde, stand für mich schon in der Grundschule fest. Als Texterin und Wissenschaftlerin schreibe und bearbeite ich regelmäßig Texte für Kunden. Das Schreiben von Geschichten ist somit – bisher leider – nur ein Teil meiner Tätigkeiten, aber definitiv derjenige, der mit am meisten Spaß macht.

A.B.: Wann hast Du zu schreiben begonnen? Und womit?
N.S.: In der Grundschule habe ich Kinder-Abenteuergeschichten geschrieben, die dann in den Pausen vorgelesen wurden. Ich glaube, eine der Hauptfiguren darin war ein sprechender Kaktus.



A.B.: Hast Du eine fest strukturierte Methode, wie Du ein Projekt „angehst“?
N.S.: Ich bereite Texte zum überwiegenden Teil im Kopf vor und schreibe sie dann am Laptop zügig runter.

A.B.: Schreibst Du gerne zu einer bestimmten Zeit? Lieber tagsüber, lieber abends/nachts? Wie sieht Dein Tagesablauf aus?
N.S.: Wenn ich es mir aussuchen kann, arbeite ich am liebsten spät abends und nachts.

A.B.: Bevorzugst Du eine bestimmte Atmosphäre oder benötigst Du besondere Ruhe wenn Du schreibst?
N.S.: Nein, da bin ich vollkommen schmerzfrei. Als Freiberufler muss ich oft unter Zeitdruck oder anderen unangenehmen Bedingungen arbeiten – das härtet ab.

A.B.: Schreibst Du an mehreren Projekten gleichzeitig oder trennst Du das strikt?
N.S.: Ich arbeite fast immer an verschiedenen Projekten gleichzeitig.

A.B.: Welchen Genres ordnest Du Dich zu? Und welches reizt Dich am meisten?
N.S.: Im weitesten Sinne dem Genre Fantasy. Das lässt auf der Handlungsebene die meisten Freiheiten.

A.B.: Jüngst ist Deine Novelle SCHATTENSCHREIE im TextLustVerlag erschienen. Schilder uns doch bitte kurz, was den Leser darin erwartet.
N.S.: Ich finde zeitgenössische Kompositionen des 20. Jahrhunderts von Komponisten wie John Cage sehr interessant (sogenannte Konzeptstücke). Darum gibt es in der Geschichte eine verwünschte Partitur für ein solches Konzeptstück, in der ein Fluch von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird.

A.B.: Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem TextLustVerlag?
N.S.: Über eine Ausschreibung im Juli 2012. Über die Zusage für die „Teezeitgeschichten“ habe ich mich damals sehr gefreut.

A.B.: Das Atelier Bonzai hat das Layout der Reihe “Teezeitgeschichten” entworfen und fertigt auch die Buschumschläge, wie gefällt Dir die Optik der Bände?
N.S.: Absolut gelungen, in jeder Hinsicht!

A.B.: Das Covermotiv stammt von Crossvalley Smith. Hat es Deinen Nerv für die Novelle getroffen?
N.S.: Ausgezeichnet! Ich finde, es verrät schon ein bisschen über die Geschichte, ohne zu viel vorwegzunehmen.


A.B.: Gibt es einen Autor, dessen Kurzgeschichten Du besonders magst?
N.S.: Edgar Allan Poe hat wundervolle Geschichten geschrieben, und auch einige von Stephen King haben großartige Plots.

A.B.: Hast Du eine Kurzgeschichte, die Du selbst als Deine beste bezeichnen würdest?
N.S.: Ich fand meine Geschichte „Der Schachautomat“ am besten, die ich im April 2012 für eine Ausschreibung des Blitz-Verlages geschrieben habe. Die Geschichte sollte auch in der Anthologie „Die bizarre Welt des Edgar Allan Poe – Teil 2“ erscheinen, aber irgendetwas ist bei der Zusammenarbeit der Herausgeberin und dem Verlag schief gelaufen, sodass der Band nicht auf den Markt kommen wird. Das war natürlich enttäuschend.

A.B.: Hast Du ein Vorbild – literarisch und/oder allgemein?
N.S.: „Vorbild“ ist vielleicht zu viel gesagt. Aber zu meinen künstlerischen „Hausgöttern“ gehören neben dem unsterblichen Heinrich Heine z. B. auch die Liedermacher Georg Kreisler und Funny van Dannen, der Psychologe und Sprachwissenschaftler Paul Watzlawik und außerdem der heute fast vergessene Dichter Paul Scheerbart, der in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg sehr bizarre, bunte, fantastische Kurzdramen und Geschichten geschrieben hat.

A.B.: Schreibst Du lieber alleine oder würdest Du auch mit einem Co-Autor arbeiten? Wenn ja, wer würde Dich da reizen?
N.S.: An den Entwürfen vieler Geschichten, die ich bisher geschrieben habe, war mein Lebensgefährte beteiligt. Außer ihm gibt es niemanden, mit dem ich je zusammenarbeiten würde.

A.B.: Liest Du regelmäßig? Wenn ja, was bevorzugt?
N.S.: Ich lese gern Abhandlungen über Gehörlosenkultur und Gebärdensprache oder allgemein sprachwissenschaftliche Texte, da ich es wahnsinnig spannend finde, wie Kommunikation und Sprache funktionieren. Wenn ich Belletristik lese, dann sind es oft englischsprachige Thriller; z.B. die von Jeffery Deaver mag ich furchtbar gern.

A.B.: Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen Lesern?
N.S.: Sehr wichtig. Ich bin immer extrem gespannt zu sehen, wie Geschichten ankommen, wie sie von Lesern wahrgenommen werden und ob die Idee, die ich ursprünglich hatte, auch „funktioniert“.

A.B.: Wie gestaltet sich dieser?
N.S.: Bisher in erster Linie über Lesungen. An den Reaktionen des Publikums während der Darbietung kann man immer direkt erkennen, wie die Geschichte ankommt. Diese Art von Anregungen nehme ich gerne auf. Und natürlich freue ich mich, wenn die Zuhörer Spaß haben.

A.B.: Hältst Du auch Lesungen ab? Oder kann man Dich auf Cons antreffen? Wenn ja, auf welchen?
N.S.: In den letzten beiden Jahren habe ich für zwei Verlage beim Literaturfestival in Fechenheim gelesen. Ich würde die Lesungen prinzipiell gerne ausbauen und hoffe sehr, dass sich da im nächsten Jahr Möglichkeiten ergeben.

A.B.: Gibt es Menschen, die Dich bei Deinem schriftstellerischen Werdegang unterstützt haben? Freunde, Familie, Kollegen? In Deinen Anfängen und jetzt?
N.S.: Unterstützen tut mich in erster Linie mein Lebensgefährte, wofür ich ihm kolossal dankbar bin. Er entwickelt neue Projekte mit mir, liest fertige Texte für mich Korrektur und erinnert mich an wichtige Deadlines.

A.B.: Welchen Rat würdest Du Newcomer-Autoren für die Verlagssuche geben?
N.S.: Ich denke, dass Ausschreibungen ein ganz guter Weg sind, um erste Kontakte zu Verlagen zu knüpfen und Erfahrungen zu sammeln. Denn bei der Menge von Einsendungen, die Verlage oft bekommen, ist es schwierig, mit eigenen Projekten wahrgenommen zu werden.

A.B.: Worin siehst Du die Vor- und Nachteile in der Klein- und Großverlagsszene?
N.S.: Ich habe den Eindruck, dass große, etablierte Verlage oft auf etablierte „Erfolgskonzepte“ festgelegt sind und wenig Raum für ungewöhnliche, neue Ansätze lassen. Diesen Mehrwert bieten manchmal die kleineren Verlage, aber die sind natürlich finanziell meist nicht so gut aufgestellt.

A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Auf was dürfen sich die Leser künftig freuen?
N.S.: Ich habe eine Reihe von Texten fertig geschrieben oder als Entwurf vorbereitet. Zu denen möchte ich aber im Detail nichts verraten – ich finde immer, dass man nicht über ungelegte Eier sprechen sollte.

A.B.: Zum Abschluss noch die Frage: Wirst Du von einer Agentur vertreten?
N.S.: Nein, das ist bisher nicht der Fall.

A.B.: Vielen Dank für das geduldige Beantworten meiner Fragen.
N.S.: Aber gern – war mir ein Plaisir!

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