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Das Phantastische reizt mich so sehr, weil ich glaube, dass sich damit viel des menschlichen Erlebens ausdrücken lässt.

Interview mit Desirée Hoese, geführt von Alisha Bionda am 22. Jan. 2014.


Dieses Interview ist Teil der Kolumne:

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A. Bionda
5 Beiträge / 61 Interviews / 20 Kurzgeschichten / 16 Galerie-Bilder vorhanden
Desirée Hoese Desirée Hoese
Alisha Bionda führte den ersten Teil eines umfangreichen Interviews mit DESIRÉE HOESE

A.B.: Zuerst einige persönliche Fragen: Was gibt es über Dich als Mensch zu sagen? D.H.: Seltsamerweise scheinen da die Ansichten ziemlich weit auseinaderzugehen. Ich halte mich allerdings für ziemlich nett, klug und einigermaßen erträglich im Umgang.

A.B.: Was zeichnet Dich in Deinen Augen aus?
D.H.: Humor und eine Engelsgeduld.

A.B.: Was magst Du, und was eher nicht?
D.H.: Ich werde rasch ungeduldig.

A.B.: Welche Hobbies hast Du?
D.H.: Da wäre natürlich zuallererst das Schreiben - für mich ist das Erzählen von Geschichten immer noch eine meiner liebsten Beschäftigungen. Dann lese ich auch unheimlich gern. Aber ich arbeite auch gerne mit den Händen, das heißt, ich stricke gerne riesige (bunte) und unförmige Pulli-Monster und Schals, sticke (keltische Fabelgestalten), nähe Taschen oder Puppen. Meine Puppen sind allerdings nicht diese niedlichen Porzellan-Unmöglichkeiten, sondern Stoffpuppen, bei denen ich auch die Gesichter selbst gestalte. Besonders gerne mag ich meine Kollektion an Gothic Puppen.

A.B.: Wolltest Du immer schon Schriftstellerin werden oder war es eher eine Folge Deiner persönlichen Entwicklung?
D.H.: Geschichten habe ich mir schon immer ausgedacht, aber daraus einen Beruf zu machen, ist mir so mit zwanzig Jahren eingefallen.

A.B.: Wann hast Du zu schreiben begonnen? Und womit?
D.H.: Meine Geschichten aufgeschrieben habe ich schon früh, aber das blieben doch oft eher Anfänge. Die erste Sache die ich so richtig ernsthaft weiterverfolgt habe, war eine Art Lovecraft-Geschichte. Mein erstes Romanprojekt war ein Fantasy-Roman, an dem ich noch heute manchmal arbeite, da ich ihn noch immer sehr mag.

A.B.: Hast Du eine fest strukturierte Methode, wie Du ein Projekt umsetzt?
D.H.: Nö, ich handhabe das von Projekt zu Projekt verschieden. Meiner Erfahrung nach verlangen unterschiedliche Geschichten auch unterschiedliche Herangehensweisen.

A.B.: Schreibst Du gerne zu einer bestimmten Zeit? Lieber tagsüber, lieber abends/nachts? Wie sieht Dein Tagesablauf aus?
D.H.: Wenn ich es mir aussuchen kann, bin ich ein Nachtmensch, und so beginnt mein Schreiben auch eher am Nachmittag – und ich arbeite viel in der Nacht.

A.B.: Bevorzugst Du eine bestimmte Atmosphäre oder benötigst Du Ruhe wenn Du schreibst?
D.H.: Ruhe? Hm, es muss nicht gerade Grabesstille herrschen, aber ich würde auch nicht gerne im Zentrum einer Party schreiben. Wenn es allerdings gut klappt und ich richtig ‘drin’ bin, bekomme ich von meiner Umgebung sowieso nicht mehr viel mit.

A.B.: Schreibst Du an mehreren Projekten gleichzeitig oder trennst Du das strikt?
D.H.: Ich schreibe an zwei oder drei Projekten gleichzeitig.


A.B.: Welchen Genres ordnest Du Dich zu? Und welches reizt Dich am meisten?
D.H.: Ganz klar der Phantastik! Alles von Horror bis Fantasy. Das Phantastische reizt mich so sehr, weil ich glaube, dass sich damit viel des menschlichen Erlebens ausdrücken lässt. Außerdem kann man sich coole Settings und Figuren ausdenken.

A.B.: Du bist aktuell in einem der Büchlein der Reihe „Kaffeepausengeschichten“ im TextLustVerlag vertreten. In Band 11 – SCHATTENMANNS BLICK. Was hat Dich daran gereizt in dieser Reihe zu erscheinen.
D. H.: Ich liebe Kaffee. Nein im Ernst, ich mag das Format und die Idee. Und ich mag Kaffee.

A.B.: Was ist für Dich das Besondere an den „Kaffeepausengeschichten?
D.H.: Sie haben eine gute Leselänge, wenn man nicht endlos lange Zeit hat. Trotzdem besitzen sie Atmosphäre. Darüber hinaus ist es einfach schön, wenn man es sich irgendwo gemütlich machen und ein wenig schmökern kann.

A.B.: Du hast sogar die Titelgeschichte des Bandes geschrieben. Worum geht es darin – ohne zu viel zu verraten?
D.H.: Um den richtigen Zeitpunkt zu gehen. Um die Angst vor dem Unbekannten. Um Liebe und Vertrauen und eine Hinrichtung.

A.B.: Du hast Dich für Deine Story von der Titelgrafik von Crossvalley Smith inspirieren lassen. Hat diese Deinen Nerv getroffen? Hattest Du dadurch sofort einen Plot im Kopf?
D.H.: Ich finde die meisten Bilder von Crossvalley Smith einfach nur abgefahren und natürlich auch inspirierend. Allerdings hat dieses Bild nun keinen Plot in meinen Kopf gezaubert. Ich hatte das Gedicht, das die Geschichte einleitet, schon vor einigen Jahren geschrieben, und aus der Kombination von Gedicht und Bild entstand dann die Geschichte.

A.B.: Das Atelier Bonzai hat das Layout der Reihe gestaltet und fertigt die Buchumschläge. Wie gefällt Dir die Aufmachung der „Kaffeepausengeschichten“?
D.H.: Das Buch steht jetzt auf meinem Schreibtisch, direkt bei meinem Stein-Cerberus und meiner Snape-Puppe. Das sagt ja schon alles. Nicht jedes Buch dürfte dort stehen!

A.B.: Wie gefällt Dir der gesamte Band, sprich die beiden Geschichten Deiner Mitautoren?
D.H.: Die beiden Geschichten sind schön. Besonders die erste mag ich.

A.B.: Hättest Du Interesse auch weiterhin in den Projekten des TextLustVerlages mitzuwirken?
D.H.: Klar, warum nicht? Es hat mir wirklich Spaß gemacht.

A.B.: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem TextLustVerlag?
D.H.: Die Zusammenarbeit war einfach und unkompliziert. So mag ich es am liebsten. Außerdem war der Tonfall auch freundlich und entspannt, und das ist ja nun wirklich nicht immer so. Nein, ich fand es einfach nur angenehm.

A.B.: Was reizt Dich daran Kurzgeschichten zu verfassen?
D.H.: Es sind keine Romane!!! Von Zeit zu Zeit sind Kurzgeschichten eine erholsame Abwechslung zu den Romanprojekten. Sie sind kurz, einfach und überschaubar und nicht kompliziert, widerborstig, bissig und voller unerwarteter Komplikationen.

A.B.: Gibt es einen Autor, dessen Kurzgeschichten Du besonders magst?
D.H.: Ich liebe die Kurzgeschichten von Ursula K. LeGuin. Die Frau ist in meinen Augen eine Art lebende Heilige. Dann mag ich auch die Geschichten von Oscar Wilde, Dorothy Sayers und Lovecraft sehr gerne. Und von Dutzenden anderen, die mir gerade nicht einfallen.

A.B.: Hast Du eine Kurzgeschichte, die Du selbst als Deine beste bezeichnen würdest?
D.H.: Ganz klar immer die, an der ich gerade arbeite.

A.B.: Man kann Beiträge von Dir in einigen Anthologien finden. Was ist ausschlaggebend dafür, an welchem Projekt Du Dich beteiligst? Herausgeber? Verlag? Thematik?
D.H.: Die Thematik. Ich kann und will nicht alles schreiben.

A.B.: Hast Du ein Vorbild – literarisch und/oder allgemein?
D.H.: Ich mag wirklich viele Autoren und finde sie auch inspirierend, aber ich würde mich jetzt nicht an ihrem Stil orientieren. Davon abgesehen mag ich Figuren aus Serien, Filmen, Büchern und Mangas und finde sie inspirierend. Bei ‘wirklichen’ Menschen sind es eher ihre Eigenschaften, wie beispielsweise die Integrität von Stephen Fry oder John Barrowman, die Weisheit von Astrid Lindgren oder die Stimme von Alan Rickman.

A.B.: Schreibst Du lieber alleine oder mit einem Co-Autor, wie z.B. mit Frank, Deinem Mann? Wer würde Dich da noch reizen?
D. H.: Ich hasse es ausgesprochen, mit anderen Leuten zusammenzuschreiben. Bei Frank klappt es nur, weil er den Beste-Freund-Bonus hat!

A.B.: Liest Du regelmässig? Wenn ja, was bevorzugt?
D. H.: Ich bin eine begeisterte Leserin und lese von Krimis bis zu Büchern über den Anbau von Kakteen einfach alles. Nur wenn etwas schlecht geschrieben ist, bekomme ich wirklich schlechte Laune.

A.B.: Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen Lesern?
D.H.: Ich mag es, wenn ich mit Lesern meiner Geschichten zu tun bekomme. Eine der coolsten Sachen finde ich, das sich meine Leser zu meinen Figuren und Geschichten oft ganz andere Sachen denken, als ich. Viele von den Sachen sind sogar ausgesprochen klug und interessant. So ein Zusammentreffen kann also ziemlich spannend sein.

A.B.: Hältst Du auch Lesungen ab? Oder kann man Dich auf Cons antreffen? Wenn ja, auf welchen?
D.H.: Ich habe leider im Augenblick seltener Zeit für Cons und Lesungen, als ich es mir wünschen würde.

A.B.: Gibt es Menschen, die Dich bei Deinem schriftstellerischen Werdegang unterstützt haben? Freunde, Familie, Kollegen? In Deinen Anfängen und jetzt?
D.H.: Mein Ehemann Frank schreibt auch und versteht deshalb die Ups und Downs des Handwerks. Neben meiner Tochter ist er mein Fels in der Brandung. Eine besondere Unterstützung waren auch immer meine Ratten, die trotz schlimmer Versuchung niemals meine Manuskripte aufmampften.

A.B.: Welchen Rat würdest Du Newcomer-Autoren für die Verlagssuche geben?
D.H.: Sie sollten sich Geduld, ein dickes Fell, noch mehr Geduld, einen Lektor, reiche Verwandte, Ehegatten oder einen Mäzen zulegen. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.

A.B.: Worin siehst Du die Vor- und Nachteile in der Klein- und Großverlagsszene?
D.H.: Das ist eine interessante Frage ...

A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Auf was dürfen sich die Leser künftig freuen?
D.H.: Ich schreibe an zwei Fantasy-Romanen, einem Dark/Urban Fantasy-Roman und einem Dark Fantasy-Roman.

A.B.: Zum Abschluss noch die Frage: Du wirst von der Agentur Ashera vertreten? Was hat Dich dazu bewogen, Dich von einer Agentur vertreten zu lassen?
D.H.: So ist es einfach professioneller. Zum einen kann ich so von der Erfahrung profitieren, die Alisha Bionda im Umgang mit den Verlagen hat, und zum anderen habe ich auch stark das Gefühl, dass die Verlage Autoren, die sich nicht von einer Agentur vertreten lassen, einfach nicht mehr so ernst nehmen.

A.B.: Vielen Dank für das geduldige Beantworten meiner Fragen.
D.H.: Wer sagt, dass ich geduldig war? Nein, Hand aufs Herz. Es hat mir Spaß gemacht.


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