Main Logo
LITERRA - Die Welt der Literatur
Home Autoren und ihre Werke Künstler und ihre Werke Hörbücher / Hörspiele Neuerscheinungen Vorschau Musik Filme Kurzgeschichten Magazine Verlage Specials Rezensionen Interviews Übersicht
Neu hinzugefügt Kolumnen Artikel Partner Das Team
PDF
Startseite > Interviews > TEXTLUSTVERLAG > Michaela Schmidts > Ich habe festgestellt, dass es ein großartiges Gefühl ist, wenn andere Menschen meine Geschichten lesen und Spaß daran haben.

Ich habe festgestellt, dass es ein großartiges Gefühl ist, wenn andere Menschen meine Geschichten lesen und Spaß daran haben.

Interview mit Michaela Schmidts, geführt von Alisha Bionda am 09. Dez. 2014.


Dieses Interview ist Teil der Kolumne:

TEXTLUSTVERLAG Zur Gallery
A. Bionda
5 Beiträge / 61 Interviews / 20 Kurzgeschichten / 16 Galerie-Bilder vorhanden
Michaela Schmidts Michaela Schmidts
Alisha Bionda führte via Mail ein umfangreiches Interview mit MICHAELA SCHMIDTS, deren Band 7 NEBEL DER SCHULD der Mystery-Reihe „Gaias Schatten“ jüngst im TextLustVerlag erschienen ist.

A.B.: Liebe Michaela, damit Dich die Leser besser kennen lernen, möchte ich Dir erst einmal einige persönliche Fragen stellen: Was gibt es über Dich als Mensch zu sagen?
M.S.: Der Einfachheit halber fange ich mit den Fakten an: Ich stamme aus dem Ruhrpott und habe im Rheinland studiert und eine Weile dort gearbeitet, bevor ich dann die Großstädte gegen das beschauliche Chachapoyas in den peruanischen Anden eingetauscht habe. Hier arbeite ich jetzt seit fast zwei Jahren in der internationalen Zusammenarbeit in einem sehr spannenden und ziemlich herausfordernden Projekt an meinem kleinen Beitrag zur Verbesserung der Welt. Noch habe ich nicht vor, bald wieder die Koffer zu packen, und in Ermangelung eines Plans bin ich momentan abenteuerlustig genug, mich von der Zukunft überraschen zu lassen.

A.B.: Was zeichnet Dich in Deinen Augen aus?
M.S.: Du fängst ja direkt mit den richtig schwierigen Fragen an! Vermutlich ein unangenehmer Hang zu Perfektionismus, sonst hätte ich nicht so lange über diese Frage nachgedacht. Außerdem habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass ich sehr begeisterungsfähig bin und mich gerne mitreißen lasse; ich arbeite hier sowohl beruflich als auch privat mit großem Spaß an Themen, die ich noch vor ein paar Jahren sterbenslangweilig fand, beziehungsweise nicht einmal kannte. Und ich liebe Sprache! Die deutsche Sprache, Fremdsprachen, Sprache im Allgemeinen. Das macht wirklich einen großen Teil von mir aus. Deswegen schreibe, lese und übersetze ich wahnsinnig gern und bin zudem eine gnadenlose Korrektorin, sobald jemand leichtsinnig genug ist, mir seine Texte zu schicken.

A.B.: Was magst Du, und was eher nicht?
M.S.: Diese Liste muss natürlich von Schokolade angeführt werden, auch wenn das nicht besonders kreativ ist, denn von Sprachen habe ich gerade wirklich genug geredet. Ich liebe Formel 1-Rennen, Schnee und lange Zugfahrten – Züge vermisse ich hier wirklich sehr, und Schnee eigentlich auch, aber Nebel und Regen sind immerhin ein ganz passabler Ersatz. Ich mag kluge Wortspiele und den ungläubigen Blick auf die Uhr nach einem ‚kurzen‘ Treffen mit Freunden, und ganz besonders viel Spaß habe ich zum Leidwesen meiner Mitmenschen auch an lauter, finnischer Rockmusik.
Und auf der anderen Seite stehen momentan Mücken, nicht funktionierendes Internet und Schlaglöcher auf Schotterpisten, um bei den banalen Sachen zu bleiben. Davon abgesehen habe ich mittlerweile festgestellt, dass es vielmehr Gleichgültigkeit ist als alle anderen Dinge, denen man speziell in der Entwicklungszusammenarbeit begegnet, die mich wirklich wütend macht, sei es nun Gleichgültigkeit den Mitmenschen, der Umwelt oder auch sich selbst gegenüber. Ich kann nur sehr schlecht mit einem halbherzigen Schulterzucken, Passivität und Fatalismus umgehen.

A.B.: Welche Hobbys hast Du?
M.S.: Ganz aktuell? Ruinensuche im Nebelwald! Im Ernst, hier in der Gegend gibt es noch so viel zu erkunden, dass es einem um jedes Wochenende leid tut, an dem man nicht die Berge hochgeklettert, Sarkophage entdeckt oder Wasserfälle bestaunt hat – zumindest in der Trockenzeit. In der Regenzeit bleibt mehr als genug Raum für alle anderen Hobbys, vor allem natürlich fürs Schreiben und Lesen, aber auch für Koch- und Backexperimente und Forschungsprojekte, bei denen ich noch versuche, mich zwischen meinen allerliebsten Gebieten, Geschichte und Linguistik, endlich einmal zu entscheiden.

A.B.: Wolltest Du immer schon Schriftstellerin werden? Oder gab es da eine Initialzündung oder war es eher eine Folge Deiner persönlichen Entwicklung?
M.S.: Seltsamerweise schrieb ich schon eine ganze Zeit lang Geschichten, bevor mir in den Sinn kam, etwas zu verfassen, dass jemand anders außer mir selbst würde lesen können – und wollen. Vor ein paar Jahren bin ich an einen Punkt gekommen, an dem ich es so schade fand, meine Geschichten mit niemandem teilen zu können, dass ich angefangen habe, mich mit Erzähltechniken, Romanstrukturen und Plotmethoden zu befassen. Seitdem schreibe ich Romane anstelle von zusammenhanglosen Erzählfetzen und habe festgestellt, dass es ein großartiges Gefühl ist, wenn andere Menschen meine Geschichten lesen und Spaß daran haben. Wirklich regelmäßig schreibe ich allerdings erst, seit ich in Peru bin – die Kombination aus der Ruhe einer abgelegenen Kleinstadt, der faszinierenden Geschichte dieses Landes und den vielen Mythen aus dem Hoch- und Tiefland lässt einem da kaum eine Wahl.


A.B.: Wann hast Du zu schreiben begonnen? Und womit?
M.S.: An einen bestimmten Startpunkt kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern. Die ältesten Schreibversuche, die ich noch zu Hause herumliegen habe, sind allerdings Gedichte und eine Sammlung lustiger Kurzgeschichten, die ich für meinen Bruder als Gute-Nacht-Erzählungen geschrieben habe und in denen seine Grundschulklassenkameraden ein wenig durch den Kakao gezogen werden …

A.B.: Hast Du eine fest strukturierte Methode, wie Du ein Projekt umsetzt?
M.S.: Nein, fest strukturiert wäre da zu viel gesagt; ein – wenn auch flexibles – Schema habe ich natürlich schon. Ich brauche zuallererst einen Anfangs- und einen Endpunkt der Geschichte. Erst wenn ich weiß, wo und wie die Geschichte – natürlich ganz grob – enden soll, kann ich mir Gedanken über Plot und Figuren machen. Wenn die Handlung und die Figuren feststehen, muss ich aber immer noch die Kapitel skizzieren, bevor ich mit dem eigentlichen Schreiben anfangen kann, erstens, weil ich verschiedene Handlungsstränge gern ineinander verflechte und ich das ohne Notizen mit vielen Pfeilen und Sternchen gar nicht hinbekomme, und zweitens, weil ich mich sonst wahnsinnig gerne verzettele und meine Figuren alles Mögliche tun lasse, außer den Plot voranzubringen. Ob die Figuren dann beim Schreiben wirklich Lust haben, sich an meine Planungen zu halten, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Mittlerweile habe ich angefangen, jede Szene auf einen separaten Zettel zu schreiben, damit ich sie noch hin- und herschieben kann.
Den Schreibprozess selbst versuche ich dann so kontinuierlich wie nur möglich voranzubringen, damit ich den Draht zur Geschichte und zu den Figuren nicht verliere. Deswegen kann ich auch nur in Ausnahmefällen an zwei Projekten gleichzeitig arbeiten.

A.B.: Schreibst Du gerne zu einer bestimmten Zeit? Lieber tagsüber, lieber abends/nachts? Wie sieht Dein Tagesablauf aus?
M.S.: Eigentlich schreibe ich lieber nachts, aber seit meine Studentenzeit vorbei ist, mache ich das nur noch im Urlaub. Aber ich habe festgestellt, es ist gar nicht so unangenehm wie gedacht, zu halbwegs zivilisierter Uhrzeit zu schreiben. So richtig Zeit für mehr als ein paar Hundert Wörter bleibt aber meist nur am Wochenende, ansonsten komme ich dafür einfach zu spät von der Arbeit. Ich habe auch mal versucht, morgens zu schreiben, aber da fehlt mir wohl doch die Ruhe dazu, also bin ich dazu übergegangen, den Morgen für Sport zu reservieren und den Abend für’s Schreiben. Das scheint das passende Rezept für mich zu sein.

A.B.: Bevorzugst Du eine bestimmte Atmosphäre oder benötigst Du besondere Ruhe wenn Du schreibst?
M.S.: Zum Glück bin ich ziemlich flexibel, was die ideale Schreibatmosphäre angeht, sonst bekäme ich deutlich weniger zu Papier. Gut, so weit, dass ich munter vor mich hin tippen kann, wenn drei Meter neben mir jemand lautstark die Nachrichten vorliest, geht das nun auch wieder nicht, aber ich kann zwischendrin in der Mittagspause, im Zug oder in einer kurzen Pause mitten im Frühjahrsputz schreiben. Am liebsten habe ich dabei Musik laufen, aber fast nur Instrumentalstücke, weil mich Gesang, egal in welcher Sprache, zu sehr irritiert. Das einzige, was ich beim Schreiben absolut nicht haben kann, ist, wenn mir dabei jemand über die Schulter schaut und mitliest, was ich gerade vor mich hin tippe.

A.B.: Schreibst Du an mehreren Projekten gleichzeitig oder trennst Du das strikt?
M.S.: Beim Schreiben bin ich nicht besonders multi-tasking-fähig, deswegen kann ich maximal zwei Projekte parallel schreiben, und diese sollten von Setting, Figuren und Handlung her so weit wie möglich auseinanderliegen. Aber auch dann wechsle ich phasenweise zwischen beiden, denn ich kann unmöglich am selben Tag an zwei verschiedenen Geschichten schreiben, dabei gerät erfahrungsgemäß etwas durcheinander.

A.B.: Welchen Genres ordnest Du Dich zu? Und welches reizt Dich am meisten?
M.S.: Bisher bin ich hauptsächlich im Bereich Contemporary Fantasy unterwegs, aber ich habe auch schon mit historischer Fantasy experimentiert und versuche mich gerade an einem Mystery-Roman. Historisches reizt mich besonders, sowohl mit als auch ohne Fantasy, und obwohl mich ehrlich gesagt der Rechercheaufwand bisher immer ein wenig eingeschüchtert hat – gerade spanische Chronisten zur Eroberung Amerikas können einen mit ihren teilweise nicht im geringsten übereinstimmenden Versionen wirklich zur Verzweiflung bringen! –, gehen meine Geschichten zunehmend auch in diese Richtung.

A.B.: Jüngst ist Deine Novelle NEBEL DER SCHULD im TextLustVerlag erschienen. Schilder uns doch bitte kurz, was den Leser darin erwartet.
M.S.: In „Nebel der Schuld“ erwartet den Leser ein literarischer Ausflug ins Reich der Chachapoya - der Nebelkrieger - in den peruanischen Nordanden, also quasi bis vor meine Haustür, zusammen mit Manuel, der hier eigentlich nur eine touristische Karte erstellen soll. Im Zuge dessen trifft er auf einen alten Studienfreund und eine Archäologin, die die beiden spontan mit zu neu entdeckten Chachapoya-Ruinen nimmt, wo jedoch noch ganz andere Gefahren als steile Abhänge und sintflutartige Regenfälle lauern. Manuel muss sich mitten in der Grabanlage der Vergangenheit seiner Familie und dem Schicksal des Nebelkrieger-Volkes stellen und dabei gegen einen völlig unerwarteten Feind um sein Leben kämpfen.

A.B.: Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem TextLustVerlag?
M.S.: Als ich die Ausschreibung zur Gaias Schatten-Reihe gesehen hab, war die Idee zur Geschichte sehr schnell da, zumal ich schon länger endlich eine Geschichte über meine aktuelle Heimat erzählen wollte. Die Zeichenbegrenzung war natürlich eine Herausforderung, weil ich mich unglaublich schlecht kurzfassen kann. Über die Zusage habe ich mich wahnsinnig gefreut, nicht nur, weil es meine erste Veröffentlichung ist, sondern vor allem, weil ich die Geschichte beim Schreiben – und beim anschließenden Kürzen ... – sehr liebgewonnen hatte.

A.B.: Hattest Du inhaltliche Vorgaben vom TextLustVerlag oder völlig freie Hand?
M.S.: Völlig freie Hand hatte ich nicht, vielmehr eine spannende Mischung aus einigen Vorgaben, also allem, was die Gaias Schatten-Serie ausmacht, und trotzdem noch viel Spielraum für meine Geschichte. „Nebel der Schuld“ ist die erste Geschichte, für die ich nicht nur thematische, sondern auch inhaltliche Vorgaben hatte, die aber gleichzeitig so grob gefasst waren, dass jede Menge Platz für eigene Fantasie und Ideen blieb; beispielsweise musste Gaias Schatten in der Geschichte auftauchen, aber in welcher Form, war mir völlig freigestellt. Das war definitiv eine sehr interessante Erfahrung.

A.B.: Das Atelier Bonzai hat das Layout der Reihe GAIAS SCHATTEN und das Banner entworfen und fertigt auch die Buchumschläge, wie gefällt Dir die Optik der Bände?
M.S.: Die Reihe sieht wirklich großartig aus. Die Umschläge sind stilvoll und charakteristisch mit Gaias roter Mondsichel und dem Reihentitel und gleichzeitig schlicht genug, um ausreichend Raum für das Motiv der jeweiligen Novelle zu lassen.

A.B.: Das reine Covermotiv wiederum stammt von Crossvalley Smith. Hat es Deinen Nerv für die Novelle getroffen?
M.S.: Ja, auf jeden Fall. Die Mumie spielt schließlich eine sehr wichtige Rolle in der Novelle, und auch wenn die Mumie in meiner Geschichte gar nicht so prunkvoll aussieht wie das Exemplar auf dem Cover, wird doch deutlich, dass es zwar um Mumien geht, aber weder um blutrünstige, in weiße Bandagen gehüllte Monster noch durch Zauber zum Leben erweckte Zombies.


A.B.: Liest Du selbst auch gerne Kurztexte? Gibt es einen Autor, dessen Kurzgeschichten Du besonders magst?
M.S.: Einen Lieblingsautor habe ich generell nicht, ich lese meist querbeet, auch Kurzgeschichten, aber eher selten. Allerdings habe ich großen Respekt vor allen Autoren, die fesselnde, zum Nachdenken anregende Kurzgeschichten schreiben. Mir fällt es sowieso schon in allen Lebenslagen schwer, mich kurz zu fassen, und wenn es jemandem gelingt, auf wenigen Seiten eine dichte Atmosphäre mit spannenden Figuren zu zeichnen, die noch lange nachhallt, auch wenn man die Geschichte längst zu Ende gelesen hat, finde ich das sehr bewundernswert.

A.B.: Hast Du ein Vorbild – literarisch und/oder allgemein?
M.S.: An dieser Stelle antworte ich immer gern „Alexander von Humboldt“, weil er quer durch Südamerika gereist ist und Zeit hatte, sich mit allen Dingen, die ihn dort interessiert haben, zu befassen, und dann auch noch darüber eine Menge zu schreiben. Das würde ich auch unglaublich gern einmal machen. Aber, mal im Ernst, ein richtiges Vorbild habe ich nicht, schon gar nicht literarisch. Es gibt sicherlich einige Menschen, darunter auch Autoren, die ich sehr schätze und bewundere, aber ein wirkliches Vorbild habe ich – bisher jedenfalls – noch nicht gefunden.

A.B.: Liest Du regelmäßig? Wenn ja, was bevorzugt?
M.S.: Momentan versinke ich so sehr in geschichtlicher Fachliteratur und Recherchematerial, dass ich kaum irgendetwas anderes in die Finger bekomme. Dabei könnte es wirklich nicht schaden, wieder mehr zu lesen, ich habe mir nämlich sagen lassen, ich gewöhne mir langsam seltsame spanische Wendungen im Deutschen an … Allgemein lese ich aber hauptsächlich gern die Genres, die ich auch selbst schreibe, also vor allem Historisches und Fantasy.

A.B.: Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen Lesern?
M.S.: Der Kontakt zu meinen Lesern ist mir natürlich sehr wichtig, denn für sie schreibe ich schließlich und brauche daher jede Art von Feedback, die ich bekommen kann.
Mit „jede Art“ meine ich, dass ich von Kritik zu einem unlogischen Plot über Fragen zum seltsamen Verhalten einer Figur bis hin zu Beschwerden, dass eine bestimmte Szene oder Geschichte viel zu kurz war, wirklich alles gebrauchen kann. Der Blick von außen auf eine Geschichte, in der ich selbst Wochen oder Monate lang mittendrin gesteckt habe, fördert immer etwas Interessantes zu Tage, das mir hilft, besser zu werden. Genauso – oder vermutlich sogar ein bisschen mehr – freue ich mich über jede Rückmeldung, die nicht mehr von außen, sondern aus dem inneren der Geschichte kommt, wenn der Leser mit den Figuren mitfiebert und sie genauso gern hat wie ich selbst. Das ist ein unglaublich tolles Gefühl und eine besondere Motivation, weiterzuschreiben.

A.B.: Wie gestaltet sich dieser?
M.S.: Bisher habe ich mir hauptsächlich Feedback von Freunden, Familie und anderen Betalesern geholt, das muss sich natürlich jetzt ändern. Wie genau ich den Kontakt zu Lesern gestalten möchte, habe ich mir bisher aber ehrlich gesagt noch nicht überlegt, da muss ich mich wohl erst einmal organisieren.

A.B.: Hältst Du auch Lesungen ab? Oder kann man Dich auf Cons antreffen? Wenn ja, auf welchen?
M.S.: Solange ich hier in Peru wohne, wird daraus wohl erst einmal nichts, und ich muss zugeben, ich war auch bisher noch auf keiner Con. Immerhin habe ich schon eine Menge Beschwerden darüber erhalten, dass es „Nebel der Schuld“ nicht auf Spanisch gibt, so kam ich wenigstens dazu, ein bisschen etwas aus der Handlung zu erzählen. Aber eine echte Lesung wäre schon etwas Feines.


A.B.: Gibt es Menschen, die Dich bei Deinem schriftstellerischen Werdegang unterstützt haben? Freunde, Familie, Kollegen? In Deinen Anfängen und jetzt?
M.S.: Meine Eltern haben mich die ganze Zeit über mit Feedback, Schokolade und Anfeuerungsrufen unterstützt, dafür bin ich sehr dankbar, vor allem, weil sie mit Fantasy eigentlich kaum etwas anfangen können und darauf hoffen, dass ich mich bald endlich anderen Genres zuwende. Mit meinen Freunden sieht es da ähnlich aus, deswegen bin ich umso glücklicher darüber, dass ich das Tintenzirkel-Forum gefunden habe und dort so viel Anregung, Hilfe und unglaublich nette Leute gefunden habe. Ohne das Forum wäre ich vermutlich nicht einmal auf die Ausschreibung zu „Gaias Schatten“ aufmerksam geworden.

A.B.: Welchen Rat würdest Du Newcomer-Autoren für die Verlagssuche geben?
M.S.: Dabei halte ich mich lieber noch zurück, denn ich bin ja selbst noch Newcomer-Autorin! „Nebel der Schuld“ ist meine erste Veröffentlichung, ich kann also wirklich noch nicht auf viel Erfahrung in der Verlagssuche oder gar in der Zusammenarbeit mit Verlagen zurückblicken.

A.B.: Worin siehst Du die Vor- und Nachteile in der Klein- und Großverlagsszene?
M.S.: Ehrlich gesagt habe ich mich bisher noch kaum mit der Verlagsszene befasst, ich schreibe ja erst seit relativ kurzer Zeit und bin noch viel zu beschäftigt damit, an mir und meinem Schreiben zu arbeiten, als dass ich schon mit größerer Ernsthaftigkeit auf das Verlagswesen schielen möchte, von spannenden Ausschreibungen vielleicht einmal abgesehen. Der Textlustverlag – als einziger Verlag, mit dem ich bisher zusammengearbeitet habe – ist mir aber sowohl von den vertretenen Genres als auch vom Format der Bücher und Reihen sehr sympathisch, und ich finde es sehr schön, dass dort Raum für so ungewöhnliche Geschichten wie Gaias Schatten ist.

A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Auf was dürfen sich die Leser künftig freuen?
M.S.: Nach längerer Abstinenz schreibe ich gerade wieder an einem Mystery-Projekt, in dem ich meine Protagonisten auf die Suche nach einem Stück peruanischer Vergangenheit, Inka-Utopie und dem wahren Kern eines jahrhundertealten Mythos schicke.
Außerdem habe ich noch ein historisches Projekt zur Eroberung Amerikas auf dem virtuellen Schreibtisch liegen, das allerdings gerade zwecks Recherche pausieren muss, und nebenbei bastele ich an einer Zeitreise-Geschichte ins Alte Ägypten – um bei aller Liebe zu Peru nicht ausschließlich bei den Inkas hängen zu bleiben.

A.B.: Abschließend noch die Frage: Wirst Du von einer Agentur betreut?
M.S.: Nein, ich habe mich bisher auch noch gar nicht auf die Suche nach einer Agentur begeben. Das steht aber auf jeden Fall nächstes Jahr an.

A.B.: Vielen Dank für das ausführliche Beantworten meiner Fragen.
M.S.: Danke für die spannenden Fragen! Es hat viel Spaß gemacht.


[Zurück zur Übersicht]

Manuskripte

BITTE KEINE MANUS­KRIP­TE EIN­SENDEN!
Auf unverlangt ein­ge­sandte Texte erfolgt keine Antwort.

Über LITERRA

News-Archiv

Special Info

Batmans ewiger Kampf gegen den Joker erreicht eine neue Dimension. Gezeichnet im düsteren Noir-Stil erzählt Enrico Marini in cineastischen Bildern eine Geschichte voller Action und Dramatik. BATMAN: DER DUNKLE PRINZ ist ein Muss für alle Fans des Dunklen Ritters.

Heutige Updates

LITERRA - Die Welt der Literatur Facebook-Profil
Signierte Bücher
Die neueste Rattus Libri-Ausgabe
Home | Impressum | News-Archiv | RSS-Feeds Alle RSS-Feeds | Facebook-Seite Facebook LITERRA Literaturportal
Copyright © 2007 - 2018 literra.info