Main Logo
LITERRA - Die Welt der Literatur
Home Autoren und ihre Werke Künstler und ihre Werke Hörbücher / Hörspiele Neuerscheinungen Vorschau Musik Filme Kurzgeschichten Magazine Verlage Specials Rezensionen Interviews Übersicht
Neu hinzugefügt Kolumnen Artikel Partner Das Team
PDF
Startseite > Interviews > Andreas Wilhelm > Hochspannung Pur in den Romanen von Andreas Wilhelm!
emperor-miniature

Hochspannung Pur in den Romanen von Andreas Wilhelm!

Interview mit Andreas Wilhelm, geführt von am 23. Jul. 2008.


Andreas Wilhelm Andreas Wilhelm
Die Romane des erfolgreichen Autors Andreas Wilhelm sind ein spannendes Leseerlebnis für Alle, die geschichtsträchtige Orte, Spannung, Geheimnisse, Mystik und sympathische, eigensinnige Romanfiguren lieben.
Wir baten den Autor zum Interview!

Nancy: Hallo Andreas! Ich freu mich überaus, mit dir plaudern zu können!
Andreas: Aber gerne doch!

Nancy: Von dir sind bisher zwei Bücher bei LIMES erschienen. Bereits dein Debüt „Projekt Babylon“ fand sehr viel Lob. Wie hast du eigentlich zum Schreiben gefunden und welchen Stellenwert hat es in deinem Leben?
Andreas: Ich habe mir schon als Schüler Geschichten ausgedacht und versucht, zu schreiben. Gegen Ende meiner Schulzeit wurde diese Idee immer fixer, ich habe viel über das Handwerk gelesen und eigentlich immer an irgendetwas nebenher geschrieben. Mit Mitte Zwanzig habe ich mich dann irgendwann entschlossen, Material zu sammeln und das Konzept für einen „richtigen“ Roman zu erarbeiten. Na ja, es hat fast zehn Jahre gedauert, bis daraus tatsächlich ein Buch wurde, aber es hat geklappt. Das Schreiben begleitet mich also schon sehr lange, und ist auch langfristig mein Ziel als Hauptberuf. Bis man freilich davon leben und eine Familie ernähren kann, das dauert natürlich. Aber wie sagt man so schön: Jede große Reise beginnt mit einem ersten Schritt.

Nancy: Du bist glaube ich sehr multikulturell beeinflusst in verschiedenen Ländern wie Südafrika oder Portugal aufgewachsen. Wirkt sich das auf dein literarisches Schaffen aus?
Andreas: Durch den Kontakt zu so vielen Kulturen und die Dinge, die man erlebt hat, formt sich einerseits das Weltbild, aber es bilden sich auch Interessen heraus. Bei mir führt es dazu, dass ich mich – jedenfalls im Moment – hauptsächlich für internationale und historische Themen interessiere

Nancy: In deinen Büchern nehmen Themen wie „Rätsel“, „Mystery“, „Okkultismus“, „Magie“ oder „Geheimbünde“ einen zentralen Stellenwert ein. Woher kommt deine Faszination für diese Themen?
Andreas: Viele dieser Themen sind nur vordergründig. Dadurch, dass mein erster Roman kurz nach Dan Browns sagenhaften Erfolg erschient, ist es in die Welle der „Mystery-Thriller“ geraten. Ehrlicherweise gehört es dort aber eigentlich nicht hinein. Im Gegenteil, „Projekt Babylon“ macht sich im Subtext über diese endlose Anzahl der sich so wichtig nehmenden, sich stets widersprechenden und selbst doch sämtlich ahnungslosen Geheimgesellschaften lustig – was interessanterweise viele Leser gar nicht wahrgenommen haben.
Persönlich halte ich überhaupt nichts von Okkultismus, Magie, Mystery oder Verschwörungstheorien, und nehme so was überhaupt nicht ernst. Was es natürlich trotzdem zu einem interessanten – vielleicht zynischen – Spielball für den Autor machen kann..
Bei der Beschäftigung mit vergangenen Kulturen gerät man unweigerlich in Berührung mit dem Denken dieser Menschen, ihren Philosophien und Religionen. Und da es in meinen „Projekt“-Romanen um die Suche nach dem Ursprung allen Wissens geht, umso mehr. Ich interessiere mich für das, was Kulturen verbindet, die gemeinsamen Ursprünge, und die Entwicklungsgeschichte von gedanklichen Strömungen.


Nancy: Was denkst du fasziniert den modernen Menschen so an Abenteuer, Mysterien und vergangenen Kulturen?
Andreas: Es gibt sicher viele Faktoren. Ich denke häufig ist es die Tatsache, dass die moderne Welt allzu entmystifiziert ist. Es fehlt das Abenteuer, das Wunderhafte. Der Zauber. Also sehnt man sich nach Geschichten, in denen es Wunder und aufregende Entdeckungen gibt. Man sucht ja in Büchern insgesamt nach Bestätigung für das eigene Weltbild oder das eigene Sehnen. Daher lesen einige Menschen vornehmlich ernste Literatur, die hauptsächlich gedankliche oder philosophische Prozesse spiegelt, die wahrhaftig ist, die das nackte Leben zeigt, wie es ist. Andere Menschen mögen Liebesgeschichten, oder das Heldentum, den plakativen Kampf von Gut gegen Böse, oder sie suchen in Verschwörungstheorien Bestätigung darin, dass es für Tragisches und Schlechtes einen Grund und einen Schuldigen gibt.

Nancy: Ein wichtiges Thema in deinen Büchern ist auch das Wissen, dass die Menschheit im Laufe ihrer Existenz angehäuft hat und was oft genug zu leichtfertig verloren geht. Bist du ein Mensch mit unstillbarem Wissensdurst, der immer nach neuen Entdeckungen sucht?
Andreas: Ja, das trifft wohl zu. Ich war schon immer ein Doku-Freak, und auch mein Bücherregal ist voll von solchen Büchern. Natürlich kann ich mir nicht alles davon merken! Aber irgendetwas bleibt immer hängen. Für mich ist Wissen per se ein sehr spannendes Thema, denn Wissen ist der Nährboden aus dem sinnvolle Entscheidungen und bedachtes Handeln erwachsen. Die größten Konflikte entstehen durch Missverständnisse, durch Nicht-Wissen oder das gegenseitige Verhindern von Wissen. Wenn jeder Mensch stets alle Zusammenhänge kennte, wenn jeder von uns wissen oder sich jedenfalls vorstellen könnte, was ein anderer Mensch denkt oder fühlt, gäbe es sicher erheblich weniger Konflikte. Der Erwerb und erfolgreiche Umgang mit Wissen ist ein ganz kritischer Faktor für die menschliche und gesellschaftliche Entwicklung.

Nancy: Die Charaktere deiner Bücher sind immer sehr unterschiedlich, doch stets lebendig gezeichnet. Sind sie an Personen angelehnt, die dir in deinem Leben begegnet sind? Wie entstehen deine Charaktere?
Andreas: Ich habe meine Charaktere rein nach den Bedürfnissen der Geschichte fabriziert, und ich lasse ihnen dabei keinen Freiraum. Sie sind also vollkommen künstlich. Die einzelnen Charakter-Aspekte, wie sagen wir mal diese Prise Eitelkeit, Stolz, Unverschämtheit, usw., was auch immer den Charakter „würzt“, die entstehen natürlich aus meinen Beobachtungen und Erfahrungen, aber ich könnten nicht genau sagen, von welcher lebenden Person ich das abgeschaut hätte. Die Figuren in solchen Unterhaltungsromanen sind immer nur Karikaturen, sie sind überzeichnet, kaum eine echte Person ist so scharf geschnitten. In Wahrheit scheinen echte Menschen von außen betrachtet ja häufig viel „langweiliger“ und sind zugleich unendlich viel komplexer. In der Detailbetrachtung ist das natürlich sehr spannend, und man kann hervorragende Romane daraus machen, aber diese Detailbetrachtung der Charaktere steht nicht im Vordergrund meiner „Projekt“-Romane.

Nancy: Wie gestaltet sich der Schreibprozess bei dir? Das ist doch sicher immer ein riesiger Rechercheaufwand, wenn man mit historischen Stoffen arbeitet. Bereist du auch die Länder und Stätten über die du schreibst?
Andreas: Ja, der Rechercheaufwand ist groß. Naturgemäß habe ich viel Material bereits bei mir zuhause, denn daher stammen die Ideen ja zum Teil. Aber für das Schreiben eines Romans ist es oft noch immer nicht genug. Da müssen weitere Fachbücher her, Filme, Internetquellen und Spezialisten, die ich kontaktiere und ausfrage. Die Orte, an denen die Romane spielen, kenne ich fast alle selbst, aber bisher habe ich es noch nicht geschafft, einmal ausdrücklich für eine Recherche irgendwo hin zu reisen. Dafür war meist die Zeit zu knapp.

Nancy: Deine Bücher werden oft mit jenen von Dan Brown verglichen. Ist er ein Autor den du schätzt, oder möchtest du dich klar von ihm abgrenzen?
Andreas:Derartige Vergleiche sind nicht unproblematisch. Schmeichelnd einerseits aber zugleich wenig hilfreich. Denn Dan Brown hat zum einen viel Fans aber auch viel Kritiker. Ich habe nur einen Roman von Dan Brown gelesen, und von dem kann ich sagen, dass er ganz und gar anders ist, als das, was ich schreibe. Schlimmstenfalls lesen also Dan Brown Fans meine Bücher und sind enttäuscht, und Dan Brown Kritiker fassen sie gar nicht erst an. Damit wäre mir also in keinem Fall gedient.
Der erste Roman, „Projekt Babylon“ hat zufällig eine thematische Nähe, ich denke, daher ist dieser Vergleich entstanden. Aber schon der Folgeroman, „Projekt Sakkara“ macht deutlich, dass es mir um ganz andere Themen geht, und mein Schreibstil ist ja ebenfalls völlig anders. Für Leser, die Verschwörungstheorien lieben, die „die Bösen“ lieben, und die schnelle Action lieben, sind meine Bücher definitiv nicht gedacht.


Nancy: Du hast auch schon Sachbücher für Kinder und Jugendliche verfasst. Kannst du dazu kurz was erzählen?
Andreas: Oh, das ergab sich ganz zufällig, muss ich sagen. Das erste war eine E-Mail-Anfrage einer Lektorin, die ich zufällig in die Finger bekam, und auf die ich mit einem Exposé geantwortet habe. Die anderen beiden Bücher waren Anfragen, die aufgrund des ersten Buches an mich herangetragen wurden. Schon damals arbeitete ich aber an meinem ersten Roman. Dadurch hat sich alles noch ein bisschen weiter nach hinten geschoben.

Nancy: Du warst im März auch auf der Buchmesse in Leipzig. Zum ersten Mal? und welche Eindrücke hast du mitgenommen?
Andreas: Ich hatte leider nicht viel Zeit auf der Messe, habe kaum etwas gesehen. Anders als die Frankfurter Buchmesse, auf der ich schon häufiger war, ist Leipzig ja eine Publikumsmesse. Dementsprechend war die Atmosphäre dort ganz anderes. Es ist sicher spannend, wenn man dort Lesungen hat, der Kontakt zu Lesern ist in Leipzig eben gegeben. In Frankfurt fühlt man sich aber mehr „unter sich“, das ist der bessere Ort, um ausführliche Gespräche mit seinem Agent und mit den Leuten vom Verlag zu führen.

Nancy: Liest du selber viel und wenn ja welches Genre bevorzugt du/ welches Buch liest du gerade?
Andreas: Ja, ich lese natürlich auch eine Menge. Ich komme aber nur in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit dazu, und deswegen schaffe ich nur ein Buch alle 2-3 Wochen. Oft sind das dann auch Fachbücher, Recherche eben. Wenn ich Romane lese, dann ist das alles durcheinander und selten etwas, wie ich es selbst schreibe. Zuletzt waren es Schatten des Windes, Nachtzug nach Lissabon, Drachenläufer, dann aber auch hardboiled Science Fiction von Richard Morgan oder John Scalzi, oder Romane von Umberto Eco, Matt Ruff, Craig Russell, T. C. Boyle, Nick Hornby oder Chuck Palahniuk ...

Nancy: An was arbeitest du denn im Moment?
Andreas: Zur Zeit stelle ich den dritten Teil der „Projekt“-Serie fertig. Die Romane gehören ja zusammen, erzählen eine große Geschichte, deren letztendliches Rätsel erst im dritten Band abschließend aufgeklärt wird. Wenn alles klappt, erscheint er im Frühjahr 2009.

Nancy: Würden deine Bücher je verfilmt, was glaube ich gar nicht so abwegig ist, wer wären deine Wunschkandidaten für die Hauptrollen?
Andreas: An einer Verfilmung des ersten Romans wird tatsächlich gerade gearbeitet. Die Neue Constantin TV hat die Rechte erworben und bearbeitet das Projekt gerade für eine Pro7-Produktion. Ob es dann tatsächlich realisiert und gesendet wird, muss man natürlich abwarten. Vor 2009 passiert da definitiv nichts. Hauptrollen? Ganz ehrlich habe ich mir dazu noch nicht viele Gedanken gemacht. Und deutsche Schauspieler kenne ich auch so gut wie gar nicht. Im Kopf stelle ich mir Peter als einen ähnlichen Typ vor, wie Sean Connery; weißbärtig, groß gewachsen, britisch-elegant, gebildet ... gediegen. Von Patrick habe ich keine konkrete Vorstellung. Jünger, kerniger, unverschämter ...ein bisschen wie Johnny Depp vielleicht? Ich weiß es nicht. Falls es dazu kommt, lasse ich mich einfach überraschen. (lacht)

Nancy:Ich danke dir dir für das Interview, und wünsche dir weiterhin viele erfolgreiche Bücher!
Andreas: Ich bedanke mich ebenso!


Autorenwebsite: www.andreaswilhelm.info
http://www.andreaswilhelm.info
© http://www.andreaswilhelm.info


[Zurück zur Übersicht]

Manuskripte

BITTE KEINE MANUS­KRIP­TE EIN­SENDEN!
Auf unverlangt ein­ge­sandte Texte erfolgt keine Antwort.

Über LITERRA

News-Archiv

Special Info

Batmans ewiger Kampf gegen den Joker erreicht eine neue Dimension. Gezeichnet im düsteren Noir-Stil erzählt Enrico Marini in cineastischen Bildern eine Geschichte voller Action und Dramatik. BATMAN: DER DUNKLE PRINZ ist ein Muss für alle Fans des Dunklen Ritters.

Heutige Updates

LITERRA - Die Welt der Literatur Facebook-Profil
Signierte Bücher
Die neueste Rattus Libri-Ausgabe
Home | Impressum | News-Archiv | RSS-Feeds Alle RSS-Feeds | Facebook-Seite Facebook LITERRA Literaturportal
Copyright © 2007 - 2018 literra.info