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Tanja Bern zu FLÜSTERN DER EWIGKEITInterview mit Tanja Bern, geführt von Alisha Bionda am 20. Mai. 2016.Dieses Interview ist Teil der Kolumne:
A.B.: Liebe Tanja, das letzte Mal sprach ich mit Dir über Deine Kurzgeschichten seitdem hat sich bei Dir schon wieder einiges getan. Du bist mittlerweile auch im Vampir-Genre angekommen. Nun wurde der Vampir-Roman FLÜSTERN DER EWIGKEIT bei Bookshouse publiziert. Was für ein Gefühl ist es, in so einer großen Bandbreite zu erscheinen? T.B.: Es ist für mich noch etwas unwirklich. Ich bin ja trotzdem die Tanja, die am liebsten im stillen Kämmerlein schreibt. Durch die Veröffentlichungen komme ich immer mehr in die Öffentlichkeit, was auch völlig okay ist. Es ist wunderbar, aber es fühlt sich wie eine andere Welt an. A.B.: Wie war es für Dich, erstmal Nackenbeißer zu schaffen? T.B.: Nachdem ich mich dem Thema wegen des Hypes komplett verweigert hatte, packte es mich so sehr, dass ich es am besten mit euphorisch beschreiben kann. Es überraschte mich so sehr, dass ich davon zuerst ein bisschen überfordert war, denn Andrei gab einfach keine Ruhe. Er sollte ja eigentlich nur eine Kurzgeschichte werden. Das hatte sich dann schnell erledigt und ich gab seinem Drängen nach. Vor allem das erste Viertel floss so schnell aus mir hervor, dass ich kaum mit dem Schreiben nachkam. A.B.: Was erwartet die Leser in FLÜSTERN DER EWIGKEIT? T.B.: Es geht um Andrei, der gegen seinen Willen zu einem Vampir gewandelt wird und nun mit seinem neuen Leben zurechtkommen muss. Er ist ein sehr starker Charakter und widersetzt sich seinem neuen Meister, entkommt den Klauen des Vampirclans. In der Stadt Saint-Pol-de-Léon lernt er den jungen Mann Samuel kennen und verliebt sich in ihn. Er weiß nicht, dass Samuel vor seinem Vater flüchtet und ihn in größte Gefahr bringen kann. Trotzdem verlieben sich beide und beginnen eine heimliche Affäre, die alles ins Wanken bringt. A.B.: Welcher Charakter des Romans liegt Dir besonders am Herzen und warum? T.B.: Ich glaube, Andrei ist mir ein bisschen näher als Sam. Das liegt daran, dass Andrei die Fäden in Händen hielt und diese Geschichte mit mir zusammen gesteuert hat. Er gab nie Ruhe, hielt mich aufrecht, wenn ich stockte, brachte so manche Wendung in der Story ins Rollen. Trotz seiner Situation ist er auch lebensbejahender als Sam. Diese Seite bestärkte mich immer, ihn als Orientierung zu nehmen. A.B.: Wie kamst Du auf die Idee zu dem Roman? T.B.: Das kam völlig spontan durch eine Kurzgeschichte, die auf mich eher wie eine Romanszene wirkte. Mich ließ das nicht los und ich vertiefte das dann und brachte damit nicht nur einen Stein, sondern einen Felsen ins Rollen. Die Idee zu dem Plot entwickelte sich rasend schnell. Ich habe mir nur wenig ausgedacht, das Meiste floss wirklich aus mir hervor wie eine Sturzflut. Ja, es überschwemmte mich. Ich wusste, daraus kann etwas Gutes werden. A.B.: Wie kamst es überhaupt dazu, einen Vampir-Roman zu schreiben? T.B.: Andrei überrollte mich, ließ einfach nicht locker. Allerdings muss ich zugeben, dass ich vorgeprägt bin. Natürlich habe ich auch die Twilight-Bücher gelesen, aber das inspirierte mich nicht. Ich fand die Story nett, mochte die Charaktere, aber die Filme gefielen mir schlussendlich besser. Eine richtige Inspiration dagegen war die Buchreihe um Lestat de Lioncourt von Anne Rice. Das ist eher die Richtung, die mich anzieht. Und diesen Weg bin ich dann auch gegangen. Sehr bewusst. Andrei hat mir sehr schnell klar gemacht, dass er an Frauen kein Interesse hat. Da konnte ich rein gar nichts machen − und das wollte ich auch gar nicht. Ich liebe das Gay-Romance-Genre A.B.: Hast Du streng nach Exposé geschrieben oder hat sich die Handlung während des Schreibens entwickelt? T.B.: Ich habe das Exposé als Hilfe benutzt, aber Andrei und Sam hatten ihren eigenen Kopf und ich ließ sie recht eigenständig agieren. Der Grundplot blieb natürlich, aber es war wirklich nur der rote Faden. Die Geschichte entwickelte sich ansonsten sehr spontan und autark. Ich bin beim Schreiben oft selbst sehr überrascht gewesen, weil Vieles unvorhergesehen kam. Es fügte sich aber alles gut ineinander, deshalb sperrte ich mich nicht dagegen. A.B.: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Lektorat von Bookshouse? T.B.: Da gab es keine Probleme. Meine Lektorin schliff nur ein wenig den Text, viele Änderungen gab es nicht, zumindest keine gravierenden. Ich empfand die Zusammenarbeit sehr angenehm und professionell. Als ich für Der Silberachat wieder dieselbe Lektorin zugeteilt bekam, freute ich mich richtig. A.B.: Wie gefällt Dir das Cover des Romans? T.B.: Ich mag es sehr. Mit dem ersten Covervorschlag war ich sehr unglücklich und ich besprach das mit dem Verlag, der sehr kompromissbereit war. Ich bekam dann ein komplett anderes Cover, das eher nach den Vorstellungen meiner Charaktere ausgesucht wurde. Ich passte dann sogar die Haarfarben im Buch etwas an, damit das Ganze noch harmonischer wurde. Mir fehlt zwar ein bisschen der historische Aspekt, aber ich finde es passend und ich mag meine Coverjungs wirklich sehr. A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Was wird als Nächstes von Dir erscheinen? Worauf dürfen sich Deine Leser freuen? T.B.: Ich arbeite gerade an der Fantasy-Romance Falling - Farbenzauber, die im Oktober bei OConnell Press veröffentlich wird. Als Nächstes wird meine Romance Am weißen Strand bei Knaur/feelings erscheinen. Abe heute wird das Buch dann überall erhältlich sein, wenn alles planmäßig läuft. Vorbestellen kann man es schon. Es geht um den Schriftsteller Robin Falk, der in Dänemark an der Nordsee die junge Frau Esther kennenlernt. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn ans Meer geflüchtet und beide nähern sich einander an. Wäre da nicht Esthers schwierige Vergangenheit A.B.: Wird es weitere Vampir-Romane von Dir geben? Ggfs eine Fortsetzung von FLÜSTERN DER EWIGKEIT? T.B.: Es gibt schon diverse Ideen für eine Fortsetzung, sogar schon eine kleine Szene. Der Verlag ist auch offen dafür, aber bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, etwas Konkretes zu entwickeln, weil mich meine anderen Projekte sehr in Anspruch nehmen. A.B.: Zum guten Schluss für heute: Wirst Du demnächst irgendwo lesen? Wenn ja wo? Auch aus Flüstern der Ewigkeit? T.B.: Am 28. Mai bin ich auf der Colonia Con und habe auch eine Lesung mit Flüstern der Ewigkeit und Der Silberachat. (Raum 6 um 12:15 h). Am 16. Juli bin ich dann auf der Feen Con und lese aus Der Silberachat. (13:00 h) Dann lese ich am 11. Oktober aus meiner Novellen-Trilogie Distant Shore. (Celtic Irish Corner / Das grüne Sofa, Solinger Str. 2, 400764 Langenfeld, 19:30 h) A.B.: Wieder einmal vielen Dank für das ausführliche Beantworten meiner Fragen. Und bis zum nächsten Part des Interviews. T.B.: Ich habe zu danken, dass du Dir immer wieder für uns Autoren Zeit nimmst. Weitere Interviews mit Tanja Bern
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