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Gian Carlo Ronelli: Ich brauche nur meinen Laptop und Ruhe.

Interview mit Gian Carlo Ronelli, geführt von Alisha Bionda am 05. Sep. 2009.


Gian Carlo Ronelli Gian Carlo Ronelli
Alisha Bionda führte ein Interview mit Gian Carlo Ronelli, dem Autor der GOWELI-Trilogie, zu der er jüngst für LITERRA eine Prologstory verfasste.

A.B.: Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst, einige Fragen zu beantworten.
Zuerst einige persönliche Fragen: Was gibt es über Dich als Mensch zu sagen?

G.C.R.: Also ... ich bin am 1.11.1969 geboren, verheiratet, Programmierer, und habe einen fast erwachsenen Sohn.
Darüber hinaus habe ich zwei Arme, zwei Beine, einen Kopf, eine riesige Nase (vielen Dank auch an meinen Vater, der dafür verantwortlich ist), blaue Augen und lange blonde Haare (eben typisch italienisch).
Manche meinen, ich sei der Zynismus in Person, andere meinen, ich sei schüchtern und still. Ich selbst halte mich für absoluten Durchschnitt – in allen Belangen. Dazu noch unauffällig, bescheiden, zurückhaltend, höflich, nett, interessiert (es gibt Leute die behaupten, ich sei neugierig), gemütlich, musikalisch (hoffe ich zumindest), zuvorkommend, hilfsbereit, unterhaltend, fleißig, ehrlich und ein klein wenig flunkernd, wenn ich über mich selbst schreiben muss.

A.B.:Was zeichnet Dich in Deinen Augen aus?
G.C.R.: Dass ich mein letztes Hemd für meine Freunde geben würde. Freunde sind in meinem Leben das wichtigste. Ich habe nicht viele davon, aber die, die ich habe, sind allererste Sahne. Ich kann mich voll und ganz auf sie verlassen – und sie auf mich. Ich denke, in einer Welt wie heute ist Freundschaft wichtiger denn je. Und es haben schon einige meiner Freunde den Weg in meine Bücher gefunden. In Goweli 2 wird die Freundschaft von Dan und Joshua beschrieben, wobei ich an meine Kindheit gedacht habe, als mein Freund Eddie und ich das Blutsbrüder-Ritual vollzogen haben. Okay, ohne Messer, da wir beide ohnehin eine Wunde hatten, aber immerhin ...

A.B.: Was magst Du, und was nicht?
G.C.R.:
Ich mag ...
italienisches Essen (alles außer Meeresfrüchte); Rockmusik; Feuer im offenen Kamin; Strandspaziergänge bei Sonnenuntergang; aufkommende Gewitter; Hirter-Bier (= das beste österreichische Bier – aus dem schönen Kärnten) und meine sechs Gitarren.

Ich mag nicht ...
Verkehrsstaus (!); Fußgänger die betont langsam die Straße überqueren, während ich im Wagen aufs Weiterfahren warte; Autofahrer, die nervös durch die Windschutzscheibe glotzen, während ich zu Fuß betont langsam die Straße überquere; gerissene Gitarrensaiten; Autos mit kaputter Kupplung (ja, ja – ich meine damit meinen Honda); Termine, die vor 09:00 Uhr morgens stattfinden.

A.B.: Welche Hobbies hast Du?
G.C.R.: Musik. Wobei es eigentlich viel mehr als ein Hobby ist. Ich spiele Gitarre, singe in einer Rockband und schreibe englischsprachige Rock-Songs. Wir stehen kurz vor der Veröffentlichung unseres ersten Albums. Neben dem Beruf als Programmierer, dem Schreiben, der Musik, der Familie und dem Fertigstellen des Gartens bleibt einfach keine Zeit mehr für ein Hobby (es sei denn, 'Faul herumlungern und Pfeife rauchend auf das Aquarium starren' kann man als solches bezeichnen).

A.B.: Wolltest Du immer schon Schriftsteller werden oder war es eher eine Folge Deiner persönlichen Entwicklung?
G.C.R.: Meine Güte! Nein! Bis 2005 habe ich nie und nimmer einen Gedanken daran verschwendet einen Roman zu schreiben. Gelesen habe ich schon immer sehr gerne, wenn auch ausschließlich Fachliteratur zum Thema Parapsychologie und Astrophysik. Ich war auch in einigen Foren zu diesen Themen aktiv. Erst als ein Schriftsteller mir angeboten hatte, gemeinsam mit ihm ein Fachbuch über Zeitmanipulation zu schreiben, wurde ich mit dem Schreiben an sich konfrontiert. Zu diesem Zeitpunkt hat mich der Gedanke ans Schreiben schon sehr gereizt, wenn auch die Verlockung damals noch nicht groß genug war. Vorstellen habe ich es mir gut können.

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A.B.: Wann hast Du zu schreiben begonnen? Und womit?
G.C.R.: Es war im Sommer 2004, als eine Kollegin zu mir gekommen ist und mich gebeten hat, für einen Geburtstagsscherz eine Kurzgeschichte zu schreiben. Es war eine Westernszene, die das arme Geburtstagskind nachspielen musste. Da ich offenbar als Fiesling bekannt war, schien ich dafür prädestiniert zu sein. Ich schrieb also diese Geschichte (sie hieß 'K.T. - the Kid'). Die Kollegin zeigte sich begeistert und meinte, dass ich schriftstellerisches Talent hätte. Ich dachte zuerst, sie machte einen höflichen Scherz und las die Geschichte wieder und wieder, besserte daran herum und war letztlich dann doch recht angetan und spürte dieses Kribbeln in der Magengegend, das mir zuflüsterte, dass es doch reizvoll wäre, mal einen Roman zu schreiben. Dennoch konnte ich diese Idee erfolgreich verdrängen. Bis zum Oktober 2005, als ich früh morgens einen Penner, den ich täglich sah, nicht angetroffen hatte. Es geschah etwas Seltsames: Ich dachte nach, was mit ihm passiert sein könnte. War er gestorben? Erfroren? Wurde er von Aliens entführt, die nun dachten, Erdenbürger riechen etwas seltsam? Und als ich an diesem Tag im Büro ankam, tippte ich den Prolog eines Thrillers. Er hieß 'A.N.G.E.L.' und liegt in irgendeiner Schublade in meinem Schreibzimmer. In diesem Roman erblickten übrigens auch die Protagonisten von Goweli 1 – Mercedes Brightman, Ron Kramer und Mark Grimley – das Licht der Welt.
Ja, ich glaube in dieser Stunde hat mich das Schreibvirus erwischt. Und ein Gegenmittel wurde bekanntlich bis dato nicht gefunden.

A.B: Hast Du eine fest strukturierte Methode, wie Du ein Projekt „angehst“?
G.C.R.: Ja, hab ich. Ich beginne mit dem ersten Wort (meistens "Prolog"), schreibe, schreibe, schreibe und schreibe, bis ich beim letzten Wort angekommen bin (meistens "Ende"). Und fertig ist das Projekt *lacht*
Nein, Spaß beiseite.
Methode würde ich es nicht nennen. Strukturiert auch nicht. Ich bin eher ein semichaotischer Mensch. Ich würde ja gerne strukturiert arbeiten, aber in drei von drei Fällen hat das nicht geklappt. Es ist eher ein immer wieder Anpassen, Abändern und 'Erstaunt sein', was sich aus dem ursprünglichen Vorhaben entwickelt hat.
Allem voran steht die Idee. Ein Geistesblitz, der aus einem Was-wäre-wenn-Spiel entsteht. Was wäre, wenn sich bei einem DNS-Vergleich herausstellt, dass die Erbinformation eines mutmaßlichen Mörders identisch ist mit der von Jesus Christus? Das war die Kernfrage von Goweli 1. Durch Fragen wie diese wird eine Kettenreaktion ausgelöst, die mich an nichts anderes denken lässt als an die Geschichte. In dieser Phase muss ich selbst darauf brennen, zu wissen, wie die Geschichte weitergeht. Das Feuer, das in diesem Moment in mir brennt, versuche ich später an die Leser weiterzugeben.
Über das Ende mache ich mir zu diesem Zeitpunkt noch keine Gedanken. Es geht rein um die Idee und den Einstieg. Daher ist auch der Klappentext das Erste, das niedergeschrieben wird. Den schicke ich dann an meine drei Testleser und entscheide anhand deren Feedbacks, ob die Idee brauchbar ist.
Dann wird geplottet was das Zeug hält. Und in dieser Phase schenke ich mir nichts. Jeder Teil der Geschichte wird hinterfragt und ich überlege, ob es nicht besser geht. Hier kommt auch das Ende zum Zug. Meistens gibt es mehrere Versionen des Endes, da ich gerade in diesem Punkt sehr sehr sehr wählerisch bin. Im Plot werden auch die ersten wesentlichen Merkmale der Charaktere notiert, die später bis ins letzte Detail ausgearbeitet werden. Für Goweli 3 gab es etwa zwanzig unterschiedliche Plots, wobei dann beim Einundzwanzigsten alles ganz anders war. Erst wenn ich beim Durchspielen der Geschichte Gänsehaut bekomme, dann bin ich zufrieden und die Recherche beginnt.
Die Recherche finde ich den spannendsten Teil beim Schreiben, da ich dadurch in Bereiche vorstoße, die mir bis dahin unbekannt waren. War es bei Goweli1 die Genetik, bei Goweli 2 Nostradamus, so war Goweli 3 von der Raumfahrt dominiert. Meine Güte! War das interessant! Ich habe tagelang über Space-Shuttle-Missionen gebrütet, habe mit NASA und US Air Force kommuniziert, bin sogar in einer Simulation das Shuttle geflogen und musste mich zwingen, wieder beim Roman weiterzuarbeiten.
Seitenweise werden so Informationen zusammengetragen, wovon dann etwa dreißig Prozent ihren Weg ins Buch finden. Dann folgt das Schreiben des Romans.
Beim Schreiben werden die einzelnen Absätze bereits überarbeitet. Tippfehler gekillt, Ausdruck und Grammatik überprüft und immer wieder kontrolliert, ob die Geschichte in sich stimmig ist. Interessanterweise entwickelt die Geschichte nämlich eine Eigendynamik und weicht vom Plot ab. Daher wird auch von Zeit zu Zeit der Plot überarbeitet, um logische Fehler zu vermeiden und auch zum richtigen Zeitpunkt zum Ende zu kommen.
Das fertige Manuskript wird dann in der Regel drei- viermal überarbeitet, bis es zu den Testlesern kommt. Bei Goweli 3 hatte ich insgesamt drei Testleser. Eine liebe Kollegin, die die Erstfassung las, um den Gesamteindruck zu beurteilen, eine Leserin, die mir mit brutaler Ehrlichkeit jeglichen logischen Fehler, schwache Dialoge, übertriebenen Kitsch und sonstigen Mist um die Ohren knallt, und letztlich mein Bruder, der die Endfassung des Manuskriptes liest und noch die letzten Tippfehler und logischen Durchhänger aufdeckt. Diese Version wird dann ans Lektorat geschickt. Nach ungefähr drei weiteren Überarbeitungen ist der Roman dann druckreif.

A.B.: Schreibst Du gerne zu einer bestimmten Zeit? Lieber tagsüber, lieber abends/nachts? Wie sieht Dein Tagesablauf aus?
G.C.R.: Es gibt nur zwei Zeitpunkte an denen ich nicht schreiben kann. Früh morgens, und spät abends. Ansonsten brauche ich nur meinen Laptop und Ruhe. Stephen King schreibt seine Romane bei lauter Heavy Metal Musik. Das könnte ich nicht. Am liebsten ist mir absolute Stille. Und ganz wichtig: eine Mega-Packung M&Ms (bei Goweli 3 waren es insgesamt zirka 5 Kilogramm).
Mein Tagesablauf? An Tagen, an denen ich ins Büro fahren muss, schreibe ich selten. Es sei denn, der Abgabetermin rückt schon sehr nahe. Da kann es schon sein, dass ich mich um 20:00 Uhr noch an den Laptop setze und bis etwa 23:00 Uhr schreibe. Ansonsten schreibe ich am Wochenende. Vorzugsweise bei Schlechtwetter. Da wird dann um etwa 9:00 Uhr ausgiebig gefrühstückt (mit allem Drum und Dran, Schinken, Käse, Ei aber auch Honig und Nutella, dazu eine Tasse Kaffe). Dann wird eine Pfeife geraucht, wobei ich schon gedanklich in den Roman eintauche und die nächste Szene im Geiste skizziere. Während ich meinen Lieblingstabak paffe, startet mein Laptop hoch und dann wird geschrieben. Bis etwa 15:00 Uhr, ohne Pause. Dann ist Kaffeetrinken angesagt und weiter geht’s. Bis zum Abendessen um etwa 19:00 Uhr. Danach wird die Arbeit des Tages nochmals überarbeitet und um etwa 21:00 Uhr ist dann Feierabend.

A.B.: Bevorzugst Du eine bestimmte Atmosphäre oder benötigst Du besondere Ruhe wenn Du schreibst?
G.C.R.: Wie ich vorhin sagte: Ruhe ist mir am liebsten. Wenn es im Sommer regnet, dann fühle ich mich richtig wohl beim Schreiben. Im Winter feuere ich gerne den Specksteinofen an. Ich liebe diese knisternde Wärme in meinem Rücken, das Knacken des Feuers, der rote Schein, der sich im Fenster spiegelt. Ja, diese Atmosphäre inspiriert mich am meisten.

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A.B.: Schreibst Du an mehreren Projekten gleichzeitig oder trennst Du das strikt?
G.C.R.: Das wird strikt getrennt. Es kommt zwar immer wieder vor, dass ich eine Kurzgeschichte für Weihnachten oder eine Anthologie schreibe, die zwangsläufig das Romanschreiben unterbricht, aber ansonsten gibt es nur das aktuelle Projekt für mich. Ich steigere mich da viel zu sehr rein, als dass in meinen Gedanken Platz wäre für andere (Schreib-)Projekte. Anders ist es mit der Musik. Das ist ein wunderbarer Ausgleich, eine Ergänzung, die mich auf eine nicht erklärbare Art 'ganz' macht. Sollte ich beim Schreiben Ideen für andere Projekte haben (was laufend vorkommt), dann werden diese in ein paar Sätzen notiert und weggelegt. So ist mein Kopf wieder frei und die Idee geht nicht verloren.

A.B.: Welchen Genre ordnest Du Dich zu? Und welches reizt Dich am meisten?
G.C.R.: Thriller. Eindeutig. Es ist die Spannung, die entsteht wenn ein Mensch, der nichts mit der ganzen Sache zu tun hat, plötzlich um Leben und Tod kämpft, die mich für dieses Genre fiebern lässt. Dazu kommt ein Schuss Mystery, der für mich lebenswichtig ist. Das Verwischen der Grenzen zwischen unserer Welt und der jenseitigen hat für mich einen ganz besonderen Reiz. Schon als Kind habe ich mich für Geistergeschichten begeistert, für alles Übersinnliche und Paranormale.
Und schließlich der wissenschaftliche Background. Vor allem Physik, Biologie und Chemie. Ich bin ja eigentlich Naturwissenschaftler und es macht unglaublichen Spaß, in den Theorien zu wühlen und sie in meine Geschichten einzubauen.
Ich liebe Filme wie 'Sixth Sense' , '12 Monkeys', 'Contact', 'Event Horizon', 'Minority Report', habe mit Begeisterung 'Akte X' gesehen und viele Bücher von Stephen King verschlungen.
Die Verbindung von Mystery, Wissenschaft und Thriller ist meins. Dafür lebe ich. Dafür schreibe ich. Das ist Ronelli.

A.B.: Hast Du ein Vorbild?
G.C.R.: Nein. Es gibt Schriftsteller, die ich gerne lese, aber ein Vorbild? Ich denke, jeder Mensch muss seinen eigenen Weg gehen. Jeder hat seinen ureigenen Traum, den er verwirklichen muss. Ein Vorbild zu haben scheint für mich der beste Weg zur Kopie – und zur Frustration. Ein Buch wie das eines Stephen King kann ich nicht schreiben. Und will ich auch gar nicht. Ich will Ronelli schreiben, mit allen Schwächen und Fehlern und daraus lernen. Nur so kann ich mich weiter entwickeln und letztlich mein eigenes Ich verwirklichen.

A.B.: Schreibst Du lieber alleine oder würdest Du auch mit einem Co-Autor arbeiten? Wenn ja, wer würde Dich da reizen?
G.C.R.: Ha! Gute Frage. Grundsätzlich schreibe ich alleine, weil ich der Ansicht bin, dass Schriftsteller ihren eigenen (Dick-)Kopf, ihre eigenen Ideen haben, die sie nur in einem eigenen Gesamtkontext richtig umsetzen können. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Allerdings habe ich die Vision eines Projekts mit mehreren Schriftstellern.
*grinst geheimnisvoll*
Okay, ich sag's dir: Ein Roman mit drei Erzählsträngen, wobei jeder Strang von einem Thriller-Autor geschrieben wird und nur der Einstieg und das Ende vorgegeben ist. Wunschkandidaten für dieses 'Experiment' wären ganz klar Andreas Eschbach und Sebastian Fitzek. Ich denke da an zwei Monate Schreiben in der Bretagne, schlafen im Gästezimmer von Andreas' Villa, Hektoliter französischer Wein, durcharbeitete Nächte mit Andreas und Sebastian, von genialen Geistesblitzen der beiden, mitternächtliche Jamsessions mit Sebastian und den Eschbachenen Gesangskünsten ... und ... und ... und ... Wer weiß? Vielleicht kann ich die beiden ja von dieser tollen Idee überzeugen? *lacht*

A.B.: Im Sieben Verlag erschien jüngst mit „Die Offenbarung“ der dritte Band Deiner Goweli-Trilogie. Bitte erzähl doch mal, was die Leser in der Gowli-Trilogie zu erwarten haben!
G.C.R.: Spannung, Spannung und noch einmal Spannung. *lacht*

Goweli ist eine zweischichtige Trilogie. Einerseits soll sie drei spannende Geschichten erzählen, flüssig geschrieben, mit einem Schuss Mystery, andererseits soll die Idee, die hinter den Geschichten steht, faszinieren. Ich habe viel recherchiert und bin auf einiges gestoßen, das es wert wäre, in einem Fachbuch beschrieben zu werden. Wenn die Leser in die Tiefe von Goweli vordringen, werden sie bemerken, dass Goweli weit mehr ist, als nur ein Roman, weit mehr, als nur die Idee eines Gian Carlo Ronelli. Es steckt viel Philosophie in den Episoden, Ansätze zu einem Weltbild, die man gerne weiterdenken kann, und das nicht so fiktional ist, wie man zunächst glauben würde.
Vor allem Nostradamus in Teil 2 ist eine Sache, die durchaus spektakulär ist. Es ist weit mehr als eine zusammen gebastelte Roman-Theorie. Man braucht nur die Anweisungen von Jeff weiterführen und man wird entdecken, dass das alles tatsächlich funktioniert. Dass uns der olle Nostradamus weiter herumschickt in seinen Versen und man dort auf sehr interessante Dinge stößt. Oder die Doppelpyramide, die in allen drei Episoden beschrieben wird. Es ist weit mehr als eine Science-Fiction Konstruktion. Tatsächlich wurde im Montauk-Projekt mit dieser Doppelpyramide Experimente durchgeführt, die auf Zeitmanipulation und/oder Zeitreisen hindeuten. Das Turiner Grabtuch, Thomas der Zwilling, die Linien auf der weißen Pyramide – alles Fakten, die eine spannende Realität abbilden – weit weg von Fiktion.
Um die Tiefe von Goweli auszuloten und die Philosophie, die dahinter steckt zu verstehen, braucht man eigentlich nur eines tun: aufmerksam lesen. *grinst*

A.B.: Sei doch bitte so nett und schildere kurz den Inhalt der drei Bände!
G.C.R.: In Goweli 1 sind der FBI-Agent Mark Grimley, der Sindonologe (Grabtuchforscher) Ron Kramer und die Genetikerin Mercedes Brightman auf der Suche nach einem Serienmörder, der sechs kleine Mädchen ermordet hat. Die DNS dieses Mörders stimmt mit der DNS auf dem Turiner Grabtuch überein, wodurch der Verdacht nahe liegt, dass Jesus Christus der gesuchte Mörder sein könnte. Ein mächtiges Netzwerk scheint den Mörder zu schützen und hat die Jagd auf die drei Protagonisten aufgenommen. Alles deutet darauf hin, dass bald ein weiteres Mädchen sterben wird. Es bleibt nur wenig Zeit, den Mord zu verhindern.

In Goweli 2 befinden sich zwei Erzählstränge. Einer in der Gegenwart und einer in einer dreißig Jahre entfernten Zukunft. In der Gegenwart flüchtet die Novizin Neenah vor unbekannten Verfolgern, die sie schon aus ihren Träumen kennt. Als ihre beste Freundin tot aufgefunden wird, schaltet sich das FBI ein. Mark Grimley versucht hinter den Grund von Neenahs Verfolgung zu kommen und was er entdeckt, liegt jenseits des Fassbaren.
In der Zukunft muss der Polizist Joshua einen Mord aufklären. Der ermordete Stanley Biggs hat sich ein Symbol in das Gesicht geschnitten. Die Ermittlungen nach dessen Bedeutung lösen eine Kettenreaktion aus, die Joshua und seinen besten Freund Dan zu einer bitteren Erkenntnis führt.

Goweli 3 handelt von David. Einem achtjährigen Jungen, der scheinbar aus dem Nichts in einem Space-Shuttle auftaucht. Der Junge scheint übersinnliche Fähigkeiten zu haben. Sein Erscheinen löst eine Reihe von Ereignissen aus, die Mark Grimley, den Taucher Gordon Martens, Dechiffrierungs-ExpertinVanessa Gibbins und den NASA-Flightdirector Jeff Holmes zueinander finden lässt. Offenbar nur zu einem Zweck – um das Leben des Jungen zu retten, der von einer ägyptischen Bruderschaft entführt wurde.
Im dritten Teil wird die wahre Natur von Goweli offenbart und die Leser erfahren, was es mit dieser Geschichte ohne Anfang und ohne Ende auf sich hat.

A.B.: Wie kamst Du auf die Idee zu der Trilogie?
G.C.R.: Die Idee kam während dem Schreiben von Teil 1, wurde aber wieder verworfen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass ein Verlag eine Trilogie eines unbekannten Schriftstellers veröffentlichen würde. Außerdem wusste ich nicht, ob ich genug Energie haben würde, um den Spannungsbogen über drei Romane halten zu können. Erst als der Titel „Der letzte Engel“ schon vergeben war und der Verlag mich gebeten hatte, mir einen anderen Titel zu überlegen, kramte ich die Idee wieder hervor. Ich schlug dem Sieben-Verlag die Trilogie unter dem Titel ‚Goweli’ vor, schilderte ihm das Konzept und der Verlag akzeptierte.
Die inhaltliche Idee schlummerte schon lange in mir. In meinem ersten Roman (ANGEL, unveröffentlicht), wurde schon über diese Doppelpyramide geschrieben, auch über die Zeitmanipulation und die mikroskopischen Programme. Da diese Thematik mich unglaublich fasziniert, lag die Entscheidung nahe, darüber einen neuen Roman und letztlich eine Trilogie zu schreiben.


A.B.: Wie kam die Zusammenarbeit mit dem Sieben Verlag zustande?
G.C.R.: In einem Autorenforum habe ich gelesen, dass der Sieben Verlag gegründet wurde. Die Beschreibung seiner Genres hat mir gefallen. Ich schrieb daher die Verlagsleiterin Martina Campbell an und fragte, ob sie an einem Mystery-Thriller interessiert sei. Zuerst kam eine höfliche Ablehnung, da sie keine Thriller im Programm wollte. Dennoch schickte ich ihr das Exposee und postwendend forderte sie eine Leseprobe an (die ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht hatte). Ein paar Wochen später schickte ich dem Verlag die ersten fünfzig Seiten und bekam die Zusage, dass der Sieben-Verlag den Roman herausbringen wollte. Letztlich war ‚Der letzte Engel’ das erste Buch, das der Sieben Verlag veröffentlichte. Und was soll ich sagen? Wenn der Verlag mal so richtig groß und erfolgreich ist, dann kann ich immer behaupten, dass mein Buch den Grundstein zu diesem Erfolg gelegt hat. *lacht* Ich hoffe nur, dass Frau Campbell bis dahin meine Kontonummer nicht verloren hat. *lacht immer noch*

A.B.: Verfasst Du auch Kurzgeschichten? Wenn ja, wo sind diese erschienen?
G.C.R.: Sehr selten. Eine habe ich 2006 geschrieben. Sie heißt ‚Sarah’ und war als Text für meine erste Homepage gedacht, damit die Leute auch was lesen konnten, wenn sie sich zu mir verirrten. 2007 schrieb ich ‚Primaballerina’ für das Leseratten-Forum, wo sie im Adventkalender erschien. 2008 folgte ‚Die Farbe Gottes’ für Rezensenten.de, ebenfalls für den Adventkalender.
Alle drei Kurzgeschichten kann man auch auf meiner Homepage lesen.
Und dann natürlich die Prolog-Story zu Goweli, die ja kürzlich auf LITERRA erschienen ist.

Ach ja – fast hätt ich’s vergessen. K.T. – the Kid. Die Westernszene, mit der alles begann. Also immerhin – fünf Kurzgeschichten.

A.B.: Liest Du regelmäßig? Wenn ja, was bevorzugt?
G.C.R.: Ja. Regelmäßig … zweimal im Jahr … *lacht* (bzw. einmal, wenn eigene Romane nicht zählen)
Nein, stimmt nicht. Ich lese in jeder freien Minute und da bevorzugt Thriller. Allerdings muss ich das momentan relativieren, da ein Stapel von Büchern auf meinem Nachtisch liegt, die ich durch Büchertausch mit Kollegen erworben habe und natürlich die Kollegen meine Meinung dazu hören wollen. Im Augenblick lese ich zwei Bücher. ‚Shining’ von Stephen King und einen historischen Roman ‚Erben der Schuld’ von meiner Freundin und Verlagskollegin Bettina Reiter. Und ich kann nicht sagen, was von den beiden spannender ist.
Lesen und Schreiben sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn man wissen will, wie gute Bücher geschrieben werden, braucht man sie nur zu lesen. Da steht es dann ja schwarz auf weiß. Mit jedem gelesenen Wort lernt man. Und man soll ja nie aufhören zu lernen.


A.B.: Gibt es Menschen, die Dich bei Deinem schriftstellerischen Werdegang unterstützt haben? Freunde, Familie, Kollegen? In Deinen Anfängen und jetzt?
G.C.R.: Familie – natürlich. Immerhin müssen sie jedes Jahr für eine sehr lange Zeit einen konfusen, vergesslichen, nach Wörter suchenden Schriftsteller erdulden. Und das stell ich mir alles andere als einfach vor.
Freunde – selbstverständlich. Die müssen sich meine Ideen anhören und so tun, als würden ihnen meine Romane gefallen.
Kollegen – aber sicher. Es gibt einige, die mir in den Anfangszeiten weitergeholfen haben. Vor allem dem Autorenforum Montségur von Andreas Wilhelm bin ich in dieser Hinsicht zu ewigen Dank verpflichtet.
Ich erinnere mich, als ich noch ein richtiges Greenhorn war (das muss letzte Woche gewesen sein *lacht*). Ich war von Zweifel zerfressen, nachdem ich meinen ersten Text für öffentliche Kritik freigegeben habe. Daraufhin war ich kurz davor, die Schreiberei an den Nagel zu hängen, wäre da nicht eine gewisse Joy Fraser gewesen, die mich motivierte weiterzumachen. Und dann wäre da noch Andreas Eschbach, auf dessen Hompage ich die wohl wertvollsten Tipps erhalten habe, die man im www finden konnte.
Mittlerweile habe ich sehr gute Kontakte zu Kollegen und weiß, dass sie mir jederzeit aus der Patsche helfen würden. Manchmal nehme ich die Hilfe auch gerne an, denn nichts ist schlimmer als im eigenen Saft zu braten. Da ist kompetenter Rat von Kollegen unbezahlbar.


A.B.: Was haben die Leser künftig zu erwarten? Woran arbeitest du gerade?
G.C.R.: Gerade brüte ich über einer Idee, die ich schon vor zwei Jahren hatte. Ein Psycho-Thriller mit einem Schuss Mystery. Ist natürlich alles noch sehr in den Anfängen und nur skizzenhaft vorhanden. Es wird um ein Mädchen gehen, das Patricia heißt. Und um ihr Tagebuch … Mehr wird aber noch nicht verraten … nur eines noch: es wird verflucht spannend werden. ;-)

A.B.: Vielen Dank für das Beantworten der Fragen!
G.C.R.: Gern geschehen. Ciao Bella!


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