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Beschnuppern und Kennenlernen


Danke Alisha für die nette Einführung und das Willkommen. Ich freue mich, im Team zu sein. Ein wenig fühle ich mich noch als Exot hier zwischen so vielen Werwölfen und Vampiren. Da sind meine realen Wölfe ja wirklich nur zahme Schoßhündchen.

Aber zunächst zur wichtigsten Frage, die mir immer wieder gestellt wird und die ich darum gleich vorwegnehme:
Wie kommt jemand überhaupt dazu, sich mit (wilden) Wölfen zu beschäftigen?
Ich versuche es kurz zu machen. Ich wuchs mit großen Hunden auf und war schon immer fasziniert von ihren wilden Vorfahren. Als ich die Gelegenheit hatte, sie näher kennenzulernen, hing ich meine Anwaltsrobe an den Nagel und verfiel dem Wolfsvirus. In meiner (noch unveröffentlichten) Autobiografie liest sich das so:
„Das Tier schaute mich aus gelbbraunen Augen direkt an. Seine Ohren waren nach vorn gerichtet und seine Nasenflügel bebten, als es meine Witterung aufnahm. Während ich starr stehen blieb, setze es sich mit leicht federndem Gang in Bewegung. Dann spannte sich sein Körper zum Sprung und es flog direkt auf mich zu. Seine Pfoten landeten auf meinen Schultern, seine riesigen blitzweißen Zähne waren vor meinem Gesicht. Ich hielt den Atem an – dann leckte es mir mit seiner rauen, heißen Zunge mehrmals über das ganze Gesicht. Ich wurde von einem Wolf geküsst.“

Zuerst beobachtete ich im Rahmen eines Ethologie-Praktikums (Verhaltensforschung) Gehegewölfe, danach seit 1995 wilde Wölfe in Yellowstone. Aus diesen Beobachtungen sind einige Sachbücher entstanden, zuletzt „Wölfisch für Hundehalter“ (gemeinsam mit Co-Autor Günther Bloch), das am 10. April 2010 bei Kosmos erschienen ist.
Ich fahre mehrmals im Jahr zur Wolfsforschung nach Yellowstone. Meist nehme ich in dieser Zeit interessierte Wolfsfans mit, die dann mit mir im Wolfsprojekt mitarbeiten dürfen. Meine liebste Zeit ist der Winter, wenn bei Minus 30 Grad der Park nur uns echten Hardcore-Wolfwatchern gehört. Im Winter ist die Paarungszeit bei den Wölfen. Es ist dann also richtig spannend. Yellowstone ist übrigens der einzige Ort auf der Welt, wo man wilde Wölfe in ihrem natürlichen Verhalten von der Straße aus beobachten kann. Wer mehr über meine Wolfsreisen wissen will, kann hier schauen: http://www.yellowstone-wolf.de

In zwei Wochen bin ich wieder im Park. Diesmal hoffe ich, einen ersten Blick, auf die Wolfsbabys werfen zu können, deren „Entstehung“ ich im Winter beobachten durfte. April und Mai ist die Zeit, in der überall die Tierbabys auf die Welt kommen: Wölfe, kleine Bisons, Hirschkälber. Und die großen Grizzlys kommen ebenfalls mit ihrem Nachwuchs aus der Winterruhe.
Ich führe in Yellowstone ein Online-Tagebuch und stelle regelmäßig Einträge auf meinen Blog: http://yellowstone-wolf.blogspot.com. Wer also Lust hat, kann auf diese Weise live mit mir dabei sein.

Das war der erste Überblick über mein wölfisches Leben. Ich will in den nächsten Kolumnen ein wenig mehr über Wölfe erzählen und versuchen, mit Mythen und Vorurteile aufzuräumen. Gelegentlich werde ich von Kollegen angesprochen, die Romane schreiben, in denen Werwölfe vorkommen. Sie fragen, ob sich Wölfe denn wirklich so oder so verhalten, damit sie die Tiere im Buch „wolfstechnisch“ korrekt darstellen können. Ich freue mich, wenn ich da eine Hilfe sein kann.
Natürlich können Sie mir auch unter meiner LITERRA E-Mail-Adresse Fragen stellen oder Anregungen und Ideen für weitere Kolumnen mailen. Ich bin offen für alles, muss jedoch ein wenig um Verständnis bitten, wenn die Antwort später kommt, weil ich mich gerade wieder mal bei meinen vierbeinigen wilden Freunden aufhalte.

In diesem Sinne – wölfische Grüße
Elli H. Radinger

WOLFSPUREN
Beitrag Beschnuppern und Kennenlernen von Elli H. Radinger
vom 13. Apr. 2010


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