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Erster Kontakt
von Andreas Wolz

Gaby Hylla Gaby Hylla
© http://www.gabyhylla-3d.de
„Wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist, sollten Sie dem König nicht die Hand schütteln.“ Jonathan Fisher, frisch gebackener Kapitän des Handelsschiffes Lenatov, blieb an diesem Satz jedes Mal hängen. Obwohl er ihn schon oft gelesen hatte. Obwohl er die kompletten Unterlagen zum Planeten Stirius schon oft gelesen hatte. Nicht umsonst nannte man ihn den Akten-Terrier. Fisher blickte zu seinem Handelsoffizier Whittaker „Tacco“ Jones, der sich ihm gegenüber lässig im Sitz des Gleiters lümmelte. Am Fenster glitten die eindrucksvollen Eisebenen vorbei. Die grüne Sonne hoch am Horizont streute funkelnde Reflexe auf das Eis.
„Der Kommentar mit dem Händeschütteln ist von Ihnen, stimmt’s? War das ein Thema bei Ihren Gesprächen mit König Rugerian?“, fragte Fisher.
Tacco fuhr sich über das stoppelige Haar und grinste. „Nein, wir haben nicht darüber gesprochen. Der König vertraut bei dem Thema angeblich den Aussagen seiner Mediziner blind. Ich persönlich halte das ja für Unsinn. Nur, weil die kristalline Haut der Bevölkerung hier Schnee ähnelt, wird sie wohl kaum gleich beim ersten Anfassen wegschmelzen. Ich denke, die sind generell einfach alle ein wenig kontaktscheu. Das mit der Berührung müsste nur jemand mal ausprobieren.“
Fisher schüttelte den Kopf. „Wir wollen Handel mit den Glacier und sie nicht von eventuellen Vorurteilen befreien.“
Tacco war bereits seit zwei Monaten auf Stirius, um die Ankunft der Lenatov vorzubereiten. Bisher hatten die Glacier Handelsbeziehungen strikt abgelehnt. Nun war ihr Oberhaupt König Rugerian doch bereit, den Kapitän der Lenatov zu Gesprächen zu empfangen. Einzige Bedingung war, dass das Handelsschiff landete, damit sich der König auf ihm umschauen konnte, ohne den Planeten zu verlassen.
Fisher war mit seiner Entscheidung zufrieden, Tacco den neugeschaffenen Posten des Handelsoffiziers gegeben zu haben. Der junge Mann erledigte seine Aufgabe gut und besaß den nötigen Ehrgeiz.
Von ihrem Aufenthalt auf Stirius hing viel ab. Man warf Fisher Erfolglosigkeit vor und wollte ihm das Kommando entziehen. Man hatte ihm unmissverständlich mitgeteilt, dass er unter genauer Beobachtung stand. Doch er würde sich diesen Posten nicht so einfach wegnehmen lassen. Daher saß er während des Flugs vom Landeplatz der Lenatov zum Schloss des Königs immer noch über seinen Unterlagen. Der Terminplan ließ ihm nur drei Tage Zeit.
Der Gleiter flog eine enge Kurve, Schneeflocken wirbelten vor dem Fenster auf. Fisher fröstelte.
„Ist Ihnen kalt, Kapitän? Ich habe die Heizung absichtlich etwas niedriger als gewohnt eingestellt, um Ihnen den Übergang zu erleichtern. Wobei wir hier auf Stirius gerade Sommer haben, draußen sind nur zwanzig Grad unter Null. Vergessen Sie Ihre Akten und verpassen Sie nicht die herrliche Schneelandschaft. Sie kennen das Zeug doch sicher schon auswendig.“
Ein wenig forsch, sein neuer Offizier, aber Fisher ließ es ihm durchgehen. „Eisplaneten sind einfach nichts für mich, ich schätze Wärme mehr.“ Fisher berührte einen Sensor und sofort stieg ihm trockene Heizungsluft in die Nase.
Tacco Jones blickte derweil auf unwirklich schimmernde Gletscherformationen. Fisher musterte ihn. „Was muss ich noch bei König Rugerian beachten? Sie kennen ihn doch inzwischen ein wenig.“
„Er wirkt wie ein tapsiger Schneemann, ist aber mit allen Wassern gewaschen. Wenn Sie das schiefe Bild gestatten, Käpt’n.“
Fisher schmunzelte.
„Das Auffälligste an den Glacier ist, dass sie sich eben mal ein drittes Bein oder einen dritten Arm wachsen lassen können. König Rugerian hat zum Beispiel immer drei Arme. Ich nehme an, das ist bei ihm ein Symbol seiner Macht. Den meisten Glacier sind aber zwei von jeder Sorte am liebsten. Weil sie dann nicht durcheinander kommen, sagt Symia.“
„Prinzessin Symia, die Tochter des Königs?“
„Ja, sie war meine Ansprechpartnerin seit meiner Ankunft. Der Kontakt zur LFT war ihre Idee. Offiziell ist es natürlich ein Einfall ihres Vaters, schließlich hat der hier das Sagen. Ich finde aber, sie wäre die bessere Königin.“
„Ist sie attraktiv?“
„Nun ja ...“ Tacco zögerte.
„Nur frei heraus damit!“
„Die Glacier haben ja alle so drei kleine Tentakel-Dinger im Gesicht, an den Wangen und am Kinn. Die stehen Symia schon richtig gut.“
Das war doch eine ehrliche Antwort. „Dann hoffen wir mal, dass die Prinzessin Sie auch attraktiv findet. Das wäre für unsere Verhandlungsposition sicher nicht schlecht. Aber keine Experimente mit dem Berühren, ist das klar?“
„Natürlich“, antwortete Tacco ein bisschen zu schnell.
Fisher sah ihn nachdenklich an. Die schöne Königstochter und der junge Offizier. Er war in einem Wintermärchen gelandet. Fragte sich nur, ob dieses Märchen ein Happy End hatte.

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Wie alle Gebäude auf Stirius besaß Schloss Rugerian nur zwei Stockwerke. Edelmetalle, die der Korrosion widerstanden, waren sehr rar und wurden fast ausschließlich für den Bau von Gleitern eingesetzt. Für die Stabilität der Bauwerke benutzte man Knochen großer Tiere, dadurch waren nicht mehr Stockwerke möglich.
Durch das Eis war das Knochengerüst schemenhaft zu erkennen. Tierschädel und -felle dienten zur Zierde der Fassaden. Auf Fisher wirkten sie eher morbide. Um dem Schloss zusätzliche Würde zu verleihen, wuchsen auf dem zweiten Stockwerk viele Ziertürme in die Höhe, dicke und dünne, gerade und gedrehte, einer höher und verspielter als der andere. Tacco sah Fishers Blick. „Die Türme sind reine Skulpturen, Kapitän. Kein einziger ist begehbar.“
Nun, in Fishers Augen machten diese Türme ihren Job gut. König Rugerian besaß begabte Künstler.

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Der Gleiter wurde von klarem, durchsichtigem Eis umhüllt, das zu einem Landeschacht gehörte, der sie in eine riesige Empfangshalle führte. In der Halle herrschte geschäftiges Treiben. Viele Gleiter flogen scheinbar ungeordnet durcheinander. Auf Fisher wirkte es wie ein Wunder, dass sie unbeschadet eine freie Landungsplattform zum Andocken fanden. Nachdem die Halteklammern sanft eingerastet waren, öffnete sich die Ausstiegsluke. Auf der Plattform warteten bereits zwei stämmige Männer in türkisfarbener Uniform.
Tacco beugte sich zu Fisher. „Die Ehrengarde des Königs!“ Fisher kontrollierte den Verschluss seiner Winterkleidung und ging auf die Männer zu. Eine Ehrengarde. Er kam sich immer mehr wie in einem Märchen vor. Fragte sich nur, hinter welcher Säule dieses Eispalastes sich die böse Hexe versteckte.
Die Männer führten sie durch das Schloss zum Audienzsaal. Die Gänge verstärkten den märchenhaften Eindruck noch. In Nischen befanden sich Skulpturen, von denen sich dem Betrachter viele Gliedmaßen entgegenstreckten, an den Wänden hingen aus Eis geschnitzte Reliefbilder, in deren Innerem ein kaltes Licht schillerte.
Schließlich kamen sie auf eine reich verzierte Tür zu. Ihre Begleiter öffneten beide Türflügel und gaben den Blick auf einen großen Thronsaal frei. Ein Mann in einem weiten, weißen Umhang kam mit ausgebreiteten Armen polternden Schrittes auf Fisher und Tacco zu. Er zog einen Schleier aus dünnen Flocken hinter sich her. Die drei tentakelartigen Fortsätze in seinem Gesicht wippten bei jedem Schritt. Unter einer zierlichen Krone aus Eis musterten den Kapitän grüne Augen. Dies war zweifellos König Rugerian.
Fisher ging auf ihn zu und wollte für einen Moment aus Gewohnheit seinen Handschuh zur Begrüßung ausziehen, konnte den Impuls aber noch unterdrücken. Rugerian machte mit seinen drei Händen eine kreisförmige Bewegung. Fisher kannte diese Begrüßungsform dank seiner Vorbereitung und erwiderte sie.
„Kapitän Fisher, seien Sie auf Stirius willkommen!“
Hinter dem König kam Fisher eine junge Frau entgegen, die er von einem Bild in seinen Unterlagen als Prinzessin Symia erkannte. „Es freut mich, Majestät, dass Sie mich als bescheidenem Kapitän auf Ihrem Planeten empfangen.“
„Als Kapitän eines Handelsschiffes sind Sie ein Mann der Waren. Kein Botschafter, der nur mit wohlgeformten Worten zu hantieren vermag. Verraten Sie es nicht meinem Minister der Diplomatie, aber das Metier des Handels liegt mir wesentlich mehr!“ Die Stimme des Königs hatte die für Glacier typische Lautstärke und wirkte auf terranische Ohren leicht verzerrt. Trotzdem besaß der König einen gewissen polternden Charme. Fisher wollte sich davon jedoch nicht einlullen lassen. Eine der ersten Regeln, die er während seiner Ausbildung gelernt hatte: Unterschätze nie dein Gegenüber.
„Sie schmeicheln mir. In der Tat komme ich zu Ihnen mit einem Angebot, dessen Vorteile sich für Sie wiegen und zählen lassen.“ Bei allen höflichen Floskeln war es einem Glacier wichtig, schnell zur Sache zu kommen.
Rugerian lachte und nickte zufrieden. Fisher hatte den richtigen Ton getroffen. „Wir werden sehen, mein lieber Kapitän, ob Sie mir etwas bieten können. Ihr junger Offizier“, er deutete auf Tacco, „hat sich bisher wacker geschlagen. Doch lassen Sie uns erst einen Blick vom Balkon auf die Stadt werfen!“
Er führte Fisher zu der Längsseite des Saals, die durch eine Vielzahl hoher Fenster unterteilt war. Symia und Tacco folgten ihnen. Von einem geschwungenen Balkon aus blickte man direkt auf den belebten Marktplatz und ein Gewirr aus Gassen und Häusern, so wahllos durcheinander, als hätte ein großes Kind Bauklötzchen gespielt. Die Glacier auf dem Platz trugen dünne Kleidung, die ihnen als Schutz vor der Sonne diente. Fisher sah einen kleinen Jungen, der vor zwei größeren Jungs wegrannte. Er hatte sich ein drittes Bein wachsen lassen, um schneller als die Großen zu sein. Das Geschrei der Kinder ging im Lärm des Marktes unter. König Rugerian zeigte auf sein Reich. „Das Volk der Glacier. Wir sind stolz darauf, einen erfolgreichen Exporthandel zu betreiben. Niemand hat so viel Erfahrung bei der Verwendung von Eis in allen erdenklichen Formen. Das Geheimnis der Herstellung unseres berühmten Eisglases wird von Generation zu Generation weitergegeben. Ein jeder hier hat sich Glück und Erfolg erarbeitet.“
Fisher hörte ein leises Räuspern aus Symias Richtung.
„Sie wissen, dass unser Interesse an neuen Handelsbeziehungen bisher gering war“, fuhr der König fort. „Wir kennen keinen Strom und gewinnen unsere Energie rein aus chemischen Reaktionen. Technologisch sind wir gut entwickelt. Zumindest gut genug für unsere Bedürfnisse. Unser Eisglas ist ein Exportschlager. Wir haben nur wenige Handelspartner, aber wir kennen sie dafür seit Jahrhunderten und können ihnen vertrauen. Warum sollten wir ein Risiko eingehen und neue Geschäftspartner suchen? Aber meine Tochter studiert das Handelswesen und spricht ständig von Marktöffnung und dergleichen. Ihr zuliebe habe ich die Aufnahme von neuen Handelsbeziehungen in Betracht gezogen.“
Symia meldete sich zum ersten Mal zu Wort. „Vater, dein Volk wird es dir danken. Du kennst doch das Sprichwort: Warte nicht erst, bis das ewige Eis dich eingeholt hat!“
„Verzeihung, ich habe Ihnen noch gar nicht meine Tochter vorgestellt“, entschuldigte sich der König. „Das ist Symia, mein ganzer Stolz und eines Tages meine Nachfolgerin. Bis dahin allerdings muss sie ihre Risikobereitschaft noch ein wenig zügeln.“
Fisher verbeugte sich. „Es ist mir eine Ehre.“
„Ganz meinerseits, Kapitän Fisher“, sagte Symia und warf Tacco einen langen Blick zu. „Selbstverständlich überlasse ich die Vertragsverhandlungen ganz meinem Vater, wie es sich geziemt. Ich möchte der Zeit nicht vorausgreifen. Seien Sie froh, ich wäre kein so nachgiebiger Verhandlungspartner.“
„Symia liebt es zu sticheln, Kapitän“, entschuldigte sich Rugerian lächelnd. „Dafür weiß man bei ihr immer, woran man ist.“
„Mein Verbindungsoffizier hat mir schon berichtet, wie sehr sich die Prinzessin für die Interessen Ihres Volks einsetzt“, sagte Fisher.
Symia sah Fisher herausfordernd an. „Wollen Sie mir schmeicheln, Kapitän? Sind Sie etwa schon mitten in den Verhandlungsgesprächen?“
„Eine Frau wie Sie dürfte an Lob doch gewohnt sein!“, erwiderte Fisher verschmitzt.
Tacco trat einen Schritt auf beide zu. „Wenn ich Sie warnen darf, Kapitän. Symia ist eine harte Verhandlungspartnerin. Aber wir wollen Sie nicht länger aufhalten. König Rugerian, gestatten Sie mir, mit Prinzessin Symia einen Spaziergang zu machen?“
„Nun gut, das Wetter ist herrlich kühl, der Wind kräftig. Das sollte man sich nicht entgehen lassen“, sagte Rugerian. Er nickte einem der beiden Männer der Ehrengarde zu, die an beiden Seiten der Tür standen. Der Mann setzte sich in Bewegung.
Symia sah ihren Vater verwundert an. „Papa?“
„Es gehört sich für eine Prinzessin nicht, allein mit einem Gast spazieren zu gehen.“
„Beschäme uns nicht und zeig ein wenig Vertrauen. Was soll denn Kapitän Fisher von dir denken?“ Der Mann der Ehrengarde blieb zögernd stehen. Der König blickte ein wenig hilflos von seiner Tochter zu Kapitän Fisher und wieder zurück.
„Ich denke, mein Schatz, dass ...“
„... dass du es in diesem Fall verantworten kannst, dass wir allein gehen. Danke, Papa, fühl dich gedrückt.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und rauschte aus dem Saal. Tacco musste sich beeilen, um nachzukommen.
König Rugerian schüttelte den Kopf und wandte sich an Fisher. „Wie geht man bei Ihnen mit Töchtern um, Kapitän?“
„Ich bin in diesen Dingen ein schlechter Ratgeber, ich habe keine Kinder.“
„Dann verhandeln wir jetzt lieber, damit kennen wir beide uns aus.“
„Ganz in meinem Sinne, König Rugerian!“

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„Wohin gehen wir?“
„Zur Skulptur vom Paar der ewigen Liebe“, antwortete Symia und ging Tacco voran. Sie hatte ihn über Schleichwege direkt in den Garten geführt, der an der Rückseite des Schlosses lag. Sie lief eleganter als ihr Vater, ihr Gang wirkte aber trotzdem ein wenig plump.
„Ewige Liebe, ist das nicht ein wenig hoch gegriffen?“, spöttelte Tacco. Als er Symias strafenden Blick sah, bereute er seine Worte sofort.
„Spricht man mit Männern über die ewige Liebe, machen sie sich darüber lustig. Da scheint dein Volk keine Ausnahme zu bilden.“ Die Tentakel in ihrem Gesicht streckten sich Tacco widerspenstig entgegen.
Tacco wand sich. „So war das doch nicht gemeint. Ich meinte doch nur ... also der Pathos dieses Namens ... ich ... äh ...“
„In Ordnung, der Angeklagte bekommt noch eine Chance, sich auf festes Eis zu retten.“ Sie lief um eine Skulptur herum, die aus einem Knäuel sich windender Würmer bestand, deren Enden in allen möglichen Blautönen leuchteten. Tacco ekelte sich davor und beschleunigte seinen Schritt.
„Du machst dich nur über mich lustig, stimmt’s?“
„Wer weiß?“ Symia führte Tacco an weiteren merkwürdigen Statuen vorbei eine Anhöhe hoch, die direkt an einer Schlucht vorbeiführte. Die tiefer stehende Sonne warf lange, türkise Schatten. Fossile Baumstämme befestigten den nicht ganz ungefährlichen Weg. Sie stammten aus längst vergangenen Zeiten, als auf Stirius noch ein anderes Klima geherrscht haben musste. Tacco sah nicht nach unten. Er mochte von einer anderen Welt mit einem Raumschiff hergekommen sein, schwindelfrei war er deswegen noch lange nicht. Eine weitere Reihe von Skulpturen hatte so etwas wie Flügel und wirkte auf Tacco wesentlich freundlicher. Sie gingen weg von der Schlucht und kamen an einen runden Platz, auf den von allen Richtungen aus Wege zuliefen. Mitten im Zentrum des Platzes ragte eine Skulptur auf, die ein innig umschlungenes Paar zeigte. Wenn Tacco richtig zählte, waren mehr als sechs Arme in- und umeinander gewunden. Symia verkündete mit stolzem Ton: „Das ist die Ewige Liebe!“ Tacco war sich nicht sicher, ob ein Glacier Ironie kannte. Er meinte zumindest, einen Unterton bei Symia herauszuhören. Er schaute von ihr zu den beiden Liebenden, die sich derart aneinander festhielten, dass es schon aggressiv wirkte. Hätte in diesem Moment ein Sonnenstrahl die Liebenden aus ihrem eisigen Gefängnis befreit, sie hätten sich wahrscheinlich trotzdem nicht mehr loslassen können.
Tacco sah Symia misstrauisch an. „Warum zeigst du mir das hier?“
„Wie wirkt das Kunstwerk auf dich?“
„Eher schmerzhaft als romantisch.“
„So, wie Liebe im wahren Leben ist?“
„Wenn du es so pragmatisch sehen willst, ja.“ Tacco fühlte sich unwohl. Worauf wollte sie hinaus?
Symia lächelte. „Keine Sorge, ich will dich nicht auf die Probe stellen.“
„Auf welche Probe, Symia? Ob ich es ernst meine? Du weißt, dass ich es ernst meine. Es fällt mir schwer genug, das vor meinem Kapitän zu verbergen.“
„Oh, ich denke, er hat dich durchschaut.“
Tacco runzelte die Stirn. „Das glaube ich nicht. Er weiß nicht, dass wir uns lieben. Dann hätte er mich längst wieder aufs Schiff beordert.“
Symia schüttelte den Kopf. „Nein, du bist zu wichtig für ihn. Du hast den Kontakt zu uns hergestellt.“
„Hab ich das wirklich?“
„Natürlich hast du das!“
„Ich meine, habe ich ihn zu dir hergestellt?“
„Ja, natürlich. Willst du mich jetzt auf die Probe stellen?“ Symia zog den Mund zusammen, bei Glaciern ein sicheres Zeichen der Verärgerung.
„Ich will es spüren, Symia. Ich will dich spüren!“
„Du weißt, dass das nicht geht. Unsere Wissenschaftler sind eindeutig dagegen. Es ist zu gefährlich. Warum bist du denn so ungeduldig? Lass mir Zeit, meinen Vater zu überzeugen. Ein Gletscher schmilzt nicht an einem Tag.“
„Und er wird nie schmelzen, wenn keine Sonne ihn erwärmt. Man muss in der Liebe Risiken eingehen. Hast du Vertrauen zu mir?“
Symias Mund zog sich noch mehr zusammen. „Ich mag es nicht, wenn du um Liebe feilschst.“
Tacco verstand nicht, warum es ihr so leicht fiel, auf Berührungen zu verzichten. „In weniger als drei Tagen sind wir wieder unterwegs. Und wenn sich dein Vater und mein Kapitän bis dahin nicht einigen können, dann sehen wir uns womöglich nie wieder. Willst du, dass es so endet?“
Symia ging einen Schritt auf ihn zu. „Du glaubst wirklich daran, dass es funktionieren könnte?“
„Ich bin davon überzeugt!“

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König Rugerian schnippte einem Bediensteten zu. „Noch ein Glas Wein für unseren Gast!“
Jonathan Fisher lächelte tapfer und streckte seine Hand mit dem Glas aus. Der Wein war fürchterlich kalt und schlug ihm auf den Magen. Zu dumm, dass Alkohol einen niedrigeren Gefrierpunkt hatte. Aber was tat man nicht alles für ein gutes Geschäft. „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie speziell für mich haben Wein kommen lassen, König Rugerian.“
Der König kaute an einer ovalen, trüben Eisscheibe. „Ich beneide Sie um das Trinken. Ein Genuss, den wir hier nicht haben. Aber in meinem Eis ist eine leicht berauschende Substanz, die Ihrem Alkohol sehr ähnlich ist. Schmeckt Ihnen der Wein?“
„Sehr erfrischend“, sagte Fisher und betrachtete die feine Eisschicht auf der Oberfläche der Flüssigkeit.
„Das Herz eines Gastgebers darf nicht aus Eis sein, heißt es bei uns“, lobte der König sich.
Fisher war nicht zufrieden mit dem Verlauf des Gesprächs. In der Ausbildung hatte er sich intensiv mit den Tücken von Handelsgesprächen mit neuen Völkern befasst. Wie schwer es war, fremdartige Gesten richtig zu interpretieren. Welche Tricks man anwenden konnte. Provoziere ein bekanntes Gefühl und merke dir die Reaktion, war so ein Trick. Auf diese Weise ließen sich ein paar grundlegende Gesten entziffern. Aber entweder besaß der König ein Pokerface aus Eis oder er zeigte gar keine Regungen. Fisher konnte seine Absichten nicht einschätzen. Der König war ein harter Brocken. Immer mehr war Fisher der Überzeugung, dass ihm die missgünstigen Mitglieder des Prüfungsgremiums mit Absicht diesen Auftrag untergeschoben hatten.
Morgen wollte der König die Lenatov besuchen. Dann befand sich Fisher wenigstens auf eigenem Terrain.
„Mein lieber Kapitän, jetzt schauen Sie aber ernst über den Rand Ihres Glases. Woran denken Sie?“
Dass du deine Spielchen mit mir treibst, dachte Fisher. Der König hatte ihm mit voller Absicht Wein in einem Gefäß aus Eisglas geben lassen, also genau aus jenem Material, um das sich ihre Verhandlungen drehten. Wenn das kein Katz- und Maus-Spiel war, dann hatte Fisher noch keines gesehen.
Er gab sich einen Ruck. „Ich denke, dass wir uns heute schon gut kennengelernt haben.“ Er hob sein Glas. „Bei uns ist es üblich, einen Toast auszubringen: Auf das ewige Eis von Stirius, König Rugerian!“ Er schüttete den Wein in einem Zug hinunter. Nein, so schnell würde er nicht aufgeben. Der König würde ihn noch von einer anderen Seite kennenlernen.
In diesem Moment machte sich sein Kommunikationsgerät bemerkbar. Es war Tacco Jones. „Verzeihen Sie, König Rugerian. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich die Nachricht meines Offiziers entgegennehme?“
„Nur zu!“
Fisher bestätigte die Verbindung, und ein kleines Bild erschien auf dem Gerät, das den Kopf seines Verbindungsoffiziers zeigte. „Was gibt’s, Tacco?“
„Kapitän, kann ich noch hier auf dem Planeten bleiben und Sie allein zurück zum Schiff fliegen lassen? Prinzessin Symia hat mir vom Markt der Tausend Skulpturen erzählt, der heute Abend auf dem Marktplatz stattfindet. Den würden wir gerne besuchen, wenn Sie einverstanden sind.“
Fisher überlegte. Tacco war verliebt, das war nicht zu übersehen. Verliebte waren keine guten Verhandler. Und Taccos Gedanken über das Berühren waren auch nicht ungefährlich. Aber sein Kontakt zur Prinzessin war Fishers einziges As im Ärmel. Und Tacco war sicher professionell genug, um sich nicht zu Experimenten hinreißen zu lassen. Ihn jetzt abzuziehen, hieße, die beste Figur aus dem Spiel zu nehmen. Das konnte er sich nicht leisten. „Sie können bleiben, insofern König Rugerian die Erlaubnis erteilt.“
Der König nickte. „Ich bin einverstanden. Melden Sie sich morgen früh bei mir.“
„Vielen Dank, Kapitän, König Rugerian“, sagte Tacco erleichtert.
Symia schob sich ins Bild. „Ich habe Sie durchschaut, Kapitän Fisher. Ihr Verbindungsoffizier soll mir ein paar Geheimnisse entlocken. Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen!“
Fisher schmunzelte. „Prinzessin, Sie lesen in mir wie in einem offenen Buch. Sie wären in der Tat ein harter Verhandlungspartner. Gestatten Sie mir noch ein Wort zu meinem Offizier?“
„Ich bin hier, Kapitän.“
„Ich lasse Ihnen noch einen Bericht vom heutigen Tag zukommen. Bitte lesen Sie ihn gleich nach Erhalt.“
„Wird gemacht, Käpt’n.“
Fisher beendete die Verbindung und wandte sich wieder an den König.
„Ich hätte die beiden doch von einem Mitglied meiner Ehrengarde begleiten lassen sollen“, knurrte Rugerian.
Fisher schüttelte den Kopf. „Ich vertraue meinem Mann und würde für ihn die Hand ins Feuer legen.“
König Rugerians Tentakel kräuselten sich, ein Zeichen seiner Verwunderung. „Sie haben manchmal schon eine komische Ausdrucksweise. Aber lassen wir es gut sein für heute. Ich bin gespannt auf Ihre Lenatov. Holen Sie mich morgen mit einem Gleiter ab!“
Fisher nickte. „Ich werde da sein.“ Er schöpfte neue Hoffnung. Vielleicht ist Prinzessin Symia letzten Endes doch Teil der Verhandlungen, dachte er sich. Die Diplomatie und die Romantik mochten zwar keine Geschwister sein, aber sie waren wenigstens gut miteinander befreundet!

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Kapitän Fisher ging unruhig in seiner Kabine auf und ab, in der eine tropische Temperatur herrschte. Nach diesem eisigen Tag brauchten sein Körper und sein Gehirn Hitze, um wieder funktionieren zu können. Aber die Schweißperlen auf seiner Stirn hatten noch eine andere Ursache. Er war mit der Strategie für die nächsten beiden Tage noch nicht vorangekommen. Dabei würde sie über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Vielleicht wusste Tacco Rat. In seinem Bericht vorhin hatte Fisher seinen Offizier über das Gespräch informiert und um Vorschläge gebeten.
Er ging zum Tisch und goss sich ein Glas Wasser ein. Er hatte im Schloss eindeutig zu viel Alkohol getrunken. Das war nicht hilfreich, um klar denken zu können. Wieder meldete sich sein Kommunikationsgerät.
Um diese Zeit? Die Verbindungsanfrage kam von Tacco Jones. Es musste wohl sehr dringend sein. Fisher leerte das Glas in einem Zug, setzte es schwungvoll ab und bestätigte die Verbindung. War schon ein verrückter Tag heute.
Ein Blick auf Taccos Gesicht genügte Fisher, um zu erkennen, dass der Tag noch verrückter wurde. Etwas war nicht in Ordnung. Etwas war ganz und gar nicht in Ordnung.
„Kapitän Fisher, ich ... ich habe Mist gebaut.“ Tacco sprach gehetzt, im Hintergrund erklang ein Rumpeln.
„Was haben Sie getan?“
„Ich habe mich geirrt, es ist vorbei, Käpt’n. Alles vorbei. Ich glaube, ich schaffe es nicht.“
„Wieso schaffen Sie es nicht? Wo sind Sie denn?“ War die Verbindung so schlecht oder zogen da Rauchschwaden an Taccos Gesicht vorbei?
„Ich bin im Gleiter. Die Garde des Königs ist hinter mir her. Die werden mich gleich haben, ich schaffe es nicht mehr bis zur Lenatov.“ Wieder ein Krachen, Tacco duckte sich.
Fisher schaltete schnell. „Bewahren Sie Ruhe! Wir öffnen die Luke zum Haupthangar. Versuchen Sie, die zu erreichen!“
„Danke, Kapitän. Ich ... ich glaube, sie ist tot.“
„Symia? Haben Sie sie doch ...?“
„Ja, ich habe sie getötet – mit einem Kuss! Dabei war es nur ein einziges Mal und ganz kurz. Weil ich sie liebe!“
Fisher war für einen Moment wie gelähmt. Tacco hatte nicht auf ihn gehört und seine Pflicht vergessen. Und er, Fisher, hatte es zugelassen. „Jetzt retten Sie sich erst einmal und bewegen Sie Ihren Hintern hierher!“
Taccos Antwort ging im Lärm unter, dann riss die Verbindung ab. Jetzt zählte jede Sekunde. Fisher rannte den Korridor entlang und sprang in den Aufzug. Schneller, SCHNELLER! Täuschte er sich, oder konnte man Explosionen außerhalb des Schiffs hören? Nein, das konnte nicht sein, durfte nicht sein! Tacco durfte unmöglich abgestürzt sein. Oder doch? Endlich, er war auf der Brücke! Fisher sah seine Crew an und spuckte die Befehle nur so aus. „Ein Gleiter ist im Anflug auf die Lenatov, er wird verfolgt. Orten Sie ihn! Hangarluke öffnen! So weit, wie sich dieses verdammte Ding öffnen lässt. Löschtrupps und den Arzt bereitstellen! Höchste Gefahrenstufe!“
Eine Offizierin reagierte am schnellsten. „Wir haben den Gleiter erfasst, er ist gerade in Sichtweite gekommen. Einen Moment, gleich haben wir ihn auf dem Monitor.“
Fisher wusste, dass er sich auf seine Crew verlassen konnte. Endlose Sekunden, dann erschien der Gleiter auf dem Monitor. Fisher stockte der Atem. Der Gleiter war nicht mehr das ruhige, träge Transportmittel, als das er es gestern kennengelernt hatte. Das Ding trudelte auf die Lenatov zu wie ein Ballon, dessen Luft unkontrolliert entwich. Der Gleiter drehte sich kreiselnd um die eigene Achse und schlug einen Haken nach dem anderen. Nicht weniger als fünf Verfolger waren hinter ihm her. Durch die unkontrollierte Flugbahn konnten sie Tacco nur schwer erreichen.
„Können wir ihm irgendwie helfen? Vorschläge?“, fragte Fisher.
„Ich kann im Hangar alle Magnetpolster aktivieren, um den Aufprall zu mildern. Wenn er es bis zum Hangar schafft“, antwortete die Offizierin.
Ja, wenn er es überhaupt schaffte. Gerade versuchte ein Gleiter, ihn zu überholen und abzudrängen. „Polster aktivieren! Wann erreicht er uns?“
„In 42 Sekunden.“
Der Verfolger streifte Taccos Gleiter mit dem Vorderflügel und wirbelte ihn herum. Doch Tacco hielt Kurs. Das Glück des Verzweifelten.
„Können wir Verbindung zu ihm aufnehmen?“
„Negativ. Sollen wir das Feuer auf die Verfolger eröffnen?“
„Nein, auf keinen Fall!“
Tacco wurde von hinten gerammt. Der Stoß hob seinen Gleiter an und warf ihn kopfüber, sodass er mit dem Heck voran mit der Lenatov zu kollidieren drohte. Die Verfolger drehten gerade noch ab. Tacco fing den Gleiter ab, schaffte es irgendwie, seine Flugbahn zu stabilisieren und ihn in die richtige Richtung zu drehen.
Die Offizierin schaltete auf eine Innensicht des Hangars. Fisher konnte sehen, wie der Gleiter viel zu schnell darauf zuflog. Er traf die Öffnung nicht ganz, schrammte mit einem Flügel die Seite entlang, blieb an einem Vorsprung hängen, riss Streben mit und geriet ins Schlingern. Grell quietschend schleifte er über den Boden und krachte trotz der Magnetpolster mit Wucht in die gegenüberliegende Wand. Fishers Sicht wurde ausgefüllt von einem riesigen Feuerball, dann erlosch das Bild.
Es war vorbei.

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„Verbrennungen zweiten und dritten Grades, Knochenbrüche, möglicherweise irreparable Schäden an der Wirbelsäule. Ich komme direkt von meinem ersten Offizier. Er ist seit kurzem ansprechbar und bedauert die Ereignisse sehr.“ Fisher saß König Rugerian gegenüber und sah ihn traurig an.
„Das Bedauern Ihres Offiziers ändert nichts daran, dass meine Tochter in diesem Moment unter starken Schmerzen leidet und eine sehr lange Regenerierungszeit vor sich hat. Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebt!“, antwortete Rugerian wütend.
Er stand auf. „Angesichts Ihrer schmächtigen Figur hielt ich Sie anfangs für keinen ernst zu nehmenden Verhandlungspartner, Kapitän. Aber Sie haben Mut bewiesen, nach den Vorkommnissen der vergangenen Nacht hier persönlich zu erscheinen und sogar meiner Tochter einen Besuch abzustatten. Das respektiere ich. Ich habe mich wohl in Ihnen getäuscht. Daher biete ich Ihnen an, hier und jetzt einen Vertrag zu unterzeichnen. Unter der Bedingung, dass Sie Ihren Handelsoffizier der Gerichtsbarkeit von Stirius übergeben. Damit er seine gerechte Strafe dafür bekommt, was er meiner Tochter angetan hat.“
Fisher starrte den König an. Ihm war klar, dass dies seine letzte Chance war. Tacco als Preis für den geschäftlichen Erfolg. Der Kapitän nickte knapp. Ihm war auch klar, dass Rugerian nicht so leicht aufgeben würde.
„Ich befürchte, Sie täuschen sich schon wieder in mir, König Rugerian. Ich werde Ihnen meinen Offizier keinesfalls ausliefern. Um keinen Preis der Welt!“
„Wir mögen auf Sie wie ein friedfertiges Volk wirken, aber wir haben Mittel und Wege, Sie davon zu überzeugen, dass die Annahme des Angebots den einzigen Ausweg für Sie darstellt“, drohte Rugerian.
„Und die Lenatov mag für Sie nur wie ein harmloses Handelsschiff aussehen, aber ich würde Ihnen nicht raten, sich mit ihr anzulegen.“
Beide sahen sich unnachgiebig an. Die Tentakel des Königs zielten drohend auf Fisher.
„Sie wollen doch sicher heil wieder an Bord Ihres Schiffes gelangen, nehme ich an?“
„Und Sie wollen sicher nicht auf Ihr schönes Schloss verzichten? Was Sie müssten, wenn ich in einer Stunde nicht zurück wäre. Meine Mannschaft hat entsprechende Befehle.“
War da Unsicherheit im Gesicht des Königs zu erkennen?
„Sie bluffen, Kapitän. Woher sollten Sie gewusst haben, dass ich Ihnen dieses Angebot mache?“
Jetzt hatte Fisher den Trumpf in der Hand. Er brauchte ihn nur noch auszuspielen. „Sie haben selbst gesagt, dass ich Mut bewiesen habe, hierherzukommen. Warum sollte ich also so dumm sein, nicht vorzusorgen?“
Rugerian beugte sich zornig zu Fisher, seine drei Hände zitterten einschüchternd. „Verlassen Sie sofort meinen Planeten. Und lassen Sie sich nie wieder blicken!“

Fisher ließ sich nicht zweimal bitten. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Saal und ging schnellen Schrittes zur Abflughalle. Das Geschäft war geplatzt. Sollte man ihn ruhig dafür feuern. Wenn die Missgünstigen auf seiner Leiche tanzten, wäre das nur die gerechte Strafe für sein unverantwortliches Verhalten. Aber noch war das letzte Wort in dieser Angelegenheit nicht gesprochen. Symia hatte ihm bei seinem Besuch in einem unbemerkten Augenblick eine Botschaft für Tacco zugeflüstert. Sie bestand nur aus sieben Worten: „Halte durch, dies ist nicht das Ende!“ Mit ein wenig Standhaftigkeit bekam er vielleicht doch noch seinen neuen Handelspartner. Hoffentlich war es die Opfer wert.

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22. Mai. 2012 - Andreas Wolz

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