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Souvenirs vom Sensenmann
von Andreas Gruber

http://www.alisha-bionda.com © http://www.alisha-bionda.com
Mein Name ist Freddy Beagle. Ich bin nicht einmal einen Meter sechzig groß und leicht übergewichtig, das ist meine persönliche Art des Understatements. Ich sage immer, es kommt nicht auf das Äußere, sondern auf den Grips an, den ich zum Glück habe. Ich arbeite für Lloyd, Bagger & Crown, die größte Rechtsanwaltskanzlei der Westküste. Mit Ausnahme weniger Stunden im Monat, in denen ich in meinem Büro Berichte für Mr. Lloyd tippe, bin ich unterwegs – von einem Unfallort zum nächsten. Meine Aufgabe ist es, Schwindler, Versicherungsbetrüger oder Urkundenfälscher auffliegen zu lassen, weshalb ich diesen Job so liebe. Mittlerweile bin ich seit über dreißig Jahren in der Branche. Sie glauben nicht, was mir alles unterkommt!
Die Woche beginnt stets mit dem gleichen Ritual, wenn mich mein Boss anruft, Sir Arthur Lloyd, die graue Eminenz höchstpersönlich, nervös mit dem Kugelschreiber klickt, während er die Details eines neuen Auftrags in den Hörer knarrt.
"Freddy, kurz vor Sacramento rasten zwei Jugendliche mit einem Sportwagen über die Interstate. Der Junge auf dem Beifahrersitz wurde durch einen aktivierten Airbag erstickt. Seine Mutter verklagt die Herstellerfirma der Airbags auf achtzig Millionen Dollar. Kümmern Sie sich darum!"
Alles klar! Ich fahre in die Werkstatt, die den Wagen abgeschleppt hat, um mir den Schlitten anzusehen. Ein dunkelgrüner Pick-up mit Allradantrieb, breiten Geländereifen, jeder Menge Antennen, Zusatzscheinwerfern auf dem Überrollbügel. Der Wagen ist nagelneu, kein einziger Kratzer im Lack, folglich kein Unfall. Frage: Wodurch wurde der Airbag ausgelöst? Im Fußraum des Beifahrersitzes liegt eine wuchtige Soundmaschine. Frage: Warum klebt Blut auf dem Kassettendeck?
Ich rase in die Gerichtsmedizin, sehe mir den gekühlten Jungen an und merke gleich, dass etwas faul ist. Das ist ein Fall, wie ich ihn liebe. Ich habe bis 17.00 Uhr Zeit, spätestens dann muss Mr. Lloyd dem Airbaghersteller mitteilen, ob wir in dem Fall eine reelle Chance sehen oder er einen Vergleich anstreben soll. Ich lege los und flirte mit der Medizinstudentin, die gerade ihr Praktikum in der Autopsie absolviert. Ich erfahre, dass der Archivar aus der Dokumentation ein Fan der Green Bay Packers ist und gern Tequila trinkt. Mit etwas Überredungskunst verspreche ich dem Mann zwei Eintrittskarten für ein Footballmatch sowie eine Kiste vom feinsten mexikanischen Tequila, bezahlt von meinem Spesenkonto, worauf er mir den Bericht des Gerichtsmediziners beschafft. So läuft die Sache! Und siehe da, der Gerichtsmediziner ist ein guter Freund der Mutter des toten Jungen, und es gibt tatsächlich zwei Berichte: einen offiziellen und einen inoffiziellen. Natürlich interessiert mich die inoffizielle Variante. Darin steht, dass der Junge an seinem Nasenbein gestorben ist, das sich ins Gehirn geschoben hat. Frage: Wie kann der Airbag diese Verletzung herbeiführen?
Es ist bereits halb fünf, meine Zeit wird knapp. Ich knöpfe mir also den Schulfreund des Toten vor, der den Pick-up gefahren hat, einen pickelgesichtigen Rotschopf mit Schweißflecken auf dem T-Shirt, so groß wie die Ausmaße des Bundesstaats Louisiana. Ich bearbeite ihn, erzähle ihm etwas von einer gerichtlichen Vorladung, Untersuchungshaft und Beihilfe zum Mord. Zum Glück ist der Vater nicht zu Hause, die Mutter wird nervös und der Junge packt aus. Danach ist die Geschichte rasch rekonstruiert: Es ist Sonntagabend, die beiden Jungs rasen über die Interstate Richtung Sacramento. Da der CD-Player im Autoradio kein Kassettendeck hat, stellen die beiden einen batteriebetriebenen Ghettoblaster auf die Armaturenablage und ziehen sich mit voller Lautstärke ein Tape rein. In einer Linkskurve schlittert das Radio über die Armaturenfläche. Der Wagen holpert über eine Bodenschwelle und das Radio knallt mit voller Wucht auf die Konsole, in welcher der Beifahrerairbag versenkt ist. Der schießt raus, wodurch dem Jungen das Radio ins Gesicht geschmettert wird – Klage an die Firma abgewiesen, Fall erledigt!
Aber nicht für mich. Ich fahre noch einmal in die Werkstatt. Ironischerweise befindet sich auf der Seitenwand des Gefährts ein gut lesbarer Aufkleber: "Wie finden Sie meinen Fahrstil?" Mich interessiert aber mehr der Musikgeschmack des Jungen. Ich sehe mir das Radio an. Im Kassettendeck liegt ein Tape von Janis Joplin: Kozmic Blues aus dem Jahr ´69. Ich lasse es in meiner Sakkotasche verschwinden. Jetzt gehört es mir, der tote Junge hat keine Verwendung mehr dafür. Dort wo er jetzt ist, hört er Janis Joplin live – ich hingegen habe ein weiteres Souvenir in meiner Sammlung.

Eines Tages schickt mich Mr. Lloyd wegen eines ähnlich bizarren Autounfalls sogar nach Los Angeles, und das, obwohl mir meine alte, schwerhörige Mutter ständig in den Ohren liegt, keine weiten Strecken mit dem Auto zu fahren. Sie wissen ja, wie Mütter sind. Meine alte Dame ist über siebzig und wird von Jahr zu Jahr unausstehlicher. Natürlich fahre ich trotzdem, schließlich ist es mein Job. Diesmal geht es um die Filmschauspielerin Sybille Dawn, die in einigen lausigen Seifenopern mitgewirkt hat, damit aber nicht sehr berühmt wurde – egal, Sie werden ohnehin nie wieder etwas von ihr zu sehen bekommen. Der Grund: Während einer Probefahrt entlang der Küste in einem gelben Zweisitzer-Sportcabriolet mit 300 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 Meilen in 6,2 Sekunden rast sie mit neunzig Sachen gegen eine Palme. Der Wagen ist eingedrückt wie eine Ziehharmonika, und sie selbst landet mit Genickbruch im Leichenschauhaus. Ihr Manager sowie ihre Verwandten verklagen jene Firma, welche die Nackenstützen herstellt. Unser Fall: Mr. Lloyd lehnt einen Vergleich ab und sichert unserem Klienten eine reelle Chance zu, ohne dass ich mir zuvor ein Bild von der Sache machen konnte. Typisch! Aber zum Glück entdecke ich bei der Inspektion des Wagens, dass sich der Rest eines Seidenschals um die Hinterradachse gewickelt hat. In der Handtasche der Toten befindet sich noch die Rechnung einer Boutique. Rekonstruiert ergibt die Geschichte folgendes Bild: An jenem Tag ist es kühl, Sybille Dawn stoppt vor ihrer Stammboutique, kauft sich einen elendslangen gelben Seidenschal, passend zur Farbe des Wagens, schlingt sich das Ding um den Hals, setzt sich die Sonnenbrille auf und fährt los. Der Schal flattert hinter ihr her und verfängt sich im Rad. Den Rest können Sie sich denken! Genickbruch! Sie ist bereits tot, bevor der Wagen in die Palme rast – aber nicht wegen der Nackenstütze, nur darauf kommt es an.
Natürlich habe ich ein Stück des gelben Seidenschals mitgenommen. Es ziert das Wandbord über dem Kamin meines Wohnzimmers, direkt neben der Kassette von Janis Joplin und dem verformten Projektil aus dem Lauf einer 38er Smith & Wesson. Wie ich zu diesem Prachtstück gekommen bin, ist rasch erzählt. Der Fall beginnt wie immer: Mr. Lloyd telefoniert herum und schickt mich zu einem Tatort. Diesmal in eine weiße Sandsteinvilla am Strand von Santa Barbara. Im Bett liegt ein Toter im Hawaiihemd, der sich mit einer Smith & Wesson das Gesicht weggeschossen hat. Die Waffe ist noch in seiner Hand, Blut, Knochen und Hirnmasse kleben überall, und an den Fingern des Toten befinden sich außerdem Spuren von Kordit. Die Witwe hat uns kontaktiert, weil sich die Versicherung im Falle eines Selbstmords weigert, die Prämie der Lebensversicherung auszubezahlen, und nun soll ich beweisen, dass es kein Selbstmord war. Als ich vom Fernmeldeamt die Liste der letzten Telefongespräche mit der Todeszeit des Gerichtsmediziners vergleiche, finde ich den entscheidenden Hinweis darauf, was sich in jener Nacht tatsächlich zugetragen hat: Die Ehefrau des Toten steht mitten in der Nacht stinksauer am Bahnhof und ruft zu Hause an, weil sie den letzten Zug versäumt hat. Als ihr Mann, durch den nächtlichen Anruf geweckt, statt nach dem Telefon nach der Waffe greift, die auf dem Nachttisch liegt, schießt er sich beim "Abheben" versehentlich in den Kopf. Blöder Zufall, kommt sicher nur einmal im Leben vor. Jedenfalls ist es ein Unfall – Klage gewonnen, die Versicherung muss zahlen, und unsere Klientin erhält ihre Prämie. Aber auch mich hat es eine schöne Stange Geld gekostet, um über den Gerichtsmediziner, der die Autopsie durchgeführt hat, an das verformte Projektil zu kommen, das jetzt neben zahlreichen anderen Kleinodien mein Wandregal ziert.
Meine alte Mutter, diese Nervensäge, meckert zwar ständig herum, wie ich nur solch grausige Exemplare sammeln kann, die sie am liebsten in den Müll werfen möchte, aber ich habe meinen Grund dafür. Meiner Mutter gegenüber habe ich ihn stets verheimlicht – sie muss nicht alles wissen –, aber Ihnen kann ich es verraten. Ein Aberglaube besagt, dass ein Gegenstand, der schon einmal den Tod gebracht hat, den nächsten Besitzer davor bewahrt. Das ist das ganze Geheimnis. Deswegen sammle ich solche Dinge – nicht weil es sich um makabere Raritäten handelt.

Ein ebenso kurioser Fall ergibt sich, als mich Mr. Lloyd nach San Diego schickt. "Freddy, sehen Sie sich das an, finden Sie raus, was passiert ist!" Ich komme hin, und die Behörden erzählen mir folgende Geschichte: Ein älterer Mann läuft den Bordstein entlang zu seinem Auto und stürzt über die Straßenabsperrung, die einige Bauarbeiter errichtet haben, um einen offenen Gullyschacht zu sichern. Der Mann fällt kopfüber in den Gully und stirbt. Aber nicht an Schädel- oder Genickbruch, sondern er ertrinkt. Tatsächlich! Denn als ihn die Feuerwehrleute mit einer Seilwinde rausziehen, sind seine Lungen randvoll mit dreckigem Abwasser gefüllt, obwohl der Schacht nur etwa dreißig Zentimeter tief unter Wasser steht. Aber durch den Sturz steckt der Mann so fest mit den Schultern im Schacht, dass er hilflos ertrinkt. Klage an das Bauunternehmen wegen fahrlässiger Absperrung – wir vertreten die Firma!
Natürlich muss ich den Tatort besichtigen, und so stehe ich wadentief, mit einer Taschenlampe bewaffnet, in der Kloake. Unter der Wasseroberfläche glänzt ein silberner Gegenstand im Licht, der sich als Schlüsselbund entpuppt. Davon passt einer ins Schloss des alten, klapprigen Buicks, der am Straßenrand parkt und dem Toten gehört. Danach ist alles klar: Ungeschickt wie der Mann ist, fällt ihm der Schlüssel aus der Tasche, mitten in den Gully. Er beugt sich kopfüber in den Schacht, bekommt das Übergewicht, stürzt hinunter, bleibt stecken und ertrinkt. Tod durch eigenes Verschulden – Klage gewonnen! Die Witwe bekommt den Bund mit dem Reserveschlüssel, aber der Autoschlüssel gehört mir.

Leider wohnt meine Mutter im selben Wohnblock wie ich, denn nach Vaters Tod ist sie in eine frei gewordene Wohnung übersiedelt, um in meiner Nähe zu sein. Jedes Mal, wenn ich auf einer längeren Dienstreise bin, schleicht sie sich mit dem Generalschlüssel des Hausmeisters heimlich in meine Wohnung, um zu putzen oder alle Möbel umzustellen. Einmal hätte sie mit dem Staubsauger in ihrem Sauberkeitsfimmel beinahe den Autoschlüssel des Buicks verschwinden lassen, dabei habe ich ihr schon tausendmal gesagt, sie soll die Finger von meiner Sammlung lassen. Aber nicht nur das, mit ihrer herrischen Art vertreibt sie alle Frauen aus meinem Leben. "Freeed, mach dir nichts draus, Junge", pflegt sie dann zu sagen. "Wegen deines kranken Hobbys hätten dich diese Frauen ohnehin bald verlassen." Ja, ich gebe zu, in gewisser Weise bin ich ein Junkie, ein Todestourist, der makabere Souvenirs sammelt, um sich vom Unglück anderer Vorteile zu verschaffen. Aber jedes dieser Stücke hat eine faszinierende Geschichte zu erzählen, wie jenes einfache blaue Benzinfeuerzeug. Sie würden nie erraten, was dieses harmlose Ding angerichtet hat.
Vor einigen Jahren um die Weihnachtszeit passiert folgende Geschichte: Ein Farmer aus Clearlake Oaks im Norden kauft sich einen zehn Jahre alten, beinahe zu Schrott gefahrenen Trans Am. Der Mann heißt Joe Burner. Ich erinnere mich deshalb noch genau an den Namen, weil es einfach zu komisch ist. Jedenfalls möchte dieser Joe Burner Geld sparen und verdünnt das Benzin im Autotank des Trans Am mit Wasser. Scheinbar weiß er nicht, dass sich Benzin nicht mit Wasser vermischt, da Benzin obenauf schwimmt. Da der Ansaugstutzen im Tank eines Wagens unten ist, wird natürlich zuerst das Wasser in den Motor gesogen, worauf der Motor absäuft. Da es Winter ist und über Nacht Minusgrade auftreten, gefriert das Wasser, worauf der komplette Motor verreckt. Uns leuchtet das natürlich ein, aber als ein Mechaniker dem Farmer erklärt, was geschehen ist, schiebt dieser seinen altersschwachen Trans Am in die Garage, rollt einen tragbaren Elektroheizkörper unter das Auto, um das Eis im Motor schneller aufzutauen. Als er schließlich mit dem Feuerzeug in den Tank leuchtet, um zu sehen, wie weit der Auftauprozess vorangeschritten ist, können Sie sich wohl vorstellen was passiert. Die Explosion sprengt nicht nur das Auto mitsamt der Garage in die Luft, sondern das gesamte Haus und tötet ihn und seine Frau … und der Mann heißt Joe Burner, welch Ironie! Merkwürdigerweise übersteht das blaue Benzinfeuerzeug die Katastrophe ohne Schaden, weshalb es mein Lieblingsstück ist unter all den Andenken an den Tod. Sofern der Aberglaube stimmt, dass ein Gegenstand, der schon einmal den Sensenmann gerufen hat im weiteren vor ihm schützt, muss dieses Feuerzeug ein wahrer Schutzengel sein.
Mittlerweile ist mein Wandregal ziemlich voll. Sie würden nicht glauben, was sich darauf alles befindet: Ein Tennisball, eine Krawattennadel, eine kindersichere Steckdose oder das rostige Kettenglied einer Motorsäge. Wenn ich mehr Zeit hätte, könnte ich Ihnen zu jedem Utensil eine köstliche Geschichte erzählen, wie beispielsweise die über meine jüngste Errungenschaft. Eine junge Frau aus Palm Springs versucht auf dem Balkon den Käfig ihres Kanarienvogels mit Staubwedel und Putztüchern zu reinigen. Dabei steht sie auf einem Drehstuhl mit feststellbaren Rollen. Als der Vogel anfängt zu kreischen, beginnt der Stuhl zu rollen, obwohl die kleinen Kunststoffräder festgestellt sind. Die Frau stürzt aus dem elften Stock ihres Wohnhauses über die Brüstung und reißt den Käfig mitsamt dem armen Vogel mit sich in den Tod. In der Bedienungsanleitung des Sessels wird vor keiner derartigen Aktion gewarnt, und ich kann beweisen, dass eine der Rollen defekt ist – ein winziger Produktionsfehler in der kompletten Serie. Kurios ist, dass nicht der Witwer sondern der Verein für Kanarienvögel unser Auftraggeber ist. Wir gewinnen den Fall, die Sesselfirma muss zahlen – die volle Summe! Leider wird der Stuhl mit der defekten Rolle vom Gericht sofort eingezogen, aber immerhin besitze ich den verbeulten Vogelkäfig.
Ich bin ein Freak und kaufe mir ein Exemplar des gleichen Drehstuhls. Erstaunlicherweise ist es leichter zu finden als ich dachte, denn nach der gewonnenen Klage gegen diese Firma kann man die Stühle günstig aus der Konkursmasse erwerben. Ich finde heraus, wie einfach die Rollen zu manipulieren sind, man muss nur einen Plastikstift abbrechen, schon lässt sich die Rolle nicht mehr fixieren und … ach, von dem vielen Erzählen habe ich völlig auf die Zeit vergessen. Meine Mutter kommt soeben schwer beladen mit Papiertüten von ihrem Einkauf heim.
"Freeed! Was machst du hier Junge?", kreischt sie – denn das ist ihre übliche Begrüßung, wenn wir uns freitagabends sehen, um eine Partie Rommé zu spielen, bei der sie mir ständig zehn Dollar abknöpft. Für meine Mutter ist das die schönste Zeit der Woche, da sie eine volle Stunde lang über mich lästern und mich herrlich demütigen kann … außerdem mogelt sie beim Kartenspiel und glaubt, ich merke es nicht.
"Ich habe im Treppenhaus deinen Nachbarn von oben getroffen!", schreie ich, damit sie mich besser hört. "Er hat gemeint, du sollst den Efeu, der auf deinen Balkon runterhängt, selbst abschneiden. Ich habe dir einen nagelneuen Stuhl gekauft …"
Zwar schaut mich meine Mutter skeptisch und verbissen an, wie sie es immer tut, aber wenn alles klappt, habe ich bald ein weiteres Souvenir in meiner Sammlung.

09. Dez. 2006 - Andreas Gruber

Bereits veröffentlicht in:

DER TOD AUS DER TEEKISTE
A. Schröter (Hrsg.)
Anthologie - Kurzgeschichtenband - Schreiblust-Verlag - Nov. 2006

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