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Der Auftrag des Magiers

DER AUFTRAG DES MAGIERS

Buch / Fantasy

Der Auftrag des Magiers
(Die Drachenkämpferin 2) (Troisi, Licia)
Auflage: Februar 2007
Erscheinungsjahr: 2007
ISBN: 3453265343
Verlag: Heyne
Genre: Fantasy / Science-Fiction

Story

Nach der unschönen Trennung zwischen Sennar und Nihal gehen die beiden einstigen Lehrlinge ihren Weg fortan alleine. Sennar hat vom hohen Rat der Magier den Auftrag bekommen, die Reise in die Untergetauchte Welt anzutreten und dort nach Verstärkung im Kampf gegen den schier übermächtigen Tyrannen zu suchen. Noch nie zuvor ist jemand aus dieser Welt zurückgekehrt, so dass auch Sennar sich damit abfindet, eventuell in einer tödlichen Sackgasse zu landen. An Bord eines Piratenschiffes, dessen Besatzung er auf der Überfahrt nicht nur fürstlich entlohnt, sondern auch durch den Einsatz von Magie vor dem Tod bewahrt, gelingt es ihm tatsächlich, bis in die Nähe der mystischen Unterwasserwelt vorzudringen. Doch dort angekommen, stellt sich sein Unterfangen als beinahe aussichtslos heraus. Er wird sofort eingekerkert, und sein unvermeidlicher Schuldspruch scheint ihm den befürchteten Tod zu bringen. Ganz auf sich alleine gestellt, muss er nun beweisen, dass er ein würdiger Vertreter des Rates ist und den Frieden für alle Länder zum Ziel hat.

Unterdessen sucht auch Nihal innerhalb der Armee der Drachenritter nach Unterstützung im Kampf gegen den Tyrannen. Sie wird in ein fremdes Lager ausgesandt und trifft auf ihrem Weg den alten Weggefährten Laio, der nach wie vor bis ins Mark verängstigt, aber dennoch bereit ist, seiner Bestimmung als Knappe der Drachenritter zu folgen. Jedoch ist sein Vater ein mächtiger Mann an der Spitze der Armee und verachtet seinen Sohn. Noch während sie Laio in Schutz nimmt und ihn dazu ermutigt, sich dem Wahnsinn seiner Familientradition zu widersetzen, erfährt sie immer mehr über ihre verborgene Vergangenheit – bis sie eines Tages vor dem Angesicht des Mannes steht, der einst ihr Volk ausrottete und nun auch die letzte Halbelfin beseitigen möchte. Doch damit nicht genug: Der fürchterliche Gnom Dola hat eine unverhoffte Verbindung zu einem ihrer engsten Freunde ...

Persönlicher Eindruck Ein geschlagenes Jahr hat man auf die Fortsetzung des fabelhaften Auftakts der Trilogie um die Drachenkämpferin Nihal warten müssen, ein Jahr jedoch, in dem die sympathische Geschichte um die ehrgeizige junge Halbelfin und ihren Verbündeten aber nie so wirklich aus dem Gedächtnis verschwunden war. Nun liegt seit dem Frühjahr die deutsche Erstausgabe des zweiten Romans der italienischen Erfolgsautorin Licia Troisi in den Händlerregalen bereit und erfreut sich dort, völlig zu Recht, anscheinend recht großer Beliebtheit.

Anders als noch im ersten Band konzentriert sich die Autorin dieses Mal verstärkt auf den zweiten Protagonisten Sennar, dessen Abenteuer an Bord des Piratenschiffes zwar nicht mehr ganz dem Fantasy-Bereich zuzuordnen sind, die sich aber dennoch einfach fabelhaft lesen. Zwar ist die Übersetzung sprachlich betrachtet nicht wirklich anspruchsvoll und die Geschichte damit auch eher auf ein jugendliches Publikum zugeschnitten, aber alleine schon durch die fantastische Erzählatmosphäre wird die manchmal etwas kindliche Sprache mit Leichtigkeit wieder aufgefangen. Des Weiteren besitzt Troisi ein echtes Talent dafür, neue Welten zu umschreiben und Stimmungen und Emotionen zu vermitteln. Auch "Der Auftrag des Magiers" besticht abseits der actionreichen Abenteuerhandlung mit tollen Umschreibungen von Zwischenmenschlichem, den dazugehörigen wunderbaren Charakterzeichnungen und schließlich mit einem sehr detailliert entworfenen Setting, das nicht zu Unrecht sehr stark an das umjubelte literarische Werk von "Eragon" erinnert.

Indes durchleben unsere tapferen beiden Helden zahlreiche Gefahren, werden vor schwierige Entscheidungen gestellt und kämpfen gegen unzählige Widerstände, um ihre Verbündeten von ihrem Vorhaben zu überzeugen. Sowohl Sennar als auch Nihal trachten nach nichts anderem als einem Leben in Frieden und sind fest entschlossen, selbst gegen die Obrigkeit ihres Standes eine kleine Palastrevolution anzuzetteln. Dies bewirkt einmal mehr, dass man sich sofort mit der nunmehr zum Drachenritter gekürten Heldin verbunden fühlt. Ihr unbändiger Wille sowie ihr oftmals verzweifelter Heldenmut sind Attribute, mit denen man sich als Anhänger des Genres auf Anhieb identifizieren möchte. Und ebenso fühlt man mit ihr, als sie von einem intriganten Verrat erfährt, ihr persönliches Schicksal am seidenen Faden hängt oder aber ihre Herkunft von grausamen Schatten verdunkelt wird. Im Laufe des Buches ist es schließlich doch wieder Nihal, die als eigentliche Heldin im Vordergrund steht. So fantastisch Sennars Auftritt zu Beginn auch sein mag: Nihal ist es, die in "Die Drachenkämpferin II" die Akzente setzt und dem Leser schlussendlich wieder die entscheidende Begeisterung vermittelt – und das will beim tollen Start an Bord des Piratenschiffes durchaus etwas heißen.

Ein nennenswerter Minuspunkt ist indes, dass die Spannung häufig durch die recht eindeutigen Überschriften genommen wird. Gerade erst entwickelt sich ein weiterer Bogen, doch mit dem Ende eines Kapitels, also just an dem Zeitpunkt, an dem man gar nicht mehr abwarten kann, wann die individuelle Bombe platzt, folgen Überschriften, die in wenigen Worten zusammenfassen, welchen Lauf die Handlung nehmen wird. Und gerade zum Schluss, wo sich einige inhaltliche Puzzlestücke nahtlos zusammenfügen, wünscht man sich schon, dass die Geschichte über die Erzählung als solche transferiert wird und man nicht schon vorab die Highlights herausfiltern kann. Dies wird sicherlich auch dadurch begünstigt, dass manche Charaktereigenschaften und künftige Handlungsstränge in groben Zügen vorhergesagt werden können. Es fällt schwer zu glauben, dass Nihal eines Tages ihrem Schicksal erliegen wird, so oft sie dieses Mal auch am Rande des Todes steht, und auch ein Ableben Sennars würde für den Verlauf der Geschichte eher ein ungünstiges Handlungselement darstellen, da die Wege der beiden Protagonisten auf kurz oder lang sowieso zusammenzuführen scheinen.

Allerdings ist es auch in "Der Auftrag des Magiers" die Art und Weise, wie Licia Troisi die Verknüpfungen herstellt, die den Leser letztendlich mitreißt. Die herrliche Atmosphäre, die sympathischen Charaktere und die grundsätzlichen, netten Ideen machen auch den zweiten Teil der Trilogie zu einem Festival der Fantasy-Literatur für junge Leser, welches einerseits zwar keine großen Ansprüche an die Leserschaft stellt, dafür aber andererseits mit wertvollen Attributen glänzt. Ich schließe mich der Meinung an, dass diese Italienerin zu den hoffnungsvollsten Vertreterinnen der modernen Fantasy gehört und gebe ein zweites Mal meine Empfehlung für "Die Drachenkämpferin".

22. Sep. 2007 - Björn Backes
http://www.buchwurm.info/book/anzeigen.php?id_book...

Der Rezensent

Björn Backes
Deutschland

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