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Der Kampf beginnt
Teil 4: Am Rande der Zeit
Originaltitel Bastei: Am Rande der Zeit
Erstveröffentlichung: 24. April 2001
Sternensonde Wertung:
Nach den Ereignissen der Anfangstrilogie ist einige Zeit vergangen. Torn, der in der Festung am Rande der Zeit ein neues Zuhause hat, erinnert sich kaum noch an seine Vergangenheit, an die Zeit, als er ein Mensch war. Unruhig durchstreift er die Festung der Zeit und absolviert sein Training mit den Lu'cen. Aber innerlich fragt er sich, was er eigentlich ist. Er stellt diese Frage Custos, seinem Lehrer in den Waffenkünsten, aber dieser verweigert die Antwort darauf. Er deutet nur an, daß großes Leid über die Menschheit kommen könnte.
Nachdem er nach einer Übung an einem Korridor vorbeikommt, an dessen Boden ein Zeichen der Alten die Erforschung dieses Teils der Festung verbietet - und die Lu'cen warnen Torn ebenfalls davor - kann Torn nicht anders: Er überschreitet die Markierung und landet in einem Teil der Festung, die einst den alten Wanderern gehörte. Er findet einen Saal vor, in dem die Überreste einer gewaltigen Schlacht zu finden sind. Una bsi chtlich aktiviert er das Tagebuch eines der letzten Wanderer und findet sich offenbar in der Vergangenheit zur Zeit des Großen Krieges wieder. Die Grah'tak haben die Festung mit einer halb mechanischen, halb biologischen Maschine gerammt, und die Wanderer können sich ihrer nur knapp erwehren. Ein Verräter weilt unter ihnen, soviel kann Torn von den Projektionen erfahren.
Verwirrt verlässt er den Saal und kommt schließlich zu den ehemaligen Wohnstätten der alten Wächter. Als er versucht, zu einem von ihnen Zugang zu erhalten, trifft er eine wunderschöne Frau, die ihm entfernt bekannt vorkommt. Sie bietet ihm an, Antworten auf seine Fragen zu geben. Torn willigt ein und erfährt unter anderem das, was der Leser seit den drei ersten Bänden weiß. Doch die Frau hat noch mehr zu bieten: Sie verschafft Torn Zugang zur Wohnstätte Ferrotors, des Verräters. Auch hier erlebt Torn in einer Projektion die Vergangenheit mit. Ferrotor tötet in einem Zweikampf einen anderen Lu'cen - ein Verbrechen erster Güte. Und kurz darauf muss Torn erkennen, dass er getäuscht worden ist. Die Frau entpuppt sich als Dämon und schleudert Torn in die Dimension der Grah'tak. Dort steht Torn Mathrigo gegenüber und begreift erst nach und nach, daß Ferrotor und Mathrigo ein- und derselbe sind. Mathrigo versucht, Torn von seinem Weg abzubringen - im Tausch für ein normales Leben soll Torn vergessen, dass es die Dämonen gibt. Doch Torn lehnt ab - und landet als Gladiator in der Dämonenarena. Als es zum entscheidenden Kampf kommt, scheint Torn verloren. Doch schließlich erwacht er wieder in der Festung am Rande der Zeit. Das Ganze war eine Art Prüfung - und Torn hat jetzt gelernt, keine Fragen mehr zu stellen.
In seinem Vorwort erwähnt Parrish, dass dieser Roman sozusagen eingeflickt wurde. Der Autor wollte nach der Anfangstrilogie noch einen Roman einbringen, der mehr Hintergrundwissen vermittelt, bevor er die eigentlichen Einzelabenteuer vorlegt. Dies ist auch interessant und passend geworden. Lediglich die Vorhersehbarkeit der Handlung trübt ein wenig die Leselust. Das Mathrigo der Verräter und ein ehemaliger Wanderer ist, kann der geübte Fantasyleser schon zeitig erkennen. Das Torn selbst darüber so erstaunt ist, macht nicht unbedingt Sinn. Dennoch hat der Roman eine besondere Atmosphäre und lässt den Leser tiefer in die doch ungewohnte Umgebung eintauchen. Die Verhältnisse werden noch einmal klar abgesteckt. Die Festung am Rande der Zeit ist ein interessanter und mystischer Ort und diese Stimmung fängt Parrish auch sehr gut ein. Insgesamt jedoch ist der Roman weniger aussagekräftig als es der Autor wahrscheinlich vorgesehen hatte, bietet aber dennoch gute Unterhaltung mit bekannten Klischees.
Teil 5: Im Bann von Anubis
Originaltitel Bastei: Wenn der Totengott erwacht
Erstveröffentlichung: 8. Mai 2001
Sternensonde Wertung:
1885: Durch die Hitze Ägyptens stapft ein Regiment britischer Dragoner. Deren Anführer, Major Barrington, hasst Ägypten aus ganzem Herzen und will lieber heute als morgen aus dem Land weg. Als einer seiner Männer in eine Höhle fällt, sieht Barrington seine Chance. Denn die Höhle erweist sich als eine antike Kultstätte - und für Major Barrington ist das die Chance, nach England zurückzukehren. Nachdem jedoch einer jener Männer, die den Leichnam des ersten Mannes bergen sollten, verschollen bleibt, macht sich der Major selbst auf den Weg.
Numquam: Torn sinnt über seine Vergangenheit nach. Doch der Auftrag von Severus reißt ihn aus seinen Zweifeln. Torn soll in einer sehr fernen Vergangenheit ein Kind retten. Wo genau, erkennt er erst, als er aus dem Vortex heraustritt. Er befindet sich in Ägypten, 2018 vor Christus. Mube und Ayala, Nubier, versuchen sich vor den Horden der Ägypter zu verstecken, die die Nubier als billige Sklaven importieren. Doch weder Mube noch Ayala gelingt es. Während Mube jedoch wie seine Stammesgenossen in die Sklaverei verschleppt wird, erfährt die schwangere Ayala eine Sonderbehandlung. Amphotep, der Diener des dunklen Gottes Anubis, nimmt sie in seine Obhut. Denn Anubis hat etwas Besonderes mit Ayalas Kind vor.
Torn folgt dem Sklavenzug und trifft dabei auf die Leiche von Mubes bestem Freund Gabu. Er nimmt dessen Gestalt an und trifft kurze Zeit später auf Mube selbst. Dieser findet jedoch schnell heraus, dass dieser Gabu nicht der von den Wächtern ermordete Freund sein kann. So bleibt Torn nichts anderes übrig, als sich Mube zu offenbaren. Was er jedoch wirklich ist, kann er ihm nicht sagen. Er erfährt von Mube, dass sich Ayala in den Händen Amphoteps befindet. Nachdem Torn einen Aufstand angezettelt hat, bei dem Mube stirbt, eilt er so schnell er kann in die Totenstadt - nach Nekropolis, wohin Amphotep Ayala entführt hat. Die Geburt des Kindes steht kurz bevor, und Torn hat nicht mehr viel Zeit. Doch er kommt beinahe zu spät: Kurz nachdem Ayala niedergekommen ist, bietet Amphotep Anubis das Kind als Opfer dar. Anubis' Geist soll in den Körper des Kindes schlüpfen, und damit würde Anubis - der natürlich in Wahrheit ein Grah'tak ist - Nekropolis verlassen können. Torn kann die Diener des Amphotep außer Gefecht setzen und wird auch mit den Mumien, die auf Befehl des Dämons erscheinen, mühelos fertig. Doch der Kampf gegen den Grah'tak in seiner wahren Gestalt ist sehr schwer. Torn gelingt es, das Kind und Ayala aus der Gefahrenzone zu bringen. Der Dämon, der immer noch in der Akropolis gebannt ist, kann ihnen nicht folgen. Einstürzende Felsen verschütten die unterirdische Totenstadt.
1885: Major Barrington hat eine Begegnung mit Anubis. Dieser befiehlt ihm, ein angebliches Rebellendorf zu überfallen. In Wirklichkeit geht es dem Dämon aber um den Nachkommen von Ayalas Kind, der in dem Dorf lebt. Torn taucht kurz vor dem Angriff der Dragoner auf und stellt sich zwischen die Soldaten und die Dorfbewohner. Da erscheint Anubis, der Barringtons Körper benutzt. Es gelingt Torn zwar, Anubis mit dem Lux zu vernichten, doch vorher kann der Dämon sein eigentliches Ziel töten. Torn ist der Meinung, versagt zu haben. Doch als er ins Numquam zurückkehrt...
Im fünften Abenteuer widmet sich Torn zum ersten Mal seiner eigentlichen Aufgabe. Im Kampf gegen die Dämonen reist er durch Raum und Zeit. Gleich zu Anfang führt ihn sein Weg ins alte Ägypten und dem Totengott Anubis. Dieser Bereich fasziniert mich ohnehin, und so hat es Parrish nicht allzu schwer, mich für diesen Roman zu begeistern. Seit seiner Bestimmung zum Wanderer ist schon etwas Zeit vergangen und Torn erlebte bereist einige Zeitreisen, an denen der Leser aber nicht teilnahm. Die gesammelten Artefakte aus verschiedenen Epochen der Menschheit weisen auf Erlebnisse hin, die Torn mittlerweile schon erlebt hat. Er ist also hier quasi schon ein erfahrener Wanderer. Diese Zeitreisegeschichten werden folglich den Mittelpunkt der Serie bilden und bieten natürlich jede Menge Stoff. Der Autor kann sich so allen möglichen historischen Begebenheiten bedienen. Diese Zeitreisegeschichten in Serie sind an sich nicht gerade neu und auch nicht immer originell. Der Serienheld und die Rahmenbedingungen machen es dennoch zu etwas besonderem. Mit diesem Roman hat er auf jeden Fall ein gutes Thema erwischt
Teil 6: Die Hunde des Krieges
Originaltitel Bastei: Dämonen des Krieges
Erstveröffentlichung: 22. Mai 2001
Sternensonde Wertung:
1916, Verdun: Henning Maurer, Max Hartmann und Marius Vladek sind Soldaten in einer deutschen Einheit. Schon seit Tagen versuchen sie - unter der Leitung des Offiziers von Waldeck - ein französisches Fort zu erobern, wobei sich der Kampf nach dem Motto: "Wir erobern, wir ziehen uns zurück, wir erobern" hinzieht. Sprich: Weder die Deutschen noch die Franzosen können auf Dauer einen Sieg für sich verbuchen. Zudem sind die Deutschen in einer schlechten Verfassung: kein Nachschub, keine Sanitäter - doch von Waldeck ist nicht in der Lage, das zu erkennen. Unbarmherzig schickt er seine Männer in den Kampf, ohne Rücksicht auf Verluste.
In diese Situation wird Torn geschickt. Zufällig nimmt er die Identität eines deutschen Soldaten an und stößt zu von Waldecks Kompanie. Torn spürt die Grah'tak in der Nähe, weiß jedoch nicht, was sie planen. Für die Grah'tak ist der erste Weltkrieg natürlich ein gefundenes Fressen. Und sie haben keinerlei Interesse daran, den Krieg enden zu lassen. So lässt Mathrigo die Hunde des Krieges frei - diese säen einen Keim in die Soldaten, der sie zu willigen Dienern der Grah'tak macht. Zu Zombies, genauer gesagt. Nachdem Torn von der Anwesenheit der Dämonen weiß, die mittlerweile die französische Festung erobert haben und ein Heer von Zombies auf die Deutschen loslassen, gibt es für ihn nur eines: Die Hunde des Krieges müssen aufgehalten werden. Zusammen mit Max heckt er einen Plan aus. Während sich Torn um die Dämonen kümmert, soll Max die Pulvervorräte der Franzosen in Brand setzen. Der Plan gelingt auch - wenn auch Torn nur sehr knapp den Fängen der Dämonenbestien entkommt.
Nach erledigtem Auftrag erfährt er, dass Max zwar diesen Krieg überleben, aber im zweiten Weltkrieg in einer Schlacht sterben wird.
Diesmal finden wird Torn ohne große Erklärungen direkt mitten im ersten Weltkrieg wieder. Dort bekämpft er die Hunde des Krieges die natürlich auch Dämonen sind und den Hass und Blutdurst der Menschen für einen weiteren Durchbruchsversuch nutzen wollen. Bevor es zum erwarteten finalen Kampf kommt, muss der Leser jedoch zuerst in Verdun die Schrecken des Krieges erfahren. Dabei versucht Parrish diesen so blutig und grausam wie möglich darzustellen, scheitert aber für meinen Geschmack an der Kürze der Zeit und vernachlässigt zeitweise das eigentliche Thema der Serie. Diesen geschichtlichen Hintergrund hätte man ohne den versuchten Tiefgang nutzen können. Die Charaktere erhalten auch durch die eindringliche Schilderung der kriegsbedingten Grausamkeiten keine Tiefe. Und der Autor hält sich bei dem Versuch dies zu ändern auch zu lange auf. Erst der Showdown ierinnert wieder daran, das wir hier eine fiktive Unterhaltungsserie vorliegen haben. Leider fehlt diesmal auch der Hintergrund zur Mission. Torn erhielt weder ein Briefing, noch wurden Details zu dieser Mission am Ende offenbart. Leider ein weniger guter Abschluss dieses Bandes.
08. Okt. 2007 - Dieter Krämer
http://www.sternenson.de/Buchserien/Torn_Classics/...
Der Rezensent
Dieter Krämer

Website: http://www.sternenson.de
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April 2018: keine Rezensionen
Dieter Krämer wurde 1970 geboren.
Bücher und gedruckte Werke faszinierten ihn schon früh und so kam neben der Leidenschaft des Lesens auch zwangsläufig nur ein Beruf im Druckgewerbe in Frage. Der gelernte Mediengestalter arbeitet heute als Leiter einer Druckerei und lebt in seinem Geburtsort Saarbrücken.
Di...
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