Ai Yori Aoshi 17
| AI YORI AOSHI 17
Buch / Manga
Kou Fukizumi
Ai Yori Aoshi 17, Japan, 2005
EMA, Köln, 9/2007
TB, Manga, Romance, 978-3-7704-6614-6, 192/650
Aus dem Japanischen von Ai Aioki
www.manganet.de
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Anders als in der westlichen Welt akzeptiert man in Japan immer noch die Möglichkeit einer arrangierten Ehe, um den Fortbestand eines Handelsbündnisses, eines Konzerns oder eines Geschäftes zu gewährleisten. Es sind zumeist die jungen Frauen, die von frühster Kindheit an auf dieses Schicksal und die traditionellen Werte, die ein solches Opfer mit sich bringt, vorbereitet werden.
Und so findet dieses ernste Thema - romantisch verklärt - auch Eingang in Mangas und Animes. Gerade in "Ai Yori Aoshi" wird das besonders deutlich. Endlich, nach siebzehn langen Bänden erlaubt das Schicksal Kaoru und Aoi, glücklich zueinander zu finden.
Eigentlich hatte der junge Mann das Anrecht auf die Erbin einer Kette altehrwürdiger Kleidungsfachgeschäfte für Kimonos verwirkt, als er sich gegen die Laufbahn entschied, die man in seiner Familie für ihn ausersehen hatte. Er möchte auch nicht länger der Erbe des Konzerns sein, weil er längst eine erfüllende Aufgabe gefunden hat und sein Studium in einem ganz anderen Bereich beenden will. Aber sein jüngerer Halbbruder kann die Leitung nur übernehmen, wenn er statt Kaoru den alten Vertrag erfüllt und Aoi heiratet.
Doch nun sind durch die Einwirkung guter Freunde diese Hürden aus dem Weg geräumt. Aoi verzichtet auf ihr Erbe. Ihre Mutter erlaubt ihr und ihrem Bräutigam - wenn auch in getrennten Häusern -, auf dem Sakuraba-Anwesen zusammen zu leben, bis die letzten Details geklärt sind. Mayu, Kaorus frühere Sandkastenfreundin, ist ebenfalls Gast.
Und schließlich ist es so weit. Die jungen Liebenden dürfen zusammen ziehen und nun auch körperlich ein Paar werden. Doch können sie das nach den langen Prüfungen, die man ihnen durch das Warten auferlegt hat, überhaupt noch?
Tatsächlich geht es in dem abschließenden Band der Serie sehr ruhig zu. Aoi und Kaoru finden ihre Erfüllung und ihr Glück, aber man erfährt auch, was die Nebenfiguren anstellen, die in den letzten Kapiteln der Serie zu ihnen gefunden haben.
Nichts kann die beiden Hauptfiguren und ihre Liebe nun mehr aufhalten..., und das ist auch schon alles an Handlung. Keine Problematik wird hinterfragt, allein die Romantik nimmt ihren Lauf und gibt den Helden das, was sie sich so lange gewünscht haben.
Romantische Gemüter werden sicherlich entzückt über die warmherzige Auflösung sein und den Rückfall in klassische Rollenmuster kritiklos hinnehmen; wer aber ein wenig nachdenkt, fragt sich natürlich, ob man sich das Hohelied auf die Ehefrau als treu sorgende, opferbereite Hausmutter und fügsame Geliebte wirklich zum Vorbild nehmen sollte.
Daran vermag selbst die erotische Seite des Mangas nichts zu ändern, die in der Darstellung vor allem männlichen Lesern gefallen dürfte. Aber ob diese eine so gefühlslastige Geschichte wirklich mögen können, bleibt ungeklärt.
24. Okt. 2007 - Christel Scheja
Der Rezensent
Christel Scheja
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