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Der Zauberer aus der 4th Street

DER ZAUBERER AUS DER 4TH STREET

Buch / Fantasy

Thomas Hofmann fragte mich beim Freitagsstammtisch, ob es nicht langweilig wäre, immer wieder Tafelrunden-Romane zu lesen, weil das ja eh doch alles das gleiche sei. Doch zum Glück gibt es ja viele Ausnahmen, welche immer wieder Überraschungen beinhalten, z. B. "Die Nebel von Avalon", wo Marion ZimmerBradley ja eine Deutung ganz eigener Art versucht, oder den MordredZyklus von Peter Hanratty. Und wie es der Zufall so wollte, stieß ich am Samstag danach in der Bahnhofsbuchhandlung auf Simon Hawkes HeyneErstling. Mich interessierte der Titel, und hinten las ich dann, daß in ferner Zukunft Merlin wieder ins Leben zurückkehrt. Grund genug, das Buch zu kaufen. Am Sonntag nun schreibe ich schon diese Rezi; ich habe den Roman im einem Zug gelesen. Das passiert in der Regel nur dann, wenn mir ein Buch hundertprozentig gefällt was hier der Fall ist. Ich habe mich köstlich amüsiert, und spannend war es auch noch.

Schon die Grundidee ist gut: Gegen Ende des 22. Jahrhunderts ereignete sich der "Collapse" die Globalwirtschaft brach aufgrund erschöpfter Rohstoffreserven und verschandelter Umwelt zusammen. In der folgenden Energiekrise war Brennstoff äußerst knapp, und daher wollte ein gewisser Tom Malory illegal in den kümmerlichen Resten des Sherwood Forest Holz machen. Eine uralte Eiche schien wie geschaffen dafür aber mit dem ersten Axtschlag wurde Merlin aus seinem Schlaf im Baum befreit, kehrte in die Welt zurück und nahm deren Angelegenheiten in die Hand. Er gründete überall Zauberschulen, rief die Magie erneut ins Leben und machte sie zur Energiequelle Nr. 1. Das alles erfahren wir freilich erst später. Der Roman beginnt, als ein aufgeregter TaxiAdept sein magisch betriebenes Cab durch New York steuert, um einen ehrfurchtgebietenden Zauberer zu einer Versteigerung magischer Artefakte zu bringen. Er ahnt nicht, daß der Magier, der ihm so nervös macht, nur ein ehemaliger Student der Magie ist Melvin Karpinsky, mit Magiernamen Wyrdrune. Melvin zählte zu Merlins Bestschülern, übernahm sich aber in einem Nebenjob für die "Nazgul" (woher kennen wir die nur?) machte er die Lichtshows und fackelte bei der letzten die Halle ab. Ihm wurde das Stipendium gestrichen: aus fürs Studium. Nun ist er in Verkleidung zur Auktion unterwegs, um drei magische Runensteine zu stehlen, welche er verscherbeln will, um mit dem Erlös seine Studien wieder aufzunehmen. Er ahnt nicht, daß auch Kira, eine junge Diebin, es auf die Steine abgesehen hat und beide zusammen haben überhaupt keinen Schimmer, worauf sie sich da einlassen. Denn auch andere und weniger harmlose Gestalten sind an den Steinen interessiert ...
TafelrundenFans werden zufrieden sein. Erstens tauchen weitere Figuren aus der Sage wieder auf, zweitens erhalten wir von Professor emeritus Merlin Ambrosius höchstpersönlich einen kurzen Abriß der Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Thaumaturgie, drittens wird die Herkunft des großen Meisters und seiner Gegenspielerin Morgana erklärt, und viertens und fünftens ... Doch keine Sorge auch die Liebhaber der Funtasy werden hier etwas finden, desgleichen die Freunde von detective novels und von Spannung. All das erzählt Hawke mit Leichtigkeit und Esprit. Dabei artet die Geschichte weder in Klamauk aus, noch nimmt man sie bärisch ernst (die Klischees der Geisterjäger und PolizeiRomane werden verwendet und dabei natürlich auf die Schippe genommen, weil der Grundton ein heiterer ist). Die Figuren sind stimmig gezeichnet und alles auf nur 300 Seiten. Freilich kann Hawke sich auf Vorkenntnisse beim Leser stützen, was die Sagengestalten betrifft doch die New Yorker Hehler und Cops gelingen ihm ebensogut.

Die Handlung ist, trotz der FantasyGrundlage, stets folgerichtig, und am Ende geht nicht alles gut aus wie denn auch, bei einem Kampf der Schwarzen gegen die Weiße Magie? So bleibt das Böse in der Welt und Raum für eine Fortsetzung, auf die ich mich jetzt schon freue, wenn sie das Niveau dieses Erstlings hält!

The Wizard of 4th Street, © by Simon Hawke, 1987, übersetzt von Peter Pape, 1995, 300 S., DM 12,90

31. Okt. 2006 - Peter Schünemann
http://www.solar-x.de

Der Rezensent

Peter Schünemann

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