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Der Dornenring 1 - Die Ewige Krone

DER DORNENRING 1 - DIE EWIGE KRONE

Buch / Fantasy

"Die Feder ist mächtiger als das Schwert” - nun, es gibt genügend Gründe, um für unsere Realität die Wahrheit dieses Satzes in Zweifel zu ziehen; doch sind Welten denkbar, in denen er zutrifft. J. V. Jones - eine Autorin aus USA - hat eine ersonnen, in der dies zumindest möglich scheint. Dort liegen die Königreiche Garizon und Rhaize; die Handlung konzentriert sich besonders auf die Stadt Bay’Zell (wichtiges Handelszentrum am Meer) und die Bergfestung Sern. Izgard, König von Gari-zon, Träger der Dornenkrone, beginnt von Sern aus seinen Feldzug gegen Rhaize, eines der Reiche, die sich fünfzig Jahre zuvor gegen die Usurpatoren aus Garizon zusammenschlossen, ihre Heere schlugen, ihre Dynastie stürzten, ihre Hauptstadt zerstörten; jetzt aber scheint die Zeit reif für Ra-che. Daher hat Izgard seine Armee gründlich ausbilden lassen: durch Ravis von Burano, einen Fach-mann fürs Militärische und hochbezahlten Söldner. Ravis ist nun aus dem Dienst entlassen - und soll folgerichtig sterben, damit sein Wissen keinem Gegner nützt. Leider verpasst er in Bay’Zell sein Schiff in die Sicherheit; doch das ist ein Glück für Tessa McCamfrey, die zwei Männer vergewalti-gen wollen - bis Ravis diese schnell und professionell tötet. Tessas erstes Erlebnis in dieser Welt ist also gezeichnet von Brutalität und Tod; dennoch fühlt sie sich hier bald heimischer als in den USA, wo sie nicht nur ein unstetes Leben ohne feste Beziehungen führte, sondern auch von schlimmen Tinnitusanfällen geplagt wurde. Während eines solchen jagt sie mit ihrem Honda ziellos durch den Wald, stößt auf die Spuren eines Bankraubes und entdeckt einen Ring, dessen Gold ein merkwürdi-ges Muster bildet und dessen fünf Dornen sich in ihren Finger bohren, als sie ihn überstreift. Plötz-lich findet sie sich in Bay’Zell wieder - und macht dort Ravis’ Bekanntschaft. Der verlässt sie bald, um für Camron von Thorn eine schlagkräftige Truppe auszubilden; Izgard hat Camrons Vater um-bringen lassen, und der Sohn will sich rächen. Doch zuvor bringt Ravis Tessa im Haus des Gehilfen eines gerade verstorbenen Schreibers unter - denn sie versteht sich darauf, seltsame Muster zu zeichnen, und Ravis hat so eine Ahnung ... (Die gleiche hat der Leser schon ab Seite 31, doch das tut der Spannung keinen Abbruch.) In dieser Welt spielt die Feder eine gewichtige Rolle, die Feder eines Meisterschreibers (oder besser: Magiers); und natürlich hat Tessa die Gabe, wahre Muster zu zeichnen, die nicht als Illustrationen für Bücher dienen ...
Man sieht: J. V. Jones erzählt die übliche Fantasystory von der anfangs unbedeutenden Heldin, die ihre Fähigkeiten entdeckt und das Böse bekämpfen muss; ein Grundmuster, das sich nicht geändert hat, seitdem Frodo den Einen Ring erhielt. Die Welt-Anderwelt-Geschichte ist nur eine Variation dieses Themas; "Die Ewige Krone” ähnelt den Büchern, in denen Dray Prescott nach Scorpio tele-portiert und Jon-Tom Meriweather von Clodsahamp eingefangen wurde. Was die Qualität des Er-zählens betrifft, so nähert sich Jones allerdings weit eher Alan Dean Foster als Alan Burt Akers. Sie erzählt fesselnd, konzentriert sich dabei auf wenige Hauptfiguren, gestaltet diese aber sehr lebendig. Relativ großen Raum gewährt sie den Beschreibungen der Kunst des Herstellens von Farben und des Zeichnens von Mustern, sie hat die entsprechenden Quellen gründlich studiert (und für ihre Zwecke leicht variiert). Ebenso lebendig und sachkundig wirken die Schilderungen des Alltagslebens (wir be-finden uns etwa im ausgehenden Mittelalter); auch stinkt und krabbelt, schwitzt und juckt es in die-sem Buch. Die Erklärung, wie man eine Speisekammer anlegt, findet genauso Beachtung wie die Fra-gen der täglichen Hygiene; und die Hosen eines auf bestialische Weise getöteten Ritters sind auch nass von Urin, nicht nur von Blut. Hier ist ein detailreiches Werk gelungen, dessen Handlung manche Überraschung bietet und vor allem spannend ist. Das merkt man besonders am Ende des Buches, als die Geschichte einfach abbricht. Also werde ich noch mindestens einen Teil lesen müssen (sehr gern!), ehe ich erfahre, was mächtiger ist: Izgards Schwert oder Tessas Feder - aber nein, ganz so ein-fach ist es nun auch wieder nicht ...

01. Nov. 2006 - Peter Schünemann
http://www.solar-x.de

Der Rezensent

Peter Schünemann

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